Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Baclofen bei Angst und Depression
BeitragVerfasst: Dienstag 5. Januar 2010, 09:41 
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Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 13:34
Beiträge: 129
Hallo alle zusammen,
die Angstgefühle waren über Jahre mein ständiger Begleiter.
Dazu hatte ich mehrmals am Tag Panikattacken.
Diese aüßerten sich in Schweißausbrüche...Hitzewallungen im Kopf...Herzrasen....Todesangst.
Sie kamen immer ohne erkennbaren Grund und immer nur 1-3 Minuten dann war alles wieder normal. Dann kam auch noch die Angst vor der Angst.
Das ganze habe ich dann abends mit 3-4 Ltr. Bier begossen, da war ich entspannt.Zuletzt habe ich erstmal abends 2Ltr. Bier gebraucht um einigermaßen "Normal" zu sein.
Dazu hatte ich Depressive Phasen....keine Lust für nix...!!
Ein einziger Kreislauf........ich dachte da komme ich nie mehr raus...!!

Bis mir Baclofen über den Weg lief...!!
Ich habe mit 2x10mg angefangen und ab dem 2. Tag 3x10mg.

Bei 30mg/Tag hatte ich eine einzige Panikattacke und ab 45mg/Tag hatte ich keine Angstgefühle und auch keine Panikattacken mehr.
Bis heute nicht....... Phänomenal...!!
Schon gleich ab dem 2. Tag waren auch meine Depressiven Verstimmungen verschwunden...ich war hoch motiviert....voller Antrieb,ja richtig Euphorisch....(ist ja eine Nebenwirkung von Baclofen).

Ich fühle mich echt Klasse mit Baclofen......!!

Schönen Tag noch....Gruß von Stefan

_________________
Der Baclofen-Profi
60mg/Tag


Zuletzt geändert von Baclofen-Profi am Sonntag 24. Januar 2010, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mittwoch 6. Januar 2010, 10:20 
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Registriert: Sonntag 20. Dezember 2009, 15:42
Beiträge: 218
Wohnort: Auf der richtigen Seite ;-)
Hallo Stefan,
hallo community,

Stefan, unsere Geschichten ähneln sich sehr:

Auch ich leide seit mind. 10 Jahren an täglichen Angstzuständen und Panikattacken. Bei mir war deshalb schon 3 mal der Notarzt da, 2 mal davon mit Einweisung in eine Klinik, da ich Angst hatte einen Herzinfarkt bzw. Schlaganfall zu bekommen. War natürlich nix davon nachzuweisen. Also soweit ich durch meine langjährigen Therapien weiß: Da sind psychosomatische Erkrankungen.

Heute ist mir klar, dass ich schon als Kinde, so im Alter von 3 bis 4 Jahren meine Fröhlichkeit und Unbeschwertheit verloren hatte! Ich weiß aber nicht warum. Ist mir aber heute relativ egal, da ich jetzt lebe und nicht mehr nach dem Warum fragen, sondern mein Leben jetzt lebenswerter machen will.

Die Depressionen haben seit der Jugendzeit stetig zu genommen. Mit 14 Jahren, zur Konfirmation (Ups, jetzt habe ich mich ja als Protestant geoutet ), bin ich das erste Mal mit Alkohol in Berührung gekommen. Damit begann mein Aufstieg in die Alkoholikerliga und das rasant. Erste Abstürze (heute würde man das „Komasaufen“ nennen) folgten schon mit 15! Ich habe die Schule vernachlässigt, bin schon mittags in die Kneipe, oft schon mit Alkoholkonsum(!) und es wurde mir immer wichtiger mit meinen Kumpels saufen zu gehen. Aus heutiger Sicht habe ich mich damals schon gerne mit „Underdogs“ umgeben und fühlte mich als Loser.

Das ist bis zu Beginn der Baclofen-Therapie so geblieben.

Zuletzt habe ich schon Mittags ab 15.00 Uhr meine Stammkneipe aufgesucht und bis zu 8 Gläser 0,3 l Bier bis 18.00 Uhr gesoffen. Dann war ich platt und bin nach Hause gegangen. Oft waren dann noch 1-2 Flaschen o,33 l Bier drin, bevor ich auf der Coach sozusagen ins Alk-Nirwana abschwirrte.

Schlafen konnte ich dann relativ gut und das mitunter 8 Stunden! Oft war es aber auch so, dass ich zur „Leberzeit“ gegen 3.00, 4.00 Uhr wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte. Selbstverständlich musste ich durch den vielen Alkkonsum 2 mal die Nacht aufs Töpfchen.

