Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. August 2016, 15:39 
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Beiträge: 550
jivaro hat geschrieben:
Nicht schlimm, Du kennst den Weg!


Klar.
Hinfallen. Aufstehen, Krone gerade rücken, weiter marschieren.

Es wird. Es muss werden.

Danke für Dein feedback.

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Alkohol kann ein steter Begleiter werden, aber niemals ein guter Freund.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. August 2016, 18:10 
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Hallo Micha

Als "alter Hase" auf dem Gebiet von Bac möchte ich Dich in Deinem Vorhaben unterstützen und Dir mitteilen, wie es mir beim Höherdosieren ergangen ist:

Eine Steigerung gemäss der Dosierungstabelle habe ich mit eiserner Disziplin befolgt. Selber musste ich bei 120mg/d die Notbremse ziehen, da mich diese Dosis am Abend in einen fast komatösen Schlaf gezwungen hat... ich weiss noch heute, wie ich nach den letzten 12.5mg in der Badewanne lag und (auch durch den Einfluss des warmen Wassers) es nur mit der allerletzten Kraft noch ins Bett schaffte... es folgte ein tiefer und erholsamer Schlaf von ca. 12h. Am nächsten Tag war die Welt irgendwie verändert. Im positiven Sinne! So erlebte ich es jedenfalls.
Du kannst auch davon ausgehen, dass bei einer Steigerung Baclofen eine Form von innerer Freude und leichter Euphorie auslösen kann. Sei nicht enttäuscht, wenn sich dieser Zustand nach ca. 3 Wochen langsam verabschiedet. So unter dem Motto: der Alltag hat mich wieder. Was zurückbleibt und aufrecht erhalten bleibt möchte ich als eine Form von "Grundruhe" bezeichnen. Dieses Medikament kann Dich "in die Mitte bringen". Es hat das Potential, vorhandene Panikattacken und andere Ängste zu neutralisieren. Es kann auch zu einem tiefen und erholsamen Schlaf führen.

Yoga in Pillenform, wie ich es gerne beschreibe.

Inwieweit es das Craving zu unterdrücken vermag, ist offenbar eine sehr individuelle Angelegenheit. Nicht Du wirst den Alkohol vergessen, es ist der Alk, der Dich vergisst...
So jedenfalls erlebe ich die Wirkung.

Nach einigen Jahren der Anwendung arbeite ich nun an den Fragen, ob man es lebenslang einnehmen muss und/oder beim Absetzen das Craving wieder einsetzt.
Zurzeit beschäftige ich mich sehr intensiv mit der Frage, wie lange die Anti-Craving-Wirkung anhält. Ob dies auch noch nach Jahren der Fall ist oder diese erwünschte Wirkung langsam "verdunstet"...
Ich kann auch nach 5 Jahren noch keinen abschliessenden Kommentar dazu geben.
Was ich jedoch mit Sicherheit sagen kann: Das Medikament macht nicht im Sinne einer Toleranzentwicklung abhängig. Auch nach Jahren haben so und soviele mg diesselbe Wirkung. Jedoch bin ich heute davon überzeugt, dass sich die Rezeptoren im Hirn daran "gewöhnen". Dies wird einem bei einem Absetzversuch nach Jahren vor Augen geführt. Da ist nichts mit Ausschleichen innert 2-3 Wochen mehr. Dies habe ich selber erlebt und den Versuch abgebrochen.
Ich fahre heute auf 62.5mg und lasse es mal dabei bleiben, ohne mir weitere Gedanken darüber zu machen.

Was möchte ich Dir noch auf Deinen Weg mitgeben? Bei Dosierungen über 75mg/d sei bitte vorsichtig mit Autofahren. Es können sich kurze Blackouts (Sekundenschlaf) am Steuer einstellen. Diese kommen unvermittelt und ohne Voranmeldung. Ebenfalls kann sich bei diesen Dosen der Konsum von Alkohol in einer nicht vorhersehbaren Form von Auswirkungen bemerkbar machen.

Denke stets daran, dass der Wirkstoff Baclofen keine Smarties sind... es ist ein Molekül mit Tiefenwirkung in unserer "Schaltzentrale"...

