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Mizie55
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 17. Juni 2010, 06:44 |
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Registriert: Mittwoch 3. Februar 2010, 21:29 Beiträge: 195
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Isabell hat geschrieben: Mein Therapeut sagt immer, überlegen sie, warum sie wieder aufhören konnten zu trinken, nicht warum sie getrunken haben...........
Ist der Satz des Tages!! Es ist es so einfach Dinge in Worte zu fassen?
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Herbstzeitlose
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 17. Juni 2010, 10:06 |
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 13:34 Beiträge: 53 Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
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Zitat: Mein Therapeut sagt immer, überlegen sie, warum sie wieder aufhören konnten zu trinken, nicht warum sie getrunken haben...........
Das ist tatsächlich ein sehr guter Satz, denn er lässt nach vorne schauen und darum geht es.
Bei mir ist es so, dass ich mich offensichtlich noch nicht endgültig vom Alkohol verabschieden kann. Ich erlaube mir nach 14 Tagen Bac jeden Abend 1-2 Gläser Wein oder Bier. Es ist unnötig wie ein Kropf, aber mein Trotzkopf hält daran fest.
Würde mich freuen, wenn ich mich von diesem Ritual bald verabschieden könnte.
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Archi
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 17. Juni 2010, 10:24 |
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Registriert: Sonntag 20. Dezember 2009, 15:42 Beiträge: 218 Wohnort: Auf der richtigen Seite ;-)
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Hallo Isabell,
erschütternd zu lesen, aber gleichzeitig wieder ermutigend, dass Du für Dich wieder aufhören konntest zu trinken.
Bei mir kommt es gelegentlich auch zu „Vorfällen“, trotz 150 bis 175 mg/d Bac. Geht immer mit sehr starken Emotionen daher. Aber: Kein Schnaps mehr seit Monaten, dafür max. 8x 0,3 l Bier am Abend. Das ist fast mein alter täglicher Schnitt, aber zum Glück nur noch gelegentlich am Wochenende.
Ja auch ich brauche psychologische Hilfe, denn Bac ist wirklich kein Wundermittel. Komisch ist bei mir, dass ich kein Verlangen nach Alk habe, aber trotzdem trinke. Also ein rein psychischer Hintergrund? Warte noch auf meinen ersten Termin bei einem EDMR Therapeuten.
Zu Deinem Vorfall fällt mir aus eigener Erfahrung noch was ein:
Wenn für mich eine emotional heikle Situation bevor steht, wie z.B. wichtiger beruflicher Termin, kann es sein, dass ich vor lauter Angst nicht bestehen zu können, mich am Abend vorher besaufe. In welchem Zustand ich dann am nächsten Tag den Termin wahrnehme, kannst Du Dir sicherlich gut vorstellen.
Ist es die Angst zu versagen, nicht geliebt zu werden ...? Keine Ahnung, aber ein Ansatz.
Bac-Dosis evtl. langsam etwas höher dosieren, könnte Dir vielleicht helfen. Ach und das Handy hat ne nette Erinnerungsfunktion. Damit verpasse ich so gut wie keine Ration mehr.
Wünsche Dir alles erdenklich Gute - Du bist auf dem richtigen Weg!
_________________ LG
Archi
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"Der Weg ist das Ziel" (Konfuzius)
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 17. Juni 2010, 10:51 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Hallo Herbstzeitlose,
Rituale gehören zur Menschheit seit Anbeginn. Vielleicht hilft Dir dieses Buch, Dein Ritual besser zu verstehen und wenn Du es willst, durch ein neues Ritual zu ersetzen: Das Ritual der Drogen, Thomas Szasz Fischer TBV
Zitat: Thomas Stephen Szasz wurde am 15. April 1920 als jüngerer Sohn der Eheleute Julius und Lilly Szasz geboren. Im Jahr 1938, also noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, in den Ungarn 1941 auf deutscher Seite eintrat, gelangte er in die USA. Dort wurde er 1944 naturalisiert. Szasz heiratete 1951 Rosine Loshkajian und wurde Vater zweier Töchter, Margot und Susan. Die Ehe wurde 1970 geschieden. Seine wissenschaftliche Ausbildung begann Szasz mit einem Medizinstudium in Cincinnati, das er 1944 mit der Promotion zum Dr. med. abschloß. In Boston und Chicago qualifizierte er sich weiter im Fach Innere Medizin und Psychiatrie und absolvierte von 1947 an eine psychoanalytische Ausbildung am Chicagoer Psychoanalytischen Institut. Von 1951 bis 1956 gehörte er dessen Lehrkörper an. Etwa 1948/49 eröffnete Szasz eine ärztliche Praxis, in der er sich auf psychiatrische und psychoanalytische Behandlungen spezialisierte. 1954 verließ er Chicago, übersiedelte zunächst nach Bethseda, Maryland, um sich 1956 endgültig in Syracuse, Staat New York, niederzulassen. Hier erhielt er im gleichen Jahr eine Professur für Psychiatrie an der State University of New York in Syracuse. Diese Funktion und Stelle füllt Szasz bis heute aus. Er entwickelte in deren Rahmen eine große schriftstellerische Produktivität, die heute - nach fast fünfundzwanzig Jahren - auf über dreihundert Artikel und fünfzehn Buchtitel angewachsen ist.
