Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Vorstellung nach vielen Jahren mitlesen
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 21:55 
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Registriert: Sonntag 24. April 2016, 22:04
Beiträge: 8
Hallo zusammen,
ich traue mich seit den langen Jahren, die ich mitlese aus der Deckung, so wie Klamsch es getan hat. Ich habe Baclofen eine lange Zeit verschrieben bekommen und langsam hochdosiert. Es hat auch funktioniert, das Verlangen nach Alkohol wurde weniger. Ich war vor dem Start auf so gut wie "null" Alkohol.
Mein Verlange war recht gut im Griff, allerdings bekam ich vor geraumer Zeit psychische Probleme, die ich dem Baclofen "in die Schuhe" schob. Darauf hin wurde das Baclofen "ausgeschlichen" und es ging mir auch einige Zeit ohne die Tablette gut.
Jetzt trinke ich seit einiger Zeit wieder regelmäßig. Ich frage mich ob es wirklich an dem Baclofen lag, das ich die psychischen Probleme hatte und würde gerne einen neuen Versuch starten.
Mir würde hier Eure Meinung helfen.

Viele Grüße

Mike


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung nach vielen Jahren mitlesen
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 22:25 
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Moderator
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Herzlich willkommen!
Da müssten wir wirklich etwas mehr wissen... welche psychischen Probleme waren das? Sind die nun vollständig verschwunden? Bei welcher Dosierung traten sie auf? Wie lange hast Du Baclofen eingenommen?

LG jivaro

_________________
"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung nach vielen Jahren mitlesen
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 20:37 
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Registriert: Sonntag 24. April 2016, 22:04
Beiträge: 8
Hallo jivaro,

ich versuche erst einmal die ganze Geschichte kurz zu skizzieren. Mit Baclofen habe ich im Mai 2016 unter ärztlicher Kontrolle angefangen. Anfang 2016 war mein Alkoholkonsum in der Woche 4-5 Bier am Abend, aber nicht täglich und wegen meiner damaligen Freundin nie an Wochenenden. Vor dem Kontakt mit einem Arzt war ich dann trocken und mit Baclofen hatte ich die Hoffnung den Suchtdruck, der vor allem Abends immer noch da war, in den Griff zu bekommen. Meine Freundin war von Anfang an sehr skeptisch gegenüber dem Medikament, ich wollte es aber für mich für ein alkoholfreies Leben versuchen. Zu meiner Freundin muss ich erwähnen, dass sie meine Alkoholsucht rückblickend nie verstanden hat. Sie hat sich nie über dieses Thema informiert, ich sollte trotzdem schauen, dass ich keinen Alkohol trinke. Das Medikament wurde sehr langsam "eingeschlichen" bis ich auf (6:00)25mg (10:00)25mg (14:00)31,5 (18:00)31,5 war, die mir auch ein alkoholfreies Leben bescherte.
Ab Sommer 2016 wurde in meinem Unternehmen "reorganisiert" ich stand sehr unter Druck und schleichend bekam psychische Probleme wie Panik- Attacken und Depressionen. Hinzu kamen Zukunftsängste also Panik vor dem Verlust der Arbeit. Das Arbeitsklima war für mich sehr schwer auszuhalten. Dieser Zustand hielt Monate lang. Hier muss ich sagen das meine Freundin mich sehr unterstütz hat, allerdings sich wieder nicht, diesmal über die Depression, schlau gemacht hat. Sätze wie "mach doch mal", "geh Fahrrad fahren" usw. führten mich immer mehr in meine trüben Gedanken. Parallel musste ich einige Zertifikat für meine Arbeit erwerben und trotz der widrigen Umstände schaffte ich die Prüfungen.
Kurz vor Weihnachten bekam ich eine andere Position im Unternehmen, konnte mich aber nicht richtig darauf konzentrieren oder freuen. Ich hatte schreckliche Tage mit wirklich dunklen Gedanken. Im ganzen Unternehmen war immer noch ein vollkommenes Durcheinander. Das ganze ging mit Aufs- und Abs Monate weiter.
Ich muss noch erwähnen das ich mich auch um einen Psychotherapeuten bemüht hatte, aber wie ja allgemein bekannt ist, nicht immer direkt ein Termin zu bekommen ist.
Leider lies ich mich dann von meiner Freundin dahin gehen beeinflussen, das sie der Meinung ist, dass ich mich verändert habe seit ich Baclofen einnehme. Im nachhinein stimmt das eigentlich nicht, im Sommerurlaub hatte ich super gefühlt und auch sonst konnte ich gut ohne Alkohol leben. Das Ende vom Lied ist, dass ich seit April ohne Baclofen bin (ausgeschlichen zusammen mit dem Arzt). Geht es mir besser? Die psychischen Problem haben sich gebessert, ganz weg sind sie nicht und kommen oft in Schüben. Die Lebensumstände sind aber anders, die Arbeit wird immer überschaubarer, ich bin in Therapie. Allerdings habe ich Suchtdruck und trinke auch hin- und wieder (4-5 Bier, Abends). Bin seit ein paar Tagen dabei die "NULL" anzustreben, aber langsam.
So ist mehr geworden als ich gedacht habe. Gut das ich meine Vorgeschichte (die kommt später) getextet hab.

