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Re: Neuer Lebensabschnitt

Donnerstag 13. Dezember 2018, 23:12

Danke lieber Dieter!

Re: Neuer Lebensabschnitt

Montag 17. Dezember 2018, 11:34

Liebe Juli, :-h

vielen lieben Dank für Deine aufmunternden Worte!

Juli hat geschrieben:Die Phasen, in denen es anstrengend ist, freudlos, leer, bedrückend, kenne ich auch. Irgendwie, irgendwann ist in mir aber die tiefe Gewissheit gereift, dass mir Alkohol da nicht hilft. Nach dem Rausch ist nichts anders, nichts besser

Ja klar. Tief im Inneren weiß ich das ja auch... durch Baclofen löst der Alk ja keinen Rausch mehr bei mir aus. Es ist absolut sinnlos...
Juli hat geschrieben:vielleicht bist du aber auch schon ganz knapp davor.

Was den Alkohol betrifft bin ich sicher, dass es mit den Rückfällen bald vorbei ist...
Vom Freudeempfinden bin ich noch sehr weit entfernt. Irgendwie kann mir die Psychologin da auch nicht helfen... machen muss ich alleine... Sie hatte mir auch mal vorgeschlagen für 4 Wochen in eine Tagesklinik wegen der Depresison zu gehen, da sie der Ansicht war, dass eine Stunde pro Woche für mich zu wenig ist. Wollte ich aber nicht... Ich habe ja auch noch einen Minijob.
Zurzeit wechselt meine Stimmung hin und her. Eine zeitlang ging es mir ganz gut, als ich Bac von 140 auf 100 mg runterdosiert hatte. Ich dachte Bac sei an der Antriebslosigkeit Schuld... wohl doch nicht.... auch nervt mich die ganze Vorweihnachtszeit..... und Weihnachten überhaupt.... das kommt auch noch dazu...
Juli hat geschrieben:Natürlich gibt es da Situationen, in denen ich wünschte, ich hätte so ein wirksames "Medikament", wie er mal war. Habe ich aber nicht. Diese Erkenntnis, dass nichts besser wird, nur schlechter, machte mich bisweilen auch hilflos.

Du hast es mit dieser Aussage total auf den Punkt gebracht... ja, ich fühle mich öfters hilflos und allein.... Alk wirkt nicht mehr und die Realität ist grau und traurig....

Aber danke für Dein Feedback!

Ich wünsche Dir, dass es Dir bald besser geht!

Liebe Grüße
Manuela

Re: Neuer Lebensabschnitt

Dienstag 18. Dezember 2018, 10:39

Liebe Manuela,

danke dir! Es geht mir wieder besser. Mit Alkohol wäre ich in eine tiefe Depression geraten. Der übliche Teufelskreis. Alkohol gegen die dunklen Gedanken, die erdrückende Leere und vor allem auch die entsetzliche Antriebs- und Kraftlosigkeit.

Diese rabenschwarzen Tage, an denen das Dunkle so finster ist, dass nichts anderes durchkommt und die depressiven Gedanken als einzige Wahrheit und Realität erscheinen kenne ich sehr gut, Manuela. Es ist aber nicht die Realität.

In diesem Zustand hilft mir zählen ;), meine Ärztin sagt immer, alles, was nicht über 14 Tage raus geht ist keine Depression. Bis jetzt stimmte diese Regel bei mir wirklich. Sobald mir das wieder einfällt, blitzt auch die Hoffnung auf, dass das Tief vorüber zieht. So war das auch dieses Mal.

Auch damit, dass die Weihnachtszeit kaum auszuhalten ist, bist du nicht alleine. Das geht ganz, ganz vielen so. Mal ganz flockig bemerkt, nicht umsonst wird auf den Weihnachtsmärkten soviel gebechert. Diese Zeit ist für viele Menschen das krasse Gegenteil zu dem was nach aussen gezeigt wird.

Den Vorschlag deiner Ärztin, dass du dir eine stationäre Auszeit nimmst finde ich ehrlich gesagt sehr gut. Vielleicht gibt es doch die Möglichkeit, die finanziellen Einbußen zu schultern. Einfach mal raus, aus dem Trott, andere Umgebung, neue Menschen, Fürsorge, was für dich tun, nur für dich. Ich finde es sehr schwer, dem Alkohol zu widerstehen, solange einen die Depression so im Würgegriff hat. Ich weiß, dass du in den besten Händen bist, aber eventuell ist medikamentös auch noch ein Feintuning möglich. Wenn es dir besser geht, wird es leichter. Dann schimmert schon mal ein Regenbogen durch das Grau.

Die Hilflosigkeit haben wir erlernt, Manuela, und mit Alkohol konserviert, die können wir aber auch wieder verlernen. Ebenso wie wir es aushalten können, halt mal hilflos zu sein.

Bleib dran, auch dieses Weihnachten geht vorüber!

