Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: up & down...up?
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Juni 2012, 23:58 
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Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
Hallo,

mittlerweile darf ich mich nach den hier herrschenden Kriterien schon als Langzeiterfahrene bezeichnen, da ich seit Januar 2012 mit Baclofen arbeite.

Mein Wunsch war es ja, mir das Baclofen nicht irgendwie hintenrum aus dem Internet zu besorgen, sondern einen Arzt zu finden, der es mir verschreibt und mich begleitet. Problem ist ja nur, dass es sich um off lable use handelt und es keine Dosierungs- und Verfahrensanleitungen gibt.

Über dieses Forum habe ich einen Arzt kennengelernt, der Erfahrungen mit Baclofen sammelt. Über ihn habe ich einen Leitfaden in die Hand bekommen, wie auf- und überhaupt zu dosieren sei. Dies habe ich meinem Arzt weitergegeben. Ich kam so auf eine tägliche Dosis von mind. 75mg, tw. bis hoch auf 150mg.

OK, Ameisen spricht von bis zu 270mg, aber ich muss sagen, dass ich kein gutes Gefühl dabei hatte, in so hohe Gefilde geschickt zu werden. Ich habe Überdosiserscheinungen gehabt, Übelkeit, Schwindel, bis hin zu Atemnot/Aussetzern.
Schließlich habe ich eine ausgeprägte Schlafstörung entwickelt.
Dabei ist das Craving unterdrückende Moment in den Hintergrund getreten, so dass ich dazu auch wieder getrunken habe (in einer extrem angespannten Phase).

Ich halte daran fest, dass Baclofen mich aus einem mehr als 10 Jahre dauernden Alptraum hinausgeführt hat, im Gegensatz zu allem, was ich vorher ausprobiert habe.
Es IST anders als vorher.

Zwischenzeitlich habe ich Baclofen wegen der Begleiterscheinungen/Überdosierung erst einmal abgesetzt, um diese Überdosierung abzuarbeiten.

Federico hat geschrieben:
Abdosieren ist in Frankreich ein großes Thema. Erfahrungen gibt es so gut wie keine aber warum nicht. Es gibt ja immer das sichere Wissen, was man machen kann, wenn es so wie gedacht, nicht funktioniert. Ich persönlich finde es es sehr riskant. Aber „no risk no fun“ wenn der Hinweis erlaubt ist ...


Es hat weniger mit "fun" zu tun, als vielmehr mit meiner Hoffnung, durch das Absetzen wieder auf einer vernünftigen Basis mit Baclofen weiterzumachen und darauf zu hoffen, dass das Craving dann wieder positiv beeinflusst wird.
Im Prinzip bin ich ziemlich verzweifelt, denn am Anfang war Baclofen für mich die Wundererrettungsmedizin, und nun wirkt sie nicht mehr, sondern fügt mir auch noch Schaden zu.
Durch einen Neustart erhoffe ich mir, dass ich wieder da ansetzen kann, wo es gut war. Wobei ich ja auch gesagt hatte, dass jetzt neben dem simplen Craving auch ganz andere psychologische Aspekte zu tage treten.

LG


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 Betreff des Beitrags: Re: up & down...up?
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. Juni 2012, 06:30 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo baltiqueen
Zitat:
Ich halte daran fest, dass Baclofen mich aus einem mehr als 10 Jahre dauernden Alptraum hinausgeführt hat, im Gegensatz zu allem, was ich vorher ausprobiert habe. Es IST anders als vorher.
Dies ist für mich Deine bedeutendste Kern-Aussage.
Ich glaube, dass Du darauf aufbauen kannst.

