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Bine
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Betreff des Beitrags: Dosierung Verfasst: Samstag 3. September 2016, 02:49 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Hallo an alle, ich bin mir nicht sicher, aber ich denke ich bin an meine Grenze gestossen. Wie macht sich das bemerkbar ? Also ich bin bei 120mg/(Tag49) gelandet (30-30-35-25) und mir ging es irgendwie schlecht, kann ich nicht genau beschreiben was alles war, irgendwie nur noch kältegefühl, mal Bauchschmerzen, Ohrendröhnen, Kopfschmerzen... von allem ein wenig, nicht wirklich schlimm aber mir gings nicht mehr gut. Irgendwie total daneben, hab mich krank und schlapp gefühlt. Habe 2 Tage 120mg genommen und bin jetzt dabei weniger zu nehmen, gestern und heute 105mg und mir gehts heute wieder besser . Is allerdings auch möglich das mir schlecht ging weil ich ja mal wieder getrunken hab,(war nur einen Nachmittag und Abend) aber irgendwie war was anders bei 120mg. Und neulich hab ich ja die Erfahrung gemacht das ich nicht mehr weiter trinken konnte, musste.... Sollte ich noch weiter runter gehen jetzt ? Oder wie ? Was tun ? Das abendliche Craving is leider immer noch nicht ausgeschaltet, aber lange nicht mehr so schlimm wie ohne Baclofen und tagsüber denke ich fast gar nicht mehr an Alkohol trinken, brauch ich nicht mehr. Und das sehe ich schon mal als riesigen Fortschritt an  ! Allen alles Gute Gruss Bine
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung Verfasst: Samstag 3. September 2016, 07:28 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Hallo Bine
Die Reaktionen des Körpers auf Baclofen sind individuell verschieden. Jeder und Jede stösst auf eine Grenze des Erträglichen. Dies können 70, 120 oder auch 270mg/d sein. Eine weitere Erhöhung um jeden Preis endet in einer Quälerei und ist m.E. auch sinnlos. Wenn dann noch Alkohol mit in das Geschehen kommt, führt dies (wie ich es vor längerer Zeit mal ausgedrückt habe) zu einem "Kampf der Giganten". Bac und Alkohol zusammen können bei höheren Bac-Dosen zu unvorhergesehenen Auswirkungen führen! Abgesehen davon, dass 1 Flasche Wein die Wirkung von ca. 80mg Bac kompensiert...
Ich würde Dir vorschlagen, die Dosis soweit zu verringern, dass die dabei auftretenden NW "erträglich" sind. Und dann einige Zeit dabei zu bleiben. Sollte immer noch Craving auftreten, kannst Du nach einer gewissen Zeit immer noch versuchen, ob eine Steigerung zu diesem Zeitpunkt verträglicher ist. Vergiss die Notfalldosis nicht! Das dürfen bei Deiner Dosierung ohne weiteres 10mg sein.
Nebst der immer wieder erwähnten Geduld gehört zur Bac-Therapie auch: "In der Ruhe liegt die Kraft!" Ich weiss, dass es im Leben immer wieder zu schwierigen Momenten kommen kann. Tief einatmen, innehalten, auf 10 zählen und dann weitermachen... Dies in die Seele wie ein Mantra einzuarbeiten mag auf den ersten Blick schwierig erscheinen, lässt sich jedoch mit etwas Übung bei jeder solchen Gelegenheit besser meistern.
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung Verfasst: Samstag 3. September 2016, 07:48 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Die Symptome weisen schon auf eine Überdosierung hin. In Kombination mit Alkohol allerdings nicht genau beurteilbar.
Bleib also bei Deinen 105-110mg und verteile evtl. etwas anders; zB 25-25-30-(25-30). Bei starkem craving evtl. einmal versuchen die Notfalldosis zu zerkauen (beginne mit 12,5mg). Steigerung bitte erst wenn Du Dich weder ganz wohl fühlst!
