Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Samstag 12. November 2011, 14:31 
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Registriert: Dienstag 4. Januar 2011, 18:57
Beiträge: 186
Diesen Titel habe ich gewählt, weil ich ganz alkoholabstinent leben möchte und - darüberhinaus aus gesundheitlichen Gründen auch muss.

Und merkwürdiger weise bereitet mir dieses Anliegen mittlerweile auch hier im Forum Unbehagen.
In den Nix-Foren gibt es keine Heilung, dort ist einigermaßen "heil", wer lange Zeit abstinent, "trocken" genannt, lebt. Es werden Trockengeburtstage gefeiert, Rückfaller werden gemaßregelt usw. Eine grandiose Philosophie rankt sich darum, in der auch das Suchtgedächnis eine tragende Rolle spielt. Jedenfalls kann ich mich damit nicht identifizieren, mit der Haltung.

Hier, so verstehe ich es, gilt der als "geheilt", der wieder in Maßen Alkohol trinken kann. Die Trink-Choreografie kann verändert werden, in Verbindung mit Bac und es ist möglich, Alkohol in vernünftigen Mengen zu trinken.

Das mag sein, die Existenz eines " Suchtgedächtnisses" halte ich schon für möglich, vielleicht anders betitelt, GABA in Dysbalance/fehlendes oder so. Neurochemie durcheinander, Bac mag da ausgleichen.
Egal, für mich ist das Thema zu ernst, um mich mit KT zu beschäftigen.

Ich wünsche jedem, dass er/sie seinen Weg finde, um mit oder ohne Alkohol umzugehen.

Schade finde ich, dass ich auch hier offenbar wieder die einzige bin mit meinem Anliegen.
Egal, ich hab den Absprung wieder geschafft, 1 Jahr ist mein Ziel. dann sehe ich weiter. 1 Glas Sekt bringt mich nicht um, aber - mir schmeckts einfach nicht und warum sollte ich mir was einflößen, was mich anwidert? Ich liebe Wodka, aber - das gleiche. Ich liebe die Wirkung, nicht den Geschmack.
Letztens war ich in der Schweiz, dort lebt ein Teil meiner Familie und ich freute mich sehr, meinen Cousin mal wieder zu treffen, wir sehen uns selten. Gespräche mit ihm sind mir ein besonderer Genuß. Es wurde edler Roter gereicht, auf den ich keine Lust hatte. Nun, im Laufe des abends wurde es mir immer unangenehmer, mit ihm zu reden - der Rotweingeruch ekelte mich an. Er hat kein Problem mit Alkohol. Vielleicht ist das wie mit den Rauchern - Ex-Raucher werden oft die militantestfen Nichtraucher.

Jetzt hab ich wieder meinen eigenen Thread.
Gibt es denn noch mehr Leute hier, die ganz auf Alkohol verzichten möchten?

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Was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht, noch, was ihre Gestalt sei. Die Kräfte, die mich hindern, es zu wissen, sind zahlreich, und auch ist die Frage verworren und das menschliche Leben kurz. Protagoras


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 Betreff des Beitrags: Re: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Samstag 12. November 2011, 15:30 
Hallo Diana,

bin ganz auf Deiner Seite. Obwohl erst seit 4 Monaten abstinent, kann ich mir im Momnet auch nicht vorstellen zu trinken. Ich hätte zur Zeit noch viel zu viel Angst in alte Strickmuster zu fallen, es fällt mir aber auch nicht schwer meinen momentanen Status zu halten. Ich kann eigentlich noch gar nicht glauben, daß dieser, meiner Zustand der Abstinenz von Dauer sein kann, hoffen tu ich es natürlich, da ich überhaupt nicht abschätzen kann, was passiert wen ich plötzlich wieder Bier oder Wein probieren würde. Neugierig werde ich vermutlich schon irgendwann, würde aber auf keinen Fall in Gesellschaft die Probe auf´s Exempel starten, denn meine körperliche und psychische Reaktion möchte ich mit keinem teilen.
Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, ich bin zur Zeit überhaupt nicht auf dem Weg dorthin.
Bin im Moment so stabil, wie in den letzten 20 Jahren nicht und genieße dieses neue Leben in vollen Zügen.Komischer Weise genieße ich das aber nur für mich allein, mein Umfeld reagiert mit ziemlicher Distanz. Habe mich wahrscheinlich doch ziemlich verändert, mein Selbstbewußtsein ist jedenfalls sehr gestiegen.
Das alles möchte ich nicht riskieren und verzichte zur Zeit lieber auf die Erfahrung des moderaten Trinkens.

