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Mehr als 6 Monate Erfahrung mit Baclofen
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Re: Darf nun auch hier schreiben.

Sonntag 1. April 2012, 18:17

Hallo jivaro

Das mit dem Avatar konnte ich nicht wissen. Ich lese im französischen Forum nicht mit.
Ich kam darauf, da ich seit vielen Jahren eine solche Taube an einem Halskettchen trage...

LG moonriver

Re: Darf nun auch hier schreiben.

Sonntag 1. April 2012, 19:47

Lieber moonriver...
Hey, es störte mich doch nun überhaupt nicht... (ausserdem schreib ich in Frankreich doch eher gar nicht, Federico wär nicht glücklich..., ich hab schliesslich hier ausreichend zu tun...und bleib doch immer "hinterher").

Der jetzige Avatar ist auch wunderschön!

LG jivaro

Re: Darf nun auch hier schreiben.

Sonntag 1. April 2012, 19:48

:YMAPPLAUSE: den neuen Avatar finde ich viel passender zum Nick Moonriver ...

LG Federico

Re: Darf nun auch hier schreiben.

Sonntag 1. April 2012, 21:18

@jivaro
@Federico

Danke, diesen Avatar behalte ich nun.
Einen guten Start in die neue Woche!

LG moonriver

Re: Darf nun auch hier schreiben.

Sonntag 1. April 2012, 22:48

Hallo moonriver,

ausmisten, sich von altem Ballast trennen, das klingt doch wunderbar. Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei. Der erste große Ballast, von dem ich mich trenne konnte, war das Rauchen. Meine letzte Kippe rauchte ich Ende des Jahres 2000, und es war ein herrliches Loslassen. Dass es mit dem Alk noch 12 Jahre weitergehen sollte und das Thema so völlig immer noch nicht durch ist, hat mich eins gelehrt: Das Rauchen sein zu lassen, ist viel einfacher. Und so 'ne Bronchitis vielleicht ein Zeichen? Wenn Du jetzt eher das Bedürfnis hast, mir ein Zeichen zu geben, das Zeichen nämlich, dass ich mir meine Ratschläge an dieser Stelle sparen sollte - auch o.k.; stimmt durchaus, dass ich noch genug eigene Baustellen habe. Vielleicht gelingt es Dir aber, mein Einmischen als Wertschätzung so verstehen. Würde mich freuen, denn so ist es gemeint.

Herzlich - Dieter

Re: Darf nun auch hier schreiben.

Montag 2. April 2012, 11:42

Hallo Dieter

Ich empfinde Deine Anregung in Sachen Nikotin sehr positiv. In meiner Hochdosierphase (100mg) gab es tatsächlich eine Reduktion, welche sogar mich erstaunt hat. Eigentlich wollte ich aufgrund dieser Tatsache einen "Ausflug" auf 120mg über ein paar Tage machen, liess es dann aufgrund allzu massiven Nebenwirkungen aber sein. Der Wirkungsgrad von Bac ist bei meinem Körpergewicht von unter 55kg sowieso etwas höher... (war es bei Alk übrigens auch). Nun, vielleicht ist dies doch noch ein "Ferienprojekt".

Bei mir sitzt die Nikotinsucht wesentlich tiefer als diejenige von Alkohol. Die Alkoholabhängigkeit beschränkte sich (noch?) auf den psychischen Bereich. So konnte ich von einem Tag auf den andern auf Null runterfahren und verspürte keine körperlichen Symptome ausser einer leichten Nervosität. Erst im Nachhinein erfuhr ich, dass dies ein gefährliches Unternehmen sein kann...
Als wirklich abhängig bezeichne ich mich etwa für die Zeit von 2-3 Jahren. Beim Rauchen muss ich in Jahrzehnten rechnen. Auch hier habe ich jedoch den Eindruck, dass es sich zur Hauptsache im Kopf abspielt. Zu viele Assoziationen und Erinnerungen meines Lebens sind damit verknüpft. Dies alles über Bord zu kippen habe ich bis heute nicht fertiggebracht. Das Buch von Allan Carr "Endlich Nichtraucher" besitzte ich schon seit Jahren und habe es bis heute nicht fertig gelesen...
Dazu kommt noch ein anderer Faktor: Ich rauche gerne und es macht mir Spass... dazu meistens einen feinen Kaffee (die nächste Sucht?). Sonst bin ich kein Genussmensch und gehe eher spartanisch mit mir um. Ich verwöhne eher die anderen. Vielleicht auch ein Manko. :-?

Nun, ich habe mir gesagt: Zuerst mal das Problem Alkohol so richtig angehen, dann sehen wir weiter. Die Nikotinfrage bleibt jedoch pendent.
Es ist definitiv schwierig mit den Süchten. Sie können über längere Zeit zu einem Bestandteil der Persönlichkeit, des Charakters, zu einem Ausdruck werden. Obschon der Verstand definitiv sagt, dass es nicht gesund ist.

Siehst Du Dieter, Du hast in mir etwas angestossen und mich zum Nachdenken angeregt, sonst hätte ich diese Zeilen hier nicht geschrieben. Dies tut immer wieder gut. Nimm dies als positives Zeichen meinerseits.

LG moonriver

Re: Darf nun auch hier schreiben.

