Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Dienstag 6. September 2016, 00:25 
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Registriert: Sonntag 4. September 2016, 20:49
Beiträge: 9
...Ich heiße Micha und ich bin Alkoholiker!
Ürgsl. Nein, so fange ich jetzt aber nicht an...

Erstmal einen freundlichen Gruß in diese Runde
Mein Vorname ist aber wirklich Michael und ich habe auch Probleme mit übermäßigem Alkoholkonsum.

Wie komme ich denn überhaupt hierher:
Vor kurzem sah ich eine interessante Reportage, die Baclofen als mögliches Hilfsmittel zur Linderung/Bekämpfung der Alkoholsucht darstellte.
Und da ich seit längerem extremst unzufrieden mit meinem Alkoholkonsum bin, habe ich mich natürlich intensiver mit diesem Wirkstoff beschäftigt.

Und fast zwangsläufig stößt man bei den Recherchen natürlich auf dieses Forum!!!
Hochachtung für die Forenbetreiber (und User): Eine geballte Ladung an Information habe ich mir schon erlesen, und noch viel mehr wartet da noch auf die Bearbeitung.

Zur Person:
Ich bin selbständiger Elektroniker, derzeit allein lebend, unverheiratet und kinderlos.
Baujahr 1958, ohne größere finanzielle bzw. soziale Probleme.
Mein Leidensdruck, einen klinischen Entzug (mit anschließender Therapie) durchzuführen, strebt also eher gegen Null!

Zur Suchtcharakteristik:
Über mehr als 30 Jahre sowohl Nikotin- als auch Alkoholkonsument.
Und wie meist üblich, mit permanent zunehmenden Dosen!

Ich fange mal mit dem Nikotin an, da ich dafür zwischenzeitlich schon eine tragfähige Lösung gefunden habe:
Bis vor 2,5 Jahre war ich extremer Kettenraucher. Ca. 60 starke Zigaretten pro Tag.
Morgens 15 Minuten abhusten, Lungenvolumen minimalst, körperliche Belastbarkeit: Nicht mehr gegeben!
Hier hat mir ein "Spiegel"-Artikel geholfen: Sucht ohne Reue?
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127194977.html
Seit 2,5 Jahren dampfe auch ich jetzt ausschließlich, auf minimalem Nikotinpegel, freudig dahin und lebe extrem gut damit!!!

Dieser Exkurs zur exzessiven Raucherei ist nicht völlig irrelevant, da ich mir vom Baclofen eine ähnliche Wirkung erhoffe?!?
Selbstverständlich wird das bei der "Alkoholminimierung" so einfach natürlich nicht funktionieren, aber als "Nahziel" wäre für mich eine signifikante Reduzierung des Alkoholkonsums schon ein völliger Erfolg!!!

Meine Alkoholsucht:
Seit 1996 war ich niemals wieder (über mehrere Tage/Wochen) völlig alkoholfrei!
Seit dieser Zeit hat sich mein Alkoholkonsum kontinuierlich von 2-3 Bier/Tag bis heute auf 7-8 Bier/Tag gesteigert!
In Gesellschaft, oder wenn ich mich jetzt hier im Forum "oute", geht das noch wesentlich weiter nach oben!!!

Ganz grob würde ich mich also eher mal in die Kategorie der "Freudensaufer" einreihen! Wenn ich schwierige/interessante Probleme lösen muß, habe ich gar keine Zeit zum saufen und rauchen/dampfen B-)
In Freundeskreis macht das saufen aber schon riesigen Spaß, solange man im Alter von 58 Jahren einfach seine Leberwerte ignoriert... (die ich eh nicht kenne)

Aber mir passt die "Gesamtsituation" einfach nicht mehr:
Das Hirn ist (spätestens!) nach dem 2. Bier vernebelt:
Da findet man keine Lösung einer Differentialgleichung mehr, da fehlt einem schon die Fähigkeit, einer komplexeren Beweisführung zu folgen...

Das hört sich jetzt vermutlich alles erst mal recht spaßig an:
Aber meine Unzufriedenheit ist schon extrem groß!!!

