Samstag 18. April 2015, 14:23
Luzifer hat geschrieben:Endlich mal eine Ergebnis, daß Bschor und seinen Genossen
die Schamröte ins Gesicht treiben müsste.
Tom Bschor hat geschrieben:Mit zum Teil spektakulären Berichten wurde das Antispastikum Baclofen als Wundermittel
gegen die Alkoholkrankheit propagiert. Die Berichte sind aber ganz überwiegend Einzelfälle
oder Fallserien, bei denen lediglich ein Vorher-Nachher-Vergleich vorliegt. Dieser ist
ungeeignet, um auf die Wirksamkeit des Medikaments zu schließen, da (wie gerade für die
Nalmefen-Studien dargelegt) in der Suchtbehandlung ausgesprochen große Placeboeffekte
möglich sind. Die positiven kontrollierten Studien stammen alle aus dem gleichen Studien-
zentrum in Italien. Die einzige kontrollierte Studie aus einem anderen Studienzentrum
zeigte keine Überlegenheit von Baclofen über Placebo. Baclofen ist in Deutschland nicht
zugelassen zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit , so dass es keinesfalls vor den oben
genannten zugelassenen Pharmaka eingesetzt werden sollte. Dringend abgeraten werden
muss von dem vielfach propagierten hochdosierten Einsatz, da keine Daten zur Sicherheit
dieser auch für die neurologische Spastik-Behandlung nicht zugelassenen Dosierungen
existieren.
Montag 20. April 2015, 01:25
Montag 20. April 2015, 10:19
Montag 20. April 2015, 18:58
Ebenfalls das Folgende:luzifer hat geschrieben:Mit meiner jetzt über 4-jährigen Erfahrungen mit Baclofen muß ich aber auch zähneknirschend sagen, daß eine Baclofeneinnahme und moderater Alkoholkonsum eine lebensverlängernde Wirkung haben kann.
luzifer hat geschrieben:Aber, für mich ist Baclofen eine "Wunderpille", die es zwar schon lange gibt, dessen Potenzial gegenüber unseres Problems aber wie ein Wunder wirkt.
Ich gehöre auch in den Klub der mehrjährigen Einnahme von Baclofen (Lioresal, wie es bei uns in der CH heisst), auch nunmehr 4 Jahre und mein Ziel wäre ebenfalls eine moderate Dosis Alkohol bei den seltenen und entsprechenden Gelegenheiten konsumieren zu können (dürfen?), ohne in ein unkontrolliertes Trinken zu verfallen. 2 Gelegenheiten, bei nunmehr 4-jähriger Abstinenz haben mir vor Augen geführt, dass es funktionieren kann. Vor ca. 2 Jahren ein gewollter Trinkversuch und letzten Sommer in Gesellschaft mit einem Glas Wein zum Anstossen (der Rest blieb den ganzen Abend im Glas). Mein Rückhalt und die Sperre, weitere Konsumationen zu testen, beruhen ganz einfach auf den althergebrachten Stigmatisierungen und Vorurteilen betr. "einmal Alki, immer Alki". Heute weiss ich, dass ich vor 4 Jahren einen Fehler gemacht habe und mich offenherzig zu einem Abhängigen bekannt habe. Dies in der ganzen Verwandschaft und dem Arbeitgeber gegenüber. Heute leide ich unter dem Problem, dass bei einem gesellschaftlichen Anlass selbst der Hinweis auf Medikamente und deshalb Alkoholverzicht (Betablocker, was auch wahr ist) nicht immer so einfach goutiert wird. Leider ist es in der Gesellschaft heute so: wer implizit Alkohol verweigert, scheint damit ein Problem zu haben.luzifer hat geschrieben:Ich persönlich habe die Erfahrung (mit einigen anderen Betroffenen) gemacht, daß man über KT erst reden kann, wenn man eine längere Zeit der Abstinenz erfolgreich hinter sich gebracht hat.
Mittwoch 22. April 2015, 09:05
Mittwoch 22. April 2015, 13:00
wenn man psychosoziale Gründe und/oder komorbide Störungen mal ausklammert.Petrus hat geschrieben:Der Schrei des Hirns nach Glucose ist also die Ursache für Alkohol-Suchtverhalten
Samstag 25. April 2015, 00:53
Samstag 25. April 2015, 11:45
Samstag 25. April 2015, 12:15
UndPetrus15 hat geschrieben:Ich denke oft:
Käme Jesus wieder auf die Erde zurück, würde er Alkoholiker werden, um das marode Gesellschaftssystem besser kennen zu lernen.
Auch wenn ich versuche, in Deine Theorien einzudringen, denn ich bin ein sehr offener Mensch (!), glaube ich dennoch, dass Du da den Bogen etwas überspannst. Es macht keinen Sinn und hilft niemandem, welcher aufgrund eines Alkoholproblems in tiefer Verzweiflung ist, mit irgendwelchen, weit hergeholten, esoterischen Ansichten das Problem beim Einzelnen nur noch zu verschärfen. Der Durchschnittsabhängige will einfach nur Eines zu Beginn einer Therapie: Möglichst bald den unwiderstehlichen Drang zu verlieren, damit er sich endlich einmal den wirklich wichtigen Dingen seines Lebens zuwenden kann. Eine erfolgreiche Therapie z.B. auf einen ganz einfachen Nenner gebracht. Alles andere ist im Moment nur Beilage und Deine Theorien öffnen nur wieder Schleusen, welche Menschen in zusätzliche Verzweiflung bringen können. Lassen wir doch mal den christlichen Glauben beiseite. Er hat auch einiges an Unheil auf dieser Welt angerichtet...Petrus15 hat geschrieben:Kann man das verstehen oder ist es zu kompliziert? Danke fürs Ohr.
Samstag 25. April 2015, 14:22
Petrus15 hat geschrieben:Kann man das verstehen oder ist es zu kompliziert? Danke fürs Ohr
Mit der Entdeckung der Cannabinoid-Rezeptoren war klar:
Wenn es diese Rezeptoren gibt, dann haben sie auch eine natürliche Funktion im Körper
und es muß körpereigene Substanzen geben, die dieses Rezeptoren aktivieren.