Montag 2. April 2012, 23:15

Hallo moonriver,

das freut mich, dass Du meinen Schwenk nicht missverstanden hast, und wenn ich sogar etwas angestoßen habe, umso besser. Sicherlich tue ich mir auch deshalb leichter, über das Rauchen als vermeintlich "kleineres Übel" zu fabulieren, weil das Maß an Sucht bei mir eher umgekehrt gelagert war bzw. ist: Alkohol ist schon länger da und war immer stärker. Einfach mal nicht zu rauchen fiel mir immer leichter als mehr als ein paar Tage am Stück nicht zu trinken. Dass beidem "Genuss" Suchtverhalten zugrunde liegt, ist sicherlich unstrittig. Achte auf Deine Gesundheit, das sollte eigentlich meine ganze Botschaft sein; sie ist unser teuerstes Gut.

Herzlich grüßt Dieter

Re: Darf nun auch hier schreiben.

Donnerstag 26. April 2012, 20:40

@All

Wieder mal ein kurzer Zwischenbericht im Langzeit-Tagebuch von moonriver...
Momentan zusätzliche hohe Belastung im privaten Bereich. Erstaunlicherweise, oder sollte ich "logischerweise" sagen, ohne einen Anflug von Craving. Wäre in der Vor-Bac-Zeit wohl nicht so einfach möglich gewesen.

Es war ein bewegter Tag. Eigentlich wäre heute abend der Moment gekommen, das erste mal zur Notfallration zu greifen (+12,5 oder 25mg). Nicht wegen Craving-Angst, einfach zur Stabilisierung. Ich werde es mir aber noch überlegen und zuerst die Wirkung der Abenddosis abwarten.

Sonst komme ich gut voran und habe mich momentan für alkoholfrei entschieden. Läuft sehr gut ohne zu leiden. Die letzten noch übrig gebliebenen Assoziationen im Hinterkopf beginnen langsam aber sicher zu "verdunsten".

Wenn mir zeitlich wieder etwas mehr Freiraum gegönnt ist werde ich weiter berichten.

LG moonriver

Dauertherapie seit 13 Monaten
Baclofen Erhaltungsdosis: 6.25/6.25/12.5/12.5
C2H5OH: 0/0/0/0 :D

Re: Darf nun auch hier schreiben.

Samstag 12. Mai 2012, 22:11

@all

Eigene Erfahrung seit vorgestern: Abdosieren nur in kleinsten Schritten!

Seit Monaten fahre ich auf einer konstanten Erhaltungsdosis von 37.5mg, Hauptgewicht der Dosierung in den Abendstunden. Dies mit guter Erfahrung und frei von Craving. Aufgrund anfallsweiser Tagesmüdigkeit (welche möglicherweise eine andere Ursache hat) begann ich 6.25mg wegzulassen. Am dritten Tag stellte sich ein Anflug von Unternehmungslust ein, welche mich in einen "Anfall" von Workaholiker versetzt hat. Einfach "gib ihm" vom Morgen bis am Abend. Es war fast etwas "euphorisch". Ein Phänomen, welches ich von früher her kannte, insbesondere seit meiner Alkoholphase... zum Glück kam ich jetzt dank Bac nicht auf die Idee, das ganze mit einem Drink zu intensivieren!

Die Folgen: An diesem Abend fühlte ich mich auch körperlich zunehmend schlechter, der Puls war zu hoch, ich fand keine Ruhe und der Schlaf blieb oberflächlich (das erste Mal seit Baclofen). Eine Notfallration 12.5mg führte wieder zu erträglichen Verhältnissen. Am Tag danach fühlte ich mich ausgebrannt und erschöpft. Lange hat es gedauert, bis ich förmlich das alte Muster wieder erkannte. Nun fiel es wie Schuppen von den Augen. Irgendwie trat da etwas hinter einer Maske versteckt auf mich zu. Es war nicht das Alkohol-Craving, nein, es war Bestandteil der primären Ursache, welche mich einst in den Alk geführt hat... eine Erfahrung, welche mir tief ging. Nochmals Glück gehabt. Ich weiss nun auch, was alles zusätzlich mir Bac zu geben imstande ist...
Gelernt habe ich aber folgendes dabei: Ich werde schön bei meiner bewährten Dosis bleiben und Experimente bis auf weiteres sein lassen. Schlagartiges Abdosieren mit minus 6.25 kann schon zu viel sein... Die Angst klingt noch nach...
Die Grundverhältnisse sind jedoch wieder hergestellt.

Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen. Ich weise ja selber auch immer wieder darauf hin. Dass man aber so empfindlich reagieren kann, hätte ich nicht für möglich gehalten.

LG moonriver

Re: Darf nun auch hier schreiben.

Samstag 12. Mai 2012, 22:29

@Moonriver,

vorab gleich: Deine Entscheidung respektiere ich natürlich und: ja, aber schade.
Schade vor allem deshalb weil viele von Deinen Erfahrungen für andere wertvoll wären, sie sind es natürlich auch ohne den Titel „Moderator“, bekämen aber mehr Gewicht dadurch.

Zurück zum Thema. Abdosieren weshalb und warum eigentlich? Misstraut man den eigenen Wahrnehmungen, anhaltend guten Vibrations oder ist es wie so oft „ich will nicht lebenslänglich ein Medikament einnehmen müssen?“

Für mich kann ich nur sagen, Mood-Stabilizing ist kein Traum oder Gerücht. Nach zweieinhalb Jahren mit Baclofen kann ich nur wiederholen: egal wie die Dosis auch ist, so wie man sich gut fühlt, sollte man es beibehalten – man spürt es genau wenn es zu wenig ist. Hart an der Grenze ist riskant, habe ich schon oft so erlebt – manche lieben ja das Abenteuer, ich nicht (mehr).

LG Federico
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