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amante
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Betreff des Beitrags: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Dienstag 11. April 2017, 14:31 |
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Registriert: Mittwoch 8. März 2017, 13:22 Beiträge: 23
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Hallo Miteinander,
ich bin Tobias, 35 und aus Düsseldorf.
Früher mit vielleicht so mit 16-22 habe ich mir immer gesagt, wenn man alleine trinkt ist man Alkoholiker. Was ich damals auch nie getan hab.
Naja, irgendwann mit 24 war ich dann auf dem Heimweg, hatte eine Zugfahrt vor mir und dachte mir, dass ich Lust auf ein Bier während der Zugfahrt hätte, was ich mir dann auch vorher gekauft und alleine getrunken habe, hab da nicht mehr drüber nachgedacht, was ich mir früher gesagt habe.
Relativ schnell hat sich das zu einer Regelmäßigkeit entwickelt und es wurde auch mehr.
Als ich dann nach dem Studium in eine eigene Wohnung und fremde Stadt gezogen bin, hab ich fast jeden Abend, den ich alleine zu hause war, getrunken.
Mit 30 habe ich festgestellt, dass es definitiv zu viel ist und hab es knapp ein Mal jährlich geschafft für ein paar Wochen oder Monate ganz aufzuhören. Leider hatte ich halt auch noch sehr viele Gelegenheiten im Kopf, bei denen ich mit Freunden unter Alkoholeinfluss sehr viel Spaß hatte. Nicht, dass ich den nicht auch ohne Alkohol mit Freunden hatte. Aber irgendwie gab es immer wieder den Punkt an dem ich mal wieder richtig feiern wollte und das mit den guten Vorsätzen wieder sehr schnell eingebrochen ist.
Jetzt bin ich mittlerweile 35 prinzipiell habe ich mich auch unter Alkoholeinfluss gut unter Kontrolle, bin vor allem nicht aggressiv und mache nichts dummes. Außer natürlich weiter zu trinken. Und vor wichtigen Ereignissen kann ich teils auch Tagelang drauf verzichten, wenn ich sichergehen will, dass ich dann kein Zittern habe.
Meine beste Phase hatte ich, als vor zwei Jahren einer meiner besten Kumpel bei mir einzog. Da war ich dann Abends nie alleine, wir haben viel Sport gemacht und geredet, ich habe meinen Alkoholkonsum auf ein Mal im Monat reduziert und wurde derart schnell fit, dass ich nach zwei Monaten einen Marathon gelaufen bin und mich direkt danach zu einem Ironman-Training entschieden hab.
Naja, mein Kumpel zog aus, ich trank wieder mehr, aber wegen dem großen Ziel, konnte ich mich immer wieder zusammenreißen und den Konsum auf einem Maß halten, dass mein Ziel nicht grundsätzlich gefährdet hat. Sicher wäre mein Training aber ohne Alkohol effektiver gewesen. ;-)
Was ist passiert? Der große Tag war im Sommer 2016 da, ich hab den Wettkampf gemeistert! Hatte das Ziel geschafft und hatte aber leider plötzlich auch kein ambitioniertes Ziel mehr vor mir, dass mich dazu gebracht hat mich zu beherrschen. Quasi die komplette folgende Woche war ich jeden Abend vollkommen betrunken.
Und nun habe ich schon vieles probiert. Ich hab meinen Konsum schon oft auf Null gebracht, hab mich auch schon von einer Freundin coachen lassen und mit ihr regelmäßig telefoniert und mit ihr drüber gesprochen wie ich meine Vorsätze einhalte, aber ich habe einfach leider irgendwann wieder massiv Lust darauf wirklich viel zu trinken. Und wenn das geschieht, ist die Lust am nächsten Tag wieder da und stärker.
Vor anderthalb Monaten habe ich nun das erst Mal von Baclofen gehört, hab mich auch schon durch die Nebenwirkungen gelesen und mich auch hier im Forum umgeschaut.
Aber Alkohol ist um weiten schlimmer, er raubt mir Motivation, er sorgt dafür, dass ich mehr esse, weniger Sport mache, unmotivierter an meinen Zielen arbeite und mich sogar teils sozial zurückziehe, wenn ich wieder über Tage zuviel getrunken habe und man es mir anmerken würde.
Ich sehe in Baclofen die Chance einfach weniger Lust auf Alkohol zu haben und mich so leichter beherrschen zu können.