Mit der Baclofen-Therapie begann für mich der Ausstieg aus der
Depression und Ängste:

Meine Depressionen sind fast verschwunden. Die irrationale Angst ist gewichen. Panikattacken habe ich nur noch selten (weiß gar nicht mehr wann das das letzte Mal war). Ich kann wieder einschlafen, habe anfangs 8 bis 10 Stunden schlafen können, meist schon ab 21.00 Uhr.. Nun bin schon zwar auch schon um 4.00, 5.00 oder 6.00 Uhr wach, aber fitter als früher! Was meinem Naturell „Lerche“ entgegen kommt. Wusste ich früher auch nicht, weil ich durch den Alk die Nacht oft zum Tag machte.

Die täglichen Brustschmerzen sind leider noch da. Vermute aber einen Zusammenhang mit meinem extensiven Tabakkonsum. Diese Brustschmerzen sind morgens nicht da. Erst mitzunehmenden Nikotinkonsum fangen diese an. Oft auch, wenn ich mich aus meinem geschützten Zuhause in die Welt hinaus wage.

Craving ist leider wieder zurück gekommen, aber das habe ich Dir und der Community ja heute schon unter einem anderen Thema dargelegt. Aber Alkoholkonsum ist wesentlich weniger.

Herzrasen, hoher Blutdruck sind weitere Nebenwirkungen die ich über all die Jahre hatte. Wurde dann vor 3 Jahren nach Klinikaufenthalt erst auf ???-Blocker (fällt mir momentan nicht ein) gesetzt und nach Gespräch mit meiner Hausärztin ging ich auf Delix 5 mg 1 x morgens zurück (Mittel gegen Bluthochdruck). Dies löste natürlich Nebenwirkungen aus, die ich aber nicht dem Mittel, sondern meinen sonstigen Lebensgewohnheiten und den Ängsten zu schrieben. Da mein Blutdruck nicht wesentlich runter ging, erhöhte ich in Abstimmung mit meiner Hausärztin zu Beginn meiner Baclofen-Therapie auf 1 x täglich Delix 5 mg Plus.
Huh das ging rein: Blutdruck sank auf mich für mich niedrige Werte (für andere noch zu hoch).
Aber die Nebenwirkungen: Einblutung in Schultersehnen, Gelenkschmerzen, eingeschlafene Arme, Hände schmerzten, Wunden heilten langsamer, Libidoverlust (sollte hier im Forum als eigenes Thema unbedingt diskutiert werden!), Sehstörungen, Schwindel und was weiß ich noch mehr. Erst habe ich diese NW aufs Baclofen geschoben. Dann habe ich nochmals die Packungsbeilagen beider Medikamente gelesen und habe daraufhin das Delix abgesetzt. Da meine Hausärztin sich noch in Urlaub befindet, kann ich diese NW und das absetzen des Delix noch nicht mit ihr besprechen. Bevor hier das Geschrei durch die Community geht „Wie kann er nur so Eigenmächtig walten“ zur Info: Bei Gefahr in Verzug bzgl. gravierender NW soll man sofort absetzen und seinen Arzt des Vertrauens informieren; so ungefähr die Info der Packungsbeilage.

So nun ist es erstmal genug. Berichte weiter.

Noch einen schönen Tag wünscht Euch allen

Archi


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BeitragVerfasst: Sonntag 17. Januar 2010, 13:13 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Habe heute morgen nach Monaten einen depressiven Schub beim Aufwachen erlebt. Dies war genau die Situation in der ich vor Monaten erstmal einen kräftigen Schluck genommen hätte.

Heute Morgen war ich wie erschlagen und Enttäuschung war meine erste Reaktion. Zur ersten Tasse Kaffee habe ich eine 12,5mg Baclofen genommen und 10 Minuten später war der Deprianflug verschwunden. Unglaublich, noch vor einigen Wochen hätte ich mindestens 3 Tage damit kämpfen müssen, egal ob mit Alkohol oder ohne. Es wurde über die Antidepressive Wirkung von Baclofen von mehreren Seiten berichtet, ich selbst habe vor 4 Wochen Mirtazapin endgültig abgesetzt.

Nach der Erfahrung von heute morgen kann ich für mich behaupten: Baclofen wirkt Antidepressiv.

LG
Fedrico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Januar 2010, 16:31 
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Registriert: Dienstag 26. Januar 2010, 16:44
Beiträge: 14
Wohnort: Südschwarzwald
Hallo,

das kann ich (fast) alles nur bestätigen.
Meine Grunderkrankung auch:
Angst, Panik, Schlafstörungen, Depressionen und ADHS.
Das war definitiv vor meiner verzweifelten Selbstmedikation mit dem Alkohol.
Mit den ursprünglichen Problemen kam ich langsam zurecht, aber leider war zu diesem Zeitpunkt das Buch (Suchthirn) schon aufgeschlagen und daher war für mich keine zufriedene Abstinenz möglich, da wiederum der Alk. seinen Teufelskreis-Siegzug begonnen hatte und die ganze Sch... von vorn losging. Traurig an der Sache ist, dass ich am Anfang- und ich denke es wäre noch rechtzeitig gewesen- auch gesagt hatte, nehmt mir die Angst, gebt mir Schlaf und ich lass den Suff.
Aber was nützt es über die Vergangenheit zu grübeln...
Jetzt habe ich neue Kraft gefunden und mich stört es gar nicht Hilfe angenommen zu haben! Seit ich Baclofen nehme, geht es mir jeden Tag besser... also doch Wunderpille? Für mich letztendlich schon, nach allen anderen Erfahrungen.

