Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Donnerstag 20. Mai 2010, 20:13 
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Registriert: Dienstag 30. März 2010, 18:38
Beiträge: 35
Hallo Archi,

der Song ist super. Ich habe ihn auf CD und höre ihn gerne. Eine besondere Note hat Gerhard Schröder zugefügt, als er ihn mit Fackeln und Uniformen kombiniert hat – das passt überhaupt nicht zusammen, da ich eher an verrauchte gefühlvolle Kneipen denke.

Ich kann deine Erfahrungen mit der Konfrontationstherapie sehr gut nachvollziehen. Ich habe es selber nicht erlebt, kann aber nach den verschiedenen Verfahren, die ich kennen gelernt habe, verstehen, dass sie für dich eher negativ waren.

Ich berichte hier über meine Erfahrungen über PT, weil ich den Eindruck habe, dass Baclofen mir erst den Zugang zur Auseinandersetzung mit meinen inneren Themen ermöglicht.

LG

lombok


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BeitragVerfasst: Sonntag 23. Mai 2010, 12:07 
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Registriert: Sonntag 20. Dezember 2009, 15:42
Beiträge: 218
Wohnort: Auf der richtigen Seite ;-)
Hallo Lombok,

da sind wir schon Zwei die den Song mögen! Das mit Schrödi war ja mehr als peinlich. Aber so ist er halt, es ist sein „Way“.

Nicht jede Konfrontationstherapie war schlecht. Gut geholfen hat mir z.B. die Hochseilgarten-Therapie. Nach anfänglichen Riesenängsten habe ich Spaß daran gefunden und bin 10 mal rein ins Seil.

Ja ich bin auf Deine weiteren interessanten PT-Erfahrungsberichte gespannt. Nur zu!

_________________
LG

Archi
-----------------------
"Der Weg ist das Ziel" (Konfuzius)


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BeitragVerfasst: Montag 7. Juni 2010, 22:55 
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Registriert: Dienstag 30. März 2010, 18:38
Beiträge: 35
Hallo Archi,
ich werde dir später von den Details meiner PT erzählen. Erstaunlich ist meine rasante Entwicklung. Sowohl in meiner Therapie-Gruppe am letzten Wochenende, als auch in der Einzeltherapie bekomme ich aktuell die Rückmeldung, dass ich mich in den letzten Wochen erstaunlich verändert hätte. Ich kann mich öffnen, erlebe Kernerfahrungen und gehe in Kontakt mit meinen Mitmenschen. Interessant ist, dass ich erlebe, dass ich, nachdem ich die zu Grunde liegende Angst im Griff hatte, auch meine Wut ausagieren konnte und dabei kein schlechtes Gewissen hatte und jetzt tatsächlich den therapeutischen Prozess durchlaufen kann.
LG
lombok


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BeitragVerfasst: Dienstag 8. Juni 2010, 00:02 
@lombok
Du hast nochmal 30% raufdosiert in der letzten Zeit. War Dein berichteter switch doch keiner oder was war der Grund?
LG invorio


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BeitragVerfasst: Dienstag 8. Juni 2010, 23:38 
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Registriert: Dienstag 30. März 2010, 18:38
Beiträge: 35
Hallo invorio,

ich werde meine Fußzeile noch überarbeiten müssen. Ich hatte überschlagen, wie oft ich zusätzlich Baclofen eingenommen habe und bin im Schnitt auf 1,75 mg/kg KG gekommen, an mehreren Tagen besagte 2,0 mg/kg KG und wollte mit der neuen Fußzeile ehrlich darauf hinweisen, dass ich häufiger über den 1,5 mg/kg KG lag.

Ein Ende des von mir vermuteten switch oder der aktiven Phase (Euphorie) ist es nicht. Wenn ich die Notizen der letzten Wochen durchsehe, staune ich, dass sich in all meinen Lebensbereichen positive Veränderungen auftun, die allerdings auch mit größeren Anstrengungen, mehr Verantwortung und damit auch Stress einhergehen. Daher kommt auch die Steigerung der Dosis.

Ich werde aus meinen Notizen ein paar Gedanken aufgreifen:

Arbeit: Ich bin zwar noch immer bei nur 4 Stunden/Tag aber diese Zeit sehr effektiv, ich übernehme immer mehr Verantwortung und traue sie mir auch zu. Ich übernehme wieder Führungsaufgaben.

Partnerschaft: Meine Freundin ist begeistert, von einem neuen Menschen. Ich besitze plötzlich eine klare Struktur, bin verlässlich, kann eine Planung über mehr als nur drei Tage machen, von der ich auch überzeugt bin, dass ich sie durchhalte.

Eltern: Ich habe wieder deutlich mehr Kontakt zu meinen Eltern und helfe ihnen, die anstehenden Reparaturen am Haus anzugehen.

PT: Ich fühle mich als gleichberechtigter Partner innerhalb der Therapien (Gruppe und Einzel) und kann auch widersprechen, ohne Angst zu haben, dabei die Bindung zu meinem Therapeuten zu verlieren.

Nachbarn: Ich begegne ihnen, ohne dauernd vor Scham über meinen Lebenswandel im Boden zu verkriechen.

Behörden: Nachdem ich anfangs noch erwähnt hatte, starke Angst wegen eines Steuerbescheides empfunden zu haben, habe ich heute einen Brief vom Finanzamt sofort geöffnet, dort angerufen, einen Brief mit Einspruch verfasst und bereits eingeworfen - alles innerhalb einer halben Stunde.