Wie schon angedeutet:
Für mich wäre eine längerfristige, signifikante Reduzierung meines Alkoholkonsums schon ein großartiger (Teil)Erfolg! Und auch mal 3-4 Tage völlig abstinent?!?
Ich suche mir da lieber kleine Nahziele, bevor ich wegen überzogener Erwartungen frühzeitig aufgebe :-\

P.S.:
Ein befreundeter Arzt stellt mir die entsprechenden Privatrezepte aus und begleitet mich wohl auch bei diesem Experiment -> Als langjähriger Freund, weniger als Mediziner!!!

Bei Interesse werde ich auch gerne meine Versuche/Erfahrungen hier veröffentlichen.
Ich habe ja hier in sehr kurzer Zeit sehr viel über das Thema gelernt, da muss man dann schon mal was zurückgeben...

mit herzlichem Gruß
My2

(Mein seltsamer Schreibstil ist wohl meiner Herkunft zuzuschreiben -> Bin Schwabe!!!
Wir können alles außer Hochdeutsch)


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 Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Dienstag 6. September 2016, 08:54 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Micha

Herzlich willkommen im Forum!

Gehen wir zuerst mal zu der üblichen Administration... kennst Du unsere Grundlagendokumente, welche auch eine Dosierungstabelle als Leitlinie beinhaltet? Du findest sie unter dem folgenden Link:

All you need

My2 hat geschrieben:
Ich bin selbständiger Elektroniker, derzeit allein lebend, unverheiratet und kinderlos.
Baujahr 1958, ohne größere finanzielle bzw. soziale Probleme.
Es grüsst Dich hier auch ein Elektroniker. Baujahr 1953 :-h Bereits Grossvater. Ansonsten finde ich eine grosse Übereinstimmung unserer "Konfiguration".
My2 hat geschrieben:
Mein Leidensdruck, einen klinischen Entzug (mit anschließender Therapie) durchzuführen, strebt also eher gegen Null!
Dies ging mir auch so.
My2 hat geschrieben:
Über mehr als 30 Jahre sowohl Nikotin- als auch Alkoholkonsument.
Die wirkliche Phase einer beginnenden Abhängigkeit beschränkte sich bei mir auf ein paar Jahre, jedoch blieb ich dem Nikotin 44 Jahre äusserst "treu" (oder es mir :- ). Ja, ich habe bereits mit 15 Jahren geraucht... :(
My2 hat geschrieben:
Seit 2,5 Jahren dampfe auch ich jetzt ausschließlich, auf minimalem Nikotinpegel, freudig dahin und lebe extrem gut damit!!!
Seit 3 Jahren bin ich auch nur noch auf Dampfen. Die totale Umstellung gelang innerhalb 3 Tagen...

Nun zum Thema Alkohol:
My2 hat geschrieben:
Für mich wäre eine längerfristige, signifikante Reduzierung meines Alkoholkonsums schon ein großartiger (Teil)Erfolg! Und auch mal 3-4 Tage völlig abstinent?!?
Baclofen kann Dir nebst einem abstinenten Leben, welches im besten Falle anzustreben wäre, sicher mal eine signifikante Reduzierung des Konsums vermitteln. Jedenfalls wirst Du mit Bac keinen Kontrollverlust mehr erleben.
Versuche in der Anfangsphase der Aufdosierung möglichst nüchtern zu bleiben, denn Alkohol ist ein Gegenspieler der Bac-Wirkung.
My2 hat geschrieben:
Ein befreundeter Arzt stellt mir die entsprechenden Privatrezepte aus und begleitet mich wohl auch bei diesem Experiment -> Als langjähriger Freund, weniger als Mediziner!!!
Du darfst Dich da ruhig als Glückspilz bezeichnen... diesen Komfort geniessen nicht alle!
My2 hat geschrieben:
Bei Interesse werde ich auch gerne meine Versuche/Erfahrungen hier veröffentlichen.
Deine Berichte sind hier sehr willkommen :-bd

PS
My2 hat geschrieben:
(Mein seltsamer Schreibstil ist wohl meiner Herkunft zuzuschreiben -> Bin Schwabe!!!
Wir können alles außer Hochdeutsch)
Sollte mein Schreibstil zu Fragen führen: Meine Herkunft ist die Schweiz :D

Guten Start und LG

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Dienstag 6. September 2016, 17:41 
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Registriert: Sonntag 4. September 2016, 20:49
Beiträge: 9
moonriver hat geschrieben:
Gehen wir zuerst mal zu der üblichen Administration... kennst Du unsere Grundlagendokumente, welche auch eine Dosierungstabelle als Leitlinie beinhaltet?