Ich war selber aufgrund von insbesondere körperlichen Nebenwirkungen in meiner Anfangszeit so verunsichert, dass ich eine 3-wöchige Pause einlegte und nochmals einen Neustart versuchte. Dieses Mal mit moderaterem Aufdosieren. Nun fahre ich 16 Monate auf diesem Weg.
Wichtig war mir stets, dabei alkoholfrei zu bleiben. Alk kompensiert die Wirkung von Bac bis hin zu seiner vollständigen Aufhebung. Im weiteren keine schnellen Dosissprünge. Eine kontinuierliche Dosierung ergibt auch eine kontinuierliche Wirkung ohne allzu grosse "Sensationen".
Aufgrund der Tatsache, dass dieses Medikament zusätzlich eine intensive psychische Wirkung hat, könnten Nebenwirkungen gerade dadurch ausgelöst werden. Ich bezeichnete es einst als "Meditations- und Wahrheitspille". Solche dadurch angestossene Prozesse können schmerzhaft sein. Evtl. ist dies auch der Grund, dass einige damit Probleme bekommen. In dieser Situation hilft eine gute therapeutische Begleitung. Bac deckt auf. Verschüttete Dinge kommen zum Vorschein und wollen ans Licht. Allein kann man es in gewissen Situationen nicht schaffen. Dies führt zu Frustration mit all ihren Folgen. Aber: über Jahre oder Jahrzehnte schlummernde Faktoren sind nicht innert Wochen beseitigt. Auch sie benötigen Geduld, Anerkennung und Akzeptanz, bevor sie in den Status der Lösung bis hin zu ihrer Auflösung gelangen. Irgendwas hat einem ja auch in die Sucht geführt.
Dann kann schlussendlich der Weg frei sein und die Strasse offen... So wie die innere Welt sich formt, wirst Du auch die äussere Realität wahrnehmen.
Bac ist tatsächlich nicht einfach eine Wunderpille mit einer 100% Erfolgsgarantie, aber es ist wohl das Beste, was es zurzeit in Sachen Alkoholtherapie als Tablettenform gibt.

Deine Situation erscheint mir alles andere als hoffnungslos. Du hast nun bereits die Wirkung erfahren, auch mit ihren möglichen Schattenseiten. Wo Schatten ist, ist immer auch Licht...
Schalte Dich z.B. für eine Woche oder mehr möglichst frei von Verpflichtungen, wenn Du wieder mit der Therapie beginnst. Ziehe Dich etwas zurück und mache, was Dir entspricht, nicht was andere erwarten könnten. Sei einfach Du selbst...
Ob eine so hohe "Ameisen-Dosis" wirklich nötig ist, kann ich nicht beurteilen. Es ist eine sehr individuelle Sache.

Nun hoffe ich für Dich, dass aus
Zitat:
"up & down...up?"
ein definitives up resultieren wird. Dies wünsche ich Dir von ganzem Herzen!

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: up & down...up?
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. Juni 2012, 08:15 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Guten Morgen,

warum liest eigentlich niemand was wir hier immer und immer propagieren:
langsam eindosieren, keine dosissprünge, mal nicht so viel selber entscheiden wollen, sondern sich vertrauensvoll an ein schema halten, was sinn macht. ob man dann 25 mg oder 300 benötigt ist egal!!!

langsam, individuell eindosieren, unerwünschte wirkungen ernst nehmen, aber kritisch würdigen. eventuell dosisstop. es könnte soviel not verhindern.
immer darauf achten (wenigstens versuchen), genug bac im haus zu haben. es gibt die notfalldosis. es gibt "uns", das forum. fast immer findet sich jemand, der gleich etwas zum jeweiligen thema sagen kann. es ist eigentlich nicht so schwer.

baclofen zum weitertrinken zu benutzen, oder die wirkung mit alkohol zu antagonisieren ist übel, nw steigen extrem. obgleich ich verstehe, wenn die verzweiflung über "klappt wieder nicht" so gross ist, dass der weg zur bekannten lösung: "trinken schafft erleichterung und vorübergehende entlastung" verstehen kann.
dann: bitte bac nicht absetzen, weiternehmen, kommunizieren.

