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70 Jahre LSD: Teleskop in den Weltraum der Seele

Dienstag 16. April 2013, 11:47

@all,
wir bräuchten einen neuen Bereich mit dem Thema: „Neues aus der Presse“,
unterteilt in Baclofen :D , und Allgemeines zu anderen Drogen, die Menschen nunmal so zu sich nehmen. Dieser Artikel aus der „TAZ“ ist schon aus Gründen der historischen Betrachtung von LSD äusserst lesenswert.

LG Federico



Gleich lesen in der TAZ

Vor 70 Jahren entdeckte der Chemiker Albert Hofmann die Droge LSD. Was für ein
Segen! Denn ohne den Zufallsfund wäre die Welt ärmer.


Am 16. April 1943 war Albert Hofmann, der Leiter des Naturstofflabors der Sandoz
AG in Basel, auf der Suche nach einem Kreislaufmittel, als er mit Abkömmlingen
des Mutterkornpilzes experimentierte. Mit dem Lysergsäurediäthylamid entdeckte
er dabei zufällig die stärkste bewusstseinsverändernde Substanz überhaupt: LSD.
Drei Tage später geriet er mit einer Überdosis auf den ersten Horrortrip.
Richtig dosiert hat LSD seitdem oft Menschen inspiriert. Die zehn wichtigsten
Entwicklungen, die es ohne LSD nicht gäbe. 1. Delysid®: Bis zu seiner
Illegalisierung 1966 war LSD unter dem Markennamen „Delysid“ als Medikament im
Handel. Psychiater und Psychotherapeuten lobten es als einzigartiges „Teleskop
in den Weltraum der Seele“. Einer der Pioniere, der Arzt Oscar Janiger,
behandelte zwischen 1954 und 1966 fast 1.000 seiner Patienten damit, darunter
viele Künstler und Kreative. Einer seiner berühmtesten Klienten, der
Schauspieler Carry Grant, sagte nach knapp 100 Sitzungen: „Ich mag eigentlich
keine Drogen, aber LSD hat mir sehr gut getan. Ich finde, alle Politiker sollten
LSD nehmen.“

Weiter lesen in der TAZ

Re: 70 Jahre LSD: Teleskop in den Weltraum der Seele

Dienstag 16. April 2013, 11:59

One more thing: Ein Artikel aus der Basler Zeitung

Vielleicht würden dann endlich Gelder frei um wirksamer als bisher, Alkoholismus bekämpfen zu können.

LG Federico




Systematische Menschenrechtsverletzung

Eine der prominentesten Stimmen, die Drogenpolitik zu überdenken, kommt aus der
Schweiz: Anlässlich der in Wien tagenden UNO-Drogenkommission rief
Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss in einem Artikel in der «New York Times» die
UNO-Kommission dazu auf, sich endlich den wahren Problemen zu stellen. Diese
seien nämlich nicht die Drogen selber, sondern der Krieg dagegen.
Menschenrechtsverletzungen, Folter und Mord an Unschuldigen seien die
«unvermeidliche Folge» einer repressiven Drogenpolitik, so Dreifuss.

Dreifuss spart in ihrem Artikel nicht mit Kritik am Internationalen
Drogenkontrollrat der UNO. Dieser hatte sich geweigert, Folter im Namen der
Drogenbekämpfung zu verurteilen. Dies sei nicht die Aufgabe des
Drogenkontrollrats, hiess es. Diese Aussage sei «schockierend und
widersprüchlich», so Dreifuss, denn genau dies sei die Kernaufgabe des Rats. Die
systematischen Menschenrechtsverletzungen an Drogenabhängigen seien die
«unvermeidliche Folge» einer repressiven Politik, die sich zum unrealistischen
Ziel gesetzt habe, das Angebot und die Nachfrage nach Drogen aus der Welt zu
schaffen. Doch auch die Menschenrechtsorganisationen hätten es bislang versäumt,
diese Probleme anzugehen, so Dreifuss. Bereits als Gesundheitsministerin war
Dreifuss für die Vier-Säulen-Politik verantwortlich, die noch heute als
vorbildlich gilt und oft vom Ausland kopiert wird. Sie basiert auf Prävention,
Therapie, Risikoverminderung sowie Repression.

Alternative Modelle

Die USA haben seit den Siebzigerjahren über dreissig Millionen Dollar jährlich
dafür ausgegeben, Dealer und Konsumenten festzunehmen, zu verurteilen und
Feldfrüchte zu zerstören. Trotzdem sank in dieser Zeit der Strassenpreis für
harte Drogen kontinuierlich, heute werden so viele Drogen konsumiert wie nie
zuvor. Das Geschäft floriert prächtig. Rund 400 Milliarden, rechnete der
Internationale Währungsfonds (IWF) aus, werden jährlich mit Drogenhandel
umgesetzt, kontrolliert wird er von Mafiagruppen und terroristischen Organisationen.

2011 legte die «Global Commission on Drug Policy» einen Bericht vor, in dem sie
eine ernüchternde Bilanz zog: «Die politischen Führer sollten den Mut haben,
öffentlich zu sagen, was viele von ihnen sich privat längst eingestanden haben:
Repressive Strategien werden das Drogenproblem nicht lösen, und der Krieg gegen
die Drogen kann nicht gewonnen werden», so schrieb ein Gremium aus ehemaligen
Politikern, Geschäftsleuten und Schriftstellern. Die Regierungen sollten den
Drogenmissbrauch entkriminalisieren, legale Modellversuche starten und die
Behandlungsangebote für Süchtige verbessern, riet das Gremium. Auch aus
Lateinamerika werden immer wieder Rufe laut, den Krieg gegen die Drogen zu
beenden und alternative Modelle zu entwerfen. (mcb)

Re: 70 Jahre LSD: Teleskop in den Weltraum der Seele

Mittwoch 17. April 2013, 09:38

@all,

die völlig deplatzierten „off-topic-Beiträge habe ich erstmal zur Weiterbehandlung in ein Zwischenlager zur Diskussion verschoben.

@ralf, im Grunde hattest Du natürlich Recht. Danke.

LG Federico

Re: 70 Jahre LSD: Teleskop in den Weltraum der Seele

Mittwoch 17. April 2013, 14:07

Welcome back Federico :-bd

Ich stelle hier noch einmal den Link zum KOSTENLOSEN Download der deutschen Übersetzung der Streitschrift "After the War on Drugs - Blueprint for Regulation" ein.

http://www.akzept.org/pdf/drogenpolitik/regulierungs_modelle0612.pdf

Da wird die gegenwärtige AOD-Politik (=alcohol and other drugs) in der Luft zerrissen, eigentlich ist das eine Pflichtlektüre für alle politischen Entscheider!

LG

Praxx

Re: 70 Jahre LSD: Teleskop in den Weltraum der Seele

Mittwoch 17. April 2013, 19:02

@praxx,

ich verfolge das Thema seit 2 Jahren. Der Schildower-Kreis informiert über eine Mailingliste. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich 86 Strafrechtsprofessoren engagieren.

Wäre schön, wenn sich irgendein Professor in der BRD mal für Baclofen nur halb so engagiert einsetzen würde – In Frankreich werden es immer mehr. Bald 500 Ärzte tauschen sich in einem eigenen Forum aus, es werden Schulungen für Ärzte durchgeführt, die beiden Foren haben zusammen bald 10.000 Mitglieder.

Danke für :-bd
LG Federico
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