Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2012, 12:14 
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Registriert: Sonntag 8. April 2012, 22:16
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monnriver hat geschrieben:
In der Gesellschaft hat sich m.E. der Bewusstseinswandel gegenüber der Alkoholkrankheit noch nicht vollzogen. Eine, auch von mir gewünschte Revolution auf diesem Gebiet wird wohl noch etwas warten müssen. Zu tief sitzen die Vorurteile noch im Denken verankert.
Aber es gibt Situationen, wo es halt schon auffällt, dass man plötzlich auf Alkohol verzichtet... Meistens sieht man dann etwas betretene Gesichter und spürt förmlich die Folgerungen des Gegenübers... vor allem wenn es dann heisst: Och, nur ein Schluck zum Anstossen. Als wollten sie einem "testen"...

Schon interessant: Sagt man, aufgrund der Einnahme eines Psychopharmakas trinke man keinen Alkohol, erntet man Verständnis in der ach so stressigen Zeit. Sagt man aber: Ich trank Alkohol als Medizin, damit ich in dieser Welt weniger leide und bin dadurch in eine Abhängigkeit gerutscht... da wird man schnell zum Alki mit all den tief verankerten Vorurteilen.


:YMAPPLAUSE: moonriver - so ist das! Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Outing - nur wenn man nichts mehr zu verlieren hat!

LG Aspino

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2012, 13:43 
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Das Spiel funktioniert übrigens auch mit Depressionen.
Vermutlich werden bei Normopathen Ängste wach, die sie lieber schlafen lassen wollen.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Montag 19. November 2012, 01:03 
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@moonriver: Danke für die Aufklärung. Die Situation ist traurig, ähnlich wie das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern (ü 80).

Im übrigen machst Du Deinen "Job" als Moderator in meinen Augen sehr gut.

Willkommen im Forumsteam.

[Muss ja mal gesagt werden, da Du hier noch nicht als Mod vorgestellt wurdest.]

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Montag 19. November 2012, 17:07 
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Hallo Federico
Zitat:
Vermutlich werden bei Normopathen Ängste wach, die sie lieber schlafen lassen wollen.
Ja, bei Gesprächen, welche eine gewisse Tiefe erreichen, fühle ich vielfach eine Kursänderung im Thema. Als streife man ein Tabu im Gegenüber. Eigentlich schade, könnte doch gerade hier der Schlüssel liegen...
Ich versuche meine Ängste seit 30 Jahren zu erkunden. Vor allem das, was sich dahinter verbirgt. Dies mit mehr oder weniger Erfolg... unter dem Strich aber mit einem positiven Ergebnis. Baclofen kann hier hilfreich unterstützen.

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Montag 19. November 2012, 17:19 
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Hallo Delle

Danke für die Blumen... :-h

Ich erachte es als eine verantwortungsvolle Aufgabe und arbeite gerne an diesem neuen Weg mit, welcher eine Revolution auslösen könnte...

LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Dienstag 20. November 2012, 00:03 
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Nichts ist gefährlicher und seelenmordender als die beständige Beschäftigung mit dem eigenen Wesen und Ergehen, der eigenen einsamen Unzufriedenheit und Schwäche.
- Hermann Hesse, Der Weltverbesserer

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Samstag 1. Dezember 2012, 23:01 
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Hallo Forum

Mal wieder ein Zwischenbericht...

Dauer der Bac-Therapie nun 1 Jahr und 9 Monate. Eine Zeit, welche mir aufgrund ihres schnellen Vergehens fast nicht möglich erscheint.
Bac ist das Beste in Tablettenform, das mir bis jetzt begegnet ist! Aus all den Gründen, die ich schon x-mal beschrieben habe. Ich will keinen Alkohol mehr, ich habe was Besseres entdeckt. Nicht Bac als Ersatzdroge, nein, sondern der dadurch mögliche Verzicht auf Alkohol ist das bessere Leben. Da will ich mich garnicht auf ein Experiment einlassen. Ich konnte bisher drauf verzichten. Ich bin mir bewusst und habe es oft genug erfahren, dass es im Leben keine Sicherheit und Garantie gibt. Fakt ist, dass ich aufgehört habe die alkoholfreien Tage oder Wochen zu zählen um als absolutes Highlight mal 3 Monate als "geschafft" abhaken zu können. Dies unter Einsatz aller Willenskraft, aber beherrscht und gesteuert im Körper und Denken vom wahren Craving. Getrieben und gejagt, den Widersacher hart an den Fersen, seinen Atem spürend... bis ich vor Erschöpfung nicht mehr konnte und nur noch Alkohol aus mir wieder einen funktionierenden Menschen machten konnte.

Seit Bac ist vieles anders geworden. Es gibt plötzlich wieder Dinge, die "werden" möchten. Andererseits verlieren andere an Bedeutung, resp. ich ordne ihren Stellenwert anders ein. Dies ist nicht immer einfach, aber ich beginne zu spüren, was "mich" eigentlich war, ist und vor allem noch werden möchte! Gleichzeitig kehrt der Mut zurück dies auch zu realisieren, mich von Sachzwängen zu befreien und zu den neuen Horizonten aufzubrechen. Nicht unbedingt einfach mit bald 60 Jahren. Aber den nötigen Mut dazu bekomme ich momentan mitgeliefert. Möge es so bleiben!