LG
Fairytale


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Samstag 30. Januar 2010, 17:48 
Hallo Fairytale,

mit dieser positiven Erfahrung mit Baclofen bei Angst und Depressionen bist Du zum Glück nicht alleine.
Die Auswertung unserer 2. Umfrage zu dem Thema zeigt, dass die positive Wirkung von Baclofen bei allen Teilnehmern, die sich als Ziel der Medikation zumindest eine Reduzierung von Angst und Depressionen gesetzt haben, vorhanden ist.

LG invorio


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 Betreff des Beitrags: Auszug aus der Auswertung der 2. Umfrage
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Februar 2010, 23:14 
Zum Thema Angst und Depressionen


Mehr als die Hälfte der Teilnehmer unserer 2.Umfrage zu "Wirksamkeit von Baclofen bei Alkoholabhängigkeit, Angst und Depressionen und in der Nikotinreduktion" haben zu Beginn der Medikation mit Baclofen die Reduktion von Angst und/oder Depressionen als Ziel genannt.
Zum Erfassungstermin, dem 24.1.10 gaben
60% eine völlige Freiheit von Angst und Depressionen an (Gruppe G1),
40% bezeichneten ihre Ängste und Depressionen als schwach (Gruppe G2).

Zwei wichtige Hinweise konnten aus der Umfrage gewonnen werden. Dazu wurden die Mittelwerte der Baclofendosierung am Erfassungstag und der Dauer der Medikation berechnet:

Gruppe G1: Dosierung 45mg pro Tag, Medikationsdauer 42 Tage
Gruppe G2: Dosierung 40mg pro Tag, Medikationsdauer 9 Tage

Die Höhe der Dosierung ist in den beiden Gruppen annähernd gleich. Die berechneten Mittelwerte der Medikationsdauer sind jedoch deutlich unterschiedlich. Das deutet darauf hin, dass die Wirkung von Baclofen mit der Medikationsdauer stärker wird.

LG invorio


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Freitag 12. Februar 2010, 17:03 
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Registriert: Freitag 12. Februar 2010, 16:59
Beiträge: 6
hallo...

ich hab auch ein leben voller angst, depressionen, alkohol, drogen usw. hinter mir. ich nehm jetzt seit ein paar tagen baclofen.. das komische ist dass alle über müdigkeit klagen.. bei mir ist es so dass ich voll aufgedreht bin wie auf speed.. hab 2 tage nicht mehr geschlafen.. hat das jemand so erlebt oder reagier ich komplett anders drauf...


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BeitragVerfasst: Freitag 12. Februar 2010, 19:48 
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Hallo jobster2,

das hört sich interessant an. Es wäre hilfreich von Dir noch mehr zu hören. Vielleicht stellst Du Dich in der entsprechenden Rubrik noch etwas vor. Eventuell hängt Deine Aufgedrehtheit mit Wechselwirkungen auf andere Medikamente/Drogen/Alk zusammen? Oder es ist, wenn Du ansonsten eher depri und ängstlich bist ganz einfach die Bac-Wirkung. Ich bin auch viel aktiver als früher. Habe einfach keine Angst mehr unter Leute zu gehen z.B.
Die Müdigkeit kommt am Abend und ist vor allem auch Dosisabhängig. Also auch interessant zu wissen wieviel Du nimmst.

LG
Obelix


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Freitag 12. Februar 2010, 20:45 
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Registriert: Freitag 12. Februar 2010, 16:59
Beiträge: 6
naja.. ich hab erst angefangen. bin jetzt bei 50 mg. aber das ging sofort nach der 2. halben tablette los mit aufgeputscht sein.. gestern bin ich auch erst um 4 uhr eingeschlafen.. wechselwirkung kann nicht sein. nehm im moment keine drogen. ist auch nicht mein problem. mein problem ist alkohol. bzw. die angst die dieses verlangen meist auslöst. aber ich finde hier niemanden der so ne wirkung verspürt.. alle sind müde und ich bin voll drauf.. ;-)))


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BeitragVerfasst: Freitag 12. Februar 2010, 21:20 
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Hallo jobster2,

im Beipackzettel von Baclofen ist die Rede von 0,1-1% Nebenwirkungen wie Euphorie und Unruhe. Hast Du das Med. von Deinem Arzt verordnet bekommen? Dann solltest Du mit ihm darüber sprechen. Trinkst Du eigentlich im Moment? Verspürst Du Craving? Einige im Forum nehmen weniger Bac. als Du. Vielleicht ein Ansatz...

LG
Obelix


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