Samstag 27. November 2010, 14:00
Sonntag 28. November 2010, 12:03
20.06.- 10.07.2010: Trinke regelmäßig 2-4 Dosen Bier, an manchen Tagen kommt noch 0,2 – 0,4l Wodka hinzu…
Einzige bemerkenswerte Erkenntnis: Keine Verzweifelung, kein Selbstmitleid, keine Depressionen!!!
Sonntag 28. November 2010, 14:51
Federico hat geschrieben:Hallo Frodo,20.06.- 10.07.2010: Trinke regelmäßig 2-4 Dosen Bier, an manchen Tagen kommt noch 0,2 – 0,4l Wodka hinzu…
Einzige bemerkenswerte Erkenntnis: Keine Verzweifelung, kein Selbstmitleid, keine Depressionen!!!
Die Erkenntnis, dass Baclofen ab einer bestimmten Menge nicht mehr gegen das Craving ankommt ist Dir nicht neu. Dass Du auf Bac nicht verzichten willst, ist eine gute Einstellung. Deine Fortschritte in der Therapie lassen zu wünschen übrig, AA halte ich für kontraproduktiv. Warum benutzt Du als Naturwissenschaftler unscharfe, längst überholte Erkenntnisse obwohl Du Zugang zu neuesten Erkenntnissen hättest?
LG Federico
Sonntag 28. November 2010, 15:13
Sonntag 28. November 2010, 19:23
Montag 29. November 2010, 10:32
Federico hat geschrieben:@Frodo,
gibt es ein Konzept innerhalb dieser Therapiegruppe, Dromeda, im Web ist nichts zu finden außer in Mühlheim bei AWO.
LG Federico
Montag 29. November 2010, 10:36
emelie hat geschrieben:Hallo Frodo
hatte grad für Latina geschrieben, aber vielleicht nützt Dir mein "Erfahrungsbericht" ja auch.
Ich nehme nun seit über 1 Jahr Baclofen. Die ersten 3 Monate war ich völlig euphorisch und total ohne Suchtdruck.
Dann kam eine Zeit, ich will es nicht mehr Rückfälle nennen, weil ich unter Bac nie soviel getrunken habe, wie vorher, aber ich habe zwischendrin immer wieder mal getrunken und war psychisch am Boden, weil ich dachte, ich komme trotz Bac nicht vom Alkohol los, denn mein Ziel ist es, abstinent zu leben.
Alkohol geniessen, wie früher einmal, kann ich schon lange nicht mehr, auch wenn ich zugebe, dass ich mir ab und an die alten Zeiten zurückwünsche. Einfach mal wieder den positiven Effekt von meinem früher so geliebten Wein zu spüren....., die Runde mit Freunden, ein gutes Essen, guter Wein dazu, aber Alk macht mich nicht mehr fröhlich, im Gegenteil, er macht mich depressiv und habe mich daran gewöhnt, ohne auszukommen.
Seit August bin ich vollkommen ohne Alkohol . Ich bin nicht mehr so euphorisch wie während meiner "Abstinenszeit" vor gut einem Jahr, nehme es gelassen und als Normalzustand hin.
Wie es eines Tages den Schalter im Gehirn umgelegt hat und ich einsehen musste, dass ich Alkoholikerin bin, habe ich das Gefühl, dass nun der Schalter wieder umgelegt wurde und ich bin (bis auf vielleicht 2 Tage pro Monat für ca. 2 Std., die ich durchhalte) total ohne Suchtdruck .
Baclofen hat also durch die regelmässige Einnahme über diese lange Zeit doch etwas im Suchtgedächtnis bewirkt und mir ist heute völlig klar, dass ich einige Jahre, ja eine Jahrzehnte alte Gewohnheiten und Sucht nicht von heute auf morgen loswerden kann. Vielleicht könnte ich jetzt sogar den Versuch des MT wagen, aber ich WILL nicht mehr, es ist mir sehr ernst damit und bin zuversichtlich, dass es so bleibt.
Ich bin aus Zeitgründen nicht mehr viel on, müsste mich in Deine Postings einlesen, wie lange Du schon Bac nimmst, aber ich bin sicher, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis irgendetwas im Suchtgedächtnis passiert und Bac dann völlig greifft.
Gut ist, dass Du mit Bac Deinen Wodka-Rückfall ohne grosse Probleme entgiften konntest.
Nochmals, ich habe wirklich die Erfahrung gemacht, dass bei mir MT nicht funktioniert und selbst unter Bac "Vorfälle" möglich sind. Ich habe dann hochdosiert, bis kein Suchtdruck mehr da war, aber trotzdem, wie geschrieben, im Frühling/Sommer ab und an mal wieder zum Wein gegriffen, mehr aber aus einer alten Gewohnheit heraus.
Aber auch diese Gewohnheit kann man rückgängig machen, durch andere ersetzen, bei mir ist es im Moment Schokolade. Macht aber nichts, die Kalorien, die ich früher über den Alk zu mir genommen hatte, waren ein Mehrfaches.
Ich habe, als ich dann stabil genug war, Bac wieder runterdosiert und komme heute mit einer Dosis von 40 mg/tägl. bestens zurecht.
Alles braucht seine Zeit und Geduld. Vor allem, denke ich heute, wenn ich dann selten mal wieder vom Suchtdruck überfallen werde, das Thema zu Ende... jetzt ein Glas trinken, daraus werden 2 Gläser und ggfl. mehr, danach bin ich wieder depri drauf..... lohnt sich das für etwas Alk?.......
Liebe Grüsse
von Emelie
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Montag 29. November 2010, 15:05
Dienstag 30. November 2010, 11:11
Federico hat geschrieben:@Frodo,
deine SHG erstmal: besser als Nichts und viel besser als AA. Deine Eigenanalyse ist ja schon mal nicht schlecht, was meint Dein Therapeut dazu? Gibt es eine Zielvereinbarung? Hausaufgaben? Craving-Level-Tagebuch?
LG Federico