Hallo Moonriver,
vielen Dank für die Begrüßung.
Ja, die Dokumente habe ich mir durchgelesen und die Dosierungstabelle auch schon ausgedruckt.
Aber da ich demnächst Urlaub mache, werde ich mit der langsamen Aufdosierung wohl eh erst Anfang Oktober anfangen.

Da habe ja noch ein paar Tage zeit, mich weiter in's Thema einzulesen!

mit herzlichem Gruß
Micha


Zuletzt geändert von My2 am Dienstag 6. September 2016, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Dienstag 6. September 2016, 17:59 
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Beiträge: 1386
Also ich fand den Schreibstil ja beeindruckend strukturiert, schwäbische Elemente oder schwäbischer Satzbau, so es das gibt sind mir gar nicht aufgefallen.

Über euren Dialog und die weitgehend übereinstimmende Konfiguration hab ich mich jetzt königlich amüsiert. Dabei ist heute so gar nicht mein Tag. Danke dafür! Und ich freue mich auf weitere Beiträge.

Schönen Urlaub, guten Einstieg in den Ausstieg.

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Dienstag 6. September 2016, 23:36 
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Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Hallo Micha,

herzlich willkommen im Forum !
I find's guat, dass du a Schwob bischt. Jetzat semmer mindeschtens scho zwoi !

Ich mache aber doch besser auf Hochdeutsch weiter (a baar Schwobe kennat au dees...).

Du hast ja die besten Voraussetzungen :
a) Nikotin wohl "im Griff"
b) Baclofen-Rezepte kein Problem
und dann hast du
c) auch noch einen Urlaub vor dir.

Wird das ein Erlebnis- oder ein Faulenz-Urlaub ?
Egal wie, du wirst Zeit haben, dich mit dir selbst zu beschäftigen.
Vielleicht findest du Ansatzpunkte dafür, warum du trinken "musst" ...

Ich freue mich auf die angekündigten Berichte.

Eine Empfehlung gebe ich dir mit in den Urlaub :
Sei gut zu dir, gönne dir etwas ! (es muss ja nicht unbedingt Alkoholisches sein...).

GLG und schönen Urlaub !

Werner

_________________
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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 Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Dienstag 6. September 2016, 23:39 
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Registriert: Sonntag 4. September 2016, 20:49
Beiträge: 9
Juli hat geschrieben:
Über euren Dialog und die weitgehend übereinstimmende Konfiguration hab ich mich jetzt königlich amüsiert. Dabei ist heute so gar nicht mein Tag. Danke dafür!
Na, dann hat sich meine Vorstellung hier im Forum ja schon gelohnt :-h

moonriver hat geschrieben:
Nun zum Thema Alkohol:
Versuche in der Anfangsphase der Aufdosierung möglichst nüchtern zu bleiben, denn Alkohol ist ein Gegenspieler der Bac-Wirkung.
Ja! Genau so habe ich mir das auch angedacht:
Werde in der Anfangsphase wohl einfach mal auf alkoholfreies Bier umsteigen. (Mit genügend Alkoholvorrat als Rückversicherung)
-> Gleiches Konsumverhalten, ähnlicher Geschmack, nur eben ohne Gift!

