@BD,
diesen vor Häme und Polemik triefenden Artikel, der die „Wundersalbe“ Regividerm mit der „Wunderpille“ Baclofen in einen Topf wirft, gut durchrührt und als Abschluss mit einer kräftigen Prise Sarkasmus würzt, kann man eigentlich nicht wirklich ernst nehmen.
Zitat:
Regividerm ist nicht das einzige aktuelle Beispiel, wie Medien Heilmittel ohne belegten Nutzen hochjubeln und verzweifelte Patienten zur Selbstmedikation treiben.
Mit diesen Worten leitet der „Autor“ (so mag man ihn eigentlich nicht nennen) seinen maximal schlechtbelegten „Artikel“ (den ich so auch nicht nennen mag) süffisant über zum seit 50 Jahren bewährten Heilmittel Baclofen.
Ich würde es sehr begrüßen wenn die Medien Baclofen tatsächlich hochjubeln würden, wie es dieser „Schreiberling“ (so mag ich ihn nennen) suggerieren will. Anders als bei Regividerm befassen sich seit einiger Zeit hochrangige Mediziner mit der Wirkung von Baclofen bei Alkoholismus und kommen zu immer überzeugenderen Aussagen. Die bundesdeutschen und österreichischen Medien hüllen sich dagegen in vornehmer Zurückhaltung. Ich würde mir schon etwas mehr Mut wünschen, aber es ist natürlich allemal besser, als ein derart unqualifiziertes Geschreibsel abzusondern.
Der Mann, Stefan Löffler, nennt sich „Wissenschafts-Journalist. Er darf in diversen Blogs und natürlich im „Standard“ mitschmieren. Seriöse Berichterstattung ist etwas anderes, denken übrigens auch seine Kollegen. Besser ist es schon, sich in vornehmes Schweigen zu hüllen als sich derart unqualifiziert in sarkastischer Polemik zu suhlen, wie Stefan Löffler es mit dieser einmaligen Entgleisung versucht hat.
Professor Hagner zu Stefan Löffler: Für einige Wissenschaften und Teile der Medizin wäre es angemessen, mit ihrem eigenen Nichtwissen sorgfältiger umzugehen und sich in einer gewissen Bescheidenheit einzuüben. (Stefan Löffler/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25./26. 11. 2006)
Michael Hagner ist seit 2003 Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich.
Zitat:
Meine ergänzende Meinung: Für einige Journalisten und Teile der Medien wäre es angemessen, mit ihrem eigenen Nichtwissen sorgfältiger umzugehen und sich in einer gewissen Bescheidenheit einzuüben.