Diesen Monat werde ich auf meinen Wunsch hin die letzte Konsultation bei meinem Psychiater haben. Ein Schlussgespräch steht bevor, da ich mich nun in einer Verfassung glaube, wo ich alleine den Weg weitergehen kann und muss. Neuen Horizonten entgegen.
Es ist fast wie Abschiednehmen. Ich lasse etwas zurück und gewinne dadurch zu Neuem. Siebenmal wirst du die Asche sein, aber einmal...

Die Bac-Verschreibung wird durch meinen Hausarzt sichergestellt. Er ist interessiert an der Sache und ich versorge ihn mit Informationen.
Zurzeit fahre ich seit ein paar Wochen auf der offenbar richtigen individuellen Erhaltungsdosis von 62.5mg. Das lassen wir mal schön so stehen. Never touch a running system...

Gründe für November-Blues hätte ich zur Genüge... dennoch fühle ich mich voller Hoffnung und lasse mich nicht von dem Strudel der Resignation mitreissen. Es will noch vieles werden.

Schön wäre es, wenn es mir gelingt, auch hier einen überspringenden Hoffnungsschimmer zu vermitteln. Dass es plötzlich irgendwo ein wenig heller wird.

Ich habe ein neues Land gefunden in diesem Leben. Bin dadurch meiner wahren Identität wieder einen Schritt näher gekommen. Vor langer Zeit habe ich mir mal in einer sternenklaren Nacht etwas versprochen. Es begleitet mich bis heute und hält mich am Leben. Es heisst suche, forsche, ergründe die Geheimnisse des Lebens, des Universums, des Seins. Lass dich nie von Ideologien und festgefahrenen Ansichten gefangennehmen. Bleibe frei in deinem Denken und Handeln. Stelle über alles stets die Liebe, die nichts fordert, so wie sie eines der Urgesetze alles Existierendes darstellt. Und gib nicht auf.

Und solange noch ein Herz in mir schlägt wird jeder Abschied zu einem Neubeginn.

Wenn es auch jetzt gerade eine Momentaufnahme ist, ich werde sie mitnehmen und mich gerne daran erinnern. Solche "Fixpunkte" im Fluss der Zeit sind wie Wegmarker und stellen für mich eine Form von Schutz dar, im jeweiligen Rückblick.

Allen einen schönen 1. Advent
LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Sonntag 2. Dezember 2012, 23:41 
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Wunderschöne Ausführungen zum 1. Advent.

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VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Freitag 7. Dezember 2012, 09:23 
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Beiträge: 354
Das schönste Plädoyer für das Leben im allgemeinen und für Bac im speziellen, das ich in der letzten Zeit gelesen habe. Danke moonriver!

LG tom

PS. Melde mich am Sonntag wieder schreibend zurück (meine Auszeit hatte nichts mit Alk zu tun!!).

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Was hier ist, ist überall - was hier nicht ist, ist nirgendwo.


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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Freitag 21. Dezember 2012, 22:23 
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Beiträge: 2608
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Hallo Forum

Heutiges Thema im Langzeitbericht:
Wie sind die Nieren- und Leberwerte nach 1 Jahr und 9 Monaten Dauereinnahme (zurzeit 62.5mg)?

Kurz gesagt, sie sind alle im grünen Bereich. Oder anders gesagt, Baclofen (hier Lioresal) hat an meinen bisherig immer guten Werten nichts verändert.

Jedoch, das Auffälligste, worüber mein Arzt nächste Woche mit mir sprechen will, ist ein abnormal hoher Wert an Vitamin D (25-OH) mit 206 nmol/l (Grenzwert max. 150). Der Wert wurde zur Sicherheit ein zweites Mal gemessen.

Die erste Frage des Arztes: Was für ein Vitaminpräparat schlucken sie und vor allem wieviel? Meine ehrliche Antwort: Ich habe seit Jahrzehnten keine Vitaminpillen geschluckt! Weil ich den Eindruck habe, dass ich sie nicht brauche (gemessen wurde z.B. auch Vit. B12, dieser Wert in einem sehr guten Bereich).

Nun, vom Essen kann es nicht kommen. Ich bin da etwas ein Minimalist. Wenig aber gesund heisst meine Devise. Max. 2x pro Woche Fleisch oder Fisch. Sonst ausgewogen. Kein Fastfood. Keine Nahrungsergänzung.

Vit. D wird ja zum grössten Teil via UV-B Strahlung der Sonne auf die Haut gebildet. Aber offenbar reicht auch dies nicht für einen solchen Wert. Ich lasse mich auch nicht von Lampen bestrahlen. Trinke auch nicht literweise Fischöl.

Nun bin ich natürlich gespannt, was mein Arzt dazu meint.
Kennt jemand hier dieses Phänomen? Normalerweise hat man ja zu wenig Vit. D...
Oder deutet es auf ein Problem hin?

Nun, ich nehme es gelassen.

LG moonriver

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