Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Dienstag 9. Februar 2010, 18:40 
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Registriert: Samstag 6. Februar 2010, 13:29
Beiträge: 1
Wohnort: Düsseldorf
Hallo an alle,
ich bin echt froh, dass es dieses Forum gibt, z. Z. habe ich ne Menge Probleme, wenn man dann auf Leute tifft, die ähnliche Schwierigkeiten haben, hilft es schon ein wenig weiter.

Aber erstmal zu meiner Person. Ich bin 53 Jahre alt und lebe im Rheinland. Nicht ich bin es, der Baclofen anwendet, sondern meine Frau (51 Jahre). Da sie alleine nicht in der Lage ist ihre Krankheit(en)s-probleme zu bewältigen, helfe ich ihr.

Meine Frau leidet an schweren Depressionen, generalisierte Angst und sie ist alkoholabhängig. Angefangen mit den Alkohol hat es mit Blut-hochdruck, Panikattacken und massiven Schlafstörungen (Wechsel-jahre) . Um die zu bewältigen nahm sie Melissengeist (80%). Anfangs wenig aber im laufe der Zeit immer mehr. Erst waren es die psychischen Probleme die bei ihr im Vordergrund standen, nun ist es der Alkohol.

Kurzer Werdegang: 2 x Reha-Behandlung, 7 Entgiftungen in den letzten zwei Jahren. Nichts hat geholfen Nach jeder Behandlung trank sie sofort weiter. Meine Frau sieht keinen Sinn mehr in den Behandlungen, da sich die Behandlung immer nur auf den Alkohol konzentriert, aber nicht auf ihre psychischen Krankheiten. Beide wissen wir, das diese nur behandelt werden können, wenn sie aufhört zu trinken. Jetzt kann man die alte Diskussion aufwerfen was denn eher da war. Möchte ich aber nicht, da ich nach 28 Jahre Ehe weis, dass die psychischen Problem eher da waren.

Mittlerweile gehr ihr soziale Abstieg (und auch meiner) immer weiter nach unten. Nach 78 Wochen Krankheit ist sie seit Januar 2010 von der Krankenkasse ausgesteuert. Der Antrag auf Erwerbsmindertenrente ist gerade befürwortet worden (allerdings erst ab Juni 2010 und nur für 8 Monaten. Warum das so ist, keine Ahnung). Da sie weiterhin krank-geschrieben ist, bekommt sie kein Arbeitslosengeld und die Kranken-kasse wird weder vom Arbeitgeber noch vom Arbeitsamt bezahlt.

Jetzt aber mal zum Baclofen. Wir sehen dies als letzten Strohhalm an, da die psychischen Krankheiten erst behandelt werden können, wenn der Alkoholkonsum (1 bis 1,5 Flaschen Wodka am Tag und nachts) gestoppt oder zu mindest stark reduziert ist.

Von Dr. Ameisen und Baclofen habe ich durch die Sendung Sten TV erstmals etwas gehört. Die Leidensgeschichte von Dr. Ameisen spiegelte genau die Probleme von meiner Frau wieder. Nun sind wir beide nicht gerade risikobereite Typen, aber nach der Lektüre (und nach dem alle bisherigen medizinischen Behandlungen ohne Erfolg blieben) wollte meine Frau das Experiment mit Baclofen wagen.

Angefangen hat sie am 29.12.2010 mit 15 mg täglich. Alle 3 - 4 Tage erhöhten wir um 5 mg die Tageration. Die Nebenwirkungen nach jeder Erhöhung waren nur Müdigkeit. In den ersten Wochen lies der Craving nach (nur noch 3/4 Flasche Wodka) und meine Frau wurde ruhiger (weniger Angst-Attacken). Morgens um 6 oder 7 Uhr nimmt sie Baclofen und 50 mg Metolrodol (Bluthochdruck), mittags um 14:00 Baclofen und abends um 22:00 Baclofen, 50 mg Metolrodol und 30 mg Mirtazapin. Alles verlief so wie man es bisher im Internet (z. B. Euer Forum) oder anderswo gelesen hatte. Vor etwa zwei Wochen beim Stand von ca. 110 mg Baclofen nahm der Craving und damit der Alkoholkonsum wieder zu. Jetzt nimmt sie 150 mg täglich, aber der Craving bleibt. Trotzdem möchte meine Frau weiterhin Baclofen nehmen, da sie weiterhin daran glaubt. Ich bin mir nicht mehr so sicher. Bei Dr. Ameisen verschwand der Craving bei ca. 270 mg. Das finde ich aber sehr hoch und ich weis nicht ob man das verantworten kann.

