Dienstag 7. März 2017, 20:32
Wenn du versuchst mit Trinken aufzuhören, gibt es irgendwann einen Moment,
dass du aufhören sollst zu reden und stattdessen etwas unternehmen sollst.
Wann ist die Zeit gekommen, dass es vorbei ist mit 'darüber nachzudenken' ?
Du hast genug darüber nachgedacht und gewichtet und gewogen, und es kommt eine Zeit zum Handeln.
Ich meine, von hier ab vorwärts zu gehen.
Wenn du hier im Forum gelandet bist, wenn du im Internet nach Hilfe gesucht hast, dann glaube ich, dass du überzeugt bist.
Du redest vielleicht zu dir selbst und versuchst, dich selbst davon zu überzeugen, dass dein Problem nicht so schlimm ist wie zuerst angenommen, aber das sind nur Ausreden.
Es gibt keinen Zweifel, dass Alkohol für dich schlecht ist. Keine Menge Alkohol ist gut für dich.
Du trinkst viel. Es ist gewohnheitsmäßiges Verhalten. Und ein Problem.
Ich denke, wenn du zuviel redest, bevor du mit dem Trinken aufhörst, dann versuchst du dich selbst zu überzeugen, es nicht zu tun.
Denn, wenn du 100% sicher bist, dass Alkohol Gift ist, dass es dir nichts als Elend zu bieten hat, dann gibt es keine Argumente.
Einfach jetzt aufhören, Ende der Geschichte.
Also Herumbösseln, was das Aufhören mit Trinkens betrifft, ist alles in deinem Verstand entworfen, um zu versuchen, dich zu überzeugen, dass du es nicht tun musst.
Das ist grundsätzlich Entschuldigung.
Worüber ich rede, ist aufhören mit Reden und den Prozess zu starten, der vorwärts geht, um tatsächlich etwas in deinem Leben zu tun, all diese Energie umzuwandeln, die du verwendet hast, um Alkohol zu trinken und Entschuldigungen zum Trinken zu finden, um zu trinken.
Diese Energie sollst du benutzen für etwas, was dich vorwärts bewegt, etwas, das dir Besseres im Leben geben wird.
Wenn du noch (immer) (mit dir selber) am Reden bist, heisst es eigentlich: Du hast keine Entscheidung getroffen.
Alles Reden, Denken auf diesem Niveau ist eine Art von interner oder externer Debatte führen über die positiven und negativen Seiten einer Sache.
Es ist nichts als Aufschub, Dinge durch eine interne Konversation verzögern. Aufgeschoben ist aufgehoben, es wird dich nirgendwo hinführen.
Du musst eine Entscheidung treffen und dich voll engagieren.
Woran zweifelt man, die Entscheidung zu treffen? Meistens ist es Angst.
Angst, dass ich einen falschen Zug mache?
Was ist, wenn die Dinge nicht für mich funktionieren?
Was verpasse ich, wenn ich mich ändere?
Diese Arten von Angst sind irrational, weil sie dich daran hindern, die Dinge zu tun, die du tun solltest.
Sie behindern deinen Fortschritt.
Wenn du Angst hast, einen Fehler zu machen, dann wirst du nie etwas tun, weil wir alle Fehler machen. Es ist ein Teil des Lebens, ein Teil des Wachstums, der Entwicklung, ein Teil des Veränderungsprozesses, des Wandels.
Es gibt keinen Fortschritt, ohne diese Fehler zu machen, von ihnen zu lernen und etwas anderes zu versuchen.
Wir sind alle überzeugt von den negativen Folgen von Alkohol, er führt dich unaufhaltsam, am Anfang schier unmerkbar, aber unaufhaltsam ins totale Ruin.
Gestern fuhr ich mit dem eBike von der Arbeit nach Hause. Als ich am Bahnhof einer Kleinstadt vorbeipassierte, sass ein Vollbetrunkener, kopfschüttelnd, Zigarette umgekehrt im Mund, halb gegen eine Hauswand, und versuchte die Zigarette anzuzünden.
Solche Szenen sind eine doppelte Motivation, über die schlechten, nefasten Folgen des Alkoholmissbrauchs und -gebrauchs zu kommunizieren.
Wir, die Menschen, werden flagrant betrogen und es ist traurig. Man kann es überall sehen.
Und man sieht es mehr und mehr, besser und besser, wann man nicht trinkt.
Wenn du dich umschaust und du siehst, wie die Leute wirklich trinken...
Es gibt keine andere Möglichkeit mit Alkohol aufzuhören als.. bloss aufzuhören.
Das Problem ist:
Die Leute sind auf der Suche nach einem einfachen Weg, dies zu tun.
