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2018 Access to care for people with AUD in France:

Samstag 6. Oktober 2018, 13:17

doi.org/10.1136/BMJOPEN-2018-024669

Access to care for people with alcohol use disorder in France:
a mixed-method cross-sectional study protocol (ASIA)


Marie Costa, Fabienne Marcellin, Marion Coste, Tangui Barré
andra Nordmann Marion Mora, Gwenaëlle Maradan, Marc Tanti, Christophe Cutarella,
Danielle Casanova, Sabrina Levy-Bellaiche, Pierre Polomeni, Nicolas Simon, Perrine Roux,
Maria-Patrizia Carrieri

Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung können verschiedene psychosoziale Ansätze
verwendet werden, um PWAUD dabei zu helfen, Alkohol zu reduzieren oder zu stoppen,
einschließlich Motivationsinterviews, Achtsamkeitsinterventionen, Sozialkompetenztraining und
Verhaltensselbstkontrolltraining. Darüber hinaus können fünf verschiedene pharmakologische
Behandlungen verschrieben werden: Acamprosat, Disulfiram, Naltrexon, Nalmefen und
Baclofen. Acamprosat und Disulfiram werden verschrieben, um die Abstinenz bei Menschen zu
erhalten, die bereits mit dem Trinken aufgehört haben. Naltrexon ist für die Aufrechterhaltung
der Abstinenz zugelassen, wurde aber auch außerhalb des Labels verwendet, um den
Verbrauch zu senken. Nalmefene wird verschrieben, um den Verbrauch zu reduzieren, da es
das Verlangen reduziert. Baclofen wird auch zur Verringerung des Verlangens eingesetzt, kann
aber im Gegensatz zu den anderen vier Medikamenten, die in Frankreich legal erhältlich sind,
nur im Rahmen des französischen Arzneimittelzulassungsrahmens (Temporary
Recommendation Use (TRU)') verschrieben werden. Eine im Jahr 2016 veröffentlichte Übersicht
kam zu dem Schluss, dass alle fünf Behandlungen unterschiedliche Sicherheitsprofile aufweisen
und an das Alkoholkonsumziel und das individuelle Profil jedes Patienten angepasst werden
müssen. Eine weitere Übersicht berichtete, dass alle fünf Behandlungen immer noch zu wenig
genutzt werden und dass Hindernisse für ihre Verschreibung untersucht werden müssen.

Re: 2018 Access to care for people with AUD in France:

Sonntag 7. Oktober 2018, 00:27

Guter Fund, Federico. Es kann nicht genug betont werden, wie wichtig die Kombination von vielen verschiedenen Faktoren zum Erfolg führt. Und davon ist auch im Protocol die Rede, wenn sie die "Collected variables considered to be potentially associated with access to care" (BMJ Journals) in Betracht ziehen.
Gerne gebe ich meine Erfahrung über alle 5 oben erwähnten Behandlungen wieder, und füge auch eine 6. hinzu.

Für mich hat Baclofen mehr oder weniger geholfen, vor allem die starkdosierten Notfalldosen sind immer wirksam gewesen.
Acamprosat: Zeigte bei mir gar keine Wirkung
Disulfiram: Sehr probates, unterschätztes, aber durchaus gefährliches Medikament, wenn es unbetreut oder unmotiviert eingenommen wird.
Über Nalmefen, Naltrexon, oder andere auf Naloxon basierte Medikamente möchte ich in folgendem Zusammenhang schreiben.
Vor fast einem halben Jahr habe ich Targin als Schmerzmittel verschrieben bekommen. Targin ist eine Kombination aus 2/3 Oxycodon (Opiat) und 1/3 Naloxon (Opiat-Antagonist). Das Naloxon wird dem Medikament hinzugefügt um der Entstehung einer Verstopfung entgegenzuwirken. Mir als Rauschtrinker war das aber ideal, um das Verlangen nach Alkohol auszuschalten. Einerseits besorgte mir das Opiat eine Art von 'Kick', Gelassenheit und Zufriedenheit mit mir & meiner Umwelt, so dass ich meine Unruhe und Langeweile nicht länger mit Alkohol löschen musste, andererseits sorgte die Menge Naloxon dafür, dass ich nicht mit dem Medikament übertrieben habe. Vor einiger Zeit schrieb jivaro,
jivaro hat geschrieben:dass Opiate durchaus gegen Alkoholcraving wirken. Albrecht Ulmer arbeitet off-Label sehr erfolgreich mit Codein.
Meiner Meinung nach, ist die Kombination von Targin und
Federico hat geschrieben:Motivationsinterviews, Achtsamkeitsinterventionen, Sozialkompetenztraining und Verhaltensselbstkontrolltraining
eine - für mich höchstpersönlich - nahezu perfekte Therapie.
Denn dieses Jahr erlebe ich meine längste Abstinenzzeit aller Zeiten (bis dato ca. 10 Mt). Ein persönlicher Durchbruch? Noch bin ich skeptisch. Abwarten, Tee trinken und berichten.

LG

Patrick
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