Danke für Deinen thread,
Gruß, benaulim


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 Betreff des Beitrags: Re: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Samstag 12. November 2011, 16:53 
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Zitat:
Schade finde ich, dass ich auch hier offenbar wieder die einzige bin mit meinem Anliegen.
@Diana,

wie kommst Du denn darauf? Es gibt hier jede Menge User die abstinent leben wollen. Im Gegensatz zu den anderen Foren ist es aber nicht die Voraussetzung zur akzeptierten Forenmitgliedschaft. Wir üben hier nicht, wir leben Toleranz.

Unser neuer Moderator @warzo ist abstinent und will es bleiben. Unser neuer Administrator @delle54 übrigens auch.

LG Federico
(etwas irritiert)

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Samstag 12. November 2011, 18:13 
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Zitat:
Ja, ... abstinent ... bleiben ... wäre schön ... Moderator ... auch ... mal ... sehen ...
@warzo,
liest sich so beschwingt, ... du wirst doch nicht ... ?

Im ernst, wir könnten zu diesem Zweck unsere neue Schnellumfrage einsetzen um mal zu sehen wie sich das Verhältnis Abstinenz zu Nichtabstinenz verhält. Bei allen Umfragen bisher waren es immer 50:50 roundabout.

Wenn die bisherigen User dieses Threads einverstanden sind, mach ich das.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Samstag 12. November 2011, 20:25 
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Beiträge: 186
Federico hat geschrieben:
liest sich so beschwingt, ... du wirst doch nicht ... ? (...) Schnellumfrage


Zitat:
ad: Schnellumfrage. Was meint die Gründerin dieses Threads?

LG warzo



Hi Warzo, Hi Federico,

Nein, bitte bitte keine Umfrage. Ich glaube es auch so, dass es mehrere gibt. Ich habe sie nur nicht gesehen trotz mittlerweile gelaserter Adleraugen.
Sie sind vielleicht stiller und beteiligen sich nicht so intensiv. Ich wollte nur nicht mehr so gefühlt alleine sein, lese meist über MT / KT und wie auch immer. Mit der Wirkung, dass ich gerne auch mal wieder zulangte. Natürlich ist das nicht dem Forum geschuldet (bin ja froh, dass es hier eben *nicht* zugeht wie in den Nix-Foren, wo jeder bunte Gedanken auf "trinken wollen" reduziert wird, aber ich beginne zu verstehen, warum bei manchen eine starke Abneigung gegen jede Form der Schilderung von Alkoholkonsums besteht - es ist reiner Selbstschutz).

Es ist gut, wie es es ist hier - ich wollte nur Gleichgesinnte finden. Ich hab nix gegen Alkohol - nur wie gesagt - gesundheitlich und so für mich momentan ein No Go.

Sollte die Umfrage aber heißen: "soll Warzo als Mod bleiben" - nee, war n Scherz. Ohne Warzo? =((
..........................................................


Hallo benaulim :-h ,

einen herzlichen Grunß an dich. Hab natürlich gleich mal nachgeschaut, was benaulim heisst, mein Schulfranzösisch wird immer erbärmlicher..
Wäre gar nicht notwendig gewesen - ein Ort auf GOA ist das, cool. Eine GOA Party auf GOA ist das einzige, was mir noch fehlt in meinen Substanzerfahrungen.
Und über Goa bin ich auf einen, wie ich finde, statthaften Vergleich zum KT gekommen, dem kontrollierten Substanzkonsum, also: anstatt KT könnte ich einmal im Jahr nach GOA fahren und dort eine Droge konsumieren, die mir, im Gegensatz zu Alkohol (oder in Kombination mit ganz wenig) wirklich gut gefallen hat: MDMA. Hätte den Vorteil, dass es echt kontrolliert wäre, da weit weg von hier.
Dass Alkohol legal ist und viele viel harmlosere Sachen nicht... aber das ist ja ein alter Hut. Wie ichs verstanden habe, hast du in Goa indes seriöseres unternommen als Partys gefeiert..

Hab deinen Thread mal durchgelesen. Interessante Geschichte - erst ganz gering dosiert und dann abgesetzt. Bist du noch bei 0?
Ich dosiere auch ganz niedrig: 5, 5, 2.5. Stand schon vor dem absetzen, weil ich nicht mehr einschlafen konnte - da probierte ich Warzos Krümel-Methode. Die funktioniert, kein Craving, Voraussetzung ist, dass ich regelmäßig esse.

