Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Wie gehabt... Betonköpfe
BeitragVerfasst: Sonntag 16. März 2014, 13:28 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
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Diesen Text hier wollte ich euch doch nicht vorenthalten

http://www.n-tv.de/wissen/Aerzte-warnen-vor-zu-grossem-Optimismus-article12463861.html

Habe der Zuschaueredaktion dann folgendes gemailt:

Wieder einmal ein typischer Kommentar aus der deutschen Suchtforschung.
Eine Pille gegen Sucht - wo kommen wir denn da hin?
Als selbst mit Baclofen erfolgreich behandelndem Arzt platzt mir da der Kragen!
Und die Angaben sind falsch!
Baclofen ist seit über 40 Jahren in der Neurologie weltweit auch in höchsten Dosierungen im Einsatz, teilweise selbst intrathekal, also mit Injektion in die Rückenmarksflüssigkeit. Im Gegensatz zu Nalmefene (Selincro) und Naltrexon (Adepend) ist es nicht lebertoxisch und kann selbst bei fortgeschrittener Leberzirrhose ohne Bedenken auch langfristig eingesetzt werden.
Die Wirkung von Baclofen auf das Trinkverlangen wurde schon in den 1970ern beschrieben, O. Ameisen hat nur die Berichte für seinen Zweck der Alkoholismusbehandlung wieder entdeckt. Die Nebenwirkungen, Kontraindikationen und Risiken von Baclofen sind durch den millionenfachen Einsatz in der Neurologie bestens bekannt, der Anwender ist vor Überraschungen völlig sicher. Der weitaus überwiegende Teil der Anwender beschreibt die Verträglichkeit von Baclofen als gut bis sehr gut, Abbrüche wegen unerwünschter Wirkungen sind meist Folge ungenügender Aufklärung und falscher Dosierung. Der biochemische Wirkungsweg ist vollständig aufgeklärt und der Effekt im "funktionellen MRT" am lebenden Gehirn eindrucksvoll sichtbar gemacht. Baclofen ist in der Anwendung sicher, hat kein Abhängigkeitspotenzial und keine Toleranzentwicklung, es kann ohne Probleme mit den gebräuchlichen Psychopharmaka (Neuroleptica, Antidepressiva) und sonst notendigen Medikamenten gegen Hypertonie, Diabetes etc. kombiniert werden. Die LD 50, eine Messgröße aus Tierversuchen (bei dieser Dosis stirbt die Hälfte der behandelten Versuchstiere) beträgt bei Mäusen 45mg/kg, bei Ratten 78mg/kg, die therapeutisch eingesetzte Höchstdosis liegt bei ca. 4mg/kg, also maximal ein Zehntel dieser Dosis. Selbst die suizidale Einnahme von 100 Tbl zu 25mg führt nicht zum Erfolg.
Nach Einschätzung von Dr. Bernard Granger von der Organisation "AUBES" werden gegenwärtig in Frankreich mindestens 100.000 Patienten mit Baclofen behandelt, die Erfolgsquoten liegen bei 75% (Abstinenz 60%, reduzierter Konsum 15%).
Die aus Deutschland berichteten Zahlen außerhalb der Charité-Studie auf Fachkongressen liegen in der gleichen Größenordnung.
Die Studie in Berlin soll von ihrem Aufbau her - also Dosissteigerung beim Beginn, Höhe und Dauer der Maximaldosis, Geschwindigkeit der Dosisreduktion zum Ende der Beobachtungszeit) möglichst viele unerwünschte Ereignisse provozieren, um die Methode in Misskredit zu bringen und nachhaltige Erfolge zu verhindern - das scheint aber nicht zu gelingen, sonst wäre schon längst ein Studienabbruch erfolgt.
Angesichts von 1.6-2.5 Mio Erkrankten und jährlich 72.000 Toten durch Alkohol (fast 200 jeden Tag!) ist diese gebetsmühlenartige Warnerei vor dem bisher wirksamsten und sichersten Heilmittel zynisch und menschenverachtend!

LG

Praxx


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie gehabt... Betonköpfe
BeitragVerfasst: Sonntag 16. März 2014, 13:33 
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 Betreff des Beitrags: Re: Wie gehabt... Betonköpfe
BeitragVerfasst: Sonntag 16. März 2014, 14:31 
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praxx hat geschrieben:
Angesichts von 1.6-2.5 Mio Erkrankten und jährlich 72.000 Toten
durch Alkohol (fast 200 jeden Tag!) ist diese gebetsmühlenartige Warnerei vor dem bisher
wirksamsten und sichersten Heilmittel zynisch und menschenverachtend!

