Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Das Imperium schlägt zurück :-)
BeitragVerfasst: Freitag 28. Mai 2010, 23:18 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Die Entwöhnungsindustrie sorgt sich um ihre Opfer...

lest euch mal durch, was ein Oberarzt einer Fachklinik zum Thema Baclofen zu schreiben hat... (Seite 16 ff)

http://i8t.de/4sjgfyw9

An Arroganz und Ignoranz nicht zu überbieten....

Gruß

Praxx


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 Betreff des Beitrags: Re: das Imperium schlägt zurück. Kann es das noch?
BeitragVerfasst: Samstag 29. Mai 2010, 12:29 
Hallo praxx,

das sind für mich nur armselige Rückzugsgefechte einer schrumpfenden Industrie. Je kritischer die eigene Situation, desto sinnfreier und aggressiver die Aussagen. Dazu passt dann auch (federico sei Dank) der link zur "neuen" Kreuzbundgazette http://www.zeitschrift-rausch.de/index. ... gang-2010/ in dem der Mitgliederschwund beim Kreuzbund beklagt wird, natürlich nicht aufgrund eigenen Unvermögens, sondern eines gesellschaftlichen Prozesses. Als ob der Kreuzbund als Hilfs-Organisation der Caritas überhaupt in der Lage wäre, gesellschaftliche Vorgänge ausserhalb des Immer-So-Weiter zu begreifen.

LG invorio


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 1. Juni 2010, 07:57 
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Registriert: Freitag 7. Mai 2010, 00:07
Beiträge: 94
Wohnort: Neumünster
Hallo praxx,
der Bericht ist wirklich eine Unverschämtheit, ich bin entsetzt. Es sollte wohl heißen "Baclofen, der Anfang leerer Klinikbetten".....

Auch ich mache derzeit ähnliche Erfahrungen. Ich war 4 Jahre lang in einer Kreuzbundgruppe. Es gab dort eine wohl gehobenere Schicht, die lang Trockenen und dann die Unterschicht, die sog. Looser, die es eben nie schaffen und letztendlich rausgeschmissen werden. Ehrlichkeit war nicht mehr möglich in dieser Gruppe. Internas wurden regelmäßig an die ganze Gruppe weitergegeben. Man/Frau mußte sich also immer ganz genau überlegen, was er/sie preisgab. Dies ging dann sogar so weit, dass dieser Kreuzbundleiter sich ein Alkoholmeßgerät anschaffte um uns zu kontrollieren. Das war dann der Tag an dem ich freiwillig ausschied.

Weiterhin war ich aber mit ein oder zwei Mitgliedern in Kontakt. Als ich von Bac erfuhr, beim Vortrag v. O. Ameisen war und das Buch gelesen habe, habe ich diese Mitglieder darüber informiert.

Seither ist Funkstille?!?! Schwelt da wohl etwa eine kleine Angst mit eine gewonnene Berufung wieder zu verlieren. Ist ja auch ganz Toll, fünf Jahre trocken, 10 Jahre trocken....., da steht man über den Dingen und "über den anderen". Es gibt immer Gesprächsstoff über diesen und jenen, der einfach schwach ist, lügt und eben ein schlechter, schwacher Mensch.

Oder die Frau, die es einfach nicht schafft, sie sieht ja so schlecht aus. Wir haben Mitleid - wie wird das noch enden.

Ach ja, wir sind ja so wichtig und wir haben das Zepter heute in der Hand und wir sind einfach guuut.

Sicherlich es gibt auch die anderen, die auf dem Boden geblieben sind und wirklich ihre Hilfe und ehrliche Anteilnahme bieten. Aber meine Erfahrungen mit SHGs sind durchweg ähnlich. Irgendwann gings einfach nicht mehr.