Danke fürs lesen

LG, Mike


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung nach vielen Jahren mitlesen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Juni 2017, 08:06 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Hallo Mike,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

Mir stellt sich die Frage, was du dir von Baclofen versprichst und ob du einen neuen Versuch starten willst, mit Baclofen vom Alkohol loszukommen. Das Medilkament hatte seine Wirkung ja offenbar nicht verfehlt. Und du hast einen begleitenden Arzt. Wenn du das Bedürfnis verspürst, dein Alkoholproblem, begleitend zur Therapie, mit Baclofen loszuwerden, dann sehe ich nichts, was dagegenspricht. Von Wesensveränderung durch Baclofen im negativen Sinne ist mir zumindest nichts bekannt. Eher im positiven: Meiner Erfahrung nach gibt es uns die Chance, uns auf uns selbst zu besinnen und zu einer Art Grundruhe (wie es moonriver immer so schön beschreibt) zu finden.

Herzliche Grüße
Dieter

_________________
Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung nach vielen Jahren mitlesen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Juni 2017, 20:54 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hallo Mike

Herzlich willkommen im Forum.

Soweit ich deine Beiträge oberflächlich interpretieren kann, ist's schwierig zu sagen, ob deine psychischen Probleme mit Baclofen zusammenhängen. Ich glaube eher nicht, m.a.W. nichts spricht gegen einen neuen Baclofen-Versuch.

Psychische Probleme können temporär auftreten, wenn man Baclofen zu schnell dosiert, vor allem abdosiert. Oder wenn hochdosiertes Baclofen mit erheblichen Mengen Alkohol genommen wird. Im ersten Fall dürfte es sich dabei vor allem um Depressionen, im letzteren eher um Psychosen handeln.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung nach vielen Jahren mitlesen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Juni 2017, 21:26 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Nicht ganz lieber Patrick, unter Baclofen kann es ebenfalls zu depressiven Symptomen kommen, auch können sich bereits vorhandene depressive Symptome verschlechtern. Das weiß man aus den vielen Jahren der Behandlung von Spastiken bei multipler Sklerose. Es tritt allerdings nicht sehr häufig auf.

Auch ohne Beikonsum von Alkohol kann Baclofen insbesondere bei zu schneller Aufdosierung zu Verwirrtheitszuständen führen, auch das weiß man aus der Vergangenheit. Dies tritt allerdings sehr sehr selten auf.

Ihr wißt ja, daß ich die Meinung vertrete, daß man dies alles hier auch benennen sollte.

Dennoch, lieber Mike, einen Versuch mit Baclofen ist es allemal wert. Bei mir war es nicht immer gleich: ich habe unter Baclofen vor 3 Jahren deutliche depressive Symptome entwickelt, z. Zt. habe ich keine Spur davon.

LG Fallada

_________________
Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung nach vielen Jahren mitlesen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Juni 2017, 23:16 
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Registriert: Sonntag 24. April 2016, 22:04
Beiträge: 8
Hallo Dieter, Patrick und Fallada,

vielen Dank für Eure Antworten und für das Willkommen. Es sehr lieb von Euch meine aktuelle Situation mit mir zu analysieren, allein das tut mir schon sehr gut. Eingehend auf Eure Fragen.
@Dieters Anmerkungen. Ich hatte mir bzw. würde mir wieder von Baclofen unterstützung gegen Craving wünschen. Das hat es in den Monaten in denen ich es eingenommen habe auch getan. Wie schon geschrieben, ich war durch meine Ex- Freundin verunsichert, die meine richtig dunklen Tagen den Tabletten zuschrieb. Ich würde gerne einen neuen Versuch mit Baclofen starten, parallel zu den Dingen die ich in meinem Leben verändern möchte bzw. schon habe. Und die Grundruhe wie Du Dieter sie hier erwähnst, da muss ich, glaube ich, erst einmal erfassen was diese für mich sein könnte. Vielleicht so wie zu dem Zeitpunkt als ich 1 Jahr ohne Alkohol hatte?

@Patricks Anmerkungen. Ja ich würde gerne einen neuen Baclofen- Versuch starten, unter den jetzt anderen Bedingungen. Ich hoffe das meine "Baclofen" begleitender Arzt mir eine neue Chance gibt. Der begleitende Arzt für Baclofen ist sehr kompetent, und hat mit mir ganz sicher nicht zu schnell dosiert. Und während der Baclofen Einnahme hatte ich zwar 3 "Rückfälle", die sich aber jeweils nur an einem Tag abgespielt haben.

@Falladas Anmerkungen. Wie schon geschrieben die Aufdosierung war sicherlich nicht zu schnell, es gibt wenig Ärzte mit mehr Expertiese. Und hier auch noch mal danke für diesen Anstupps um einen neuen Versuch zu wagen.

Lieben Dank Euch Dreien,

Mike


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