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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Montag 14. April 2014, 21:31 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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moonriver hat geschrieben: Wir müssen offen bleiben in der Therapie der Alkoholabhängigkeit Lieber moonriver Von Dir hätte ich nicht anders erwartet. Ich möchte Dir dafür danken und auch für Deine vielen wertvollen, unvoreingenommenen Beiträge. LG Patrick
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Alina
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Montag 14. April 2014, 21:59 |
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Registriert: Mittwoch 2. Oktober 2013, 15:56 Beiträge: 70
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@moonriver
Da möchte ich mich gleich anschliessen mit meinem dank für deine offenheit gegenüber anderen mitteln als bac. Denn wie jeder alkoholiker anders ist, wirkt vermutlich auch bac nicht bei jedem gleich.
@alle
Ich bin mir bewusst, dass das nalorex auch ein gefahrenpotential birgt. Einerseits für den körper und andererseits für die psyche. Ich kenne mich selber recht gut und weiss, wo ich aufpassen muss. Es soll ein notfallmedikament bleiben. Und dass ich alle fünf sachen brauche, ist wohl eher unwahrscheinlich. Durch baclofen konnte ich das seroquel bereits auf eine viertel tablette reduzieren, manchmal nehme ich es gar nicht. Die meisten abende nehme ich nur diese zwei sachen. Wenn ich mal getrunken habe, dann habe ich bac reduziert und seroquel weggelassen.
Die beiden male, die ich nalorex jetzt genommen habe, habe ich bac reduziert, alk reduziert, kein thc und minimal seroquel. Heute abend hatte ich nur 12,5mg Baclofen sonst nichts. Habe auch kein bedürfnis nach alk oder nalorex. Irgendwie wirkt die gestrige halbe tablette bis heute nach. Ich habe auch festgestellt, dass meine abendlichen fressattacken unter bac (mandeln und zuckerkaugummis) mit nalorex vollständig ausgeblieben sind.
Ich werde sehr vorsichtig sein mit dem neuen medikament und es wirklich nur einsetzen, wenn es nicht anders geht. Ich baue weiterhin auf bac und werde die 4x18,75mg vorläufig so beibehalten. Bei 25mg aufs mal gehts mir nicht mehr gut, das habe ich ein paar mal probiert.
Gute nacht miteinander Alina
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Montag 14. April 2014, 23:24 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Alina,
anscheinend ist Dir nicht bewusst, wie verschwenderisch Du mit dem wertvollsten Medikament, das bisher gefunden wurde umgehst. Bitte nicht falsch verstehen, aber Deine Palette an „as needed-Medikamenten“ ist mit Naltrexon lediglich erweitert worden. Es macht mich traurig und ja, es macht mich auch wütend, wenn ich lese wie Du mal hier Baclofen reduzierst, Seroquel weglässt oder trinkst wenn Dir danach ist. So geht's nicht.
Lies mal nach bei @rog, bei @moonriver und bei @delle. Falls Du dich wirklich für einen Binger halten solltest, lies meine Berichte über Rudolfo. Alle haben eines gemeinsam, sie haben sich für eine konsequente Dosierung mit Baclofen entschieden. Häufiges auf und ab ist kontraproduktiv und führt zu nichts, ausser immer wieder zu Alkohol.
Es gibt bei jedem von uns Schwachstellen und Momente der Unsicherheit. Alle mussten Rückschritte hinnehmen aber alle haben sich durchgekämpft, bis sie wieder Boden unter den Füssen hatten. Dass es geht, immer besser geht, ist in all' diesen Berichten abgebildet. Fest steht jedenfalls, Baclofen über einen längeren Zeitraum konsequent in leicht ansteigender Dosierung eingenommen, führt zu Nüchternheit und Stabilität. Naltrexon führt in diesem Setting zuerst zu einem „Kokon-Erlebnis“ und wie Du jetzt weißt, zu Schlaflosigkeit.
Heb' es Dir für später auf als Backup, vielleicht reicht es schon zu wissen, dass es verfügbar wäre. Bitte sei so gut und nimm das bitte ernst, es ist gut eine größere Auswahl an wirksamen Medikamenten zu haben aber nicht im Sinne eines Bauchladens, aus dem man sich je nach Befindlichkeit bedient.
LG und gute N8 Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Alina
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Dienstag 15. April 2014, 08:56 |
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Registriert: Mittwoch 2. Oktober 2013, 15:56 Beiträge: 70
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@federico
Jetzt reichts aber! Leider habe ich deinen beitrag noch gestern, kurz vor dem einschlafen gelesen. Und ich habe mich dermassen aufgeregt, dass ich nochmals aufgestanden bin und.... Nein, weder ein nalorex, noch alk, noch einen joint, noch bac genommen habe, sondern eine Zigarette geraucht habe!