Bin mal gespannt, was beim Vortrag im Fachkrankenhaus, am 19.Juni gesagt wird.
LG Irmi



:smt022 :smt096


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 1. Juni 2010, 09:07 
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20
Beiträge: 143
sicher ist, dass niemand bewährte einnahmequellen gerne aufgibt. warum sollte er ? widerspricht dem uns anerzogenen profitdenken.

jedoch habe ich doch die möglichkeit in 2010, alles zu nutzen, was mir die möglichkeit gibt, mein leben ohne alkohol zu leben.

warum? weil ich wirklich machtlos gegen alkohol bin. ich habe kein spirituelles erlebnis, ich glaube nicht an eine höhere macht. doch ich kenne meine eigene verzweifelung. das reicht mir, um auf kein heilsversprechen zu hören.

ich besuche eine aa gruppe. ich nehme bac. ich werde mich hüten, dies in der gruppe zu erzählen, da ich mir die - für mich - sinnlosen diskussionen ersparen will. es ist nur mein weg. ich bin in erster linie nur mir selbst verantwortlich.

diese verantwortung kann mir mein psychotherapeut, meine familie, bac und auch die aa`s nicht abnehmen.

ich kämpfe nicht gegen windmühlen. ich kämpfe nur um und für mich selbst.

zufriedene abstinenz, das habe ich mir abgeschminkt. stellt sich zufriedenheit ein- bingo.
wenn nicht, dann ist es halt ein täglicher kampf.

es ist nur mein weg. ich nehme mir das an erkenntnissen und hilfe, was mir in 2010 zur verfügung steht. bin weder prophet, noch übermensch. habe auch keine mission.

die aa gruppe ist wichtig, da ich geerdet werde. was mir gedanklich wichtig erscheint, das nehme ich mit. der rest ist peng.

sie führen nicht mein leben. ob ich bac nehme, oder im mondenschein meditiere, das geht sie nichts an, denn sie werden keine verantwortung für mich übernehmen, das muß ich schon selbst.

meine entscheidungsfreiheit ist durch alkoholsucht schon genug eingeschränkt. ich kann mich blöd / häßlich oder totsaufen. meine entscheidung.

will ich diesen weg nicht gehen, muß ich mich kümmern. wer mich kennt, der weiß, dass ich mich ungern anstrenge. erfolg bitte direkt, am liebsten mühelos.
iss aber leider bei alkoholsucht nicht so, auch wenn ich da immer noch vom großen wunder träumte.....

ich fühle mich nicht wohl, wenn ich saufe. nicht wegen der allmacht, die ich anderen damit über mich in meine hände gebe.

nur für mich bin ich unglücklich damit.
ich will keinem dritten einen gefallen tun, wenn ich nicht trinke. im gegensatz zu anderen hier kann ich nicht kontrolliert trinken. und bin auch mit alkohol nicht glücklicher.

ergo: wenn bac bei vielen funktioniert, so wird es sich durchsetzen.
diejenigen, so wie ich, die es als ausgezeichnetes anti-craving mittel einsetzen, die werden halt weiter täglich kämpfen müssen. oder es halt lassen.....

mit willensschwäche hat das schon lange nix mehr zu tun. ich persönlich bekomme meinen freien willen dem alkohol gegenüber nie wieder, egal, was ich für bocksprünge veranstalte.

doch wie anfangs schon gesagt: ich nehme mir aus allen möglichkeiten das heraus, was mir- und nur mir - hilft.

liebe grüße
isbeau


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 1. Juni 2010, 14:36 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@isbeau,

helfen kann Dir Beharrungsvermögen und Geduld. ich weiß, alles Fremdwörter, aber ich will Dir damit Hoffnung geben. Geduld ist nicht unbedingt unser Ding. Mit Geduld und Baclofen haben aber hier im Forum schon einige die Kurve gekriegt, wenn auch nicht im ersten Anlauf. Mit Geduld aber ohne Baclofen standen/stehen die Chancen erheblich schlechter. Da müsstest Du auf ein Erweckungserlebnis im Delirium tremens warten können, so wie Bill und Bob.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Dienstag 1. Juni 2010, 20:12 
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20
Beiträge: 143
@ federico,

ich harre in geduld und demut der dinge, die da noch kommen können...

...aber wehe, sie kommen nicht....!

frauen sind bekanntlich die kaltblütigsten & gnadenlosesten rächer !

ein fröhliches
talliho

bisou
isbeau


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 Betreff des Beitrags: Die Selbstherrlichkeit der Suchttherapeuten der "alten&
BeitragVerfasst: Dienstag 1. Juni 2010, 22:03 
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 13:34
Beiträge: 53
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
Generation sollte das letzte Wort heißen.

Da wollen sich Therapeuten, Ärzte, Suchtberater ihre Pfründe retten. Es kann doch nicht sein, dass da so eine dämliche Pille daherkommt und alles über den Haufen schmeißt, was bisher propagiert wird.

