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invorio
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Betreff des Beitrags: Die Charite: Baclofen zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit Verfasst: Dienstag 16. November 2010, 00:52 |
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In der Zeitschrift Sucht 3-4, Vol 56, Juni 2010, 167-174 ist der Beitrag
Baclofen zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit von C. Müller, K.Vollmer, J.Hein, A. Heinz
zu finden.
Gestern hatte ich noch an anderer Stelle wissenschaftliche deutsche Publikationen zu der Thematik angekündigt und heute kann ich schon den ersten Erfolg vermelden. Das ist sicher nicht die Art von Veröffentlichung, die ich mir von der Charitè gewünscht hätte, da an der Charitè ja doch einige Erfahrungen in der Behandlung von Alkoholismus mit Baclofen vorliegen. Aber mit dieser Studie wird Baclofen die Wirksamkeit in der Alkoholismusbehandlung attestiert. Das könnte speziell für die Haus- und Fachärzte eine wichtige neue Referenz darstellen; denn noch immer sperrt sich die Mehrzahl der Ärzte, Baclofen für die Behandlung der Alkoholabhängigkeit zu verschreiben. Da kann dann das fachlich kompetente Urteil der Charitè entscheidend in Richtung eines Behandlungsversuches mit Baclofen wirken.
LG invorio
Zusammenfassung (deutsch)
Fragestellung: Ziel dieser Arbeit ist die zusammenfassende Darstellung des aktuellen Kenntnisstandes zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit mit Baclofen unter Berücksichtigung präklinischer und klinischer Befunde. Methodik: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in der medizinischen Datenbank PubMed durchgeführt. Folgende Schlüsselbegriffe wurden dabei verwendet: baclofen, alcohol dependence, craving, treatment, pharmacotherapy, relapse prevention. Ergebnisse: Sowohl in präklinischen als auch in ersten klinischen Studien fanden sich Hinweise auf die Wirksamkeit des GABAB-Rezeptor-Agonisten Baclofen bei der Behandlung der Alkoholabhängigkeit. Im Rahmen offener und einfach-verblindeter Studien konnte Baclofen bei alkoholabhängigen Patienten die Symptomatik des Alkoholentzugssyndroms bei guter Verträglichkeit abmildern. Darüber hinaus zeigen die Befunde mehrerer offener sowie zweier randomisierter, kontrollierter Studien, dass die Anwendung von Baclofen als medikamentöse Rückfallprophylaxe effektiv und sicher ist. Zudem führte Baclofen zur Reduktion einer bestehenden Angstsymptomatik bei alkoholabhängigen Patienten. Allerdings konnten diese vorläufigen Ergebnisse in einer größeren kontrollierten Studie in den USA nicht bestätigt werden, sodass die Durchführung weiterer Studien dringend erforderlich ist. Schlussfolgerungen: Baclofen stellt eine vielversprechende Substanz zur Erweiterung der aktuell verfügbaren medikamentösen Behandlungsoptionen bei alkoholabhängigen Patienten dar. Allerdings müssen den bislang vorliegenden Ergebnissen weitere Studien folgen, um wichtige Fragen bezüglich der Wirksamkeit und Verträglichkeit, der Dosierung mit dem günstigsten Nutzen-Risiko-Profil sowie des vorrangig respondierenden Patientensubtyps zu klären.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 16. November 2010, 17:19 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Invorio,
Zitat: noch immer sperrt sich die Mehrzahl der Ärzte, Baclofen für die Behandlung der Alkoholabhängigkeit zu verschreiben.
„Quod esset demonstrandum“ gerade die Hausärzte sind zumindest aus meiner subjektiven Wahrnehmung heraus, überwiegend positiv zu Baclofen eingestellt.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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invorio
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Dienstag 16. November 2010, 20:19 |
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@ federico
Es ist vielleicht mit der Verschreibungswilligkeit besser geworden. Aber mit Deiner positiven Einschätzung liegst Du zumindest hier im Großraum Aschaffenburg einen Tick daneben.
Das ist aber auch nicht die Frage. Wichtig ist: ein deutsches renommiertes Institut bewertet den Stand der Wissenschaft zu Baclofen bei der Behandlung von Alkoholabhängigkeit positiv. Den potentiellen Nutzern von Baclofen hilft das. Und uns hilft es auch, da die Diskussion zu Baclofen zumindest in der wissenschaftlichen Welt in Deutschland neu belebt wird.
LG invorio
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alexberlin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Mittwoch 15. Dezember 2010, 16:06 |
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Registriert: Samstag 27. März 2010, 17:27 Beiträge: 75
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wow, das sind aber gute Nachrichten...
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streunerin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2010, 20:34 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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ich glaube, das es nun auch von seiteneinsteigern wie mir (bereits 3 jahre trocken) wichtig ist, jedem arzt mit dem ich zu tun habe von den für mich unverhofften nebenwirkungen wie anti-craving zu berichten ...
ich hab´s ja gegen die spastiken verschrieben bekommen, blöderweise werden die nicht besser, aber ich lebe lieber mit dem gekrampfe als mit craving !
jetzt nach fast 4 monaten bei einer dosis von 20 mg/tag bin ich (außer muskulär) vom kopf her entspannter, angstfreier ... hab 0 suchtdruck und selbst weihnachten sehe ich zum ersten mal gelassen entgegen
erst war ich erstaunt, dann kams mir wie ein wunder vor, nun bin ich überzeugt ...
mit lieben grüßen zum 4. advent
von manu
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2010, 20:38 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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Vielleicht brauchst du eine höhere Dosis um auch eine Wirkung gegen die Spastiken zu erzielen?
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streunerin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2010, 22:55 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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hallo martin
ich muß immer darauf achten, das ich noch genügend kraft in den beinen beibehalte um einigermaßen kurz stehen zu können, und die weiteren medis wie mylepsinum (primidon) und mirtazapin spielen auch noch mit
dazu kommt jetzt das eisige winterwetter, da ist es eh immer stärker
ende januar hab ich wieder termin beim neuro um medikamentös weiter zu kucken was ich weiter runter und im gegenzug hochfahren kann, zum glück bei mir alles nur mit rücksprache und begleitung vom doc
... ich bin zum glück mittlerweile auf: nur soviel wie nötig einprogrammiert und achte in einem letztem anfall von masochismus darauf das ich mich in keiner beziehung mehr total abschieße, sondern immer noch spüre was passiert ...
wenn ich garnichts mehr merken würde, war wohl doch etwas zuviel
liebe grüße von
manu[/i]
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