Hallo,
ich bin neu hier im Forum und stelle mich kurz vor. Ich bin seit 1986
offiziell Alkohol abhängig, habe damals 3 Entgiftungen und dann eine Langzeit für 6 Monate in Brilon-Wald gemacht.
Ich war arbeitslos und verheiratet nach der Langzeit, bhabe dann eine
Weiterbildung im Bereich EDV gemacht, ich war gut und konnte bei einem
Softwareunternehmen als Supporter anfangen.
Das war ein Aufstieg, vom trinkenden unzufriedenen Hilfsarbeiter im
Bereich Maschinenbau zum abstinenten Supporter mit viel Selbstwert.
Leider machte die Firma wegen einer Schadenersatzklage eines grossen deutschen Unternehmens dicht.
Ich stand wieder auf der Strasse, kümmerte mich aber und schleppte 5 Wochen lang Heizkörper und lieferte sie aus.
Ich sah eine Anzeige in der Zeitung, Zentrallagerverwalter mit EDV-Kenntnissen gesucht, beworben und Job bekommen. Ich war stolz, meine Frau noch mehr, es ging wieder bergauf, jedes Jahr 300 DM Lohnerhöhung
vom Seniorchef, er sah was ich leistete, bis er unverhofft starb, da war es dann mit den 300 Piepen vorbei, der Junior war nicht so großzügig, aber der Job gefiel mir, ich hatte die Sympatien der Frauen, was wollte ich mehr, ich fing auch sofort eine Affäre mit der Dekorateurin an, meine Frau war in die Gastronomie gewechselt, "Dorf Münsterland", ich ging zur Arbeit, da war sie dann irgendwann mitten in der Nacht gekommen, wenn ich von der Arbeit kam war sie oft schon wieder weg.
Wir kommunizierten wichtige Dinge per "Zettel". Die Affäre mit der Deko-Tante war vorbei und ich fiel in ein Loch, versuchte über One-Night-Stands auszugleichen.
Eines Tages, ich hätte vor die Wand laufen können, der Rückfall, nach 10 guten, teilweise guten Jahren in denen es immer bergauf ging, ich bestellte mir eine Professionelle, hatte die Kleinanzeige zufällig gelesen, ich war nervös hatte Angst und fing an Champagner zu trinken, danach Wodka, mir wurde schlecht, die Dame kam, das Date war natürlich nichts.
Aber ich war wieder "drauf", irgendwann kam die Dame wieder Alkohol floß wir vög...... was das Zeug hielt, ich hatte Blut geleckt. Es wurde zur
Gewohnheit, Wochenende Alkohol, leichte Mädchen, Brasilianerinnen.
Eines Wochenendes war ich in einem Puff, hatte aber nicht genug Kohle bei, war aber angetrunken, ich fuhr nach Hause, überlegte, setzte mich wieder ins Auto und fuhr zur Sparkasse, holte Geld, fuhr noch zur Tanke, Sekt holen, von der Polizei beobachtet. Sie verfolgten mich, das Blaulicht ging an, für mich brach mein Kartenhaus zusammen, alles nur das nicht, ich gab Gas, nach ca. 13 Kilometer Richtung Holland kam dann nach einer Kurve ein Kreisverkehr, mit 180 KmH, hatte ich keine Chance mehr.
Nun war alles raus, ein paar Wochen später trennte ich mich von meiner Frau zog in den Ort wo ich arbeitete und dachte, jetzt wo ich alleine lebe wird alles besser.
Ich baute einen Rückfall nach dem anderen, verlor meine Arbeit ging in Therapie man stellte mich wieder ein, ich war ja gut gewesen, nach 4 Wochen erneuter Rückfall, Kündigung, wieder Therapie.
Seit 2003 habe ich wieder Arbeit bei einer guten Firma im Lager, aber auch dort immer wieder mal einen Rückfall, man fängt mich wieder auf.
Dieses Jahr im Januar, wieder Rückfall, Krankenhaus, Langzeitentgiftung über 6 Wochen in Hörstel, danach Langzeit über 16 Wochen in Daun.
4 Monate gut gearbeitet, Selbsthilfegruppe und alles, dann Anfang Dezember wieder Rückfall, Freunde und Verwandte beliben weg, ich gehe ins Krankenhaus für 5 Tage, mein Arbeitgeber weiss Bescheid, gibt mir noch eine Chance, ich sage dem Neurologen, ich muss was tun für mich im psychosomatischen Bereich und auch um dem Arbeitgeber zu zeigen, das ich an mir arbeite.
Im Krankenhaus sprach dann eine ganz tolle Ärztin mit mir über das Medikament Baclofen und Dr. Ameisen, ich habe mir das Medikament besorgt, gibt es aber nur über Privatrezept, weil es wohl nicht zugelassen ist, und bestellte mir das Buch "Mein Weg aus der Sucht".
Mein Neurologe hatte mir Doxepin verschrieben und mir eine Einweisung für das LKH in Münster gegeben, dort bin ich jetzt angemeldet, eine Aufnahmeärztin rief mich schon an und sagte, sie melde sich direkt nach Neujahr wegen der Aufnahme.
Seit Donnerstag nehme ich nun statt Doxepin, Baclofen und mir geht es gut, keine Nebenwirkungen kein Suchtdruck, ich sitze an Weihnachten allein zu Hause, weil Alkis da wohl nicht so begehrt sind.
Wie verhalte ich mich im Bezug auf Baclofen, wenn ich ins LKH komme, denn in der Überweisung steht, bisherige Behandlungsmethode "Doxepin".
Soll ich es während der Therapie wieder absetzen? Vielleicht kann mir da jemand weiter helfen.
Gruss Reni57
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