Das war mein eigener Fehler. So gab es immer Rückfälle. Dies führte sogar zu Selbstmitleid "Ich bin halt süchtig!" oder "Wenn ich nur herausfinden kann, wie man die Cravings und Unannehmlichkeiten vermeiden kann, dann ist's ok."
Das ist Unsinn, das wirst du niemals vermeiden können.
Alles, was du tust, ist die Entscheidung vermeiden.
Du musst ein bisschen Unbehagen durchmachen.
Es gibt einen
Dokumentarfilm - es geht um einen jungen Mann, der im Grunde genommen jeden Morgen aufstand und Wodka trank. Er trank den ganzen Tag durch. Er trank Wodka, wie ich Kaffee und Tee trinke.
Er ging in ein Rehabilitationszentrum, und er starb dort.
Er war nur ein junger Mann, in seinen 20ern.
Nur eine kleine Minderheit der Alkoholkranken brauchen dieses Niveau der Behandlung.
Wenn du das beobachtest und du bist auf dieser Ebene, dann hilft dieser Beitrag wenig. Dann ist es ein medizinisches Problem geworden, wegen des Schadens, den der Alkohol verursacht hat. Dein Körper kann das mit medizinischer Hilfe überleben.
Was ich mit diesem Beitrag hier zu sagen versuche, ist an Mitglieder gerichtet, die jeden Abend z.B. ein paar Flaschen Wein trinken. Dann bist du eher noch nicht auf dem Niveau, wo der Schaden zu viel geworden ist.
Es gibt keinen Grund, warum du das nicht alleine schaffen kannst.
Es geht darum, was du mit deiner Zukunft planst, um den Raum, die Lücken zu füllen, die Alkohol zurückgelassen hat.
Ich wiederhole gern, dass du das mit etwas Positivem füllen sollst. Das ist es, was ich sagen will, es gibt eine Zeit, in der du das interne Gequassel stoppen musst und es einfach tun musst.
Ich sage nicht, dass du überhaupt nicht reden solltest.
Ich denke, es ist gut, den Leuten zu erklären, warum du das machst. Du musst mit deinen Lieben darüber reden, denn das sind große Veränderungen und andere sollten informiert werden.
Aber es muss wirklich mal eine Zeit geben, in der du alles geordnet, geregelt, ausgesucht hast, in der du weißt, wo du hin willst und was dein letztendliches Ziel ist.
Und man soll hoch zielen, es hat keinen Zweck, seine Ziele tief anzusetzen.
Du hast nur noch einen Schuss übrig. Es ist dein Leben.
Wenn du jetzt nicht hoch zielst, wann wirst du es machen, wenn überhaupt?
Jeder kann überall, wo er will, im Leben seine Träume erzielen, solange sie realistisch sind.
Was ich mit Realismus meine, ist, dass du nach etwas strebst, was du tun kannst.
Ich, zum Beispiel, liebe es, Tennis zu sehen und zu spielen. Aber ich mag noch so mein Bestes tun, ich werde nie ein Champion sein. Natürlich auch weil ich 49 Jahre alt bin.
Es ist nicht sinnvoll, etwas zu erreichen, was für dich unmöglich ist.
Aber du könntest auch etwas anstreben, das sehr groß ist, sehr großartig in deinen Träumen.
Was ich vorschlagen möchte, ist, das Ziel zu finden, das du gehen möchtest. Dann kannst du das Ziel in kleinere Stücke verteilen. Und eins nach dem anderen realisieren. Vielleicht musst du einen Kurs machen oder etwas kaufen. Wenn du diesen Schritt gemacht hast, mach einen weiteren Schritt. Hauptsache, du gehst vorwärts.
Denke darüber nach, hast du den ersten Schritt geschafft?
Dann weiter zum nächsten.
Wenn ein Schritt dir nicht gelingt, überprüfe, wo du schief gelaufen bist und mach etwas anders.
Immer weiter versuchen. Schließlich wirst du zu diesem Erfolg kommen.
Das Einzige, was du brauchst, ist ein Zeitpunkt, an dem du mit dem verflixten Trinken aufhörst und und es einfach tust.
Du wirst niemals etwas erledigen, wenn du es nicht tust.
Zuerst muss der Gedanke kommen, und als nächstes kommt die Aktion.
Das ist die Formel.
Wenn du nicht den Gedanken hast, kannst du nicht zum Handeln kommen.
Wenn du nicht an die Aktion kommst, kannst du nicht zu den Zielen kommen.
Also, du wirst immer in dieser Gedankenphase stecken bleiben.
Wenn wir die Dinge machen würden, die wir machen könnten, wären wir erstaunt über uns selber!
LG
Patrick