Daher wäre mir natürlich auch sehr an einer Empfehlung für einen Arzt gelegen.
Liebe Grüße Tobias
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Dienstag 11. April 2017, 15:15 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Hallo, lieber Tobias, willkommen im Forum. Schön, dass du uns gefunden hast! Danke für deine ausführliche Vorstellung und deine Offenheit. Das sind schon mal beste Voraussetzungen. Ich werde Dir in einer PN (Privaten Nachricht) entsprechende Informationen zukommen lassen. Schon an dieser Stelle aber ein paar Vorbemerkungen (auch für Mitleser und neue Mitglieder) : In Deutschland ist Baclofen (noch) nicht zur Behandlung der Alkoholkrankheit zugelassen. Verschreibung erfolgt also auf Privatrezept und man bezahlt selbst. (100 Stck. á 25 mg kosten um die 25 Euro; die Tagesdosis kommt also billiger als der bisher konsumierte "Stoff"...). Schnelles Auf-und Ab-Dosieren muss vermieden werden. Vor Beginn der Einnahme sollte man sich gründlich im Forum informieren, z.B. über die Dosierung. Auch wenn du jetzt das Gefühl haben magst, von Informationen überrollt zu werden, bitte lese dir die beiden folgenden Links vor dem Start mit Baclofen sehr gründlich durch. All you needKönigswegWenn Du noch Fragen hast melde dich bitte an dieser Stelle (nicht über PN). Alles Gute und "GGG" (was das heißt, musst du selbst herausfinden)
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Mittwoch 12. April 2017, 09:54 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Lieber Tobias Herzlich willkommen im Forum amante hat geschrieben: Ich sehe in Baclofen die Chance einfach weniger Lust auf Alkohol zu haben und mich so leichter beherrschen zu können. Das ist richtig. Mit viel Geduld, Übung und Baclofen dürfte dir der Wandel durchaus gelingen. amante hat geschrieben: Hatte das Ziel geschafft und hatte aber leider plötzlich auch kein ambitioniertes Ziel mehr vor mir, dass mich dazu gebracht hat mich zu beherrschen. Quasi die komplette folgende Woche war ich jeden Abend vollkommen betrunken. Das mag dich vielleicht wundern, aber es gibt sehr viele Leute, die sportlich tätig sind und mit Alkoholproblemen zu kämpfen haben. Ich selber habe Ähnliches erlebt: Während der Vorbereitung auf einen Marathon oder Halb-Marathon gab es die Disziplin, und konnte ich mich meistens im Griff halten, danach gab's die Entladung (oder Kompensation) in Form von Alkohol, oft ein paar Tage im Rausch. Ich wünsche dir viel Erfolg mit der Baclofen-Therapie. Erzähle uns doch ab und zu wie es dir dabei geht, wie du hochdosierst, ob es Nebenwrkungen gibt, und ob das Craving reduziert wird. LG Patrick
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amante
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Betreff des Beitrags: Re: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Mittwoch 26. April 2017, 09:07 |
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Registriert: Mittwoch 8. März 2017, 13:22 Beiträge: 23
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Hallo Juli, Hallo Rog,
vielen Dank euch beiden für den Zuspruch und die Infos.
Inzwischen hatte ich meinen ersten Termin beim Arzt und auch ein sehr gutes Gespräch. Wir haben über diverse Therapieformen diskutiert und der Arzt ist aber auch sehr offen ggü. Baclofen bzw. er wirkt so, als ob er Baclofen sogar favorisieren würde.
Ein Wermutstropfen: Die Praxis ist sehr überlaufen. Meinen ersten Termin habe ich erst nach über 2 Wochen bekommen. Dann musste ich einen Termin die Abnahme von Leberwerten und einen EKG-Test machen, der aber auch erst 3 Wochen nach dem ersten war und dann wäre der Arzt erst im Urlaub gewesen. (Was er sich sicherlich verdient hat.)
Durch meine Frage ob, ich mir die EKG- und Leberwerte auch von einem anderem Arzt besorgen kann, habe ich jetzt schon am 11.5. einen Behandlungstermin, bei dem mir Bac verschrieben werden könnte.
Das sind dann immer noch 5 (statt 8) Wochen nach meinem ersten Anruf in der Praxis.
Etwas Schade, weil ich mich schon wirklich darauf gefreut habe, die Therapie zu beginnen und auch eine gewisse Anfangsmotivation aufgebaut habe, die sicherlich unterstützend bei so einem Prozess sein wird.
