Mehr als 6 Monate Erfahrung mit Baclofen
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Re: MeinWeg mit Baclofen

Montag 4. Dezember 2017, 12:38

Lieber Micha,

Micha aussem Pott hat geschrieben:Tja, da bin ich nicht der Mensch für.
Ich bin durchaus in der Lage, mein Verhalten selber zu reflektieren, besser als jeder andere, erst Recht besser als jeder Therapeut, weil nur ich in meinem Kopf gucken kann.


Ob jemanden einen Therapeutin benötigt oder nicht, das muss jeder selber entscheiden. Aber, ich hatte ja schon einmal eine Verhaltenstherapie und diese hat mir wirklich sehr gut geholfen! Es ging damals nicht um Alkohol, sondern mehr um das Abgrenzen von meiner übergriffigen Mutter, selbstverletzendes Verhalten und noch einiges anderes...

Micha aussem Pott hat geschrieben:Jetzt bin ich so weit, und dadurch, dass ich mir mir selber, und niemand anderes dieses Limit von einem Jahr gesetzt hat, fällt es mir nicht sonderlich schwer, trocken zu bleiben.
Es ist "nur" ein Jahr.
Ich bin nicht glücklich damit, wie es ist, aber die Zeit bekomme ich rum.
Und dann mal sehen.


Ja, siehst Du, du bist nicht glücklich damit!!! Unglücklich trocken! :( ist doch nicht wirklich schön...!? Dann liegt da auf alle Fälle noch etwas im Argen bei Dir... Nur nicht mehr trinken, ohne nach den Ursachen zu schauen, da bin ich jetzt der Meinung, dass das nicht so unbedingt funktionieren wird. Ich hatte ja auch gedacht im vorigen Jahr, als ich mit der BAclofen-Therapie begonnen hatte, dass nur mein Craving verschwinden muss und alles ist gut!!! Ist es aber nicht.... Ich war jetzt 17 tage trocken und konnte mich darüber irgendwie nicht richtig freuen..! :-\ der Kick fehlt mir immer noch. Es stellt sich ja nicht mal mehr eine Euphorie vor dem Trinken sein....Alk hilft nicht mehr aber ohne Alk gehts mir auch nicht besser... Da muss man schon dahinter schauen, warum das so ist. Das kann ich nicht allein. Therapeuten sehen manchmal viel mehr, als man selber sehen will....

Liebe Grüße
Manuela

Re: MeinWeg mit Baclofen

Montag 4. Dezember 2017, 15:06

Kornblume hat geschrieben:Lieber Micha,

Micha aussem Pott hat geschrieben:Tja, da bin ich nicht der Mensch für.
Ich bin durchaus in der Lage, mein Verhalten selber zu reflektieren, besser als jeder andere, erst Recht besser als jeder Therapeut, weil nur ich in meinem Kopf gucken kann.


Ob jemanden einen Therapeutin benötigt oder nicht, das muss jeder selber entscheiden. Aber, ich hatte ja schon einmal eine Verhaltenstherapie und diese hat mir wirklich sehr gut geholfen! Es ging damals nicht um Alkohol, sondern mehr um das Abgrenzen von meiner übergriffigen Mutter, selbstverletzendes Verhalten und noch einiges anderes...

Wie gesagt, jeder, wie es für ihn besser passt.


Micha aussem Pott hat geschrieben:Jetzt bin ich so weit, und dadurch, dass ich mir mir selber, und niemand anderes dieses Limit von einem Jahr gesetzt hat, fällt es mir nicht sonderlich schwer, trocken zu bleiben.
Es ist "nur" ein Jahr.
Ich bin nicht glücklich damit, wie es ist, aber die Zeit bekomme ich rum.
Und dann mal sehen.


Ja, siehst Du, du bist nicht glücklich damit!!! Unglücklich trocken! :( ist doch nicht wirklich schön...!? Dann liegt da auf alle Fälle noch etwas im Argen bei Dir... Nur nicht mehr trinken, ohne nach den Ursachen zu schauen, da bin ich jetzt der Meinung, dass das nicht so unbedingt funktionieren wird.


Was gibt es da groß zu hinterfragen?
Soll ein Therapeut mir einreden, dass es toll ist, ohne Alkohol zu leben?
Millionen Menschen um mich herum können "vernünftig" Alkohol trinken, ich nicht.

Eine, sehr einfache, für mich extrem unbefriedigende Lösung ist aufgeben, nie wieder Alkohol trinken.
Fertig.
Ist nicht schwer, merke ich ja gerade am eigenen Leib.

Aber da steht dieses "Du darfst/kannst das nicht" im Raum.

Und dann kommt so ein Therapeut, wir stecken uns Blumenkränze in die Haare, singen ein schönes Lied, fassen uns an die Hände, und plötzlich ist es wunderbar, das man keinen Alkohol trinken muss?

Nein, bei mir bleibt es dabei, ich kann/darf keinen Alkohol trinken.
Wegen meiner Vorgeschichte.
Aber das ist nicht angeboren, das war ein antrainiertes Fehlverhalten, und evtl. bekomme ich es wieder in den Griff.

Oder eben nicht, dann darf ich wirklich nie wieder Alkohol trinken, und habe aus meiner Sicht den Kampf verloren.

Dann sehe ich mich in einer Reihe mit dieses bemitleidenswerten blassen Männchen von den AA, die mantraartig ihren Müll runterrattern um sich einzureden, dass sie das "richtige" machen, weil sie das "normale" nicht mehr können.

