Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo alle, besonders danilo und elgarlopin,

ich darf jetzt wieder hier in meinem Käfig etwas schreiben. Danke an Federico und invorio dafür, dass dieser Thread nun das "offizielle Dissidenten-Quartier" sein und bleiben kann.
Aber erstmal kleine Brötchen. Ich dosiere Bac abwärts. Weder habe ich aber deshalb abgebrochen, noch bin ich "gekentert" (Willo). Zugeben muss ich indes, dass meine Erwartungen sich nicht erfüllt haben. Mein Alkoholkonsum ist reduziert, erreichte aber im Zuge der Bac-Dosisverringerung zwischenzeitlich altes Niveau. Wohlgemerkt, das wiederhole ich gern auch gebetsmühlenhaft: ich bin nicht verzweifelt, ich habe auch keine Angst, ich verbleibe sozusagen für den Moment ein "funktionstüchtiger" Alkoholiker.
Die heutige Nagelprobe wirft aber in meinen Augen ein neues Licht auf das ganze Baclofen-Thema: ein Bekannter von mir ist wieder in der Klinik. Er ist die Sorte, die auch mal zwei Jahre trocken ist, aber wenn er dann wieder trinkt, würde er sich binnen Tagen totsaufen. Er weiß nichts von Baclofen. Ich wollte ihm erst das Buch mitbringen. Dann wurde mir aber klar, dass ich nach meiner persönlichen Erfahrung Baclofen gar nicht unbedingt empfehlen kann. Ich würde ihm so gerne helfen, aber innerhalb meines Selbstversuches stehe ich leider ratlos da.
Wie gesagt, vielleicht ist das Cipralex bei mir der Erfolgs-Ausschlussfaktor. Aber wie soll ich das sicher wissen?
Das ist der Stand der Dinge.

Ratlos und guter Dinge,

Oberfreak

Hallo Jan

schön , dass Du wider da bist .

Ich denke, dass jeder seine eigene Erfahrung mit Baclofen machen muss und auch im Selbstversuch die Dosis, die dann das Craving nimmt ausprobieren.

Ich wünsche Dir von Herzen viel Erfolg, gibt den Mut nicht auf.

Liebe Grüsse
Emelie

Hallo Jan,
auch ich freue mich, wieder von dir hier zu hören! Diese Tatsache, dazu du und deine Erfahrungen, und die Art, wie du davon berichtest, sind meiner Meinung nach für das Forum äußerst wichtig!
Also: "Welcome back on board"!

@Willo
Ich bin bei 90 mg. Die Trinkmenge ist jetzt wieder höher als eine Flasche Wein, aber immer noch 40% geringer als ohne Bac. Ich bin aber dem Grund dafür, glaube ich, auf die Spur gekommen. Ich WILL eigentlich trinken.
Ich gab schon früher zu Protokoll, dass ich den Eindruck hätte "gegen das Baclofen anzutrinken". Das war es, und das ist es, schätze ich.
Positiv ist die Tatsache, dass ich jeden Tag etwa 100 mg reinen Alkohol NICHT mehr zu mir nehme. Insofern tut Bac mir gut, das verbleibt unstreitig.

Vielleicht bringt ja die Langstrecke den "Buck-Dharma-Effekt" (siehe seine Beiträge).

Bliebe die Frage, warum ich eigentlich trinken WILL. Keine Ahnung. Bin nicht depressiv, nicht ängstlich, keine sozialen Probleme, Leber wieder tacko etc. pp. Schwerstspitzfindig könnte man fragen: ist das jetzt gut oder schlecht?
(Hier im Dissidentenquartier darf ich solche ketzerischen Fragen stellen.)

In diesem Sinne


J

Und noch etwas. Ich beziehe mich damit weder auf ein bestimmtes Mitglied dieses Forums noch auf bestimmte Beiträge.
Aber: fortgesetztes diffuses Gutgemenschel ist ein höchst fragwürdiger Wert.
Ich verabscheue es jedenfalls aus tiefster Seele.

Hallo Jan,

Dein Come back war, leider muss ich es so sagen, enttäuschend für mich.

Ich weiss, die Erwartungshaltung des Publikums war groß; Du gibst Dein Bestes, schickst den Beitrag ab, liest ihn noch einmal durch und dann die bittere Erkenntnis: der Beitrag war offen und konstruktiv.

Sicher da kam Panik in Dir auf, aber der nachgeschobene Beitrag als Versuch einer Korrektur ist dann doch eher auf dem Niveau einer Schüler-Punk-Band. Dass kannst Du viel besser.

LG invorio

Hallo Jan,

ich weiß, es ist Dir zuwider, aber wenn Du mich schon fragst:



Ich glaube, Dir fehlt ein Freund.

LG
Obelix

Das ist dein Problem und vermutlich bist du hier falsch. Auf ein Forum, wo jeder knallhart und eiskalt zueinander ist, habe ich zumindest keine Lust, weil ich mich unwohl fühlen würde. Ich würde dich nicht als verzweifelt bezeichnen, sondern als immens verbittert (das ist mir schon aufgefallen, als du im Vollrausch den Satz mit den Darmblutungen geschrieben hast.) Das wird vermutlich der Grund für deine Trinkgewohnheiten sein. Aber einem Trinker, der trinken möchte, kann selbst das beste Medikament und selbst der beste Arzt der Welt nicht helfen, so wie man einen Motor, in dem Sand steckt, so lange nicht zum Laufen bringen kann, wie man den Sand entfernt hat.

@invorio
Da hast Du mich aber charmant hopps genommen.
Klar bin ich ein extrem verhaltensauffälliger Forumsteilnehmer, und ich fühle mich von Dir entsprechend erwischt! Grinsen musste ich.
Und recht hast Du. Aber, auch @Anke – dass ich auf Gutmenschelei allergisch reagiere, stimmt wirklich. Aber anders als Du, liebe Anke, glaube ich nicht, dass ich deshalb hier falsch bin, sondern vielmehr dringend vonnöten. Geistesferne Gruppenumarmungen gut finden könnt Ihr ja weiterhin. Mir und jedem muss das aber nicht ganz toll gefallen.
Das solltest Du schon abkönnen, ohne es mir als "Problem" anzudichten.


J

@ Jan

Yessss!

Jedoch müsste nicht alles immer so engstirnig sein, nicht wahr mein Freund?

Ilu
Danilo