Andererseits ist die Anfangsmotivation wohl gerade stärker als gedacht. Ich hab mir die Sachen zum „goldenen Weg“ durchgelesen, nach dem man 3 Tage vor der ersten Bac-Einnahme aufhören sollte zu trinken. Daraufhin hab ich zumindest anderthalb Tage vor dem ersten Termin aufgehört. Und die letzten 3 vollen Tage viel es mir einfacher als gedacht abends auf Alkohol zu verzichten.
Auch wenn ich noch kein Bac einnehme, ist es mir gerade besonders wichtig nichts zu trinken. (ich fange bald mit einem neuen Job an und date eine tolle Frau)
Das unterstützt halt ungemein.
Trotz meiner ersten kleinen „Erfolge“ und wegen Job/Frau habe ich gerade jeden Tag eine wirkliche Angst davor, dass mich Abends der Wunsch nach Alkohol übermannt.
Ich will nicht mehr so lange auf den Termin warten und will, dass sich mein Körper jetzt schon erholt und ich langsam auch wieder frischer und sportlicher Aussehe und produktiver arbeiten kann.
Unterstützend mache ich gerade jeden Tag Sport und hab das erste Mal in meinem leben meditiert, was ich jetzt auch täglich mache.
Zusätzlich habe ich damit angefangen bewusst darauf zu achten morgens sehr gut, viel und lecker (auch süß und fettig) zu essen und über den Tag verteilt Obst, Gemüse und Eiweißreiches zu mir zu nehmen.
Allerdings werde ich jetzt auch zwei harte Tage haben, weil ich jeweils spät Abends mit dem Zug nach hause fahre und ich es sonst immer genossen habe während der Zugfahrt die ersten zwei Bier zu trinken und mich dann auf dem Weg vom Bahnhof nach hause richtig für die Nacht einzudecken.
Drückt mir die Daumen, dass ich bin zu meinem Arzttermin am 11.5. auch ohne Bac durchhalte. Es ist mir gerade wirklich wichtig und ich habe wirklich Angst davor, dass es scheitert.
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amante
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Betreff des Beitrags: Re: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Mittwoch 26. April 2017, 09:20 |
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Registriert: Mittwoch 8. März 2017, 13:22 Beiträge: 23
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Hallo Patrick, (zum zweiten und mit richtigem Namen) ;-)
ja, dass viele Sportler Alkohol-Probleme haben überrascht mich. Es hat mich auch schon bei mir überrascht. Vor allem nach dem ich mindestens 5 Jahre viel zu viel Alkohol getrunken habe, hätte ich gedacht, dass mein Körper zu kaputt ist um noch so eine Leistung zu bringen.
Im Nachhinein wirkte es so als ob der Alkohol einfach eine fest angezogene Bremse an mir war, die endlich losgelöst Kräfte frei gesetzt hat, mit denen ich gar nicht mehr gerechnet habe.
Außerdem hat mir das auch gezeigt, dass noch nichts verloren ist, dass es sich noch lohnt, die Anstrengung einzugehen, weil es in jeder Hinsicht ein gigantischer Gewinn an Lebensqualität ist, mit Alkohol aufzuhören, bzw. den Konsum auf einen verschwindenden Bruchteil zu reduzieren.
Wie ist es bei dir? Wie viel Sport machst du jetzt und merkst du durch die Jahre mit Alkohol davor noch eine eingeschränkten Leistungsfähigkeit ggü. anderen gleichaltrigen Sportlern?
Außerdem habe ich von Antriebslosigkeit und Müdigkeit durch Bac gelesen. Merkst du davon noch etwas? Bzw. wie beeinträchtigt dich das beruflich und sportlich?
