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 Betreff des Beitrags: 14 Monate Bac und kein bisschen weise..
BeitragVerfasst: Freitag 1. April 2011, 14:13 
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11
Beiträge: 381
Wohnort: Moers
Liebe Forenmitglieder,

dies ist kein Bericht, sondern schon ein Hilferuf (hätte nie gedacht, dass ich so was mache). Wollte als alter Hase (über 14 Monate Bac) eigentlich eine Erfolgsgeschichte präsentieren. Ich wollte hier einen ganz tollen Beitrag schreiben und glänzen. Leider ist dem nicht so. Ich habe viel mit Bac experimentiert und merke, dass ich mit meinem Latein am Ende bin.

Meinen letzten Eintag habe ich ende November gemacht. Habe dann 8 Wochen gut und zufrieden gelebt. Ich hatte sogar so was wie Glücksgefühle und dachte, ja- jetzt funktioniert es. Mitte Januar fiel ich dann in ein tiefes Loch. Keinen Antrieb mehr, null Motivation. Ich fing wieder an zu trinken. Anfänglich ging es auch gut. Bekam wieder einige Dinge geregelt, aber dann kippte das Ganze.

Meine Bac- Dosis liegt zwischen 100 und 150 mg.. Ich weis aus meinen Erfahrungen genau: wenn ich über 70 g Alkohol/pro Tag gehe, ist Bac wirkungslos. Habe dann am 13. Februar kurz entgiftet und war wieder 2 Wochen clean. Ja und dann wieder der gleiche Prozess.

Mir geht es zurzeit einfach nur Scheiße. Ich hatte soviel Hoffnung geschöpft und denke im Moment: Du bist ein Arsch, selbst mit Bac bekommst du deine Sucht nicht auf die Reihe. Ich kenne die positiven Effekte, doch irgendwie geht es bei mir nicht.
Habe jetzt fast 2 Jahre nicht gearbeitet (überbrückt mit Krankengeld und ALG 1) Das wird bald erschöpft sein. Ich werde dieses Jahr 50! Ich habe richtige Zukunftsangst.

Ich müsste eigentlich irgendwo professionell entgiften, aber ich habe Angst, dass die mir dann sofort das Bac wegnehmen. Nächste Überlegung war, Bac langsam runter zu fahren, um dann irgendwann wieder neu anzufangen. Bei einer Alk-Dosis von 0,5 l Wodka und 2 Dosen Starkbier ist der Entzug schon heftig. Mein Bauch ist richtig aufgebläht, da ich zusätzlich noch 3 l Wasser am Tag trinke. Dazu kommen noch 50 Zigaretten am Tag. Mein ganzer Rachenraum ist entzündet.

Ich weis im Moment einfach nicht weiter.. Klar.. ich muss runter vom Stoff.. Leicht gesagt. Neben Bac nehme ich seit 2 Woche wieder 3*25 mg Doxepin, um die Entzugserscheinungen zu mildern. Nehme mir jeden Tag vor, nicht zu trinken, aber es geht einfach nicht.
Sorry für meine knappe und chaotische Ausdrucksweise, aber mehr geht im Moment einfach nicht.

Ich habe mich lange zurückgehalten, um Neuanfänger nicht zu entmutigen. Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass der Weg mit Bac richtig ist…

Liebe Grüße Volker aus Moers

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„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“
George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: 14 Monate Bac und kein bisschen weise..
BeitragVerfasst: Freitag 1. April 2011, 15:39 
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Zitat:
Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass der Weg mit Bac richtig ist…

Der beste Satz kommt am Schluss. Ich habe mir aufgrund Deines Hilferufs alle Deine Beiträge durchgelesen. Deine bisherigen Erfahrungen sind in der Summe doch gut. Wie es richtig wäre, hast Du ausführlich beschrieben, welche Fehler Du gemacht hast auch. Wie Du jetzt erneut Anlauf nehmen musst, weißt Du ebenfalls. Bleibt die Frage nach der psychotherapeutischen Begleitung. Gibt es Zielvereinbarungen, besprecht ihr Vor- und/oder Rückfälle, wie geht ihr damit um, wie beurteilt Dein Therapeut die derzeitige Situation?