Deine beiträge sind nicht konstruktiv, sondern destruktiv. Du stellst mich als pillen spickendes wesen dar, das je nach bedarf einschmeist, was es gerade lust hat. Dem ist nicht so. Siehst du nicht, dass ich versuche all diese hilfsmittel auf einem minimum zu halten? Darum habe ich das seroquel reduziert. Ich möchte möglichst viel aus eigener kraft schaffen, ohne hilfsmittel. Baclofen nehme ich jetzt seit etwa 4 wochen konstant 4x18,75mg. Und es wirkt ja. Nach meinem unfall habe ich zehn tage nichts getrunken und auch nichts gekifft. Und darauf bin ich echt stolz. Noch ein jahr vorher wäre ich elend abgestürzt in einer solchen situation.
Ich weiss ja nicht, ob du dir mein leben auch ein wenig angeschaut hast. Und es ist nicht ein aufsteller im moment. Ich bin dem frieden zuliebe ausgezogen nach 27 jahren ehe mit meinem mann. Ich habe ihn und die kinder im haus gelassen, weil er in jahrelanger arbeit das haus umgebaut und zu einem schmuckstück gemacht hat. Ich lebe nun alleine in einer wohnung, was alles andere als einfach ist.
Ausserdem suche ich seit monaten noch einen job, weil mein job im altersheim von 20% zu wenig ist. Ich habe vier abgeschlossene ausbildungen, spreche 5 sprachen, habe jahrelang als direktionssekretärin gearbeitet und finde... NICHTS.
Dann fahre ich nach vielen jahren mal wieder alleine in die berge. Komme dort an, habe vorher zwei wochen nichts getrunken, es gefällt mir so gut, dass ich gleich am ersten tag all meine termine absage und die ferien um ein paar tage verlängere. Ich bin so glücklich wie schon lange nicht mehr. Geniesse die sonne und das essen und dann, am zweiten tag, päng, der unfall. Dann werde ich im krankenwagen zurück nach zürich gebracht und muss dann zehn tage liegen! Und ich trinke weiterhin nichts.
Du hast keine ahnung wie lange ich schon gegen diese verdammte alkohol sucht kämpfe. Seit mindestens zehn jahren bin ich bei der suchtberatung, beim blauen kreuz, bei den aa. Habe einen dreiwöchigen entzug gemacht und neben meinem bett liegen mindestens zehn bücher über alkohol.
Ich bin also keineswegs diejenige, die einfach nach lust und laune mal ein pilleli oder sonstwas einschmeisst, sondern ich kämpfe genauso wie alle anderen auch. Auf der packungsbeilage von nalorex steht, dass man das medikament täglich nehmen soll. Das werde ich aber nicht tun. Gerade weil es so machtvoll ist. Ich werde weiterhin mit baclofen fahren, weil das mir doch bis jetzt recht gut geholfen hat.
So, jetzt ist die luft raus. Heute ist vollmond. Und ich werde vermutlich am abend 25mg bac nehmen anstatt 18,75mg. Das ist alles. Denn weisst du, auch ich habe mich für eine konsequente behandlung mit baclofen entschieden. Trotz nalorex.
En schöne tag Alina
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Dienstag 15. April 2014, 09:30 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Liebe Alina,
ich verfolge diesen Thread jetzt seit 2 Tagen und natürlich Deinen kompletten seit Oktober) und schwanke zwischen Verständnis und Ohnmacht. Wie Moonriver bin ich kein Fachmann für BD aber ein erfahrender Baclofen User. (Nur so am Rande, ich halte Dich nicht für einen typischen BD)
Du weißt selber, dass Baclofen kein Rauf-Runter-Dosiermedikament ist, aber, Du tust es trotzdem punktuell.
Alina, Du suchst nach einer Masterformel, die dafür sorgen soll, dass Du Abstürze vermeiden kannst. Bis dato bestand Dein Mix aus THC / Baclofen / Naloxon / Seroquel.
Das heißt für mich, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.
Es klingt nach sehr viel Hilflosigkeit und das kann ich gut nachvollziehen. Wenn es für Dich der Weg ist, dann gehe ihn so. Sei Dir aber bewusst, dass es kaum eine Langzeitwirkung haben wird.
Ich habe mir noch mal Deinen ganzen Thread durchgelesen und mich an vielen Stellen selbst wiedergefunden. Diese Qual, dieser Kampf, diese innere Zerrissenheit. Alles hochemotional!!
Es ist doch in erster Linie nicht das „abschießen“. Viel mehr sind es doch emotionale Faktoren, die Dich zum ersten Drink bringen. Das kenne ich zu gut.
Ich befinde mich seit 9 Jahren in der Auseinandersetzung mit meiner Sucht. (kannst Dir meine Geschichte ja mal anschauen).Selbst mit Baclofen (seit 4 Jahren) war nicht alles von Anfang an rosa rot. Erst, als ich neben Baclofen mein Leben in die Hand genommen habe, wurde es täglich besser. Den Begriff „Geduld“ musste ich echt üben, da er vorher nicht in meinem Vokabular vorkam. Ich habe oft an mir gezweifelt, alles in Frage gestellt, andere Menschen und Umstände für mein Verhalten verantwortlich gemacht (bin unglücklich weil.. bin wütend weil.. habe keinen Job weil..) Auch da wurde es erst besser, als ich Selbstverantwortung für mich übernahm. Klingt simpel, ist es aber nicht.