Ich hoffe, Du lässt wieder was von dir hören, interessant: abstinent erst mit, dann ohne Baclofen.

Herzliche Grüße
Diana

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 Betreff des Beitrags: Re: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Sonntag 13. November 2011, 14:39 
Hallo Diana,

mit Schulfranzösisch wärst Du wirklich nicht weiter gekommen, Goa war bis Ende der 60´er Jahre eine portugiesische Provinz und ist keine Insel. Daher auch die Toleranz gegenüber ausschweifenden Partys und Drogen. Die Beatles waren ja auch eine Zeitlang dort und haben sich "vergnügt". Heute ist das aber nicht mehr so wild, schon gar nicht in Benaulim, das ist ein recht gemütliches Dorf mit ellenlangem Strand.
Da ich außer Früh Kölsch, Gaffel, Bitburger, Veltins, Krombacher, KöPi, Flensburger, Paulaner, Erdinger, Schäffler, Augustiner, Franziskaner, Löwen,Spaten.............................................. ;) nie andere Drogen konsumiert habe, kann ich mir kein Urteil über die Vor- und Nachteile der Goa- Szene machen, habe Goa immer nüchtern erlebt.

Ich bin mit Bac immer noch auf null und komme zur Zeit damit gut zurecht. Habe aber immer standbyBac in meiner Nähe.
Das mit dem Essen ist bei mir so eine Sache, ich habe vor meiner abstinenten Phase immer unregelmäßig gegessen, jetzt genau das Gegenteil. Ich glaube ich bin hier der einzige der heftig zugenommen hat, meine Süßattacken dauern an. Die 6 Kilo die ich zugenommen habe verbuche ich aber als positiven Effekt, ebenso wie die Raucher die aufgehört haben und fast ausnahmslos danach zunehmen.


Viele Grüße, benaulim


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 Betreff des Beitrags: Re: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Sonntag 13. November 2011, 14:54 
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Beiträge: 8253
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Zitat:
Ich glaube ich bin hier der einzige der heftig zugenommen hat, meine Süßattacken dauern an.
[-x

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 Betreff des Beitrags: Re: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Sonntag 13. November 2011, 20:05 
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Hallo Golden Tulip,

GoldnTulip hat geschrieben:
in deinem Abstinezthread hab eigentlich ich nichts zu suchen. Ist eine Frage des Respekts. Ich trau mich trotzdem was dazu zu schreiben.



Das find ich jetzt ganz stark. Klar hast du was darin zu suchen, egal, wie deine Entscheidung zum Alk gerade ausfällt.
Ein Arbeitskollege (unsere Büros sind über ganz D verstreut) sagte mir mal beim ersten gemeinsamen Treffen: "du bist also Diana - also, ich habe mich dich viel ernster vorgestellt..

Zitat:
Mir gefällt deine Herangehensweise, du hast für dich eine Entscheidung getroffen, und was du schilderst, bemerke ich auch: Baclofen wird teilweise zum Hilfsmittel für KT instrumentalisiert, Abstinenz ist für Doofe (es herrscht Einigkeit gegen die Nix-Fraktion).
Das finde ich nicht richtig.

Jetzt wird's schwierig.
Erstens empfinde ich Neid, wenn du so klar das Übel mit der Wurzel ausrottest. Kein Alk - kein Problem - so what?


Das ist mein Wunschdenken, Golden.
Heute, nach einem schönen Herbstspaziergang im Wald, Schatz und Hunden, kam danach der **Befehl** (aus mir! anders kann ich das nicht ausdrücken): jetzt einen Sekt! Hin zum goldenen, warmen Gefühl, es muss jetzt sein! Was habe ich getan - was hat mein Partner getan, ich bin eben eine Sirene - wir fuhren zu unserer Station.


Warzo hat geschrieben:
aus welchem Grund ist dir die Entscheidung für Abstinenz wichtiger als ein situatives Für und Wider? Ist es, weil es leichter ist oder weil du festgestellt hast, dass Trinken eine Scheinwirklichkeit suggeriert, die gar nicht deine ist? Oder was anderes?



Ich habe kein Wahl, Warzo. Nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus Launenhaftigkeit : ich bin, warum auch immer, bisweilen
gerne berauscht (aber was machte dies, wenn ansonsten alles in O. wäre - ich würde ab und zu mich berauschen und fertig - Hermann Hesse sagte ja auch mal "was wäre das Leben ohne Rausch" - die Quelle spare ich mir mal, die findet sich aber ganz easy). Ich meine aber auch, das als eine Gewohheit ausgemacht zu haben, die sich wieder mal eingeschliffen hat.