Re: MeinWeg mit Baclofen

Montag 4. Dezember 2017, 15:16

Micha aussem Pott hat geschrieben:Und dann kommt so ein Therapeut, wir stecken uns Blumenkränze in die Haare, singen ein schönes Lied, fassen uns an die Hände, und plötzlich ist es wunderbar, das man keinen Alkohol trinken muss?
Seltsame Vorstellung von Therapie...

Re: MeinWeg mit Baclofen

Montag 4. Dezember 2017, 15:24

Fallada hat geschrieben:
Micha aussem Pott hat geschrieben:Und dann kommt so ein Therapeut, wir stecken uns Blumenkränze in die Haare, singen ein schönes Lied, fassen uns an die Hände, und plötzlich ist es wunderbar, das man keinen Alkohol trinken muss?
Seltsame Vorstellung von Therapie...

So waren die von der Ergo. Immer.

Optisch in einer 68er Zeitschleife stecken geblieben … also die Klamotten, nicht die Menschen.

Können wir das Thema Therapie in diesem Thread für so weit als erledigt betrachten, dass ich jedem seine Therapie gönne, der daran glaubt, ich für mich aber keinen Sinn drin sehe, wildfremden Menschen, deren Kompetenz sich auf das Lesen von ein paar Büchern und absitzen einiger Semester Psychologie beschränkt, meine Lebensgeschichte zu erzählen.

Überhaupt, was soll ich mit jemanden, die nie (selber, am eigenen Leib!) betroffen war über Sucht reden?
Da kann ich auch mit dem Blinden über Farben diskutieren.

Ich hatte drei Jahre Pädagogik-LK, meine Abneigung gegen diese Art von "Wissenschaft" kommt nicht von ungefähr.
Ist halt nen Laberfach, Punkte für Anwesenheit, weil es greifbares sowieso nicht zu "lernen" gibt.

Re: MeinWeg mit Baclofen

Montag 4. Dezember 2017, 21:37

Nun denn - beim Lesen Deiner Worte heute Mittag überkam mich die Assotiation eines mit Blumenkränzen in den Haaren - Haare! - händeklatschend über eine Blumenwiese schwebenden (!) Micha... ablach und jetzt kommt noch Pädagogik Schulbücher rezitierend hinzu...

Re: MeinWeg mit Baclofen

Montag 4. Dezember 2017, 21:53

Fallada hat geschrieben:Nun denn - beim Lesen Deiner Worte heute Mittag überkam mich die Assotiation eines mit Blumenkränzen in den Haaren - Haare! - händeklatschend über eine Blumenwiese schwebenden (!) Micha... ablach und jetzt kommt noch Pädagogik Schulbücher zitierend hinzu...



Das Bild war nicht so abwegig, Du hättest sie erleben müssen :-)

Ich will den Menschen ja auch nichts böses. Sind sicher tolle Menschen bei, sehr empathisch, engagiert, kompetent und lebenserfahren.

Nur sind die mir leider noch nicht begegnet.

Die, die mir begegnet sind, das war während der Entgiftungen/Motivationstherapien und in einem früherem Leben (ich wollte mal Kampfjet-Pilot werden), waren eher … öhm … anders.

Öhm, trifft es ganz gut, der Psycho drüben in den Staaten konnte nicht einen Satz sprechen, ohne mindestens dreimal "ohm" oder "öhm" zu sagen.

Bei dem hatten wir das APP, "Airsickness Prevention Program".
WTF? Ich hatte mir vorher nie Gedanken gemacht, dass einem beim Fliegen schlecht werden könnte.
Einen aus unserer Crew hat es dann wirklich erwischt, der musste das Cockpit sauber machen …

Im Endeffekt 2 Unterrichtsstunden für die Katz, "Stressabbaumaßnahmen", die sowieso jeder normale Mensch instinktiv durchführt.

Re: MeinWeg mit Baclofen

Freitag 5. Januar 2018, 16:22

Huhu, frohes Neues und so weiter …

Hier gibt es nichts neues.

Aber in der Praxis :(

Na, mindestens einen wird es wohl freuen.

mvz.jpg

Re: MeinWeg mit Baclofen

Mittwoch 10. Januar 2018, 09:46

Bist du wirklich so ein klassischer Fall von „trocken und unzufrieden“? „Trocken“ im Sinne von freudlos, gelangweilt, irgendwie nicht authentisch? Ist Besoffensein wirklich schöner?

LG
Dieter

Re: MeinWeg mit Baclofen

Mittwoch 10. Januar 2018, 12:49

Familyman hat geschrieben:Bist du wirklich so ein klassischer Fall von „trocken und unzufrieden“? „Trocken“ im Sinne von freudlos, gelangweilt, irgendwie nicht authentisch?
Ich glaube am Meisten nervt mich, dass ich etwas nicht kann, was Millionen anderer Menschen können.
Mal was trinken, und dann einfach ein paar Tage nichts.

Ist Besoffensein wirklich schöner?

Ich weiß ja schon gar nicht mehr wirklich, wie das ist …

Re: MeinWeg mit Baclofen

Mittwoch 10. Januar 2018, 12:59

Lieber Micha,

also ganz normal so als Genuß, weil es Dir geschmeckt hat?
Nicht wegen Ärger, Stress, Traurigkeit oder sonstwas? Hast Du nie etwas "wegtrinken" wollen?

LG Manuela
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