Baclofen Forum vs Alkoholismus

Lieber moonriver,

Eine Beinflussung der Leberwerte im negativen Sinn wäre ein sehr, sehr seltenes Phänomen, soweit alles ok.

Dein Vitamin-D-Spiegel ist spannend.

Die Diskussion über Vitamin D ist ja voll im Gang und viele neue Aspekte müssen berücksichtigt werden. Interessanterweise hat man in letzter Zeit auch noch herausgefunden, dass nicht nur die Niere in der Lage ist, den metabolisch aktiven Metaboliten herzustellen, sondern auch fast alle anderen Organe. Dieser in den übrigen Organen gebilde­te aktive Metabolit hat nichts mit dem Knochen- oder Calciumstoffwechsel zu tun und wird auch nicht ins Blut abgegeben, sondern reguliert lokal gewebespezifische Zellfunktionen. Das wird hier alles zu kompliziert. Diskutiert werden Zusammenhänge mit Krebserkrankungen, zum Beispiel Kolon- und Mammakarzinom, kardiovaskulären Erkrankungen, zum Beispiel arterielle Hypertonie, Autoimmunkrankheiten, zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 1, Morbus Crohn oder Multiple Sklerose, Infektionserkrankungen wie Tuberkulose, psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie oder endogene Depressionen. Überwiegend scheinen sich hier deutlich höhere Konzentrationen positiv auszuwirken.

Auch die empfohlenen Grenzwerte sind -wie so oft unterschiedlich angegeben. Für die Funktionsfähigkeit der Knochen, Zahngesundheit und Sturzrisiko wurden lange Werte um oder über 50 nmol/L als ausreichend angegeben, allerdings mehren sich Publikationen, die Werte über 75 nmol/L als optimal beschreiben. Die Befürworter hoher Vitamin-D-Spiegel weisen darauf hin, dass krebsprotektive Effekte vermutlich besonders durch relativ hohe (≥ 75 nmol/L) Serumspiegel erreicht werden könnten. Vitamin D hat eine große therapeutische Breite.

Eine Toxizität (Hyperkalzämie) tritt vermutlich erst bei Serumspiegeln ab 500 nmol/L auf. Die EU hat einen Blutspiegel von 200 nmol/L (entsprechend einer täglichen Aufnahme von 100 μg [4 000 IU] Vitamin D) als Grenze ohne beobachtete gesundheitsschädigende Effekte festgelegt.

Ich hoffte eigentlich, dass ich etwas zu Deiner Beruhigung beitragen kann.
Ok, aber woher kommt nun der hohe Spiegel? Es gibt genetisch bedingte Ursachen, die recht selten sind; verschiedene Differentialdiagnosen müssen nun "sicherheitshalber" abgearbeitet" werden; wichtig sind der Ca- und Phosphat-Spiegel im Blut, die Ausscheidung von der Ca-Menge im Urin über 24h, Bestimmung von Parathormon und Schilddrüsenhormonen im Blut. Ist ein Fall für einen Internisten/Endokrinologen (Hormonspzialisten). Und ein Röntgenbild des "Brustkorbs" würde ich mir noch wünschen. Nur so: damit kein Problem daraus entsteht!

Alles Liebe, halte uns auf dem Laufenden
herzlich jivaro

Liebe jivaro

Herzlichen Dank für Deine schnelle, ausführliche und kompetente Reaktion!

Ich habe bereits einen Termin zur Besprechung bei meinem Hausarzt Anfang Januar und werde hier wieder berichten. Und nun: Augen zu und durch...

Einen schönen 4. Advent
mit lieben Grüssen

moonriver

@all

Dies ist der letzte Zwischenbericht in diesem Jahr...

Der Tradition folgend ist der heutige Tag prädestiniert dazu, etwas Rückschau auf das vergangene Jahr zu halten.