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amante
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Betreff des Beitrags: Re: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Mittwoch 26. April 2017, 09:43 |
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Registriert: Mittwoch 8. März 2017, 13:22 Beiträge: 23
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@Juli meine erste Vermutung war ganz großes Glück, aber nur auf Glück zu zählen, kann ja kaum der richtige Ansatz sein, auch wenn der Gruß lieb klingt... Andererseits sind Geduld, Gleichmut und Gelassenheit überhaupt nicht meine Stärken. Ich werde schon ungeduldig, wenn auf der Rolltreppe vor mir Menschen stehen, die ich nicht überholen kann. Naja, immerhin schaffe ich es seit Sonntag jeden Tag 5 Minuten zu meditieren. Das war eine große Überwindung, hat sich aber auch schon seit dem ersten Tag gut angefühlt. Für den Einstieg in die Meditation war dieses wirklich richtig coole 100 Sekunden Video übrigens eine große Hilfe: https://www.facebook.com/HuffPost/video ... 656801130/
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Mittwoch 26. April 2017, 09:56 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Guten Morgen Amante, danke für deine ausführliche Rückmeldung. Es ist immer schön zu hören, dass es mit dem Arzttermin geklappt hat und die Behandlung mit Baclofen starten kann. amante hat geschrieben: Durch meine Frage ob, ich mir die EKG- und Leberwerte auch von einem anderem Arzt besorgen kann, habe ich jetzt schon am 11.5. einen Behandlungstermin, bei dem mir Bac verschrieben werden könnte.
Das sind dann immer noch 5 (statt 8) Wochen nach meinem ersten Anruf in der Praxis.
Etwas Schade, weil ich mich schon wirklich darauf gefreut habe, die Therapie zu beginnen und auch eine gewisse Anfangsmotivation aufgebaut habe, die sicherlich unterstützend bei so einem Prozess sein wird.
Deine Ungeduld ist verständlich und zeugt von deiner hohen Motivation. Klar ist es schade, wenn du 8 Wochen auf den nächsten Termin warten musst. Aber dir ist ja schon eine patente Abkürzung auf 5 Wochen eingefallen zum einen. Zum anderen: ja, es ist lang aber getrunken haben wir viel länger. Die Erwartung, dass dann alles ganz schnell gehen muss ist völlig ok, aber in Relation mit der Trinkzeit gesetzt alles noch im Rahmen. Dass dir vor den Bahnfahrten unwohl ist, wegen der Gewohnheit des Absackers und dem Eindecken am Bahnhof kann ich gut nachvollziehen. Die Situation ist auch schon eine ganz schöne Härteprobe. Vielleicht kannst du irgendetwas ganz anders gestalten als bislang? Versuchen dich abzulenken. Last not least setze dich nicht zu sehr unter Druck. Hohe Motivation ist klasse, zuviel Druck, eher kontraproduktiv. Andererseits: Als Sportler bist du aber ja gut gerüstet für lange Strecken! Amante hat geschrieben: Drückt mir die Daumen, dass ich bin zu meinem Arzttermin am 11.5. auch ohne Bac durchhalte. Es ist mir gerade wirklich wichtig und ich habe wirklich Angst davor, dass es scheitert. Die Daumen werden gedrückt! Wenn du ausrutschen solltest (was ich defiitiv nicht glaube) ist das aber noch kein Scheitern. Dann knüpfst du eben wieder an bisherige Erfolge an.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Mittwoch 26. April 2017, 10:00 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Amante hat geschrieben: Andererseits sind Geduld, Gleichmut und Gelassenheit überhaupt nicht meine Stärken. Ich werde schon ungeduldig, wenn auf der Rolltreppe vor mir Menschen stehen, die ich nicht überholen kann. Glaub mir, mit der Ungeduld bist du hier in guter Gesellschaft, das kennenn die meisten. Es braucht aber Willen, Ausdauer und eben v.a. auch Geduld, Geduld, Geduld. Die 3 G wirst du hier immer wieder treffen
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Mittwoch 26. April 2017, 10:12 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Lieber Amante, auch von mir erst einmal ein herzliches Willkommen und vielen Dank für Deine ausführlichen Posts. Was die Situation mit der Zugfahrt anbetrifft fällt mir noch Folgendes ein: Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht über sog. Skills, also Maßnahmen, den Druck, in unserem Fall den Suchtdruck, zu erleichtern und den Trigger zu entschärfen? Allgemein wird z.B. empfohlen, bei Craving einen halben Liter Mineralwasser "Sturz zu trinken", also ganz schnell, was vielen hilft. Vielleicht könntest Du das Ritual des Biertrinkens auf der Heimfahrt mit alkohofreiem Bier überstehen? Gibt es auch am Bahnhof. Vielleicht könntest Du ja dann auch mit alkoholfreiem Bier weitermachen? Vielleicht gibt es aber noch andere Möglichkeiten. Mir hilft z.B. Gummibärchen essen ( ), klingt seltsam, aber ich genieße sie Stück für Stück und das Craving verzieht sich, wenn es noch nicht so stark ist. Es kommt auch darauf an, rechtzeitig zu handeln. Z.B. könntest Du das alkoholfreie Bier bereits in der Tasche haben, wenn Du zu Deinem Termin fährst usw. Du wirst recht schnell Deine ganz eigenen Möglichkeiten finden, das Craving abzuschwächen, wenn Du Dich erst damit beschäftigst, Du wirst sehen. Ansonsten: leider fängt bei Dir das GGG schon im Vorfeld bei den Arztterminen an. Respekt wie Du das durchstehst! LG Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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amante
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Betreff des Beitrags: Re: Ich will es nun auch mit Baclofen versuchen Verfasst: Donnerstag 27. April 2017, 16:51 |
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Registriert: Mittwoch 8. März 2017, 13:22 Beiträge: 23
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Ich hasse es, wenn ich mit meinen Befürchtungen recht habe.
