Sonntag 16. Juni 2013, 07:06
„Geht nach Hause und werdet Klempner!“
....wird Olivier Ameisen in einer flammenden Rede in Zürich (2012) gegenüber den etablierten Suchtforschern/-Therapeuten zugeschrieben und gereichte ihm -obwohl zutiefst verständlich- nicht nur zu positiven Feedbacks.
Lieber rico, das mit dem sauberen Heroin ist völlig korrekt, hier in Deutschland scheitert das Projekt mit der Abgabe/Substitution von Diamorphin für Schwerstabhängige weil es zu "hochschwellig" ist; nur wenige Patienten schaffen diese "Eingangshürde"; in der Schweiz funktioniert es wunderbar.... ein Thema um Seiten zu füllen. Über die Abgabe von retardiertem Morphin, wie in Österreich und in der schönen Schweiz völlig üblich und legal....will ich gar nicht reden.
Warum Methadon als Substitut gewählt wurde ist klar: Substitution soll keinen Spass machen und es ist spottbillig! Viele vom Gesundheitspersonal kannten sich im Übrigen als Eigenuser sehr gut mit der Substanz aus. Gesundheitlich echt bedenklich...insbesondere auch in Kombination mit Alkohol. Gott sei Dank haben wir mittlerweile auch andere Substanzen zur Substitution zur Verfügung, die allerdings teurer sind. Noch werden diese auch von der Kasse übernommen. Bei "uns" wählt der Patient sein Substitut selbst, nachdem wir ihm genau erklärt haben welche gesundheitlichen und psychischen Auswirkungen das Medikament hat (oft wissen die Menschen selbst sehr gut Bescheid).
Forschung mit "psychedelischen Substanzen" löst bei mir einen negativen Beigeschmack aus....wir kritisieren zurecht den "Versuchskaninchenstatus" von Teilnehmern klinischer Studien....vielleicht mit einem finanziellen Anreiz verknüpft...an wem werden wohl solche Substanzen/Wirkungen (nach den Mäusen) "getestet"....
Nachdem wir Psychiatriestationen mit Klienten füllen müssen, die nach Konsum von synthetischen Cannabioiden oder auch nur "hochkonzentriertem THC" psychotisch werden - teils auf Dauer- hab ich mal wieder Bedenken.
LG jivaro