Mittwoch 19. Mai 2010, 13:44
[quote="Willo"
Liebe Sonja,
Ich hätte Dein Posting oben noch vor acht Wochen mit vollem Namen unterschrieben und gesiegelt.
Inzwischen scheint mir aber dieser Weg nicht mehr der einzig mögliche zu sein. Was nicht heissen soll, dass er falsch ist! Es scheint nur zwischen schwarz und weiß noch eine ganze Reihe Graustufen zu geben, die sich erst mit Baclofen betrachten lassen.
Ich halte den absoluten Weg übrigens nach wie vor für den Einfachsten! Wer einfach nichts trinkt, braucht auch einfach nichts weiter zu beachten.
Dir weiterhin alles Gute auf Deinem Weg und meinen ganz herzlichen Glückwunsch, dass Du darauf schon so weit vorangekommen bist. Das meine ich vollkommen ernst.
Liebe Grüße
Willo[/quote]
Lieber Willo Tse,
erstmal danke für deine ausführliche Antwort.
Ich möchte hier mal ausdrücklich betonen, daß ich bei Gott niemandem zu nahe treten möchte und jeder sollte selbstverständlich nach seiner eigenen Facon entscheiden, ob er MT betreiben möchte oder nicht!!
Ich vertete hier nur meine eigene Meinung
Und dich kann ich nur zu deinem "switch" beglückwünschen auch wenn du es selber nicht bemerkt hast. mach dir nix draus, Hauptsache es ist passiert!!
Auch ich nehme mich nicht davon aus, irgendwann (vielleicht, vielleicht aber auch nicht) mal wieder einen leckeren Cocktail trinken zu können, aber eben nicht jetzt und auch nicht in den nächsten Jahren.
Im Gegensatz zu dir warte ich noch auf den Aha Effekt, der sich bei mir hoffentlich dann erweisen wird, wenns bei mir wieder klick machen sollte.
und auch ich würde mir wünschen, daß es nicht nur schwarz oder weiß gibt was den Konsum von Alkohol bei Abhängigen angeht.
Aber noch hege ich Zweifel und das ist wahrscheinlich auch gut so (für mich) denn wie du so schön geschrieben hast, wenn ich nicht trinke, muß ich mich auch nicht damit beschäftigen, wie es wäre wenn.
Und ich finde auch daß man das Suchtgedächtnis nicht unterschätzen sollte, auch wenn einige der Meinung sind, es würde überbewertet werden.
Kleines Bsp: Ich lernte einen Mann auf einer meiner zahlreichen Entgiftungen kennen, der nach über 22 (!!) Jahren Abstinenz einen Rückfall von Gottes Gnaden hatte und es geschafft hat, trotz PT und trotz 2x wöchentlicher SHG, sich innerhalb von 3 Tagen über sein altes Limit von damals hochzusaufen. Ich kann dir nur sagen, der Mann war am Boden zerstört.
Deswegen und auch wegen meinen eigenen Erfahrungen, will und kann ich mich momentan nicht mit dem Gedanken anfreunden, irgenwann wieder genußvoll trinken zu können, ohne den Hintergrund der totalen Betäubung.
Also bitte Willo nehm das nicht persönlich, jeder hat seine eigene Geschichte und muß den richtigen Weg für sich finden.
Auch ich wünsche dir weiterhin besten Erfolg, Genesung, Ruhe, Ausgeglichenheit, die Kraft und den Willen, die Sucht hinter dir lassen zu können!
Ganz liebe Grüße
Sonja