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2002 Hentschel : Moleküle der Gefühle

Sonntag 29. September 2013, 13:54

@all,

wer schon immer etwas mehr über GABA, Endorphine etc. wissen wollte, dem sei diese Lektüre empfohlen (obwohl schon über 10 Jahre alt) :

„Moleküle der Gefühle„
Neurobiologische Grundlagen der Sucht


LG, Werner

Re: 2002 Hentschel : Moleküle der Gefühle

Sonntag 29. September 2013, 18:16

Hallo Werner

Ein hochinteressanter Artikel. Besten Dank!
Insbesondere der Aspekt, dass unser Denken, Handeln und Sein in einem grösseren Kontext dargestellt wird, ist erwähnenswert.
Eine gute Lektüre für diesen herbstlich, nebligen Sonntagnachmittag ~O)

Es freut mich, in dieser Arbeit auf Worte von Einstein gestossen zu sein, welche aufzeigen, dass auch er die Welt in einem grösseren Massstab wahrzunehmen fähig war. Anders hätte er wohl seine Theorien kaum entwickeln können...

"Wie alle Wesen ist der Mensch Teil des Ganzen, das wir "Universum" nennen, und rein äusserlich
betrachtet von Raum und Zeit begrenzt. Er erfährt sich, seine Gedanken und Gefühle als etwas, das
ihn von anderen trennt, aber dies ist eine Art optischer Täuschung des gewöhnlichen Bewusstseins.
Diese Täuschung ist wie ein Gefängnis, das unsere persönlichen Wünsche und unsere Zuneigung auf
einige wenige Menschen beschränkt, mit denen wir näher zu tun haben. Unsere wirkliche Aufgabe
besteht darin, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir unser Mitgefühl und unsere Fürsorge
auf alle Wesen und die Natur in ihrer ganzen Schönheit gleichermassen ausdehnen. Auch wenn uns
dies nicht vollständig gelingt, so ist doch bereits das Streben nach diesem Ziel Teil der Befreiung und
die Grundlage für das Erlangen inneren Gleichgewichts."
Albert Einstein



In diesem Sinne noch einen schönen Sonntagabend
LG moonriver

Re: 2002 Hentschel : Moleküle der Gefühle

Sonntag 29. September 2013, 20:49

@Werner,

Moleküle der Gefühle ist mehr als ich erst vermutet habe.
Eigentlich ist es die nachgewiesene Bankrotterklärung der evidenzbasierten Suchtforschung,
die eindimensional und profitorientiert zum Wohle ihrer Protagonisten, aber zum
Nachteil der abhängigen Patienten funktioniert.

Einige Zusammenhänge waren mir lange bekannt, neue waren mir nie so bewusst.
Dieses Paper ist eines der wertvollsten Fundstücke des Forums.

LG Federico

Re: 2002 Hentschel : Moleküle der Gefühle

Sonntag 29. September 2013, 22:21

Ganz so schlimm ist es nicht, Federico!
Letztlich ist das die neurophysiologische Erklärung dafür, wie die Psyche und zB auch Psychotherapie funktioniert, dass also schon Freuds Urthesen durch die Biochemie bestätigt werden.
Schließlich ist das Gehirn eine art elektrochemischer Großrechner, der mit verschiedenfarbigem Strom arbeitet, und das noch auf einer riesigen Vielzahl von Leveln.
Die Grundannahmen der Psychologie und auch ihre Methoden sind offenbar richtig, nur die Ziele werden gegen jede Evidenz festgelegt.
"Nimm meine saubere Therapie oder krepier!" ist eine politische, keine suchttherapeutische Devise!

LG

Praxx
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