Es hatte seine Sonnen- und Schattenseiten. Momentan eher mit Schwergewicht auf Schatten. Aktuelle Probleme im Umkreis der Familie, welche zu bewältigen sind und seit 5 Tagen meine Mutter im Krankenhaus mit der Aussicht, nie mehr in ihre eigenen 4 Wände zurückkehren zu können.
Ja, als ein Mensch mit 90 Jahren muss man mit solchen Ereignissen rechnen. Aber wenn es so weit ist, kommt es dennoch unerwartet. Auch für mich als einziger Sohn mit der entsprechenden Verantwortung. Bis und mit einer Patientenverfügung...

Ich weiss, dass ich in nächster Zeit einiges zu stemmen habe. Zum Glück mit meiner Frau als echte Lebenspartnerin, welche mir eine grosse Stütze ist.

Selber auch noch mit einem unerwarteten Laborbericht und Ende der Woche einer Arztkonsultation.

Eigentlich reicht es im Moment. Aber, und dies ist hier eigentlich das Entscheidende, ich funktioniere ohne einen Gedanken an Alkohol verschwenden zu müssen. Eigentlich wäre genug zusammen, dass dies als Entlastung ein Thema sein könnte. Ich sage hier einfach: Baclofen sei Dank! Gerade solche Situationen sind Belastungsproben.

Und damit möchte ich mich auch dem Licht zuwenden, welches ich im vergangenen Jahr erleben durfte. Teils unvergessliche Tage des Sommers, die gute Entwicklung unserer Enkeltochter. Tage erfüllt von Sonne, Blütenduft und sanftem Wind, Nächte voller tiefer Träume und Momente des "Seins" wie losgelöst vom Zeitpfeil.

Ein bisher alkoholfreies Jahr, das es auch heute Abend bleiben wird. Im ganz privaten kleinen Kreis zu Hause. Ich fühle mich in einer ausgelassenen Gesellschaft unwohl. Momentan sowieso.

Somit die besten Wünsche an alle ins Forum für 2013 und jeden Tag trotz harten Realitäten eine neue Entdeckung, ein kleines Wunder. Sie sind überall verborgen... auch des Nachts am sternenklaren Himmel.

LG moonriver

@all

Zwischenbericht

Das Thema Alkohol ist trotz einer momentan bewegenden und traurigen Zeit im Hintergrund. Dies mit einer konstant weitergeführten Dosierung von 62.5mg/Tag. Die letzten Nebenwirkungen in Form von kurzen Müdigkeitsanfällen haben sich in den letzten Monaten nun mehr oder weniger verloren. Es gibt Tage in Folge, wo ich überhaupt nichts mehr davon wahrnehme. Die angenehme Müdigkeit spät am Abend verbunden mit tiefem und erholsamen Schlaf ist jedoch geblieben. Dafür bin ich unendlich dankbar! Auch hier ein Beweis, dass keine Abhängigkeit einsetzt und für dieselbe Wirkung die Dosis erhöht werden müsste.

Gerade seit Weihnachten läuft meine Therapie auf einem Prüfstand. Ein plötzliches Ereignis hat meine schon seit längerer Zeit zunehmend demente Mutter zuerst als Notfall ins Krankenhaus und seit dieser Woche in ein Pflegeheim geführt. Sie befindet sich nun in einer Verfassung, wo eine Rückkehr in ihre Wohnung unmöglich geworden ist. Wir konnten ihr den Wunsch erfüllen, so lange als möglich dort zu bleiben. Dies mit der Unterstützung von Pflegepersonal nebst unserem Einsatz.
Es ist bedrückend, wie Demenz (auch ohne die Diagnose von Alzheimer) langsam die kognitiven Verknüpfungen einer Persönlichkeit auflöst und unaufhaltsam fortschreitet. Der Zerfall der mentalen sowie auch der körperlichen Verfassung. Die eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeit. Das Kurzzeitgedächtnis ist so arg betroffen, dass es nicht einmal mehr ausreicht, den gefassten Gedanken in einen ganzen Satz zu kleiden... dazu die mehr und mehr fortschreitende Sehbehinderung.
Dennoch, und dies erscheint mir wichtig, gehe ich davon aus, dass die effektive Persönlichkeit des betroffenen Menschen davon "unbeschadet" bleibt. Wenn auch die Kommunikation in die hiesige Welt unterbricht, so nehmen diese Menschen die Umgebung und die an sie gerichteten Worte dennoch wahr. Respekt und Würde ist auch hier ein Thema... ich selber sehe im Gegenüber immer noch den aktiven, interessierten Menschen, so wie ich ihr Bild über Jahrzehnte wahrgenommen habe.