Ob das allerdings konsequent funktioniert, wage ich noch zu bezweifeln:
Zumindest die körperlichen/biochemischen Entzugserscheinungen muss man ja erst mal irgendwie überwinden.
Aber einen Versuch ist das sicherlich Wert: Ich habe ja nichts zu verlieren x_x

(Ihr habt ein paar schöne Smilies hier! Da muss man dann auch nicht immer drei Ausrufezeichen hinter jeden Satz stellen :ympeace: )

mit herzlichem Gruß
Micha


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 Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Mittwoch 7. September 2016, 02:37 
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Registriert: Sonntag 4. September 2016, 20:49
Beiträge: 9
Werner1503 hat geschrieben:
Wird das ein Erlebnis- oder ein Faulenz-Urlaub ?
Egal wie, du wirst Zeit haben, dich mit dir selbst zu beschäftigen.
Vielleicht findest du Ansatzpunkte dafür, warum du trinken "musst" ...
Hallo Werner,
um Himmels willen, alles was ich derzeit nicht gebrauchen kann, ist noch mehr Zeit zur Selbstreflexion.
Es geht (mit einer guten Freundin) nach Georgien und in die Ukraine. Völliges Neuland für uns!
Je mehr mich eine neue Situation fordert, desto weniger denke ich an Alkohol!

Zitat:
... vom Genusstrinker bist du zum "Freudensäufer" geworden...
Durchaus nicht der Normalfall. Die meisten Alkoholiker spülen ihre Probleme runter, sind mit sich unzufrieden o.ä. .
Ich bin mit meinem bisherigem Leben eigentlich ganz zufrieden.
Ich habe aber die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum verloren!
Und eben diese Kontrolle möchte ich jetzt gerne wiedergewinnen :-??

Und ja:
Einige Leute werden mich wohl für diese "Selbst(un)zufriedenheit" hassen.

mit herzlichem Gruß
Micha der Säufer


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 Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Mittwoch 7. September 2016, 17:14 
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Beiträge: 2608
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Hallo Micha

Du schreibst so erfrischend... ;)

My2 hat geschrieben:
Werde in der Anfangsphase wohl einfach mal auf alkoholfreies Bier umsteigen.
Hat sich bei mir auch bewährt... den nachfolgenden Satz von Dir in Klammern lasse ich mal weg... :-
My2 hat geschrieben:
Zumindest die körperlichen/biochemischen Entzugserscheinungen muss man ja erst mal irgendwie überwinden.
Da kann Dir Bac eine grosse Hilfe dabei sein!
My2 hat geschrieben:
Ich bin mit meinem bisherigem Leben eigentlich ganz zufrieden.
Das sind doch beste Voraussetzungen noch eine Spur zufriedener zu werden!
My2 hat geschrieben:
Es geht (mit einer guten Freundin) nach Georgien und in die Ukraine. Völliges Neuland für uns!
Da wünsche ich doch eine gute und interessante Reise.
My2 hat geschrieben:
Einige Leute werden mich wohl für diese "Selbst(un)zufriedenheit" hassen.
Von mir bekommst Du 100 Punkte dafür :-bd Ist doch die beste Grundlage für ein neues Leben.

LG
moonriver

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(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. September 2016, 09:05 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
My2 hat geschrieben:
Und ja:
Einige Leute werden mich wohl für diese "Selbst(un)zufriedenheit" hassen.

mit herzlichem Gruß
Micha der Säufer


An die 100 Punkte von Moonriver häng ich mich dran!

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: My2 stellt sich vor
BeitragVerfasst: Samstag 10. September 2016, 04:16 
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Registriert: Sonntag 4. September 2016, 20:49
Beiträge: 9
Nachdenklich/kritische Gedanken zur Sucht:
Auch wenn sich meine Vorstellung hier ja erst mal recht entspannt liest, bin ich selbst doch auch von allen negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums betroffen! Man sollte dafür dann natürlich auch eine tragfähige, vernünftige Lösung finden!

Teilweise ist das/ein Suchtverhalten schon recht gut untersucht, teilweise stochert man da noch im dichten Nebel.
M.E. ist bei der Lösungssuche eine "Selbstkasteiung" aber völlig kontraproduktiv:
-> Nein, wir sind keine schwächlichen Versager ohne Selbstkontrolle
-> Nein, wir müssen auch nicht gegen unseren eigenen "Teufel" kämpfen
Wir sind einfach nur Suchtkrank!