Gesundheitlich hatte das mal eine Ursache, also: Anfang der 90er hat meine Ärztin mir eine Erkrankung diagnostiziert und sagte: "kein Weltuntergang, nur eines ist wichtig: Alkoholabstinenz". Fürderhin war das für mich kein Thema mehr. Mehr als 10 Jahre lang habe ich nichts getrunken. Es gab ca. 4 Ausnahmen: 4 x während dieser Zeit im Mai zur Hexennnacht, da habe ich die ganze Nacht hindurch getanzt und getrunken. Aber kein Besäufnis, es artete nicht im suff aus. Es war echt Party und Feierei.


@warzo:

Zitat:
... und im übrigen würde mich nun und wie immer interessieren, was Diana meint zum Thema "Abstinenz versus Situatives Für und Wider" - das halte ich nämlich für eine Kernfrage. Mechanistisches "Kein Bock auf Alkohol" war ja schon mal eine Brech-Parole irgendeines längst verblichenen Suffnix-Ministeriums.


Ich habe keine Antwort daurf, weil es intellektuell nicht lösbar
ist =((
Es (der wunsch: Trink!") überfällt mich wie ein plötzliches Unwetter - z.B. heute, nach diesem wirklich schönen Waldspaziergang mit vielen schönen menschlichen Kontakten ( wir haben recht ungewöhnliche Hunde, da entsteht immer wieder ein nettes Gespräch): "Trink was!!!" "Tauch ein in das Gefühl der Wärme, der was weiss ich" Na, ich bin schon drin, hab heute nachgegegeben.

So kann das nicht weiter gehen. Das ist kein Genuss -Trinken (was ist das überhaupt?) In den 10 Jahren, in denen ich keinen Alk trank, enpfand ich nie den Wunsch, mich irgendwie berauschen zu wollen - das Leben selbst hielt rauschhafte Momente bereit. Immer wieder.

Ich will aber auch nicht in den Nix-jargon verfallen, der da heisst: "als ich noch soff....." und im Gegensatz zu "heute, seitdem ich abstinent bin" - das liest sich wie zwei verschiedene Personen. Ich habe nur eine, ich möchte mich nicht so spalten.

Also bin auch ich selbst noch auf der Suche.
Eine Erhöhung der Bac Dosis kanns nicht sein, ab 50 mg fällt mir alles aus den Händen
Es muss eine Mischung sein aus Bac und Durchalten. Wenn ich *eine* Erfahrung mein Eigen nennen darf dann diese: je länge der letzte Alk zurückliegt, desto geringer der Druck, welchen zu konsumieren.


Euch alles Liebe
Diana

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 Betreff des Beitrags: Re: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Sonntag 13. November 2011, 23:36 
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Beiträge: 186
Warzo hat geschrieben:
aus welchem Grund ist dir die Entscheidung für Abstinenz wichtiger als ein situatives Für und Wider? Ist es, weil es leichter ist oder weil du festgestellt hast, dass Trinken eine Scheinwirklichkeit suggeriert, die gar nicht deine ist? Oder was anderes?


Zitat:
... und im übrigen würde mich nun und wie immer interessieren, was Diana meint zum Thema "Abstinenz versus Situatives Für und Wider" - das halte ich nämlich für eine Kernfrage. Mechanistisches "Kein Bock auf Alkohol" war ja schon mal eine Brech-Parole irgendeines längst verblichenen Suffnix-Ministeriums.


Jessas, bevor ich ich mich in philosophischen Ergüssen ergehe (habe ich gerade versucht, in der 6. Reihe hab ich's wieder gelöscht), versuche ich lieber, eine pragmatische Antwort zu geben, soweit sie mir hier möglich ist.