Liebe Alina, ich wünsche Dir viel Kraft, Mut, Eigenliebe, Selbstbewusstsein, Hoffnung und Vertrauen in Dich selbst.
Liebe Grüße Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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Alina
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Dienstag 15. April 2014, 10:06 |
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Registriert: Mittwoch 2. Oktober 2013, 15:56 Beiträge: 70
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Lieber volker
Danke für deine lieben worte und deine anteilnahme an meiner geschichte. Das tut mir jetzt grad unheimlich gut. Aber nochmals, ich dosiere nicht rauf und runter. Ich bin konstant bei 4x18,75mg seit ein paar wochen. Und wenn es mal kritisch wird, dann nehme ich abends 25mg. Das habt ihr doch selber so empfohlen, oder?
Es geht mir ja besser. Ich finde ich habe fortschritte gemacht, wenn auch langsam. Ich gehe alle zwei wochen zur psychologin und bin daran, meine alten verhaltensmuster umzuprogrammieren. Zudem habe ich die sache mit meinem mann in angriff genommen und auch hier geht es vorwärts. Auch mit meinen kindern geht es besser. Ich habe wieder die zügel in die hände genommen und bin ihnen viel näher gekommen. Mein selbstbewusstsein ist gestiegen und ich fühle mich nicht mehr nur einfach schuldig.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich erst am anfang stehe. Und dass es geduld braucht. Und geduld war schon immer meine schwäche. Jahrelang ist mir alles in den schoss gefallen. Jobs, kinder, ferien. Und nun muss ich um alles kämpfen, stück für stück. Aber ich werde nicht aufgeben. Ich habe liebe menschen, die mich unterstützen. Und ich versuche zu schätzen, was ich alles habe. Und das ist immer noch sehr viel.
Also ich bleibe dran, nehme mein leben selbst in die hand und kämpfe weiter für mein glück.
Ganz liebe grüsse Alina
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Dienstag 15. April 2014, 11:58 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Dienstag 15. April 2014, 12:40 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Alina hat geschrieben: Ich weiss ja nicht, ob du dir mein leben auch ein wenig angeschaut hast. @Alina, das solltest Du aber wissen, liebe Alina. Wenn Du deinen Faden von Anfang an überfliegst wirst Du feststellen, dass da jede Menge konstruktiver Vorschläge zu lesen sind. Gut gemeint, nicht angenommen, trotzdem okay. Obwohl es eine zeitlang so aussah, als ob der Weg, den schon so viele gingen, auch für Dich der richtige sein könnte, siehe hier.Kurz darauf hast Du Naltrexon überraschend aus dem Hut gezaubert und zusammen mit Wein eingenommen. Prima dachte ich mir und habe mir erlaubt darauf hinzuweisen, dass Alkohol / THC / Baclofen / Naloxon / Seroquel nicht gerade der Weg ist, der nach allem was wir wissen, von durchschlagenden Erfolgen gekrönt ist. Ein bisschen mehr an Erfahrung haben wir hier schon zu bieten. Auch wann es angebracht ist, jemandem ein wenig den Kopf zu waschen. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Alina
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Dienstag 15. April 2014, 13:57 |
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Registriert: Mittwoch 2. Oktober 2013, 15:56 Beiträge: 70
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@federico
Ja danke, den kopf gewaschen hast du mir und zwar nicht nur ein wenig, sondern gründlich.
Und schau mal, ich habe deine vorschläge immer ernst genommen und auch angenommen. Als du geschrieben hast ich sei zu niedrig dosiert, habe ich gleich am anderen tag gemäss tabelle mit der steigerung angefangen. Und es hat ja auch geholfen, wie ich aus den bergen geschrieben habe.
Aber dann ist letztes weekend etwas passiert, was mich sehr verletzt und aus der bahn geworfen hat und ich wusste, dass baclofen mir in einem solchen fall nicht würde helfen können. Ja ich hatte leider schon getrunken, aber ich hatte das nalorex im kasten und dachte jetzt sei die gelegenheit, um es mal auszuprobieren. Klar hatte ich schon bessere ideen, aber eben. Ich war schon im fahrenden absturzzug.
Ich denke einfach, im gegensatz zu dir, dass baclofen eventuell nicht das einzige und alleinige allheilmittel sein könnte. Und ich fänds gut, wenn du hier auch etwas offener sein könntest.
So, genug geredet, muss wieder an die arbeit.
Lg Alina
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Dosierung von Baclofen Verfasst: Dienstag 15. April 2014, 14:47 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Alina hat geschrieben: Ich denke einfach, im gegensatz zu dir, dass baclofen eventuell nicht das einzige und alleinige allheilmittel sein könnte. Und ich fänds gut, wenn du hier auch etwas offener sein könntest. @Alina, anscheinend ist Dir entgangen wie offen hier über andere Medikamente diskutiert wird. Die Scheuklappen die Du mir unterstellst, tragen andere Pferde ... LG Federico
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