Sonntag 5. Februar 2017, 22:58
Vater geht es seit zwei wochen wegen der Chemo sehr schlecht. Er liegt fast nur noch im Bett, hat Durchfall, kann kaum essen und schläft sehr schlecht. Obwohl der nächste Laden auf der anderen Straßenseite ist, ist er selbst nicht in der Lage dort einkaufen zu gehen. Das machen die "Nachbarin" und ich für ihn. Morgen ist die nächste Chemo fällig, will diese aber abbrechen. Als ich vorhin bei ihm war, meinte er "da ich sowieso sterben werde, dann wenigstens mit Schmerzmittel und ein erträgliches Leben, aber nicht mit solch höllischen Qualen".
Die "Nachbarin" kann das nachvollziehen, da sie ihre damalige Chemo aus den gleichen Gründen ebenfalls abgebrochen hat. Sie hatte "nur" Lungenkrebs, der mit Bestrahlung erfolgreich geheilt werden konnte.
Bei der Bauchspeicheldrüse ist das leider nicht möglich, da sie zwischen Magen und Leber liegt, wobei eine Bestrahlung diese Organe ebenfalls schädigen würde.
Im neuen Heim der Mutter läuft zwar noch nicht alles rund, aber man bemüht sich. Es müssen noch einige Sachen abgesprochen werden, z.B. wie der Windelwechsel bisher stattgefunden hat und einiges mehr. Z.B. Vater hatte zuhause Haltestangen montiert und die Windeln im stehen gewechselt, während die derzeitigen Pfleger das im Bett machen. Ok, warum und wieso würde hier im Detail den Rahmen des Beitrags sprengen, Hauptsache man geht darauf ein
Sie möchte am liebsten nach hause, aber das wird nicht mehr gehen. Sie weiß allerdings noch nicht wie schwer krank er ist. Er möchte nicht das wir es ihr erzählen.
Die "Nachbarin" und ich wechseln uns täglich mit den Besuchen bei der Mutter ab, so das jeder von uns nur jeden 2. Tag hinfährt um uns beide zu entlasten.
Seit dem geht es mir auch schon wesentlich besser.
Für Vater habe ich inzwischen auch eine Betreungsvollmacht und werde in den nächsten tagen einige Überweisungen für ihn machen, da er inzwischen immer schlechter sieht und nicht in der Lage war eine Online-Überweisung durchzuführen.
Ich staune immer wieder über mich selbst, wie ich die Situation einigermaßen "gelassen" überstehe.
Der Alk-Konsum hält sich in Grenzen. Kein Bedarf zum Besäufnis. Ich erwarte morgen früh einen Anruf von der Pflegeleitung und um ca. 9:30 ein Paket (unser GLS-Zusteller kommt immer um diese Zeit). Muß also zeitig aufstehen.
Das Paket beinhaltet übrigens den ersten (hochwertigen) Artikel, den ich bei einem renomierten deutschen Computerhändler mit Bitcoin bezahlt habe.
Und zwar zu einem Zeitpunkt wo der Kurs sehr hoch war