"Abstinenz versus Situatives Für und Wider"

...ist m.E. der Kernpunkt, genau darum gehts.
Und hier komme ich um den Suchtpunkt nicht herum. Ich trinke euch, wenn nötig, alle 2 Wochen was vor. " Glas Sekt mal auch zwei, dann genug. Geht, kein Problem.
Natürlich nur am Wochenende. Aber - es kann doch iwie nicht sein, dass mein Verlangen sich aufs WE beschränkt ? Stell sich das mal jemand bei sexuellen Bedürfnissen vor. Entweder ich mag etwas und verlange (zumindest innerlich) danach in meinem Leben - oder es ist etwas, was ich als weniger persönlich wertig einstufe und es auf die Wochenden beschränkt wissen mag (z.B. meine Erlebnisse im Wasser- Strömungskanal, ein grandioses Erlebnis, auf einen Wochentag je Woche beschränkt, mich darauf freuend und damit zufrieden).
Irgendwie merkwürdig finde ich den Vergleich gerade - für zu Beginn genannte beide "Sachen" Alk und Sex.

Wäre ich persönlich Genußtrinker, wie z.B. eine Freundin von mir, die zu einer bestimmten Sorte Fisch auf dem Teller eine bestimmte Sorte Weißwein für wichtig erachtet - dann wäre es einfach. Für sie ist der Alkohol in dem Weißwein nicht das, was letztendlich zählt, sondern die Summe der Geschmackserlebnisse des Gerichtes.
Aber so bin ich nicht gestrickt. Für mich gilt: Alkohol oder keine Alkohol. Es geht nur um die Wirkung, um sonst gar nichts. Mein Vater ist Weinsammler, er sammelt alte und edle Weine. Ich habe diese gesamte Weinerproberei mit dem Schlürfen und dem Beurteilen nie nachvollziehen können - für mich schmeckt Wein einfach sauer und eklig. Da machten bei mir auch die jeweis beurteilten "Spitzen"-Weine keine Ausnahme.


"Abstinenz versus Situatives Für und Wider"

Das hört sich nach wiederholtem lesen für mich gerade sehr kompliziert an.
Das Leben ist ja an sich schon kompliziert genug mitunter finde ich gerade und, weiter, neuer Gedanke: warum soll ich mich auch noch mit dieser Wertung befassen - womöglich noch stetig?
Ich habs für mich so gelöst: ich hab alkmäßig nen Knacks oder, wie ein Hai - wenn ich Blut geleckt habe, dann will ich mehr. Für mich ganz einfach, für ein Heer von Therpeuten und Institutionen ein Riesengeschäft.
Baclofen versetzt mich in die Lage, das Craving zu vermindern.
Nicht mehr und nicht weniger. Alles andere, dem Craving nachzugeben, endet *früher oder später* im Wahnsinn (dass ich noch lebe ist schon was, diverse Narben erinnern mich dran, dass das kein Spaß war, was ich immer wieder als solchen erlebt habe).
Das habe ich begriffen. Mehr muss ich irgendwie gar nicht wissen - dies nach 13 jahren Beobachtung meines Suchtverhaltens


Zur Therapie: es ist nicht so, dass ich nicht wüsste, warum ich den Rausch liebe. Zum einen ist der Rausch ein Teil Ekstase - und die gehört zu einem guten Leben bisweilen dazu.
Mancher Rausch von mir indes glich einem Suizid, einmal wurde ich auch reanimiert, ich rief kurz "davor" eine Freundin an, die den Notarzt rief, ich wollte wohl doch noch nicht... aber, ich kenne auch den Lustrausch. Mehr Flow, oder wie auch immer, es gibt Tausende von Gründen, sich in das Rausch-Reich zu begeben.
Es gilt für mich nur noch, die Finger vom Alkohl zu lassen. Die Vergangenheit kann ich nicht mehr verändern. Aber, so der Titel eines Buches: "es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben".
Mit meinen Eltern bin ich ausgesöhnt, mehr, als war, geht nicht. Was jetzt gefragt ist ist "Finger weg" vom Alk. Oder auch nicht.
Dann aber mit den Konsequenzen, die dieses eben mit sich bringt.

Nicht mehr und nicht weniger.
Wie einfach doch im Grunde...

Herzlichst
Diana

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 Betreff des Beitrags: Re: Dianas Abstinenzthread
BeitragVerfasst: Montag 14. November 2011, 00:47 
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Beiträge: 8253
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Zitat:
Hermann Hesse sagte ja auch mal "was wäre das Leben ohne Rausch"
@Diana,
Na ja, so ähnlich jedenfalls.

„Jedes Leben wird ja erst durch Spaltung und Widerspruch reich und blühend. Was wäre Vernunft und Nüchternheit ohne das Wissen vom Rausch, was wäre Sinnenlust, wenn nicht der Tod hinter ihr stünde, und was wäre Liebe ohne die ewige Todfeindschaft der Geschlechter?" (Hermann Hesse, Narziß und Goldmund)

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