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: 14 Monate Bac und kein bisschen weise..
BeitragVerfasst: Freitag 1. April 2011, 18:12 
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Beiträge: 381
Wohnort: Moers
Hallo federico,
ich erzähle schon lange nichts mehr von Rückfällen.. Ich weis ja was dann kommt. In der Selbsthilfegruppe nimmt man mich auch nicht mehr ernst. Zitat "dir fehlt es an deiner Entscheidung, dem Alkohol zu entsagen". Ja das stimmt ja auch, was soll ich denen noch entgegnen?... Es ist wie es ist...

lg Volker

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 Betreff des Beitrags: Re: 14 Monate Bac und kein bisschen weise..
BeitragVerfasst: Freitag 1. April 2011, 20:00 
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Beiträge: 1949
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Lieber Volker,
also ich glaubs ja nicht...Du kennst doch Federicos Lapse und Relapse-Theorie..."toxische Scham" ist das letzte was Du jetzt brauchst, die Kommentare aus der SHG find ich nicht wirklich ok, wichtig ist doch, dass Du selbst gemerkt hast wie "es" nicht geht!

Ich halte Dir alle Daumen...
LG jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: 14 Monate Bac und kein bisschen weise..
BeitragVerfasst: Freitag 1. April 2011, 21:56 
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Beiträge: 381
Wohnort: Moers
jivaro hat geschrieben:
Lieber Volker,
also ich glaubs ja nicht...Du kennst doch Federicos Lapse und Relapse-Theorie..."toxische Scham" ist das letzte was Du jetzt brauchst, die Kommentare aus der SHG find ich nicht wirklich ok, wichtig ist doch, dass Du selbst gemerkt hast wie "es" nicht geht!

Ich halte Dir alle Daumen...
LG jivaro


Danke jivaro,
stimmt, genau das kann ich jetzt nicht gebrauchen..

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 Betreff des Beitrags: Re: 14 Monate Bac und kein bisschen weise..
BeitragVerfasst: Samstag 2. April 2011, 18:50 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Zitat:
Es ist wie es ist...

Okay, aber wie es anders sein könnte, weißt Du auch. Weil es schon anders war. Geh an diesen Erinnerungs-Punkt zurück und knüpf da wieder neu an. Vor allen Dingen geh nicht zu einer SHG die nach altem Muster argumentiert. Hier ein Auszug aus den neu formulierten 10 Erkenntnissen:

Zitat:
10. Ausschlusskriterien: Jede Therapie, die Betroffene nicht dauerhaft weiterführt oder die mit Erklärungsmustern arbeitet, die ein Therapieversagen ausschließlich dem Betroffenen selbst anlastet, ist kontraproduktiv und daher zu ändern oder zu unterlassen.

Alle Erkenntnisse findest Du hier: viewtopic.php?f=56&t=1080


Es spricht alles dafür, einen neuen Anlauf zu nehmen und nichts spricht dagegen.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: 14 Monate Bac und kein bisschen weise..
BeitragVerfasst: Montag 4. April 2011, 13:11 
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11
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Wohnort: Moers
Willo hat geschrieben:
Hallo Volker,

Niemand hat gesagt, dass es immer leicht ist...



Hallo Willo,
danke für deine aufmunternden Worte. Ich muss immer noch kämpfen. Habe meinen Level schon runtergefahren und ich hoffe, bald wieder ganz ohne Alk auszukommen.
Das größte Problem ist meine innere Starre, das heißt, ich bekomme meinen Arsch einfach nicht hoch. Z.Z. mache ich alles nur mit viel Überwindung, aber nicht mit Freude. Das einzige was mich aufrecht hält ist die Erfahrung, dass es anders sein kann.
In diesem Sinne, ich bleib am Ball..

Volker

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