Zu den Nebenwirkungen/UAW:
Trotz der Erhöhung sind Sekundenschlaf und die Faszikulationen nicht wieder aufgetreten. Änderungen bemerke ich beim Schlaf. Anfangs hatte Baclofen bei mir bewirkt, dass ich endlich durchschlafen konnte und morgens frisch war. Jetzt beobachte ich regelmäßig, dass ich um ca. 4 Uhr aufwache und zuvor intensive Träume hatte – ich brauche dann immer einige Minuten, um zu begreifen, dass ich mich nicht mehr in der Traumwelt befinde. In den letzten drei Jahren konnte ich mich nur an drei Träume erinnern – jetzt habe ich jede Nacht welche. Viele sind mit beängstigenden Themen verbunden und ich muss zunächst mit dem Verstand die Geschichten durchgehen, um sie mit der Realität abzugleichen, um dann nach der innerlichen Klärung rasch wieder einzuschlafen. Es kommt mir so vor, als ob das kleine Kind die Angstträume hat und im Aufwachen die Erwachsenen um Hilfe bittet. Inzwischen habe ich mir schon einen Zettel neben das Bett gelegt und erwarte die Träume. Ich glaube, dass ich genau diese Träume auch früher in ähnlicher Weise hatte, sie aber einfach nie erinnern konnte. Da ich nach der Störung immer wieder friedlich einschlafen kann und morgens frisch und erholt bin, stören sie mich inzwischen nicht mehr.

LG

Lombok


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BeitragVerfasst: Dienstag 8. Juni 2010, 23:47 
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20
Beiträge: 143
@ Lombok

vielen, vielen dank! das war ein sehr ausführlicher bericht, der nichts an informationen missen lies.

schön, dass es dir so gut geht !

rock on

isbeau


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BeitragVerfasst: Mittwoch 9. Juni 2010, 06:37 
Hallo lombok,
da kann ich mich isbeau nur anschließen.
Ich denke, Du hast bei der hohen Dosierung erreicht, was anderen in ähnlicher Weise schon bei deutlich niedrigeren Dosierungen passiert. Daher kommt mir Deine Beschreibung der Veränderungen sehr bekannt vor.
Deine Selbstbeobachtung und daraus resultierend der Entschluss, wenn es denn notwendig ist, höher zu dosieren ist meiner Meinung ein ganz wesentlicher Punkt in der Baclofen- Medikation. Denn bei Baclofen kannst Du Deinen Abstand zu einem Rückfall selber gut kontrolllieren, solange Du ehrlich gegenüber Dir bleibst.
Wenn Du Deinen Erfolg noch in Deinen normalen Alltag integrieren kannst und so sieht es ja aus, dann hast Du es geschafft. Gratuliere.

LG invorio


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BeitragVerfasst: Freitag 11. Juni 2010, 08:08 
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Registriert: Dienstag 30. März 2010, 18:38
Beiträge: 35
@ isbeau, Willo, invorio,

herzlichen Dank für die Glückwünsche. Willo´s Worte geben meine Veränderungen sehr gut wieder. Gestern und Vorgestern habe ich erneut spontane Rückmeldungen aus meiner Umgebung bekommen. Da keiner von ihnen wusste, dass ich Baclofen einnehme, ist dieser Realitätsabgleich für mich sehr wertvoll – es ist nicht nur die Veränderung in mir, sondern sie ist auch nach außen hin sichtbar.

LG

lombok


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BeitragVerfasst: Freitag 11. Juni 2010, 14:47 
@lombok
Dass die Veränderung nach außen sichtbar ist, macht einen selbst zufrieden und "stolz". Leider sind die Veränderungen der eigenen Person und die Wahrnehmung dieser Veränderungen durch die Außenwelt eigentlich das Hauptproblem einer Baclofen-Therapie. Denn jetzt musst Du das in kurzer Zeit nachholen, was Du jahrelang mit Alkoholkonsum niemals auch nur angepackt hättest: ein vernünftiges Miteinander, aber auch das selbstbewusste Durchsetzen Deiner Vorstellungen.
Und die Veränderungen passieren sehr schnell- lass es einige Wochen sein-, d.h. hier gibt es ein riesiges Konfliktpotential.
Das zu moderieren, ist meines Erachtens die wesentliche Aufgabe der begleitenden Psychotherapie.
LG invorio


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BeitragVerfasst: Mittwoch 16. Juni 2010, 20:13 
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Registriert: Dienstag 30. März 2010, 18:38
Beiträge: 35
Hallo invorio,

genau diese Konflikte spüre ich auch.

Ich komme jetzt wieder in das Leben. Ich erlebe die Situationen, denen ich mit dem Alkohol damals ausweichen wollte. Dabei bemerke ich, dass Baclofen es mir ermöglicht, nicht sofort in Angst und Schamgefühle zu verfallen, sondern mir die Begegnungen anzuschauen und mit jemandem darüber zu sprechen. Früher (vor dem Alkohol) habe ich alles in mich hineingefressen und es irgendwann nicht mehr ausgehalten.

Jetzt bewege ich mich in kleinen Schritten nach vorne, versuche so oft wie möglich einen Realitätsabgleich zu machen und somit das Leben zu lernen.

LG

Lombok


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