Web Modus
Antwort erstellen

Mittwoch 24. November 2010, 10:38

Hoffnung hat geschrieben:Die meisten Ängste und Depressionen bekomme ich durch Nikotin bzw. Rauchen.
Möglicherweise hat das etwas mit den Herzkranzgefäßen zu tun.

Grüße


Das ist eine sehr interessante Beobachtung betreffend Nikotin. Ich bin kein 'echter' Raucher, aber ich habe die ganzen Jahre (naja, eher 2 Jahrzehnte) das Ritual gepflegt, vor dem Schlafengehen eine (!) Zigarette zu rauchen (das war entsprechend zum Schluss meiner Alkoholsierungsphase (abendliches Biertrinken 2, 3 ... macnhmal bis zu 5 Halbliter-Flaschen). So, aber zum Nikotin. Obwohl ich entsprechend gedämpft raus auf die Terasse zum Final-Nicht-Smoking getreten bin, schaffte es diese eine Zigarette, dass ich problemorierntierte Gedanken bekam. Alle Rückstände im Büro oder im Privaten kamen hoch, ein schlechtes Gewissen/ungutes Gefühl. Ich habe es mit eine Zeit lang als sinnvolles Korrektiv zu meiner sonstigen, alkohohlgestützten Sorglosigkeit verkauft. Aber es war - gerade wenn ich Deine Beobachtung lese - eine reine ZNS-Wirkung.

Seit meiner Abstinenz habe ich das Zu-Bett-Rauchen auch eingestellt. Es erschien mir widersinnig, für einen erholsamen Schlaf das Saufen einzustellen, mir aber diese eine Kippe reinzudonnern. Lediglich wenn ich sehr spät (also nach Mitternacht) von einer Veranstaltung komme (sehr selten, alle 14 Tage), habe ich weiterhin den Reflex, noch zum Runterkommen eine zu rauchen. ABER: wenn ich die nun rauche (ohne Alk im System) kommen diese stressigen Gedanken nicht mehr.

Ich habe bei einer Google-Suche mal eine neurologische Arbeit auf Google Books gefunden, die sich neben GABAergenen Effekten auch mit den Nikotin-bezogenen Rezeptoren beschäftigt hat. Habe ich leider nicht gespeichert. Bleibt aus meiner bescheidenen Warte nur festzuhalten: alles verdammt komplex :smt003

Mittwoch 24. November 2010, 10:39

I need EDIT !!!

Ich meinte "Final-NIGHT-Smoking" :smt012 !!!

Freitag 26. November 2010, 22:20

invorio hat geschrieben:Bei Angst scheint das ähnlich zu sein. Die Angst ist bekannt und vertraut, will man nicht missen. Und wenn ich mir Deine Beiträge in Deinem Blog so anschaue, kokettierst Du mit der Angst. Oder gibt es ein psychisches Analogon bei Angst zu Craving bei Alkohol?

LG invorio


Hallo, lieber Invorio,

wie Du vielleicht gesehen hast, habe ich ja auch prompt im Blog 'geantwortet' ;)

Aber das mit dem Analogon fand ich eine interessante Frage, über die ich einige Tage nachdenken musste. Und ich glaube tatsächlich, das die ANGST das Analogon zum Craving ist. Verwirrt? Nein, im Ernst könnte da was dran sein, die Frage wäre, was ist der Alkohol bei mir (und womöglich vielen Angsterkrankten). Witziger Weise würde dann auch passen, warum Baclofen Craving und Angst unterdrückt.

Tja, das mit dem Angst unterdrücken klappt leider bei mir noch nicht richtig, aber dazu schrabbel ich gleich noch mal einen Eintrag hier ins Forum.

LG Petrocelli

Samstag 27. November 2010, 01:21

@ petrocelli,

ja, Du hast völlig recht: Angst ist das Analogon zu Craving.

LG invorio

So ist das mit Analogien

Montag 3. Januar 2011, 08:00

@Petrocelli

Exakterweise sollte es wohl heißen: Angstaktivierung ist das Analogon zu Craving bei Alkoholismus.

LG invorio

Montag 10. Januar 2011, 20:42

Ich glaube nicht das Angst das Analogon zu Craving ist.

Vielmehr würde ich Zwangsgedanken mit Craving vergleichen. Zwangsgedanken sind zwar eine Form von Angst, unterscheiden sich aber dennoch deutlich. Ich weiss wovon ich rede ;) Auch wenn Zwangsgedanken bei mir zum glück extrem selten geworden sind!

Zwangsgedanken sind ähnlich belastend wie z.B. Nikotinentzug. Zumindest fühlte sich das bei mir schon recht ähnlich an.
Antwort erstellen