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 18. Juni 2010, 12:22 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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@willo tse
es passiert immer wieder. und es wird von mal zu mal schlimmer. ich hatte bac nicht runterdosiert. alles wie immer. doch wenn man trinken will, dann trinkt man.
mein bac- weg ist zu ende. ich habe ausgeschlichen, denn die erfahrung, bac und alkohol, die war fast eine todeserfahrung. natürlich hätte ich vom kopf her wissen müssen, das tabletten u alkohol sich ausschließen u lebensgefährlich sind.
ich mache ab dienstag hier am ort eine lzt, die sehr intensiv ist. die klinik genießt für depressionen u sucht einen sehr guten ruf. sie ist 2 min von zu hause entfernt, so das ich mich auch um hunde u kinder kümmern kann. bin aber stationär aufgenommen. ich kenne meine behandelnde ärztin schon lange. wußte jedoch nicht , dass sie dort arbeitet.
ein langer weg nun. meine bisherigen psychotherapien waren von unaufrichtigkeit geprägt.
es waren keine leichten tage seit dienstag. und die kommenden monate werden es sicher auch nicht.
der weg war nicht mein weg. das heißt natürlich nicht, dass er bei anderen nicht erfolgreich sein kann !
ich wünsche euch allen viel erfolg weiterhin. werde sicher weiter mitlesen, jedoch keine erfahrungen mehr beisteuern können.
lg
isbeau
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 18. Juni 2010, 14:55 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@isbeau,
das tut weh.
Dennoch bleiben einige Fragen offen, z.B. wie geht ausschleichen in 2 Tagen? Zitat: meine bisherigen psychotherapien waren von unaufrichtigkeit geprägt. Wie aufrichtig warst Du im Forum? Zitat: ich kenne meine behandelnde ärztin schon lange. wußte jedoch nicht , dass sie dort arbeitet. In früheren Beiträgen ist die Ärztin zugleich eine Freundin, die wohl auch beim jüngsten Absturz anwesend war. Wie kann das sein, daß die Ärztin und Freundin vor Deiner Haustür, in 2 Minuten Entfernung in einer Suchtklinik arbeitet und Du dies jetzt erst erfährst? Was ist das für eine stationäre LZT in der Du dich um Kinder und Hunde kümmern kannst? Zitat: wenn man trinken will, dann trinkt man. Damit kann ich etwas anfangen. Diese Tatsache ist wohl jedem bekannt. Baclofen hilft nicht jedem gleich gut, manchem wohl gar nicht.
Alles gute
Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Isabell
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 18. Juni 2010, 19:34 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 21:43 Beiträge: 52 Wohnort: Bayern
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@ isbeau
Liebe isbeau, ich wünsche dir von ganzen Herzen, dass es der richtige Weg für dich ist!
@archi
Ich glaube schon, dass dieser Druck, den wir uns selber auferlegen, mit eine Ursache unserer Sucht ist.
Immer funktionieren zu müssen, der Perfektionismus, keine Schwächen zugeben.............., das wir ja auch praktizieren, um Anerkennung zu bekommen.
Umso schlimmer ist es für mich, diese Sucht zu haben...............
Aber ich bin wieder auf dem richtigen Weg!
Liebe Grüße
Isabell 
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 18. Juni 2010, 19:42 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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@federico
ärztin nr.1 = hno u freundin
ärztin nr.2 = internistin u gute bekannte
klinik in westphälischer kleinstadt= 2 min von hier
lzt= 3 monate ; beim verlassen der klinik muß man sich in eine liste eintragen. geht auch nur, wenn keine therapie ist.
keine grandezza von dir, mir zu unterstellen, ich lüge hier. die inquisition ist ja nix gegen dich!
nur weil das wunder nicht bei jedem wirkt, muß man nicht die stacheln aufstellen. kein guter stil!