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 00:53 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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 Hallo alle zusammen, ich hätte da mal wieder eine Frage....... und zwar wie weit kann ich mit der Dosierung runtergehen ? Ich war ja zwischendurch bei 145mg angekommen, was mir aber gar nicht gut getan hat, lag auch an besonderen Umständen  . Das war Mitte September, habe dann langsam runterdosiert und bin heute bei 82,5mg/Tag (20-25-37,5). Nebenwirkungen habe ich ab 120mg abwärts überhaupt keine mehr. Und mir geht es gut dabei. Tagsüber NULL Gedanken an Alkohol, ich freue mich sehr oft über mich selber, das ich immer überall sofort hin fahren kann, MIT DEM AUTO, da ich ja nicht getrunken habe ! Das "mein abendliches Craving" immer noch vorhanden ist wird sich wohl nicht ändern, aber ich akzeptiere es mittlerweile, und auch wenn ich hier jetzt gesteinigt werde, ja ich trinke dann mein Glas Wein, aber schon zeitverzögert. Manchmal schmeckt es und manchmal nicht, dann ärgere ich mich, aber dann ist die Sache auch erledigt. Irgendwas in mir hat seinen Willen gekriegt, aber nicht das Ziel erreicht. Also soweit so gut, eigentlich ist doch schon ne Menge wieder in Ordnung, für mich jedenfalls. Jetzt meine Überlegungen....... Da ich es ja auch schon mal ohne Bac geschafft habe ein Jahr nichts zu trinken, was allerdings eine Tortur war, weiss ich, das dieses Craving, je länger man nichts trinkt mit der Zeit nachlässt. Also das sich auch ohne Baclofen das Gehirn wieder umstellt. Ja und ich weiss das mein Glas Wein nicht gerade hilfreich ist. Trotzdem die Frage: Ist es möglich das ich meine Baclofendosis ab Mittags auf den Abend ausrichte ? 13:00 20mg, 17:00 37,5mg ? Gedanken sind...... tagsüber ist das Verlangen komplett wieder weg und abends brauche ich noch Unterstützung, damit es bei diesem Glas Wein bleibt und nicht wieder mehr wird ! Ich werde das nicht von heute auf morgen machen, sondern langsam die Dosis morgens reduzieren und wenn ich merke das Verlangen am Tag wieder aufkommt, werde ich das Experiment abbrechen und wieder zu meiner aktuellen Dosis zurück kehren. Und ich hoffe das ich irgendwann auch auf dieses blöde Glas Wein verzichten kann. Baclofen nur zweimal am Tag ? Ist es überhaupt möglich ? Hat das jemand schon mal ausprobiert ? Momentan bin ich noch weit davon entfernt, habe aber drüber nachgedacht..... und den Bac rechner gequält, und probiere es mal. Für Feedback wäre ich sehr dankbar. Gruss Bine
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 09:11 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Hallo Bine Wenn Du mit der nötigen Geduld die Sache angehst, dann kannst Du in meinen Augen dieses Experiment wagen. Du alleine spürst, ob es so funktionieren kann. Meine eigene Dosierung geht auch in diese Richtung, wobei ich trotzdem in der Früh mit einer kleinen Dosis beginne (6.25mg), damit das "Loch" nicht zu tief wird. Da die Reaktion auf Bac sehr individuell ist, kann sich ein Experimentieren mit der nötigen Sorgfalt schon lohnen... Bine hat geschrieben: Baclofen nur zweimal am Tag ? Du kannst ja auch 3x daraus machen. Bine hat geschrieben: Momentan bin ich noch weit davon entfernt, habe aber drüber nachgedacht..... und den Bac rechner gequält, Solange Du nur den Bac-Rechner und nicht Dich selber quälst, ist alles i.O. LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 22:12 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Liebe Bine,
ich denke Du kannst es versuchen. In Frankreich ist es durchaus üblich Baclofen eventuell sogar nur zu den "Cravingzeitpunkten" zu nehmen. Taucht craving auf, kannst Du wieder steigern. Zu Beginn der Therapie wird aber auch weiterhin die mehrfache Gabe am Tag wie im Leitfaden empfohlen. In Frankreich ist es ok mit Baclofen abends ein Glas Wein zu trinken - ist ein wenig riskant aber möglich. Nur: wenn Du es tust, dann schau, dass es nicht mehr wird und geniesse das eine Glas.
Solltest Du Baclofen ganz ausschleichen und evtl. rückfällig werden kannst Du mit Bac erneut beginnen und sehr zügig auf die letze "gute" Dosierung zurückkommen. Baclofen nimmt das nicht übel. Du riskierst aber hier viel, wenn Du an Dein Umfeld denkst, das gerade anfängt Dir wieder Vertrauen zu schenken. Allerdings: es ist nichts wichtiger als dass der Patient sich mit seiner Entscheidung wohl fühlt.
