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 Betreff des Beitrags: Re: Das Ende der Sucht - der Anfang des Lebens
BeitragVerfasst: Samstag 7. Dezember 2013, 02:21 
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Registriert: Freitag 3. August 2012, 15:26
Beiträge: 7
Wahnsinn, das letzte Jahr ist wie im Flug vergangen.
Das, was früher unser Leben bestimmt hat, ist vollkommen in den Hintergrund getreten.
Alles ist so "normal". Nur manchmal, z.B. gestern auf dem Weihnachtsmarkt, springt mir auf einmal der Gedanke an die "vor-Baclofen-Zeit" in den Kopf. Welche Angst mir dieser Weihnachtsmarkt gemacht hat und heute... als ob es dieses schwere Zeit nie gegeben hätte. Und das alles nur wegen dem kleinen runden Ding im 50iger Pack. Heute abend ist mein Schatz auf einer Weihnachtsfeier und ich mache mir nicht die geringsten Gedanken um ihn. Ich weiß einfach, dass er völlig normal mit dieser Situation umgehen kann, dass es für ihn kein Kampf ist. Das tut gut und ich hatte jetzt einfach das Bedürfnis, Euch das mitzuteilen.
Lasst Euch nicht entmudigen, auch wenn der Weg voller Steine liegt, zieht die Bergschuhe an und los gehts. Das Ziel, am Gipfelkreuz zu sitzen, die Füsse baumeln zu lassen und die Weite zu geniessen, ist es wert, den beschwerlichen Weg auf sich zu nehmen und im Geröll rumzukraxeln. Erst Baclofen erlaubt es überhaupt, die Lust zu bekommen, bis zum Gipfel aufzusteigen.
Mir dreht es jedesmal das Herz um, wenn ich von neuen dubiosen Behandlungsmethoden "Suchtfrei innerhalb von drei Tagen durch Elektro-Schock-Therapie" lese. Was ist das nur für eine Gesellschaft, die es zulässt, dass Menschen so gequält werden obwohl es für viele einen Ausweg gibt. Ich bin so froh, dass uns dieser Ausweg gezeigt wurde.
Ich wünsche Euch allen eine besinnliche Vorweihnachtszeit, genießt die Tage und die Stunden mit Euren Lieben.

Liebe Grüße
Eisvogel


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Ende der Sucht - der Anfang des Lebens
BeitragVerfasst: Samstag 7. Dezember 2013, 06:27 
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Moderator
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Lieber Eisvogel

Einen herzlichen Dank für Deine Zeilen. Sie vermögen das Licht der Adventszeit zu mehren und berühren die Seele.

In diesen kleinen runden Dingern liegt tatsächlich ein ungeahntes Potential und ich mag es Dir/Euch von Herzen gönnen, dass sie gewissermassen ein Leben und eine Liebe gerettet haben!

Bac schlägt einem nicht auf eine harte Art das Glas aus der Hand, nein, sondern es zeigt uns den Weg, es einfach stehen zu lassen und nicht mehr beachten zu müssen. Dieser Weg wird dann zum Ziel und kann uns auf den Gipfel führen, wie Du es so schön beschreibst.

Dubiose Behandlungsmethoden wird es wohl und leider immer geben. Meistens geht es ja dabei um Geld und Machtansprüche der Anbieter, welche die hilfesuchenden Abhängigen schamlos ausnützen.

Eine ganz schöne und besinnliche Weihnachtszeit sei mein Wunsch für Euch.

Alles Gute und liebe Grüsse

moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Ende der Sucht - der Anfang des Lebens
BeitragVerfasst: Samstag 7. Dezember 2013, 13:46 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Lieber Eisvogel,

vielen Dank für Deine offene Schilderung. Eigentlich schwer vorstellbar wie immer noch
an der Co-Abhängigkeit festgehalten wird, obwohl dieses Gedankengut von Christlicher
Nächstenliebe soweit entfernt ist, wie die Erde vom Mond.

Es wird angenommen, dass ca. 300.000 Menschen in diesen Tagen auf der Strasse leben
müssen, also Obdachlos sind. Hättest Du dich nach den Regeln von Al-Anon verhalten,
könnte Dein Mann heute vielleicht Weihnachten am Bahnhof feiern.

Dass es mit wahrer Nächstenliebe anders geht, haben Du und einige andere bewiesen.
Deine Schilderung hat mich veranlasst, die 12 Schritte etwas umzutexten.

1. Schritt
 Wir erkannten, dass es neue Wege aus der Abhängigkeit gibt.
2. Schritt
 Wir kamen zu dem Glauben, dass wir mit Hilfe eines Medikaments, unsere geistige Gesundheit wiedererlangen können.
3. Schritt 
Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben Baclofen anzuvertrauen.
4. Schritt 
Wir machten eine gründliche und furchtlose Inventur in unserem Inneren.
5. Schritt 
Wir gaben einem Arzt, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber unverhüllt unsere Unfähigkeit, das Craving zu überwinden zu.
6. Schritt 
Wir waren bereit, an unserer Genesung tatkräftig zu mitzuarbeiten.
7. Schritt 
Selbstbewusst baten wir einen Arzt uns Baclofen zu verschreiben.
8. Schritt
 Wir machten eine Liste aller Dinge, die wir ändern wollten.
9. Schritt
 Wir machten die Erfahrung, dass dies ohne Craving leichter fiel als bisher.
10. Schritt
 Wir erstellten Dosierungs-Pläne und überprüften gemeinsam mit anderen, die Einhaltung und evtl. unerwünschte Arzneimittelwirkungen.
11. Schritt Wir suchten das Gespräch mit anderen, mit unserem Partner und erkannten, dass wir gar nicht so schlecht sind, wie wir von uns selbst immer dachten.
12. Schritt
 Nachdem wir durch diese Schritte Genesung erlangt hatten, gaben wir dieses Wissen bereitwillig an andere weiter und arbeiteten so an deren Genesung mit.

Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute und ein frohes Fest in Eurem Sinne.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Ende der Sucht - der Anfang des Lebens
BeitragVerfasst: Samstag 7. Dezember 2013, 18:10 
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31
Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Liebe Eisvogelin

es tut mir persönlich ungemein gut, einen solchen hoffnungsvollen Beitrag von einer Partnerin zu lesen, die zu ihrem abhängigen Partner halten konnte.

Zitat:
Heute abend ist mein Schatz auf einer Weihnachtsfeier und ich mache mir nicht die geringsten Gedanken um ihn. Ich weiß einfach, dass er völlig normal mit dieser Situation umgehen kann, dass es für ihn kein Kampf ist.


Ich wünsche meinem Partner, dass er diese grundlegende Sicherheit auch wieder erreichen kann und sich die alles vergiftenden Ängste wieder auflösen können.

Nicht jede/r Partner/in eines abhängigen Menschen bringt soviel Liebe, Zuversicht und Kraft auf, lange Durststrecken zu ertragen, ohne selbst daran zu zerbrechen.

Auch ich bin als Alkhoholbetroffene gesegnet mit einem Partner wie du, der "es einfach nicht aufgeben kann/will" - ohne in die klassische Co-Rolle zu fallen. Und ich wüsste nicht, wie ich überhaupt hätte Fortschritte machen können ohne seine Unterstützung und seine unerschütterliche Liebe.

Liebe Grüsse
Lisa

_________________
Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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