@ all
danke für eure lieben und guten wünsche !
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invorio
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Betreff des Beitrags: Aus dem Vorfall lernen Verfasst: Freitag 18. Juni 2010, 23:44 |
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Guten Abend isbeau,
ich kann mein Bedauern über Deinen Vorfall noch einmal wiederholen.
Ich möchte den Anlass nutzen, um noch einmal auf die Wirkung von Baclofen , wie sie sich mir darstellt, einzugehen: Dass Baclofen eine Craving-unterdrückende Wirkung bei fast jedem aufweist, auch bei Dir, ist wohl zweifelsfrei. Genauso zweifelsfrei ist es, dass es mit Baclofen Vorfälle und Rückfälle gibt.
Nach meiner Vorstellung lassen sich diese Beobachtungen gut miteinander in Einklang bringen.
Die wesentlichen Gründe für einen Vorfall sind nach meiner Einschätzung:
- „technische“ Probleme, d.h. zu niedrige Dosierung bzw. freiwillige oder versehentliche Runterdosierung von Baclofen; hier gibt es jede Menge Erfahrungsberichte im Forum.
- Leichtsinn mit gleichzeitigem Alkoholkonsum: Baclofen verringert die Craving- Schwelle, Alkohol schwächt die Wirkung von Baclofen. Für einige ist die Craving-unterdrückende Wirkung von Baclofen auch mit Moderatem Trinken ausreichend, für andere ist eine Abstinenz essentiell. Hier muss jeder sein eigenes Limit finden. Für beides gibt es genug Beispiele im Forum.
Es gibt auch genug Beispiele für die deutlich negativen Wechselwirkungen von Baclofen, speziell in hohen Dosierungen, mit hohem Alkoholkonsum. Das ist sicher kein sinnvoller Weg für eine Baclofentherapie. Vergleiche unsere Auswertung der Umfrage im französischen Partnerforum.
- Erhöhung des eigenen Craving durch typische Situationen: in solchen Situationen kann die Dosierung möglicherweise nicht mehr ausreichen. Dass solche in der Regel seltenen Situationen auftreten können und werden, sollte jeder bei seiner persönlichen Dauerdosierung berücksichtigen. Auch hier gibt es genug Beispiele im Forum, wo sich eine im „normalen“ Alltag ausreichende Dosierung als zu niedrig in emotionalen persönlichen Craving-Situationen herausgestellt hat.
- trotz Baclofen sind die hinter dem Alkoholismus stehenden Probleme zu hoch für eine gewünschte Abstinenz. Auch dann ist Baclofen wichtig, denn ohne die Craving-reduzierende Wirkung von Baclofen können diese Probleme nicht angegangen werden und eine Abstinenz ist nicht erreichbar.
Meine Zusammenstellung mag nicht vollständig sein, aber eine Einordnung des eigenen Vorfalls erscheint mir wichtig, um die weiteren therapeutischen Schritte sinnvoll angehen zu können. Mit einer einfachen Aussage „ Baclofen kann mir nicht helfen, ich versuche mal was anderes“ wirfst Du die Chance einer Weiterentwicklung Deiner Therapie weg.
LG invorio
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Mizie55
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 19. Juni 2010, 00:02 |
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Registriert: Mittwoch 3. Februar 2010, 21:29 Beiträge: 195
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isbeau hat geschrieben: klinik in westphälischer kleinstadt= 2 min von hier
lzt= 3 monate ; beim verlassen der klinik muß man sich in eine liste
Meine Letzte Therapie war genau So aufgebaut, und das fand ich genau Richtig!
Ab den ersten Tag Besuch, ab den 5 Tag alleine Ausgang außerhalb der Therapiezeiten bis 22:00 Uhr.
Und ab dem 2. Wochenende Urlaub! Es war Wichtig das man Kontakt zu seinen Verwandten und Bekannten hält und nicht nach 3 Monaten aus einer Käseglocke kommt und dann vor den Gleichen Haufen Mist steht wie man rein ist! Meine Wohnung war übrigens mit dem Bus in 10 Minuten zu Erreichen später mit dem Mofa in 5 Minuten!
Ich wünsche dir alles Gute!
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