Fragst Du mich als Arzt würde ich sagen: Dir fehlt GGG! Zunächst heraufdosieren bis über 140mg Baclofen pro Tag unter starken unerwünschten Wirkungen (sinnvoll???), dann herantasten an eine Dosis, die Dir ein einigermassen gutes Gefühl gibt, und nun so schnell wie möglich abdosieren? Warum? Ich würde Dir empfehlen ca. 80mg/d noch für mehrere Monate weiter zu nehmen bis Du Dich einigermassen stabil fühlst und Dein echtes Selbstwertgefühl ein wenig wachsen kann.
"Widerworte" (wie Du das an anderer Stelle nennst) können ja mal belebend sein - insbesondere für den der sie ausspricht. Das passiert oft wenn Mensch merkt, dass er sich wehren muss - und es ist quasi normal am Anfang etwas über das Ziel hinauszuschiessen. Um echte Souveränität aufzubauen braucht es Zeit.
Warum gönnst Du Dir nicht ein wenig Zeit mit Baclofen um Deine Grundruhe auszubauen, Dein Autofahren zu geniessen, den November und insbesondere den Weihnachtsblues alkohlfrei (-bzw. alkoholarm) zu überstehen?
DU entscheidest!
GLG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 11:37 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Liebe Bine,
niemand wird dich hier steinigen. Jeder weiß wie schwer der Weg ist. Genieße das, was dir ohne Alkohol gegönnt ist, wie das Auto fahren ganz intensiv. Ansonsten weißt du ja aus Erfahrung, dass es mit der Zeit leichter wird dem Alkohol zu widerstehen, wenn man ihm erst paar Mal die Türe nicht geöffnet hat. Vielleicht kannst du deine Abende anders gestalten, neue Rituale einführen? Alternative, alkoholfreie Getränke erproben. Hobbies auszuprobieren? Ich bin zur Zeit z.B. ganz wild auf Yogi-Tee mit Schokogeschmack und aufgeschäumter Milch. Das muss man nicht mögen, aber du weißt, worauf ich raus will. Tu dir abends Gutes ohne Prozente.
Und ansonsten es braucht einfach Zeit. Die 3 GGG werden nicht umsonst immer wieder zitiert.
Bleib einfach dran!
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung Verfasst: Freitag 4. November 2016, 00:22 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Hallo an Euch, erstmal vielen, vielen Dank für eure Antworten, ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht und es hat mir auch weiter geholfen. Danke Danke Danke. So genug des Dankes Also grundsätzlich könnte es ja so funktionieren, wie ich es mir gedacht habe, aber mir fehlt wie immer die Geduld....... Mein erster Gedanke war, ich muss meine Grenzen kennen lernen, die nach oben hab ich ja raus gefunden  , und jetzt die untere.....  ? Nein, das kann ich später auch noch..... Nee muss ich gar nicht, nicht jetzt schon, ich fühl mich grad wohl und warum sollte ich das jetzt wieder aufs Spiel setzen  ? Alles ist gut und ich werde es erstmal so lassen und mich festigen. Hab ja auch nicht von Null auf Hundert angefangen zu saufen, hat sich ja auch langsam eingeschlichen. Also über Jaaaahre auch wieder ausschleichen..... Da ist wohl Geduld gefragt, eure Statements haben mir auf jeden Fall geholfen, haben mich zum nach-(um)denken angeregt. Bei mir ist da wohl immer noch so die Erziehung im Hintergrund, nimmst mal n paar Tabletten und dann wird alles wieder gut. Weit gefehlt Danke moonriver, danke jivaro und juli Lieber Gruss an Euch und alle Mitlesenden von Bine
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kunor
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 17:45 |
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Registriert: Samstag 21. November 2015, 20:05 Beiträge: 510 Wohnort: Weserbergland
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Trink doch alkoholfreien Wein, am besten als Schorle.
*Wegduck und renn.*
_________________ Alkohol ist und bleibt ein hochgefährliches Nervengift, das dich als Freund empfängt und früher oder später wie einen Depp aussehen lässt.
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