Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Zu zweit begonnen aufzuhören!!
BeitragVerfasst: Dienstag 30. November 2010, 15:58 
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Registriert: Mittwoch 10. November 2010, 17:47
Beiträge: 13
Wohnort: Hamburg
Wir sind seit 3 1/2 Jahren verheiratet und fast seit 6 Jahren zusammen. Wir haben beide vorher schon getrunken. Mein Mann (43 Jahre) hat sich vorher schon als Alkoholiker bezeichnet. Ich (32 Jahre) habe das vorher bei mir nicht so gesehen, obwohl ich auch täglich getrunken habe. Dann ist in unserem Leben viel passiert, erst wollte sich meine Mutter vor 5 Jahren das Leben nehmen, dann wurde bei Ihr vor 3 Jahren ein bösartiger Tumor im Auge festgestellt. Unser Haus musste einmal von aussen umgraben werden, weil der Keller feucht war, dabei hat mein Mann literweise Bier an den Wochenenden tagsüber schon getrunken. Abend haben wir immer Rotwein getrunken. Drei Flaschen zu zweit waren fast Satz! Ab und an haben wir uns dann mal eine Flasche Ouzo "gegönnt", die wir an drei Abenden aus hatten. Wir sind nie nüchtern ins Bett gegangen. Es gab eigentlich kaum einen Abend ohne Alkohol, über Jahre hinweg. Mir ging es dann seit 2 Jahren immer schlechter, die Kater wurden immer doller, musste morgens manchmal spucken, konnte kaum aus dem Haus gehen. Und wenn ich mir morgens vornahm, am Abend nichts zu trinken, habe ich es eigentlich nie geschafft. Vor einem Jahr haben wir eingeführt Montags einen Tee-Tag einzulegen. Meist haben wir uns daran gehalten, aber manchmal kam Besuch und dann war das wieder hinfällig!
Kurz bevor mein Mann jetzt für zwei Wochen ins Tonstudio gegangen ist, hatten wir ein Gespräch darüber, wie es weitergehen soll, wenn die Aufnahmen im Kasten sind. Das bedeutet Auftritte absolvieren und solche Sachen. Das geht mit dem Alkoholkonsum für uns beide nicht und würde nur zu peinlichen Situationen führen. Wenn wir mit der Musik Geld verdienen wollen, muss sich etwas ändern, dass war uns klar. Ich wußte aber auch, dass ich nicht die Kraft hatte, etwas zu ändern. Der Gedanke an einen Abend ohne Alk machte mich schon nervös. Und meine Mann sprach von einer Entziehungskur für sich. Ich saß oft, statt meinem Fernstudium nach zu gehen, am Rechner und habe mich über Alkoholismus informiert. Da mein Vater auch Alki ist, und ich seit meiner Kindheit beigebracht bekommen habe, dass es eine Frage des Willens ist, nicht zu trinken, war ich ziemlich verzweifelt.
Wir führen eine sehr harmonische Ehe und daran hat der viele Konsum auch nie etwas geändert, aber wir waren beide doch froh, als wir das Thema ernsthaft besprochen hatten.
Dann fand ich diese Berichte über O. Ameisen. Ich konnte es kaum glauben. Habe dann zwei Packungen Bac bestellt, meinem Mann berichtet und das Buch geordert. Das habe ich an zwei Tagen druchgelesen und ich wußte, dass wir das probieren müssen. In den Kreisen des Musikbusiness ist es schwer nicht einen Schluck zu trinken. Da kam uns die Möglichkeit, vielleicht kontrolliert trinken zu können toll vor. Nun sind wir seit 1 1/2 Wochen dabei Bac zu nehmen, es gab Tage mit mehr oder weniger Alk-Konsum. Gestern der erste Abend ohne!
Momentan sind wir bei ca. 60 mg Bac am Tag, aber ich muss wohl mit einer Erhöhung warten, da mir die Nebenwirkungen zu schaffen machen.

Ich wünsche uns so sehr, dass wir zu einem normalen Verhältnis zum Alkohol zurückfinden werden!!!


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BeitragVerfasst: Donnerstag 2. Dezember 2010, 12:10 
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Registriert: Mittwoch 1. Dezember 2010, 12:41
Beiträge: 3
Hallo Ihr beiden
ich bin neu hier aber von allen Geschichten hat mich Eure am meisten bewegt. Gemeinsam aufhören - wie ich Euch beneide!
Meine Partnerin hat vor 9 Jahren ihren ersten Entzug gemacht. Und ich bin erst seit Feb 09 überwiegend clean. Heute wünschte ich mir sehr, ich hätte damals mein Alkoholproblem für mich schon erkannt, doch ich war so überheblich in meiner Sucht, dass ich das Problem nur bei ihr sah.
Ihr könnt meine Geschichte ja auch lesen, die ich in meiner Vorstellung geschrieben habe.
Ich wünsche Euch ganz viel Erfolg, und möchte Euch gerne eins sagen, weil es meine wichtigste Erfahrung ist:
Gemeinsam seit ihr stark. Nichts ist schlimmer als wenn man den Kampf gegen Alk alleine führt. Eine Selbsthilfegruppe kann eine Hilfe sein. Aber ein Partner der einen unterstützt ist Gold wert. Wenn der Alkoholismuss bei Euch eine Sucht ist, dann gebt dieser Sucht keine Chance. Ich denke, dass auch das Trinken aus Anlässen, wie im Job, eine Hintertür ist, durch die die Sucht wieder eintreten kann. Was bleibt, ist ein lebenslanger Kampf dagegen. Jedesmal wieder auf null runterfahren ist schwer. Ich habe kaum Erfahrung mit Baclofen, und weiß nicht ob man wirklich damit kontrolliert trinken kann. Ich weiß nur: Alkohol ist für nichts gut. Löst Probleme, aber auch Beziehungen auf. Das eine kurzfristig, das andere auf dauer. Ich wünsche Euch ein Leben mit Freiheit, Glück und Zufriedenheit.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 2. Dezember 2010, 17:20 
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Registriert: Mittwoch 10. November 2010, 17:47
Beiträge: 13
Wohnort: Hamburg
danke für die netten Worte!!!!
Schön wäre schon ein Leben ohne Alk. Aber wenn mal ein Empfang ist und man wie ein "normaler Mensch" ein Glas trinken kann, ohne weitertrinken zu wollen, ist das auch eine tolle Vorstellung. Bei manchen soll es ja klappen. Aber im Alltag wollen wir dauerhaft auf den Alk verzichten.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 2. Dezember 2010, 17:47 
@ bratmaxe
Ob Du Dich für ein Leben ohne Alkohol oder ein Leben mit Moderatem Trinken entscheidest, bleibt Dir durch Baclofen selbst überlassen. Vor allem: beides ist dauerhaft möglich. Und: wenn Du mal ab und an ein Glas Alkohol trinkst, ist das nicht ein schlimmes Ereignis und der Anfang eines Rückfalls wie in der üblichen Vorstellung der SHGs und Entwöhnunganstalten.
LG invorio


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BeitragVerfasst: Freitag 3. Dezember 2010, 12:41 
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Registriert: Dienstag 9. November 2010, 14:21
Beiträge: 89
Wohnort: Hamburg
Nach meiner Erfahrung, wirkt Bac umso besser, je weiter ich mich vom Alkohol entferne.
LG


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BeitragVerfasst: Freitag 3. Dezember 2010, 16:48 
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Registriert: Dienstag 9. November 2010, 14:21
Beiträge: 89
Wohnort: Hamburg
... desto weniger Suchtdruck habe ich.


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