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2013 Psychedelische Substanzen für die Forschung

Donnerstag 13. Juni 2013, 11:49

Britischer Wissenschaftler fordert mehr Möglichkeiten,
illegale Drogen zu untersuchen


Forschung aktuell (Textversion) oder (Radiosendung hören)

Bewusstseinsverändernde Drogen sind für die Forschung interessante Substanzen.
Ihre Untersuchung kann dazu beitragen, das Gehirn besser zu verstehen. Der
britische Neurowissenschaftler David Nutt kritisiert, dass psychoaktive Drogen
zu strikt verboten würden - das bedrohe die Freiheit der Forschung.


Drogen, die das Bewusstsein verändern, sind für die Forschung interessante
Substanzen. Sie zu untersuchen kann dazu beitragen, das Gehirn besser zu
verstehen. Der britische Neurowissenschaftler David Nutt argumentiert im Nature
Neuroscience Reviews,
dass psychoaktive Drogen zu strikt verboten würden. Das
bedrohe die Freiheit der Forschung.

Anmerkung Federico: David Nutt wurde von der britischen Regierung gefeuert, als er in seiner Funktion als oberster Drogenberater, die Liste der gefährlichen Drogen in der Reihenfolge veränderte. Nutt hat Alkohol auf Platz 5, gleich nach Heroin und Kokain gestellt.

„Geht nach Hause und werdet Klempner!“, möchte man den britischen Gesundheitspolitikern zurufen.

Re: 2013 Psychedelische Substanzen für die Forschung

Donnerstag 13. Juni 2013, 13:44

ts, ts, ts....

Wo kaemen die von Gott selbst gegebenen Regeln der AAler denn hin, wenn man auf einmal mit Drogen Drogentode verhindern koennte.
Dat jeht nit.
Unter vorgehaltener Hand munkelt man ja sogar, dass sauberes Heroin unschaedlicher als Methadon ist. Aber nur ganz leise....
Sind bestimmt selber heimliche Junkies die das behaupten......

Rico

Re: 2013 Psychedelische Substanzen für die Forschung

Sonntag 16. Juni 2013, 07:06

„Geht nach Hause und werdet Klempner!“

....wird Olivier Ameisen in einer flammenden Rede in Zürich (2012) gegenüber den etablierten Suchtforschern/-Therapeuten zugeschrieben und gereichte ihm -obwohl zutiefst verständlich- nicht nur zu positiven Feedbacks.

Lieber rico, das mit dem sauberen Heroin ist völlig korrekt, hier in Deutschland scheitert das Projekt mit der Abgabe/Substitution von Diamorphin für Schwerstabhängige weil es zu "hochschwellig" ist; nur wenige Patienten schaffen diese "Eingangshürde"; in der Schweiz funktioniert es wunderbar.... ein Thema um Seiten zu füllen. Über die Abgabe von retardiertem Morphin, wie in Österreich und in der schönen Schweiz völlig üblich und legal....will ich gar nicht reden.

Warum Methadon als Substitut gewählt wurde ist klar: Substitution soll keinen Spass machen und es ist spottbillig! Viele vom Gesundheitspersonal kannten sich im Übrigen als Eigenuser sehr gut mit der Substanz aus. Gesundheitlich echt bedenklich...insbesondere auch in Kombination mit Alkohol. Gott sei Dank haben wir mittlerweile auch andere Substanzen zur Substitution zur Verfügung, die allerdings teurer sind. Noch werden diese auch von der Kasse übernommen. Bei "uns" wählt der Patient sein Substitut selbst, nachdem wir ihm genau erklärt haben welche gesundheitlichen und psychischen Auswirkungen das Medikament hat (oft wissen die Menschen selbst sehr gut Bescheid).

Forschung mit "psychedelischen Substanzen" löst bei mir einen negativen Beigeschmack aus....wir kritisieren zurecht den "Versuchskaninchenstatus" von Teilnehmern klinischer Studien....vielleicht mit einem finanziellen Anreiz verknüpft...an wem werden wohl solche Substanzen/Wirkungen (nach den Mäusen) "getestet"....
Nachdem wir Psychiatriestationen mit Klienten füllen müssen, die nach Konsum von synthetischen Cannabioiden oder auch nur "hochkonzentriertem THC" psychotisch werden - teils auf Dauer- hab ich mal wieder Bedenken.

LG jivaro

Re: 2013 Psychedelische Substanzen für die Forschung

Sonntag 16. Juni 2013, 10:16

@Jivaro,

Menschen werden psychotisch, ohne je psychotrope Substanzen konsumiert zu haben. Vielleicht geht es David Nutt gar nicht so sehr um besseren Zugang zu psychoaktiven Substanzen. Gut möglich, dass er mit seiner Petition ein wenig provozieren möchte.

Schließlich wird seit Jahrhunderten ohne Zugangsbeschränkung im größten Versuchslabor dieses Planeten mit der gefährlichsten, psychotropen Substanz völlig unkontrolliert geforscht. Nach Ansicht von Nutt ist das die legale Droge „Alkohol“. Vergleicht man die Zahlen von Menschen, die sich ins Wernecke- oder Korsakow-Nirwana gesoffen haben, mit denen die von einem Trip mit Magic Mushroms, LSD oder Cannabis die Never-Come-Back-Airlines bestiegen haben, wird schnell deutlich, wie verlogen die Argumente der Gegner sind.

Vielleicht wäre es wirklich sinnvoller, die Wirkung von Baclofen im Zusammenhang mit Alkoholstörungen zu erforschen. Ob Forschungsansätze wie diese zu einem besseren Verständnis unserer Gehirne führen können, wage ich zu bezweifeln.

LG Federico
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