Eine ärztliche Kontrolle ist leider noch nicht vorhanden. Der Hausarzt läßt sich auf das Thema Baclofen nicht ein. Bei einem Abschlussgespräch mit Ärzten -aus der ambulanten Betreuung (Uni-Klinik)- wurde uns zwar mitgeteilt, das man Baclofen kenne, aber eine Behandlung nicht in Frage kommen würde, da es noch nicht "getestet" ist.

Am 4.3. 2010 beginnt meine Frau eine neue psychologische Betreuung bei einem Neurologen/Psychiater. Und da beginnt schon das nächste Problem. Ein Arzt sollte wissen, welche Medikamente der Patienten nimmt. Hat er aber davon noch nie gehört oder wenn er es kennt, lehnt er Baclofen ab? Vielleicht lehnt er es sogar aufgrund der Einnahme von Baclofen ab, sie als Patientin zu behandeln

Vielleicht habt ihr ja Ideen oder Erfahrungen, wie man einen Arzt dazu bringt Baclofen zu Verschreiben (auch auf Privatrezept).

So jetzt aber Schluß. Ich wollte mich eigentlich nur kurz vorstellen und es ist doch ein wenig ausgeufert.

Ich werde euch vom weiteren Verlauf berichten und freue mich über alle Infos

Gruß Rob56


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Februar 2010, 10:11 
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Registriert: Sonntag 7. Februar 2010, 10:56
Beiträge: 19
Wohnort: im hohen Norden
@Rob56

Guten Morgen,

ich hatte zum Glück keine Probleme mit meiner Ärztin, da Sie sehr aufgeschlossen ist.

Der Arzt kann Baclofen "Off-Label" verschreiben, da das Medikament in Deutschland zugelassen ist, aber nicht für diese Krankheit. Man bekommt ein Privatrezept und muß das selber bezahlen, ich habe in der Apotheke 23€ für 100 x 10mg bezahlt(wesentlich günstiger als mein Alk!!!).

Ein Arzt kann dir ja auch Tabletten gegen Fußpilz verschreiben, wenn du meinst es hilft gegen Kopfschmerzen!!! :smt003

Wichtig bei mir war, daß ich mich vorbereitet hatte und Ihr mehrere Sachen vorlegen konnte, wie auch die 2. Umfrage aus diesem Forum.
Außerdem soll ich Sie auf dem laufenden hlaten, damit Sie dadurch eventuell auch anderen helfen kann! Ihr war alerdings sehr wichtig, daß ich mich nicht nur auf die Tabletten versteife, sondern die üblichen Sachen auch weiterhin durchziehe ( Suchtberater, SHG etc.).

Danke nochmal für alle die da mitgewirkt haben, bin das nächste mal gerne auch dabei!! :smt100

Wir müssen einfach die Aufklärungsarbeit bei den Ärzten selber machen, da die nicht in der Lage sind, sich selber in dieser Form weiterzubilden.
( wie ich bei der Entgiftung gesehen habe, kein Arzt in der Fachklinik hatte etwas von Ameisen und Baclofen gehört, nur eine Krankenschwester hatte von dem Fernsehbericht gehört. Die haben wahrscheinlich kein wirkliches Interesse neue Wege zu gehen!)

Ich wünsche allen viel Erfolg bei diesem Kampf mit den Ärzten und der Sucht!!! :smt072 :smt023

Gruß aus dem hohen Norden
Mat_Max69


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 Betreff des Beitrags: Virtuelle SHG
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Februar 2010, 10:52 
@ Mat_Max69

Deine Erfahrung mit Deiner Ärztin finde ich sehr positiv; ich denke, dass ist der richtige Weg auch bei den Ärzten was zu ändern und die Akzeptanz für den Weg mit Baclofen zu erhöhen.
Wir haben in den Auswertungen der Umfragen sehr viele Informationen gebündelt, die über eine Einzelerfahrung hinausgehen, das erhöht sicher den Informationsgehalt für externe Interessierte.
Ich glaube, dass eine Begleitung durch eine SHG oder eine Psychotherapie sehr wichtig ist für den Erfolg mit einer Baclofen-Medikation; das Forum ist ja auch nichts anderes als eine virtuelle SHG zumindest für mich.

LG invorio


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