...Ich heiße Micha und ich bin Alkoholiker!
Ürgsl. Nein, so fange ich jetzt aber nicht an...
Erstmal einen freundlichen Gruß in diese RundeMein Vorname ist aber wirklich Michael und ich habe auch Probleme mit übermäßigem Alkoholkonsum.
Wie komme ich denn überhaupt hierher:Vor kurzem sah ich eine interessante Reportage, die Baclofen als mögliches Hilfsmittel zur Linderung/Bekämpfung der Alkoholsucht darstellte.
Und da ich seit längerem extremst unzufrieden mit meinem Alkoholkonsum bin, habe ich mich natürlich intensiver mit diesem Wirkstoff beschäftigt.
Und fast zwangsläufig stößt man bei den Recherchen natürlich auf dieses Forum!!!
Hochachtung für die Forenbetreiber (und User): Eine geballte Ladung an Information habe ich mir schon erlesen, und noch viel mehr wartet da noch auf die Bearbeitung.
Zur Person:
Ich bin selbständiger Elektroniker, derzeit allein lebend, unverheiratet und kinderlos.
Baujahr 1958, ohne größere finanzielle bzw. soziale Probleme.
Mein Leidensdruck, einen klinischen Entzug (mit anschließender Therapie) durchzuführen, strebt also eher gegen Null!
Zur Suchtcharakteristik:
Über mehr als 30 Jahre sowohl Nikotin- als auch Alkoholkonsument.
Und wie meist üblich, mit permanent zunehmenden Dosen!
Ich fange mal mit dem Nikotin an, da ich dafür zwischenzeitlich schon eine tragfähige Lösung gefunden habe:
Bis vor 2,5 Jahre war ich extremer Kettenraucher. Ca. 60 starke Zigaretten pro Tag.
Morgens 15 Minuten abhusten, Lungenvolumen minimalst, körperliche Belastbarkeit: Nicht mehr gegeben!
Hier hat mir ein "Spiegel"-Artikel geholfen: Sucht ohne Reue?
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127194977.htmlSeit 2,5 Jahren dampfe auch ich jetzt ausschließlich, auf minimalem Nikotinpegel, freudig dahin und lebe extrem gut damit!!!
Dieser Exkurs zur exzessiven Raucherei ist nicht völlig irrelevant, da ich mir vom Baclofen eine ähnliche Wirkung erhoffe?!?
Selbstverständlich wird das bei der "Alkoholminimierung"
so einfach natürlich nicht funktionieren, aber als "Nahziel" wäre für mich eine signifikante Reduzierung des Alkoholkonsums schon ein völliger Erfolg!!!
Meine Alkoholsucht:Seit 1996 war ich niemals wieder (über mehrere Tage/Wochen) völlig alkoholfrei!
Seit dieser Zeit hat sich mein Alkoholkonsum kontinuierlich von 2-3 Bier/Tag bis heute auf 7-8 Bier/Tag gesteigert!
In Gesellschaft, oder wenn ich mich jetzt hier im Forum "oute", geht das noch wesentlich weiter nach oben!!!
Ganz grob würde ich mich also eher mal in die Kategorie der "Freudensaufer" einreihen! Wenn ich schwierige/interessante Probleme lösen muß, habe ich gar keine Zeit zum saufen und rauchen/dampfen
In Freundeskreis macht das saufen aber schon riesigen Spaß, solange man im Alter von 58 Jahren einfach seine Leberwerte ignoriert... (die ich eh nicht kenne)
Aber mir passt die "Gesamtsituation" einfach nicht mehr:Das Hirn ist (spätestens!) nach dem 2. Bier vernebelt:
Da findet man keine Lösung einer Differentialgleichung mehr, da fehlt einem schon die Fähigkeit, einer komplexeren Beweisführung zu folgen...
Das hört sich jetzt vermutlich alles erst mal recht spaßig an:
Aber meine Unzufriedenheit ist schon extrem groß!!!
Wie schon angedeutet:
Für mich wäre eine längerfristige, signifikante Reduzierung meines Alkoholkonsums schon ein großartiger (Teil)Erfolg! Und auch mal 3-4 Tage völlig abstinent?!?
Ich suche mir da lieber kleine Nahziele, bevor ich wegen überzogener Erwartungen frühzeitig aufgebe
P.S.:
Ein befreundeter Arzt stellt mir die entsprechenden Privatrezepte aus und begleitet mich wohl auch bei diesem Experiment -> Als langjähriger Freund, weniger als Mediziner!!!
Bei Interesse werde ich auch gerne meine Versuche/Erfahrungen hier veröffentlichen.
Ich habe ja hier in sehr kurzer Zeit sehr viel über das Thema gelernt, da muss man dann schon mal was zurückgeben...
mit herzlichem Gruß
My2
(Mein seltsamer Schreibstil ist wohl meiner Herkunft zuzuschreiben -> Bin Schwabe!!!
Wir können alles außer Hochdeutsch)