Die Welt der Pflegeheime und auch der Psychiatrie als Besucher kennenzulernen, rückt manches in ein anderes Licht. Von der Gesellschaft als ach so wichtig Hochgespieltes verliert plötzlich an Stellenwert. Es eröffnet auch das Bewusstsein, dass es jeden unvermittelt treffen kann. Und plötzlich wird man bescheiden... und fühlt trotz der Unbill des Lebens eine Form von Glücklichsein.

Trotz diesen Ereignissen und auch den damit verknüpften administrativen Aufgaben erlebe ich in mir eine Form von Kontinuität und Festigkeit, die ich dem Resultat der Bac-Therapie zuschreibe. Vor Jahren hätte ich in dieser Situation wohl eine Blockade in meinem Inneren erlebt. Die Lösung mit Alkohol wäre die Konsequenz gewesen...

Dieses Forum stellt für mich auch eine grosse Hilfe dar. Erleben wir doch gerade wieder so positive Resultate. Es macht Sinn und gibt Hoffnung, den Weg weiter zu gehen! Immer werde ich dankbar bleiben, den Weg zu Ameisen's Buch und hierher gefunden zu haben.

Ich wünsche allen ein gutes Wochenende

LG moonriver

Lieber Moonriver,

als meine Mutter (83) vor etwa 1 1/2 Jahren ihren 2. Schlaganfall erlitt, glaubten wir auch nicht, dass sie jemals wieder nach hause zurückkehren würde. Sie sah damals schrecklich aus und verbrachte erstmal einige Monate im Pflegeheim.

Mein Vater (82), nahm die Bürde auf sich, holte sie nach hause und pflegt sie rund um die Uhr. Zwei mal pro Woche kommt der Physiotherapeut vorbei. Dank der "Spiegeltheraphie", kann sie mittlerweile sogar ihre gelähmte rechte Hand wieder zum Essen benutzen.

Also nicht den Kopf hängen lassen...

LG

Lieber Delle

Vielen Dank für Deine tröstenden Worte.
Sie haben mich an einem etwas schwierigen Tag zur rechten Zeit erreicht...
Momentan sehe ich zeitweise einen Berg vor mir. Vieles muss erledigt werden. Vieles ist gesagt, aber ebenso vieles noch nicht.
Nun, ich halte mich mit meinen Methoden über Wasser. Dies ist mal das wichtigste. Damit ich die Übersicht nicht verliere. Und dies mit Blick nach vorne!

Alles Gute
Herzlich moonriver

Lieber moonriver,

bitte vertraue auf deine Kraft! Dir alles Gute!

LG Aspino

Danke auch Dir @Aspino!

So starte ich nun in eine neue Woche. Im Notfall erhöhe ich die Dosis. Ein "Barometer" dazu ist die Schlafqualität.

LG moonriver

Lieber moonriver,

nur rasch alles Liebe, GGG und der Wunsch für jede Menge Kraft. Versuch bei allem was Du tust und erledigst ganz bei der Sache zu sein, ganz im hier und jetzt. Manchmal kann man nur Stunde für Stunde "schaffen", manchmal sind die Abschnitte noch kürzer.

Ich denk ganz fest an Dich
jivaro

@moonriver

hast du schon ein Ergebnis zu den hohen Vit.D Werten?
LG