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crimsontide
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Betreff des Beitrags: frau, anfang 40, seit sechs wochen bac Verfasst: Sonntag 12. Dezember 2010, 19:14 |
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Registriert: Sonntag 12. Dezember 2010, 15:49 Beiträge: 5 Wohnort: düsseldorf
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hallo liebes forum,
ich möchte mich vorstellen, nachdem ich nun schon einige monate als gast mitgelesen habe.
ich bin eine frau, anfang 40, beruflich erfolgreich. aussenstehende würden mich vermutlich als selbstbewusst, extrovertiert und dynamisch bezeichnen. das gegenteil ist der fall. ich bin seit vielen jahren von ängsten dominiert.
aber von anfang an: mit 14 jahren trank ich in einer jugendgruppe das erste mal alkohol. schon damals, nach dem allerersten schluck, merkte ich, dass alle sorgen schlagartig verschwinden, dass körperliche unruhe und nervosität wie weggeblasen sind. heute weiß ich, dass ich vom ersten schluck an süchtig war.
in meiner umgebung war alkohol stets akzeptiert, erst auf dem gymnasium, dann an der uni, später dann bei meiner arbeit als journalistin. trinken galt immer als cool, man musste schon der sprichwörtliche penner in der gosse sein, um unakzeptabel zu sein.
ich trank fleissig mit, allerdings hauptsächlich auf partys und am wochenende. vollräusche waren an der tagesordnung. das ging über viele jahre so - keine party ohne blackout. obwohl ich als selbstbewusste, beliebte frau galt, hatte ich angst vor menschen und traute mich auf keine party, ohne mich vorher schon anzudröhnen, auf der party gab ich mir dann den rest.
besoffen fühlte ich mich gut, aber am nächsten tag ging es mir schlecht. meine kater-zustände waren fürchterlich. immer kurz vorm heulkrampf, tierisch depri. trotzdem habe ich am nächsten tag nie weitergetrunken. ich habe in meinr 25jährigen alki-karriere tatsächlich noch nie an zwei tagen hintereinander getrunken, da mein körper das gar nicht verkraftet. auch meine trinkmenge hat sich nie gesteigert - ich brauche genau eine flasche wein. dann bin ich bedient und habe genug.
man kann mich insgesamt eher als quartalstrinker bezeichnen, trinke ca alle 3-4 tage die angesprochene flasche wein, aber auf diese kann ich nicht verzichten, die anspannung in mir ist dann zu groß. dann qualme ich nebenbei noch eine packung kippen, obwohl ich sonst nichtraucher bin.
vor 2 monaten habe ich dann das buch von ameisen gelesen und mich wiedererkannt! ich trinke wegen meiner ängste, davon bin ich felsenfest überzeugt. vielleicht werdet ihr nun mit mir schimpfen, aber ich habe mir nun selber baclofen besorgt und nehme es seit ca vier wochen.
meine dosis ist noch sehr niedrig, nehme erst 25mg am tag. eine steigerung habe ich vor, möchte das aber behutsam angehen.
die wirkung nach vier wochen:
- keine große lust auf alk und nikotin
- auf der gestrigen weihnachtsparty lustlos zwei longdrinks getrunken, kein kick davon
- kein craving mehr
- wilde träume
- super extreme klarheit im kopf
- ängste sind aber noch vorhanden
ich spüre also definitiv, dass sich was bewegt. ich würde mir wünschen, dass mein ängste beherrschbar werden, das haben antidepressiva und gesprächstherapie nicht erreicht! ich werde hier weiter berichten, was passiert.
danke fürs zuhören
crimsontide
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Momo
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 12. Dezember 2010, 22:44 |
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Liebe crimsontide,
herzlich willkomen. Ein Beginner und eine Quartalstrinkerin begrüßt Dich. Das Du mit 25 mg Bac schon diese positiven Erfahrungen hast, ist wunderbar. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du durchhältst, aber es sieht so aus. Ich bin weiterhin sehr gespannt, was Dir eine Erhöhung der Bac-Menge noch so bringt.
Also alles Gute und hoffentlich meldest Du Dich öfter im Forum
Momo
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crimsontide
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2010, 16:53 |
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Registriert: Sonntag 12. Dezember 2010, 15:49 Beiträge: 5 Wohnort: düsseldorf
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danke willo und momo für eure nette begrüssung!
heute sind es genau 36 tage mit bac. ich stecke noch immer bei 25mg am tag fest, traue mich irgendwie noch nicht höher, da ich mich ohne ärztliche begleitung etwas unsicher fühle.
wie ist denn aber nun die wirkung bei mir? craving hatte ich eigentlich kaum noch, aber kann das bei der relativ geringen menge überhaupt sein? oder profitiere ich lediglich vom anfänglichen mix aus placebo und euphorie?
sicher ist, dass ich in den vergangenen wochen nur einmal betrunken war, und das nur deswegen, weil ein saufkumpel dabei war. weihnachtsfeier war easy, wie eingangs beschrieben.