Dass langfristig nur 5% aller mit den üblichen Therapien behandelten Alkis trocken bleiben, wollen sie nicht sehen.

Ich fange morgen erst mit Baclofen an - aber ich lass mir auch nicht reinredenl, dass ich den "einfachen" Weg suche. Ich bin an allen anderen vorher gescheitert. Und nun probiere ich das. Ich habe keine Hoffnung, dass mich die Einnahme dieses Medikaments "heilen" wird, ich weiß, dass ich trotzdem einen gehörigen Anteil daran haben werde, ob ich dieses Mittel - so es dann wirkt - gewinnbringend einsetzen werden kann.

Mal sehen...

Die Herbstzeitlose


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 1. Juni 2010, 22:18 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Mal ein bisschen was aufmunterndes aus der "Anstalt"

dem Chefarzt einer psychiatrischen Klinik in NNN hatte ich folgendes geschrieben:

Sehr geehrter Herr Professor XXX,

wir kennen uns von Ihrer Veranstaltungsreihe "Update Suchtmedizin" in YYY. Mein Anliegen heute ist das Thema "Baclofen" bei der Alkoholkrankheit, das in meiner suchtmedizinischen Sprechstunde immer wieder an mich herangetragen wird. In Einzelfällen habe ich dem Wunsch nach einer Off-label-Verordnung von Baclofen nachgegeben und sehe verblüfft erstaunliche Erfolge.

Ich kenne und schätze Ihre suchtmedizinische Kompetenz, daher würde mich Ihre Meinung zum Einsatz dieser Substanz als offensichtlich potentes Anti-Craving-Mittel interessieren.


Die interessante Antwort war die Folgende:

Mein Wissensstand ist nicht wesentlich besser als der Ihrige. Dafür sind die praktischen Erfahrungen mit Baclofen sehr ähnlich.

Ausserdem:Im Vergleich zu einem schädlichen Alkoholkonsum ist eine solche Off-label Medikation immer kostengünstig.

Da ich mich hier in NNN nicht mehr intensiv mit Suchtproblemen befassen kann, ist mein „Sucht-Nachfolger“ Prof. ZZZ wohl der bessere und geografisch nähere Gesprächspartner.


Da der Addressat des Briefes Chefarzt mitten in der Entwöhnungsindustrie eines bundesweit bekannten und renommierten Trägers ist und es sich um eine persönliche Korrespondenz handelt, habe ich Namen und Ortsbezeichnungen unkenntlich gemacht - der gute Kollege könnte sonst Ärger mit seinem Stiftungsrat bekommen

LG

Praxx


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Dienstag 1. Juni 2010, 22:20 
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Beiträge: 94
Wohnort: Neumünster
Zitat:
frauen sind bekanntlich die kaltblütigsten & gnadenlosesten rächer


isbeau
kannst du mir genauer erklären wie du das meinst, verstehe ich irgendwie nicht.
Irmi :smt017 [/quote]

Herbstzeitlose,
bei uns in einem großen Psychiatriezentrum wird Bac momentan getestet u.a. auf die Nebenwirkungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass große Offenheit gegenüber dem Medikament besteht und es nach der Testphase auch eingesetzt wird.
Bei reinen Suchttherapieeinrichtungen bin ich mir da nicht so sicher. Obwohl ja eigentlich ganz klar ist, dass Baclofen nicht das Wundermittel sein kann das alle Probleme löst. Therapeutische Behandlung ist ja trotzdem weiterhin notwendig - eben anders als bisher vielleicht......


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BeitragVerfasst: Dienstag 1. Juni 2010, 23:05 
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Beiträge: 119
@irmi
... manch einer könnte aus Isbeaus Äußerung ein vermutetes Allgemeinurteil ableiten...evtl. war das nicht ihre Absicht. Das kann Isbeau nur selbst klar stellen.

Ich habe aus dieser Wortmeldung entnommen, dass es außer mir zumindest noch Isbeau gibt, die durch manche Frauen mit einer gewissen Kaltblütig- und Gnadenlosigkeit dem eigenene wie dem anderen Geschlecht gegenüber konfrontiert wurde und daraufhin den einen oder anderen Konflikt auszutragen hatte/hat. Das halte ich nicht für so ganz unwahrscheinlich.

_________________
LG
Anima

Wer vom Ziel nichts weiß, wird den Weg nicht finden. (Christian Morgenstern)


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