Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Dienstag 23. März 2010, 15:21 
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17
Beiträge: 575
Vielen Dank für die Info, lieber Federico!

Ich werd mich jetzt mal durch die Seiten lesen, vielleicht gibt es solche Beratungsstellen ja auch in der Schweiz...

LG
Emelie


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BeitragVerfasst: Freitag 26. März 2010, 01:38 
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Registriert: Freitag 19. März 2010, 12:20
Beiträge: 119
@Archi,hallo,

Die Fragen sind sicher persönlich, aber nicht zu.

Ich versuche mal, auf Deine Fragen zu antworten.

Den Ängsten gestellt habe ich mich so, dass ich mich hingesetzt und bei jeder Panikattacke versucht habe, genau aufzuschreiben, wovor genau ich jetzt Angst hatte. Ich habe ein Angstbuch. Da schreibe ich rein, was mich gerade ängstigt, auch heute noch. Das hat den Vorteil, dass ich in der Nachschau sehen kann, dass sich eigentlich keine der Ängste verwirklicht hat. Das gibt mir Kraft für das Jetzt.

Die Traumata habe ich nur mit Hilfe von Menschen aufarbeiten können, die auf ihre Art selbst Betroffene waren/sind. Insofern ist die SHG, auf die federico hinweist, bestimmt hilfreich (ich selbst bin dafür zu scheu, ich brauche die Anonymität, mein Vertrauen reicht nicht so weit (ÄH, meine noch immer vorhandene Angst, im Tiefsten verletzt zu werden….)).

Archi, es ist nicht so, dass ich die Traumata und Ängste vergessen habe. Das funktioniert bei mir nicht. Sie sind alle da, aber mittlerweile eben so, wie lästige Trippelbrüder. Sie haben nicht mehr die Macht wie früher. Manchmal kommen sie halt vorbei, meist dann, wenn ich gerade mal wieder ein wenig schwach bin. Dann lass ich sie rein, weil ich nicht stark genug bin, sie abzuweisen. Sie krakeelen rum, schmeißen Geschirr an die Wand und singen schmutzige Lieder. Ich bin meist schon eingeschlafen und muss morgens dann die Bude aufräumen.

Aber sie haben mich nicht mehr im Griff. Das ist für mich der große Unterschied.

Heute denke ich, dass ich zur damaligen Zeit meine Grundängste sublimiert habe.

Ich hatte extreme Existenzängste, die sich in permanenten Versagensängsten Ausdruck verschafft haben. Ich war dauerverspannt und verkrampft. Gleichzeitig aber extrem kontrolliert und darauf bedacht, ein halbwegs annehmbares Außenbild abzugeben.

Irgendwann, ich war so ca. 30 Jahre alt, konnte ich nicht mehr. Ich war andauernd krank, Angina, Magen, Herz, Trigeminus, was nicht alles. Es war unerträglich für mich.

Ich habe dann irgendwann zu mir selbst gesagt:“Ey, und wenn Du Klofrau wirst, Du wirst Dein Geld verdienen, geh raus, schau Dich um, mach was anderes, geh weg.“

Das habe ich dann gemacht. Weg vom damaligen Job, raus aus meiner Ehe, Bruch mit den meisten der Freunde. Ich habe also genau das gemacht, wovor ich die größten Ängste hatte. Weil ich irgendwann gesehen habe, es geht nicht anders. Entweder so, oder tot.

Es folgte beides, Befreiungs- und massive Schuldgefühle, u.a. weil ich mich vom Vater meiner Tochter getrennt habe (mit Prinzip „Kindersharing“).

Wegen der Schuldgefühle (Rabenmutter etc.) bin ich zum sozialmedizinischen Dienst gegangen. Das ist eigentlich eine Einrichtung für Erziehungsprobleme, jedoch habe ich (ohne dass meine Tochter je mit war) dort die Hilfe erhalten, die ich gebraucht habe (weil ich ja das „Problem“ war).

Gleichzeitig lernte ich Menschen kennen, selbst auf ihre Art Betroffene, die mich in der täglichen Auseinandersetzung zu meinen Traumata geführt haben (die ich eigentlich gar nicht kennen lernen wollte…) und dann saß ich da. Es war echt Sch…. Weil, nun musste ich mich also auch noch mit meiner Herkunftsfamilie auseinandersetzen, die das gar nicht lustig fand. In die Details zu gehen, würde hier jetzt zu weit führen.

Ich kann nur eins aus meiner Erfahrung berichten, meine Heilung fand nur dadurch statt, dass ich mich von dem getrennt habe, was mir geschadet hat. Das hat dazu geführt, dass ich phasenweise sehr allein war. Das habe ich aber in Kauf genommen. Jedoch fiel mir das nicht besonders schwer, da ich Einzelkind bin und mich mit mir auch sonst so recht wohl fühle, wenn ich für mich bin. Alleinsein ist für mich nicht das Selbe wie einsam sein. Einsamkeit kann ich nicht gut aushalten.

Weshalb mir dieses Forum hier gut tut.
LG Anima


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BeitragVerfasst: Freitag 26. März 2010, 11:34 
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Registriert: Sonntag 20. Dezember 2009, 15:42
Beiträge: 218
Wohnort: Auf der richtigen Seite ;-)
liebe anima,

vielen Dank für deine Offenheit. Deine Geschichte hat mich sehr berührt und nun brauche ich erstmal einige Zeit das Gelesene zu verarbeiten. Da liegt soviel von mir selbst mit drin!

Nur eine Frage vorab: Du benutzt den Begriff "Herkunftsfamilie" im Bezug auf Deine Traumataaufarbeitung Gehe ich recht in der Annahme, dass Du mit syst. F.S. gearbeitest hast? Da habe ich schon eine Menge an mir gerarbeitet, aber nicht alle Traumata lösen können. Leider fällt das nächste Seminar am Wochenende aus. Kann erst wieder im Mai teilnehmen. Mein Thema ist auch schon klar. Warte ungeduldig darauf es angehen zu können.

Wünsche dir ganz viel Kraft auf Deinem guten Weg weiter voran zukommen!

LG

archi


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 Betreff des Beitrags: Re: Traumata – Angst – Alkoholsucht
BeitragVerfasst: Freitag 22. Dezember 2017, 14:44 
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Registriert: Montag 4. September 2017, 08:25
Beiträge: 29
hallo,

bin dabei mich im Forum durchzulesen und Angst scheint auch mein Thema zu sein, ..............bemerke durch das Teilen hier oder Bac hat sich Einiges verändert.Eine Selbshifegruppe unter diesen Namen habe ich nicht in meiner Gegend gefunden.Werde am Ball bleiben,weil ich direkter menschlicher Kontakt auch schätze.

liebe Grüße

Jana


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