Das Problem gestern war, dass ich im entscheidenden Moment nicht mehr wollte nicht zu wollen.
Sonst wäre das mit dem halben Liter Wasser sicher eine gute Idee gewesen...
Und heute Abend: Ich bin nicht zum Frühstücken gekommen, habe eben bis 16:00 Uhr nichts gegessen. Bei dem Vortrag zu dem ich heute Abend wollte gibt es Bier und Pizza kostenlos und danach hätte ich eine Stunde heimfahrt alleine im Zug. Das ist in Kombination mit der Tatsache, dass ich gestern etwas getrunken hatte und noch keine richtige Entwöhnung hatte nahezu chancenlos...
Auch, wenn ich den Vortrag wirklich gerne hören würde und er beruflich vorteilhaft wäre, hab ich daher meinen Plan geändert und mache heute Filmabend bei mir zuhause mit Freunden. Bis ich alleine bin sind dann die Kioske zu. Das scheint mir sicherer... Für morgen versuche ich mich gerade noch zu verabreden um nicht auf dumme Gedanken zu kommen. Und für Sa-Di habe ich mich für eine zwiespältige Lösung entschieden. Von Sa-Di habe ich einen Kumpel zu Besuch und zum Gesamtpaket seines Besuches gehört, dass wir in den Mai feiern und er dann auch etwas mit mir trinken will. Das ist zwar suboptimal, aber durch meine Aussage nur Sonntag, habe ich zumindest für mich abgesichert, dass ich Samstag und Montag eine (unwissende aber effektive) Kontrollinstanz nachts bei mir zuhause habe, der es auffallen würde, wenn ich mich nicht an das NUR Sonntag halte. Die Alternative wäre die drei Abende und Nächte alleine zu verbringen und da wäre mir das Risiko zu hoch, dass ich dann jeden Abend viel zu viel trinke statt einmal moderat mit Begleitung. Ich könnte durchaus verstehen, wenn manche hier die Hände über den Kopf zusammenschlagen, aber das scheint mir gerade die sicherste Option zu sein. Allerdings weiß ich, dass ich ganz dringend 1-2 Monate am Stück komplett ohne Alkohol brauche, bevor ich halbwegs stabil bin.
@Fallada Ich hab mir inzwischen die Hälfte deines aktuellen Threads durchgelesen. Dein Beitrag vom 5ten April hat mich sehr beeindruckt. Ich hab allergrößten Respekt vor deiner Leistung.
@Juli In dem genannten Thread habe ich auch den wunderbaren Kommentar von dir Juli gefunden:
„Ich kam immer schneller und mit weniger Blessuren aus einem Rückfall, wenn ich mich anvertraut habe. Scham- und Schuldgefühle sollen sich andere Sparringpartner suchen. „
Ich versuche mich direkt dran zu halten und von Anfang an zu beichten! Und auch sonst hast du mit deinen Beiträgen recht: 5 Wochen sind nichts im Vergleich zu 7 Jahren. Wenn ich in drei Wochen die Möglichkeit habe einfach generell weniger Lust zu haben und vielleicht vor Abenden wie gestern noch mal eine Zusatzportion Bac nehmen kann, wird das schon eine große Hilfe sein.
Btw: Gestern hatte ich eine Flasche Bier weniger als sonst üblich getrunken und hatte dafür aber heute früh deutlich stärkere Kopfschmerzen. Ich interpretiere die Kopfschmerzen mal als guten Radschlag.
LG Tobias
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