Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Ein Leben ohne Alkohol
BeitragVerfasst: Montag 15. Februar 2010, 18:03 
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23
Beiträge: 209
Wohnort: Berlin
Hallo Leute. Ich muss mir mal jetzt die volle Wahrheit aus der Seele schreiben, sry: Ich bin zur Zeit nüchtern (Indianerehrenwort ;-) ). Mein Alkoholkonsum ist dadurch geprägt, dass ich jeden Abend bis ins Exzessive Wein oder Bier konsumieren und davon auch nicht mehr loskomme. Am Tag verschwende ich eigentlich kaum einen Gedanken an Alkohol, freue mich aber dann eher unterbewusst auf den Rausch am Abend. Ich trinke seit meinem 20. Lebensjahr fast durchgängig (bis auf ein paar Aussetzer). Ich bin jetzt 28. Dass ich Alkoholikerin bin, ist mir bewusst. Ich möchte zwar aufhören und abstinent bleiben, habe aber auch zugegebenermaßen Angst vor einem Leben ohne Alkohol. Vor allem fürchte ich, dass ich nicht mehr normal einschlafen kann und Stress nicht mehr ohne Weiteres bewältige. Den abendlichen Rausch habe ich fast immer alleine gemacht, weil ich mich unterschwellig dafür schäme, dass ich keinen Limit mehr kenne. An meinen besten Abenden trinke ich eine Flasche Wein und bis zu vier Bier dazu. Ich habe vermutlich mittlerweile auch kein Problem noch härteren Alk zu trinken (Erst vor einem Monat trank ich alleine eine 3/4 Flasche Wodka). Seit knapp einem Jahr merke ich die körperlichen Auswirkungen von Alkohol. Ich habe sehr stark abgenommen, bekomme Augenringe, blaße Haut, Zittern und glasige Augen. Psychisch geht es mit mir auch bergab. Anfang Januar hat mich mein damaliger Freund nach knapp einem 3/4 Jahr verlassen (der einzige feste Freund, den ich je hatte). Nach der Trennung war ich 4 Tage dauerbetrunken. Dann pendelte es sich wieder ein, dass ich "nur" Abends trank. Plötzlich verspüre ich auch Ängste, die ich so vorher nie hatte. Ich fühle mich wie beschädigte Ware, sehe die Alkis auf den Straßen in Kreuzberg und merke, dass ich geradewegs auf so ein Leben zusteuere. Finanziell geht es mir nicht schlecht, aber trotzdem habe ich unerklärliche Geldängste. Und auch andere Ängste, dass ich jederzeit umkippen könnte, dass ich dem Leistungsdruck nicht mehr standhalten könne, dass mich niemand liebt und dass ich auch nie wieder mehr einen festen Freund haben werde etc. Eigentlich hätte ich ewig so weitermachen können, bis ich erst vor zwei Wochen aus unerklärlichen Gründen (vermutlich Scham, als mein Mitbewohner die vielen leeren Wein- und Bierflaschen in meinem Zimmer, neben meinem Bett entdeckte) für drei Tage keinen Alkohol zu mir genommen habe. Ich habe mich irgendwie ausgeglichener gefühlt. Dann bin ich zusammen mit zwei Freundinnen auf eine Party gegangen. Bis vor 1 Uhr morgens verzichtete ich strikt auf Alkohol bis ich merkte, dass ich auf der Party überhaupt nicht locker bin. Ich trank nur ein Bier ging dann aufgrund der Angst vor einem Exzess von der Party nach Hause, wo ich mir vor meinem Laptop die Kante gab. Der Teufelskreislauf fing von Vorne an.

Baclofen habe ich zufällig entdeckt. Das Buch von Ameisen habe ich noch nicht gelesen, aber schon bestellt. Vor einer Woche habe ich einfach nach Medikament gegen Alkoholismus gegooglet und bin dann auf Baclofen aufmerksam geworden. Besonders begeistert hat mich, dass es beruhigt, einen besser schlafen lässt und Ängste unterbindet. Ich wünsche uns allen viel Kraft mit der Therapie und bin dankbar, dass es Möglichkeiten wie dieses Forum gibt. Ihr seid eine unschätzbare Hilfe.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Leben ohne Alkohol
BeitragVerfasst: Montag 15. Februar 2010, 22:41 
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Hallo anke,
schön, daß Du hierher gefunden hast. Mittlerweile hast Du schon etwas im Forum herumgestöbert und dabei auch die Frage nach Möglichkeiten der Entgiftung gestellt. Welche Form dabei für Dich die richtige sein kann, ist nicht leicht zu beantworten. Grundsätzlich besteht bei Entgiftungen die Gefahr von Krampfanfällen und Delirium. Beides sind sehr gefährliche Zustände, weshalb einiges für eine stationäre Entgiftung spricht. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, daß dort "vorsichtshalber" sehr hoch dosiert Distra und andere Medikamente verabreicht werden. Wenn ich Deine Ausführungen richtig verstanden habe, hast Du aber tagsüber keinen Craving und auch während einer mehrtägigen Trinkpause keine Entzugsanzeichen. Vielleicht ist es angemessener, die Trinkmenge in Schritten zu reduzieren?
Ich selbst habe in den letzten Jahren wiederholt alleine zuhause entgiftet und dabei gering mit Medikamenten dosiert. Wie gesagt ist ein konkreter Tipp hier schwierig zu geben. Du solltest auf jedem Fall gemeinsam mit Deinem Arzt eine Lösung suchen.
Was Deine Angst vor Schlafstörungen angeht kann ich Dich beruhigen. Du wirst kaum jemanden im Forum finden, der ohne Alkohol nicht besser geschlafen hat. Erst recht nach der Einnahme von Baclofen.
Das war jetzt eine lange Begrüssung, aber Deine lange und offene Vorstellung hat das verdient.

LG
Obelix

PS: Viel Spass beim Lesen von "Das Ende meiner Sucht"


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