Baclofen abrupt absetzen - persönliche Warnung
Donnerstag 24. August 2017, 15:20
Es ist mir ein Anliegen hier zu teilen, was mir gestern passiert ist. In der Hoffnung, dass es anderen nicht passiert.
Ich nehme seit einem Monat Baclofen und auch wenn ich noch an der Dosierung feile und hoffe die Nebenwirkungen noch besser in den Griff zu bekommen, fahre ich richtig gut damit. Kein Craving! Kein Alkohol!
Jetzt ist mir aber folgendes passiert:
Ich habe mir eine ordentliche Erkältung eingefangen und konnte nicht aus dem Haus. Dadurch habe ich zu spät bemerkt, dass meine Packung Baclofen aus ist und mein Hausarzt ist auf Urlaub. Es war mir alles zu anstrengend und so habe ich den gesamten gestrigen Tag (normalerweise 25/25/25) ausgelassen.
Um 23:00 ging es dann los mit der ersten Pakikatacke. Ich habe gedacht ich bekomme keine Luft mehr. Habe mich dann irgendwie selbst wieder beruhigen können, aber dann kam es wieder. Zittern, Atemnot, Hertzrasen, Schweißausbrüche. Meine Hände und Gesicht waren kreidebleich. Sowas kenne ich sonst nicht!
Ich habe versucht das durchzustehen, aber um 4Uhr nachts habe ich dann den Notarzt gerufen.
Ich habe ihm das mit dem Auslassen des Baclofens gesagt. Er hat meine Lunge abgehorcht, aber die war frei und meine Mandeln auch nicht sonderlich geschwollen.
Er meinte auch es ist sicher nicht von der Erkältung sondern vom plötzlichen absetzen des Bac.
Er hat mir eine ordentliche Portion Beruhigungsmittel (Psychopax) gegeben und damit sind die Symptome innerhalb von ca. 20 min soweit zurück gegangen, dass ich ein bisschen schlafen konnte.
Morgens bin ich dann wieder zittrig und schwitzend zum Vertretungsarzt und habe mir zur Sicherheit gleich 3 Packungen Lioresal verschreiben lassen!
Die ersten 25mg habe ich sofort genommen. Nach den zweiten 25mg fühle ich mich wieder viel stabiler.
Also, auf die Erfahrung hätte ich wirklich gerne verzichtet, ich sags euch! Und ich habe ansonsten einen echt stabilen Kreislauf.
Ich kann nur sagen: Abruptes absetzen unbedingt vermeiden. Und wenn es doch passiert auf ein Beruhigungsmittel zurückgreifen.
Einen unbeschwerten Tag wünsche ich euch.
Nika
Ich nehme seit einem Monat Baclofen und auch wenn ich noch an der Dosierung feile und hoffe die Nebenwirkungen noch besser in den Griff zu bekommen, fahre ich richtig gut damit. Kein Craving! Kein Alkohol!
Jetzt ist mir aber folgendes passiert:
Ich habe mir eine ordentliche Erkältung eingefangen und konnte nicht aus dem Haus. Dadurch habe ich zu spät bemerkt, dass meine Packung Baclofen aus ist und mein Hausarzt ist auf Urlaub. Es war mir alles zu anstrengend und so habe ich den gesamten gestrigen Tag (normalerweise 25/25/25) ausgelassen.
Um 23:00 ging es dann los mit der ersten Pakikatacke. Ich habe gedacht ich bekomme keine Luft mehr. Habe mich dann irgendwie selbst wieder beruhigen können, aber dann kam es wieder. Zittern, Atemnot, Hertzrasen, Schweißausbrüche. Meine Hände und Gesicht waren kreidebleich. Sowas kenne ich sonst nicht!
Ich habe versucht das durchzustehen, aber um 4Uhr nachts habe ich dann den Notarzt gerufen.
Ich habe ihm das mit dem Auslassen des Baclofens gesagt. Er hat meine Lunge abgehorcht, aber die war frei und meine Mandeln auch nicht sonderlich geschwollen.
Er meinte auch es ist sicher nicht von der Erkältung sondern vom plötzlichen absetzen des Bac.
Er hat mir eine ordentliche Portion Beruhigungsmittel (Psychopax) gegeben und damit sind die Symptome innerhalb von ca. 20 min soweit zurück gegangen, dass ich ein bisschen schlafen konnte.
Morgens bin ich dann wieder zittrig und schwitzend zum Vertretungsarzt und habe mir zur Sicherheit gleich 3 Packungen Lioresal verschreiben lassen!
Die ersten 25mg habe ich sofort genommen. Nach den zweiten 25mg fühle ich mich wieder viel stabiler.
Also, auf die Erfahrung hätte ich wirklich gerne verzichtet, ich sags euch! Und ich habe ansonsten einen echt stabilen Kreislauf.
Ich kann nur sagen: Abruptes absetzen unbedingt vermeiden. Und wenn es doch passiert auf ein Beruhigungsmittel zurückgreifen.
Einen unbeschwerten Tag wünsche ich euch.
Nika
Re: Baclofen abrupt absetzen - persönliche Warnung
Donnerstag 24. August 2017, 19:51
Liebe Nika,
ganz herzlichen Dank für diesen Beitrag! Zum Glück sind so heftige Reaktionen nach 1 Tag Pause selten. Etwas off-topic: in Phasen von Erkältungen, grippalen Infekten, brauchen manche Menschen eine etwas höhere Baclofendosis.
Die starke Reaktion ist kein Beweis für eine entstandene Abhängigkeit, aber von einem Gewöhnungseffekt und ist ein sogenanntes "Absetzphänomen". Menschen, die schon einmal Antidepressiva eingenommen haben, zB. Venlaflaxin haben bei abruptem Absetzen ähnliches erlebt.
Danke für den Hinweis, dass im Falle eines solch starken Absetzphänomens Benzodiazepine gut wirksam sind - und eine möglichst baldige Wiederaufnahme der Baclofenmedikation.
GLG jivaro
ganz herzlichen Dank für diesen Beitrag! Zum Glück sind so heftige Reaktionen nach 1 Tag Pause selten. Etwas off-topic: in Phasen von Erkältungen, grippalen Infekten, brauchen manche Menschen eine etwas höhere Baclofendosis.
Die starke Reaktion ist kein Beweis für eine entstandene Abhängigkeit, aber von einem Gewöhnungseffekt und ist ein sogenanntes "Absetzphänomen". Menschen, die schon einmal Antidepressiva eingenommen haben, zB. Venlaflaxin haben bei abruptem Absetzen ähnliches erlebt.
Danke für den Hinweis, dass im Falle eines solch starken Absetzphänomens Benzodiazepine gut wirksam sind - und eine möglichst baldige Wiederaufnahme der Baclofenmedikation.
GLG jivaro