In diesem Sinne viel Erfolg, 3x Geduld und alles Gute

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. August 2016, 18:27 
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Registriert: Mittwoch 20. Januar 2016, 17:06
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Vielen Dank, Moonriver.

Ich hatte die zu erwartenden UAW, Müdigkeit und Schwindel.

Aber das kenne ich ja schon, und weiß, dass es sich nach einer Weile gibt.

Habe heute um 15:00 Uhr mein erstes Bier aufgemacht, wie beim "ersten" Anfang läuft es nicht mehr, wie gewohnt.

Ich habe wieder den festen Willen, erneut mit den Zielen 15, 16, 17, 18 Uhr, nicht mehr im Büro weiterzumachen.

Dann sehen, wie ich es auch Rest des Abends reduzieren kann.

Auf jeden Fall wird es mir nicht noch mal passieren, dass ich mich einfach so "abdosieren" lasse, und dann in ein tiefes Loch falle.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. August 2016, 18:45 
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Micha aussem Pott hat geschrieben:
Habe heute um 15:00 Uhr mein erstes Bier aufgemacht, wie beim "ersten" Anfang läuft es nicht mehr, wie gewohnt.
Du kannst die Dosierung ohne Probleme dem Cravingverhalten anpassen.
Micha aussem Pott hat geschrieben:
Auf jeden Fall wird es mir nicht noch mal passieren, dass ich mich einfach so "abdosieren" lasse, und dann in ein tiefes Loch falle.
Richtige Einstellung. Jeder Versuch und neuer Anlauf birgt das Potential des Erfolges in sich...

LG
moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. August 2016, 18:51 
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Ich will halt langsam abdosieren. Also das Bier.

Um mal einem meiner geplanten Beiträge vorzugreifen:
Nachdem es in der Klinik ja ohne Probleme ging, dachte ich an einem Samstag: Ach egal, musst kein Bier kaufen, das geht schon ohne, ging in der Klinik ja auch.

Es war die schlimmste Nacht meines Lebens.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 25. August 2016, 00:53 
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Um einen ungewollten Baclofen-Entzug vorzubeugen, sollte man diese kleine Karte immer in der Brieftasche haben.

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Aktuelle Baclofen-Dosis: 12,5, 12,5, 12,5 12,5 mg im Abstand von 4 Stunden = 50 mg/Tag,
"Der Tod steht zwar nicht vor der Tür, sucht sich aber schonmal einen Parkplatz" Jochen Busse
"Ihr habt mehr Angst als ich, weil Ihr mehr wisst." Meta Hiltebrand
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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 15:28 
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Nur mal ein kurzes Update:
Mir geht es derzeit "durchwachsen", aber ich arbeite weiter an mir.

Vielen Dank an das Forum, und auch an meine stillen Mitleserinnen(!), nein, das ist nicht gegendert, sondern einfach die Realität.

Es tut gut, wen man am Phone, per WhatsApp, per Facebook oder wie auch immer hört:
"Du hast so lange nichts mehr geschrieben, alles gut bei Dir"?

Dann merkt man, dass es wirklich Menschen gibt, die sich interessieren, wie es Dir geht.

Ich danke euch allen dafür.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 15:45 
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Auch wenn es dir "durchwachsen" geht :
Beim Lesen deines Beitrags fühle ich, dass es dir besser geht als vor einigen Wochen.
Mach' weiter auf deinem Weg. Viele werden dich bewundern. :daumen:

GLG, Werner

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„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 15:51 
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Beiträge: 550
Vielen Dank, Werner,

bewundernswert fühle ich mich gerade gar nicht, habe nen Wodka Wasser vor mir, den ich auch konsumiere.

Wenn ich 2016 so rekapituliere, war mein größter Fehler, dass ich zugelassen habe, dass mir das Bac entzogen wurde.

Bin nun wieder bei 50, 25, 50, 25, und wenn ich nachts dran denke, dann noch mal 25.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mein Anfang mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Oktober 2016, 17:35 
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Wohnort: Hannover
Hi Micha,
aus eigener Erfahrung mit meinem Hochdosierungsprojekt, kann ich sagen, daß die Menge Bac kombiniert mit Wodka nicht gut gehen kann. Du bist an einem Punkt, der m.E. kontraproduktiv ist :(

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