Niemand scheint sich zu fragen, wieso eine Ministudie mit lediglich 64 Probanden seit 2011
vor sich hindümpelt. Vielleicht liegt es an der fehlenden Zuwendung eines forschenden
Pharmakonzerns.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie gehabt... Betonköpfe
BeitragVerfasst: Sonntag 16. März 2014, 15:37 
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Zitat:
Praxx: Die Studie in Berlin soll von ihrem Aufbau her - also Dosissteigerung beim Beginn, Höhe und Dauer der Maximaldosis, Geschwindigkeit der Dosisreduktion zum Ende der Beobachtungszeit) möglichst viele unerwünschte Ereignisse provozieren, um die Methode in Misskredit zu bringen und nachhaltige Erfolge zu verhindern - das scheint aber nicht zu gelingen, sonst wäre schon längst ein Studienabbruch erfolgt.

Zitat:
Federico: Niemand scheint sich zu fragen, wieso eine Ministudie mit lediglich 64 Probanden seit 2011 vor sich hindümpelt. Vielleicht liegt es an der fehlenden Zuwendung eines forschenden Pharmakonzerns.


Einen von 64 haben wir an Board, hochgradig erfolgreich. Kann nicht der einzige sein.

@praxx: Danke für deine klaren und unmissverständlichen Worte. Soll man dir (und uns?) nun wünschen, dass ntv auf deine Kritik und Gegen-Information anspringt?

lg
Lisa

lg Lisa

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie gehabt... Betonköpfe
BeitragVerfasst: Sonntag 16. März 2014, 23:17 
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Lieber Praxx,

Danke für Dein Engagement! Wir sollten unsere Ergebnisse doch mal zusammentragen. Ich wäre nur mittlerweile gespannt, wer unsere Ergebnisse veröffentlichen würde...

Ich habe ca. 100 Patienten in "real-life" behandelt und kann auch die Resultate der französischen Kollegen unterschreiben; hier ca. 50% mit zufriedener Abstinenz, ca. 20-25% mit deutlich verringertem Alkoholkonsum, überwiegend im Rahmen der WHO als unbedenklich geltenden Mengen und ca 25% der Patienten verschwinden irgendwie im "off" oder trinken weiter.
Bei Einigen werden psychiatrische Erkrankungen demaskiert, 4 Patienten mussten die Therapie wegen schwerer unerwünschter Wirkungen abbrechen.
Gleichwohl: im Vergleich zu den etablierten Therapien ist unsere Behandlung sensationell erfolgreich. Ich kann nicht verstehen, was hier geschieht.
Das "Geeiere" in der Baclofenstudie der Charieté ist mir unverständlich. Ich bewundere die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Arbeit an einer Universität, insbesondere der Charité, aber wenn Federico zB. die "Studienbedingungen" so oft geswitcht hätte, wäre ich ziemlich sauer gewesen.
Vielleicht sollten wir den Kontakt zu Jochen Mutschler/Zürich suchen, der mit dem wundervollen Artikel (Eva Pape et al.) ein positives Statement für Baclofen ablegte und mit dem wir im letzten Jahr in Hamburg sprechen konnten.

Lange habe ich geglaubt, ich bilde mir den Boykott der Etablierten vielleicht nur ein.

Herzlicher Gruss
jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie gehabt... Betonköpfe
BeitragVerfasst: Montag 17. März 2014, 00:57 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
jivaro hat geschrieben:
Wir sollten unsere Ergebnisse doch mal zusammentragen. Ich wäre nur mittlerweile gespannt, wer unsere Ergebnisse veröffentlichen würde...
@Jivaro, @praxx,

ich wüsste da schon eine Möglichkeit ..., eine Alternative :-

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie gehabt... Betonköpfe
BeitragVerfasst: Montag 17. März 2014, 07:27 
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11
Beiträge: 381
Wohnort: Moers
@ praxx,

Erst einmal viel ganz viel Hochachtung für Deinen unermüdlichen Einsatz. –Danke!! :-bd

Ich bin davon überzeugt, dass die positiven Impulse aus Frankreich auch hier Fuß fassen werden. Wenn auch erstmal (typisch deutsch – kritisch) nur sporadisch. Wir sollten versuchen, den Fokus der Medien auf Frankreich zu richten. Irgendwann „beißt“ dann auch eine deutsche Journaille an. – Glaube versetzt Berge..

Liebe Grüße Volker

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George Bernard Shaw


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