Baklofen und Alkoholsucht:
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Baclofen
Ein paar Zitate aus diesem Artikel:
Zitat:
Öffentliche Bekanntheit erhielt Baclofen seit 2009 durch ein Buch von Olivier Ameisen, in dem dieser behauptete, seine Alkoholkrankheit durch Baclofen besiegt zu haben.[10] Über einen im November 2000 erschienenen Artikel in der New York Times[11] war er auf Untersuchungen von Dr. Anna Rose Childress, University of Pennsylvania, gestoßen, die mittels Positronenemissionstomografie (PET) belegt hatte, dass Baclofen imstande ist, Craving bei Kokainabhängigkeit zu unterdrücken. Dr. Childress verwies ihn auf Arbeiten des italienischen Suchtforschers G. Addolorato, der Baclofen bei Alkoholabhängigen testete.[12] Ameisen führte diese Forschung mit dem Schwerpunkt pharmakologische Unterdrückung des Alkohol-Cravings weiter, indem er in einem Selbstversuch Baclofen erstmals hochdosiert anwendete, dokumentierte und publizierte.[13]

Studien zeigten, dass Baclofen eine positive Wirkung bei der Behandlung der Alkoholabhängigkeit haben kann,[14] und neue bildgebende Verfahren weisen darauf hin, dass Baclofen den frühesten Typus der durch Drogen-Schlüsselreize induzierten motivationalen Verarbeitung – die unterhalb der Bewusstseinsschwelle abläuft – hemmen könnte, bevor sich ein schwer kontrollierbarer Zustand entwickelt.[15]


Zitat:
Am 14. März 2014 sprach die französische Behörde für Medikamentensicherheit ANSM eine auf drei Jahre beschränkte Empfehlung zur Anwendung (RTU)[25] von Baclofen in der Indikation Alkoholismus aus, womit in Frankreich die Rechtsunsicherheit in der Verschreibung von Baclofen beseitigt wurde. Zwei doppelblinde, placebokontrollierte Phase 3-Studien mit voraussichtlicher Auswertung Ende 2014/2015 wurden im Jahr 2012 von der ANSM bewilligt und sind im Gange (BACLOVILLE und ALPADIR).[26] Die Wirksamkeit konnte durch Feldstudien bestätigt werden.[27][28] In Deutschland gibt es derzeit (Stand April 2014) keine Zulassung zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit; eine Verschreibung ist im Einzelfall off-label möglich.


Und ein deutscher Obergutmensch schreibt dann dazu:
Zitat:
Tom Bschor, Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, sieht die mit Baclofen angebotene Behandlung der Alkoholkrankheit kritisch – trotz eigener Forschungsarbeit zur Wirksamkeit von Antiepileptika zur Rückfallprophylaxe.[29] Zwar müsse man sich neuen Wegen öffnen, jedoch sei eine Heilung der Erkrankung „nicht ohne Verzicht, ohne Mühe und Arbeit leistbar“. Psychotherapeutische Konzepte würden unterlaufen und es bestehe die Gefahr einer Ersatzhandlung durch die Einnahme eines Medikamentes.


Das muss man sich jetzt einfach mal auf der Zunge zergehen lassen:
Zitat:
...jedoch sei eine Heilung der Erkrankung „nicht ohne Verzicht, ohne Mühe und Arbeit leistbar“.
Das soll dieses Arschloch mal einem chronisch krankem Herz- und Arthrosepatienten sagen:
"Ohne Verzicht, ohne Mühe und Arbeit ist eine Heilung nicht leistbar!

Summa:
Unsere Schulmedizin löst erkannte, medizinische Probleme regelmäßig mit medikamentöser Behandlung (ganz ohne Verzicht, Mühe, Arbeit!). Und eine Sucht wird in dieser Schulmedizin zwischenzeitlich als Krankheit angesprochen!

Leute:
Wir haben mit unserer Krankheit auch das Recht auf eine vernünftige Behandlung! Ohne Scham, ohne unnötiges Leiden... Mit Würde sein Problem lösen B-)

Und ich bin ein begeisterter Proband eines (deutschen) Feldversuches :ympeace:
Werde auch weiterhin berichten!

Schluck auf:
Micha der Säufer


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