Sonntag 14. Februar 2010, 19:51
Ich hatte in den letzten 14 Tagen die Zeit und Gelegenheit eine ganze Reihe von Veröffentlichungen deutscher Forscher zum Thema "Medikamentöse Behandlung der Alkoholabhängigkeit"zu lesen. Die Creme de la creme der Deutschen Alkoholabhängigkeitsexperten schreibt in diesen Veröffentlichungen - u.a. Paper mit hohem Impact Faktor (Eigendarstellung des ZI Mannheim)- von 2008 und 2009 über das, was sie als wichtige Erkenntnisse auf diesem Gebiet herausgefunden haben. Für mich waren diese Veröffentlichungen kein Einschlag, sondern schlicht ein Niederschlag oder besser ein Schlag ins Gesicht von Alkoholikern.
Nach unendlich vielen Publikationen über Naltrexon und Acamprosat, die zu nichts geführt haben, außer einer Erweiterung der List of Publications bei den einzelnen Wissenschaftlern, nach 20 Jahren Forschung auf einem Irrweg fordert man noch immer weitere Studien in die gleiche Richtung und vergeigt Fördermittel dazu ,nachzuweisen, dass die US- Forscher mit ihrer COMBINE- Studie nur die falschen Probanden ausgewählt haben und deswegen zur Erkenntnis gekommen sind, das Acamprosat die gleiche Wirkung wie ein Placebo und Naltrexon nur eine äusserst dürftige Wirkung hat.
Über eine unendliche Zahl von Querverweisen auf Publikationen anderer Wissenschaftler wird suggeriert, was nicht wirklich stattfindet: ein Fortschritt in der Behandlung von Alkoholabhängigen mithilfe von Medikamenten.
Vergleiche ich das Ergebnis der deutschen Forschung mit der in Italien,sprich Baclofen, so scheint mir der Unterschied im Fortschritt der medikamentösen Behandlung von Alkoholismus vergleichbar gross mit dem Unterschied in der Zivilisation zwischen Germanen und Römern im 3 . oder 4. Jahrhundert A.D.
Zum Glück machen wir im Forum bei den Römern mit.
LG invorio