habe wirklich ein gutes gefühl, nur die ängste sind leider noch da.
liebe grüße in die ganze runde
crimsontide
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2010, 17:41 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Hi crimsontide,
mit 25mg hänge ich seit über einem Jahr prima fest und damit bin ich nicht der Einzige. Ängste sind aber bei Dir noch vorhanden, verstehe ich das richtig? Vielleicht wäre es eine gute Idee für ein paar Monate ganz auf Alkohol zu verzichten, in dieser Zeit mit der Dosierung behutsam zu experimentieren, Dich einfach in die neue Situation hineinzufühlen. Die fehlende ärztliche Begleitung und die damit verbundene Unsicherheit kannst Du mit der Beteiligung im Forum vorerst und zumindest teilweise ausgleichen.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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crimsontide
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 14:25 |
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Registriert: Sonntag 12. Dezember 2010, 15:49 Beiträge: 5 Wohnort: düsseldorf
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hallo federico,
auch dir danke ich für das freundliche hallo und deine tipps.
ich glaube auch, dass es für mich zur zeit noch nicht sinnvoll ist, höher zu dosieren. körper und seele brauchen bei mir wohl etwas länger, um mit wirkung und nebenwirkung zurechtzukommen.
wirkung bislang (nach mittlerweile fünf wo):
keinerlei craving
dachte aber gestern nachmittag kurz, mir einen leckeren pott glühwein zu köcheln, habe es aber später einfach total vergessen.
immer noch nervös, ängstlich
nebenwirkungen:
magenschmerzen
schwitzen
durst (sollte man besonders viel wasser trinken?)
leider auch eine gewisse antriebslosigkeit, die ich allerdings mit alk auch hatte)
ich würde gerne einen arzt konsultieren und würde mich freuen, wenn mich ein admin für die ärzteliste freischalten würde.
ich glaube nämlich - gerade durch die vielen interessanten berichte im forum - dass bac für mich der richtige ansatz ist!
habe seit über fünf wochen keinen kater mehr, keine nächtlichen wachperioden, wenn die leber stöhnt, keine schuldgefühle mehr. und das ist doch toll!
danke euch allen für das engagement hier im forum! ich werde jetzt wohl mit dem nächsten beitrag in den erlebnisberichtsberich wechseln.
viele liebe grüße crimsontide.
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invorio
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 15:36 |
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@crimsontide
Ich habe Dich für PESA freigeschaltet.
Der Anfang Deiner Baclofenbehandlung liest sich schon recht gut. Was mich erstaunt, ist die "gewisse Antriebslosigkeit". Das ist bei Baclofen schon sehr ungewöhnlich, normalerweise gibt es eine deutliche Steigerung des Antriebs. Aber das kann ja noch werden.
LG invorio
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crimsontide
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 30. Dezember 2010, 20:41 |
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Registriert: Sonntag 12. Dezember 2010, 15:49 Beiträge: 5 Wohnort: düsseldorf
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hallo zusammen, heute ein kleiner nachtrag: mir geht's mit 25mg bac am tag nachwievor gut. trinke fast gar nichts mehr, so über die ganzen feiertage habe ich insgesamt vielleicht ne halbe flasche wein getrunken. laune ganz gut, leider immer noch etwas antriebsschwach.
heute bekam ich ganz plötzlich starke nierenbeschwerden (keine ahnung ob das die richtige vermutung ist) auf der linken seite. kann schlecht liegen und es schmerzt ganz ordentlich. habe keine blasenprobleme.
hat jemand eine ahnung, ob das mit baclofen zusammenhängen kann? ich kann es mir nicht so recht vorstellen. habe irgendwie im kopf, dass bac nix für schwache nieren ist - stimmt das? danke für euer feedback!
allen einen alkfreifröhlichen rutsch und danke invorio, dass du mich für PESA freigeschaltet hast
crimsontide
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 31. Dezember 2010, 17:30 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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anscheinend hat es prima geklappt. Wer die abgetrennten Beiträge vermisst, findet Sie hier: http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... uviel.html
Bevor ich es wieder vergesse: ein gutes Neues Jahr wünsche ich allen Mitgliedern des Forums.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 31. Dezember 2010, 17:56 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Crimsontide,
nachdem Deine Frage anscheinend untergegangen ist, versuche ich eine Antwort. Ich gehe davon aus, dass Du bisher nicht an einer Niereninsuffizienz gelitten hast. Von einer eingeschränkten Nierenfunktion oder Nierenfunktionsstörungen bist Du ebenfalls nicht betroffen, davon müsstest Du etwas wissen. Ich bin kein Arzt und rate Dir deshalb selbstverständlich zu einer Abklärung durch Deinen Hausarzt.
Der nachfolgende Link führt alle bekannten Probleme auf, eigentlich solltest Du einigermaßen beruhigt sein können da Probleme nur bei Vorerkrankungen der Nieren beschrieben sind. http://ch.oddb.org/de/gcc/resolve/point ... o,23697817.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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