Re: Neuer Lebensabschnitt

Dienstag 18. Dezember 2018, 13:21

Liebe Juli, :-h

danke.
Juli hat geschrieben:Den Vorschlag deiner Ärztin, dass du dir eine stationäre Auszeit nimmst finde ich ehrlich gesagt sehr gut.

Das wäre aber keine Auszeit, kein "Erholen"...! :) Dort wird man intensiv "gefordert"....
Sie hatte mir das vorgeschlagen, weil es in der Klinik intensiver ist, als einmal pro Woche ein Einzel. In der Charite gibt es dafür ein spezielles Therapieprogramm: CBASP.
Ich gehe in keine Klinik mehr. Zu oft war ich damals wegen Entgiftungen in einer Klinik...dann noch zwei Alk-Entwöhnungstherapien, dann einmal Tabletten-Entwöhnungstherapie (Benzos)... nein, mir reicht es wirklich....

Ja, Weihnachten geht auch vorbei.... wie jedes Jahr... Die vielen freien Tage sind eben sehr, sehr anstrengend...

Liebe Grüße
Manuela

Re: Neuer Lebensabschnitt

Dienstag 18. Dezember 2018, 13:35

Kornblume hat geschrieben:Das wäre aber keine Auszeit, kein "Erholen"...! :) Dort wird man intensiv "gefordert"....


Liebe Manuela,

gefordert werden und sich erholen,, widerspricht sich m.E. nicht unbedingt und immer. Wenn du aber nicht mehr stationär willst ist das natürlich was anderes.

Vielleicht fällt uns ja gemeinsam was ein, um ein wenig Druck aus den vielen, freien Tagen zu nehmen. Hier ist Schwarm-Kreativität gefragt.

Re: Neuer Lebensabschnitt

Dienstag 18. Dezember 2018, 23:20

Juli hat geschrieben:Vielleicht fällt uns ja gemeinsam was ein, um ein wenig Druck aus den vielen, freien Tagen zu nehmen. Hier ist Schwarm-Kreativität gefragt.
Oh ja, :YMAPPLAUSE: , bin dabei!!!

Re: Neuer Lebensabschnitt

Montag 24. Dezember 2018, 10:15

Es ist sehr still im Forum.

Wir schreiben ja ab und an, dass wir eher dazu neigen, uns hier zu melden, wenn es uns schlecht geht und die Beiträge mit zunehmender Genesung weniger werden. Ich hoffe einfach mal, dass dem so ist, wenngleich es trotzdem schade ist, denn wir leben vom Austausch. Für mich jedenfalls ist es so, dass das Forum der Ort ist, an dem ich erinnert werde, dass es mir zwar um Lichtjahre besser geht, als vor 3 Jahren, ich aber trotzdem achtsam bleiben muss.

Ein Schicksalsschlag, Ärger oder auch nur der Alltag, der nervt, Belastungen, Verluste, jemand der einen verletzt, Ängste, eine innere Leere, Anspannung, oder auch riesen Freude, oder wie heute die Sorge um eine liebe Freundin, "ausgerechnet am Hl. Abend morgens, muss so was passieren", waren doch häufig Anlässe für ein Rendevous mit der Flasche. Dass ich diesen Automatismus nicht mehr lebe nahm im Forum seinen Anfang. Ohne die Anlaufstelle hier, hätte ich nichts mehr versucht, mich aufgegeben. Aber dann bin ich doch noch mal durch gestartet. Meine Ärtzin, meint, es war ein harter Weg, ich hätte sehr gearbeitet. Mmmh, ich finde, ich hatte auch Glück. Wie auch immer:

gemeinsam können wir viel mehr bewegen, als alleine. Symbolisch: während es draußen stürmt und regnet, lässt es Delle hier sanft schneien. Ich wünsche euch allen, eine gute Zeit, so schwer vielen von uns, mir eingeschlossen diese Jahreszeit auch zusetzen kann, glaubt an euch, geht euren Weg, es lohnt sich.

Alles Liebe.

Re: Neuer Lebensabschnitt

Montag 24. Dezember 2018, 21:35

Tja, erfahrungsgemäß wird die Beteiligung an einem Forum geringer je älter es wird. Das Gründundsdatum in der aktuellen Form ist zwar der 27.11.2009, uns gab es aber schon mindestens ein Jahr früher unter einer anderen Adresse. Außerdem sind Ferien und Feiertage zu berücksichtigen.

Da das TV-Programm für meinen Geschmack heute nichts hergibt, schaue ich mir einen bisher nicht gesehenen Tatort vom August an. Anschließend evtl. eine aufgezeichnete Musiksendung.

Morgen kommen Tochter und Schwiegersohn zum Essen. Sie waren gestern schon hier um die wesentlichen Vorbereitungen zu treffen.

Schöne Feiertage @all.

Re: Neuer Lebensabschnitt

Mittwoch 26. Dezember 2018, 03:10

Hallo,
seit dem ich absolut keinen Alk mehr trinke -also schon acht Monate- besuche ich das Forum auch seltener, bin ja auch mit meinem neuen Leben beschäftigt.

Kalendarisch gehts ja strammen Schrittens auf den Frühling zu!
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