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AD(H)S und Alkohol

Samstag 29. Oktober 2011, 18:16

http://www.help4adhd.org/en/treatment/c ... tanceabuse
http://www.adhs-studien.info/substanzmissbrauch.html

Bei einem bis ins Erwachsenenalter persistierenden AD(H)S, auch ADHD genannt (englische Bezeichnung) wird Alkoholkonsum und/oder den Konsum anderer Drogen als Selbstheilungsversuch betrachtet.

Ist der Überkonsum von Alkohol ein Selbstheilungsversuch mit leicht erreichbarem Mittel?
Keine Wartezeit auf Termine bei Ärzten oder Psychologen, die einen häufig nicht verstehen, verstehen wollen oder nicht können, keine Odyssee zu Freunden oder solchen Mitmenschen, die sich Freunde nennen, aber keine sind, keine teuren Kosten für selten wirkende und nebenwirkungsarme Medikamente, die die Krankenkasse nicht übernimmt- wie wunderbar ist doch die nächste Bude (Kiosk, Traffic)!
Hier gibts für kleines Geld den Problemlöser schlechthin, und außerdem:
Wer von uns ADS´lern hat schon einen Sandsack im Keller von der Decke hängen, zum Ausagieren von meist berechtigten Aggressionen!
Wer echte und dauerhafte Freundschaften aufbauen kann, und das ist eine Kunst, die ein Mensch mit AD(H)S selten beherrscht, kommt weniger in die Versuchung, Drogen überzukonsumieren bzw. dauerhaft als Lösungsmittel vieler Sorgen und Nöte zu betrachten.

Medinische Hypothese (gültig bis zumindest 2007):
Wenn AD(H)S mit Methylphenidat (Ritalin und Generika) oder Dextromethamphetamin (Amphetaminsaft) behandelt wird, lösen sich die Sorgen und Nöte von selbst, der Substanzmißbrauch ebenfalls.
Leider falsch, diese Hypothese.

Methylphenidat _kann_, insbesondere bei jungen Erwachsenen, deren negative Erlebnisbilanz noch nicht ausgeprägt ist, durchaus zu einer Reduzierung von Substanzmißbrauch führen, wenn nicht sogar zur Abstinenz vom Mittel. Wie bei allen anderen jungen Erwachsenen ebenfalls.
Allerdings ist bei jungen Erwachsenen/Erwachsenen _mit_ ADHS als Disposition die negative Erlebnisbilanz ausgeprägt. Sie beginnt häufig mit Ablehnung im Kindergarten, Schule, und ..., und... bis hin zu Problemen bei der Arbeit aufgrund ihres Verhaltens.
Daher gelingt es nur wenigen von AD(H)S Betroffenen, mittels Ritalin oder Generika den Substanzkonsum zu verringern bzw. beenden.
Eine begleitende, liebevolle, motivierende Psychotherapie ist immer angeraten.
Zumindest aber der Austausch in Selbsthilfegruppen.

Es gibt zwei Extreme bei AD(H)S, die beide zu Substanzmißbrauch führen können:
Soziales Fehlverhalten, eine sogenannte"antisoziale Persönlichkeitsstruktur" und "sozial überangepaßtes Verhalten".
Zwei einander konträr gegenüberstehende Ergebnisse, eine Ursache.
??
Das liegt in der Persönlichkeit, der Erziehung des Betroffenen.

Das wars für heute von mir.

lg

Nexe

Re: AD(H)S und Alkohol

Dienstag 1. November 2011, 16:35

Ich weiß nicht, ob ich das hier so posten darf???
Wenn nicht, posting löschen!

"Keine Angst" von Oliver Lück.
In diesem Buch geht es um Jugendliche und junge Erwachsene, die Gewaltprobleme haben.
Zumindest einer der selbst zur Wort kommenden Betroffenen zeigt eine ADHS-Problematik.
Der Autor war kokainabhängig, ist meines Erachtens selbst ADHS´ler (aus "bestem Elternhaus"), wie sein Lebenslauf voller drastischer Sprünge zeigt.
Geld war in seinem Falle jedoch stets mehr als genug vorhanden, so daß er seine Chancen wahrnehmen konnte, im Gegensatz zu anderen.

Mein nächstes Thema:
"Armgeld, Alkohol und ADHS"

lg

Nexe

Re: AD(H)S und Alkohol

Dienstag 1. November 2011, 19:14

@nexe,

was denkst Du dürftest du nicht posten? Deine Meinung? Einen Buchtitel?

LG Federico

Re: AD(H)S und Alkohol

Dienstag 1. November 2011, 20:29

@Federico:
Den Buchtitel, weil der Autor nicht unumstritten ist (Ex-Kokser).

lg

Nexe

Re: AD(H)S und Alkohol

Dienstag 1. November 2011, 20:33

@Exe,

nicht unumstritten? Dann wäre es ja geradezu nachlässig gewesen wenn Du es nicht in diesem Forum gepostet hättest.

:D Federico

Re: AD(H)S und Alkohol

Dienstag 1. November 2011, 20:45

@ Federico:
Danke.
Ich bin der Ansicht, daß das Buch lesenwert ist.
Er meint selbst, daß seine Doku im Fernsehen nicht toll war.
Dennoch ist das Buch lesenswert, da er sich auch selbst vorstellt, nicht nur seine Klienten. Mit seiner Kokainsucht, von der Kindheit an bis zum Ende der Therapie und dem, was er daraus gemacht hat.

lg

Nexe

Re: AD(H)S und Alkohol

Dienstag 1. November 2011, 21:16

@Nexe,

Recovery und damit verbundene Peer-Group-Aktivitäten sind eine gute Sache, ich denke wir werden davon in Zukunft noch viel lesen.

LG Federico

Re: AD(H)S und Alkohol

Mittwoch 7. März 2012, 19:39

mal eine frage,

hat bac den auch einen direkten einfluss auf ad(h)s?

oder "nur" auf die suchtstrukturen?

lg
lamo
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