"es gibt so viele wege aus der sucht, wie hinein", stimmt 1000%, aber wer es mit bac versuchen will, sollte ein paar regeln beachten.

die dauer der einnahem haben wir hier oft ausführlich diskutiert; es gibt zu wenig erfahrung, ich kenne aus giessen aber allein 2 patienten, die mit bac aus der entgiftung kamen und nach 3-5 monaten langsam abdosierten bislang ohne rückfall. bei anderen klappt so etwas nicht.
im zusammenspiel der neurotransmitter, serotonin, dopamin, gaba, glutamat, acetylcholin, noradrenalin....kann man sich vorstellen, dass es viele unverstandene dinge gibt.
eines aber ist wichtig: der mensch besteht aus mehr, als aus biochemie und neuroscience, das sag nicht ich sondern sehr renommierte forscher, zb. spitzer, tretter...und immer wieder: der wille zum sinn....es gibt diese ansätze seit langem schon aus der philosophie....nutzen wir auch die chance, dass der mensch mehr ist als die summe seiner biologischen funktionen.

empathie und sich angenommen fühlen ist superwichtig, (fmri-dokumentiert) schwer genug...aber versuchen wir es wenigstens hier!

alles, alles liebe, viel kraft für diesen tag.
herzlich
jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: up & down...up?
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Juni 2012, 15:21 
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Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
Hallo moonriver,

moonriver hat geschrieben:
Ich war selber aufgrund von insbesondere körperlichen Nebenwirkungen in meiner Anfangszeit so verunsichert, dass ich eine 3-wöchige Pause einlegte und nochmals einen Neustart versuchte. Dieses Mal mit moderaterem Aufdosieren. Nun fahre ich 16 Monate auf diesem Weg.


Hm, die Anfangsnebenwirkungen habe ich noch akzeptiert, auch immer unter dem Gesichtspunkt, dass Alkohol noch viel heftigere "Nebenwirkungen" hat. Mir war die Hauptwirkung wichtig.

Zitat:
Aufgrund der Tatsache, dass dieses Medikament zusätzlich eine intensive psychische Wirkung hat, könnten Nebenwirkungen gerade dadurch ausgelöst werden. Ich bezeichnete es einst als "Meditations- und Wahrheitspille".


Ich habe diesen Effekt eher auf das Nüchternsein attribuiert. Endlich einmal klar denken, nicht unterdrücken, sondern sich auseinandersetzen.

Zitat:
Solche dadurch angestossene Prozesse können schmerzhaft sein. Evtl. ist dies auch der Grund, dass einige damit Probleme bekommen. In dieser Situation hilft eine gute therapeutische Begleitung. Baclofen deckt auf. Verschüttete Dinge kommen zum Vorschein und wollen ans Licht. Allein kann man es in gewissen Situationen nicht schaffen. Dies führt zu Frustration mit all ihren Folgen. Aber: über Jahre oder Jahrzehnte schlummernde Faktoren sind nicht innert Wochen beseitigt. Auch sie benötigen Geduld, Anerkennung und Akzeptanz, bevor sie in den Status der Lösung bis hin zu ihrer Auflösung gelangen. Irgendwas hat einem ja auch in die Sucht geführt.


Ja, genau so empfinde ich es auch. Damit beschäftige ich mich zur Zeit vertieft.

Zitat:
Baclofen ist tatsächlich nicht einfach eine Wunderpille mit einer 100% Erfolgsgarantie, aber es ist wohl das Beste, was es zurzeit in Sachen Alkoholtherapie als Tablettenform gibt.


Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich das nur unterschreiben.

Zitat:
Nun hoffe ich für Dich, dass aus
Zitat:
"up & down...up?"
ein definitives up resultieren wird. Dies wünsche ich Dir von ganzem Herzen!


Vielen Dank!
Ich wünsche auch dir alles Gute und Liebe,

bc


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 Betreff des Beitrags: Re: up & down...up?
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Juni 2012, 15:31 
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Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
Hallo jivaro,

jivaro hat geschrieben:
warum liest eigentlich niemand was wir hier immer und immer propagieren:langsam eindosieren, keine dosissprünge, mal nicht so viel selber entscheiden wollen, sondern sich vertrauensvoll an ein schema halten, was sinn macht. ob man dann 25 mg oder 300 benötigt ist egal!!!


Ich habe es gelesen. Und ich habe das Bedürfnis gehabt, mich bei der Medikation von Ärzten behandeln zu lassen. Ich habe durch dieses Forum einen Psychiater kennengelernt, der mir Anweisung gegeben hat zur Aufdosierung, diese habe ich an meinen Hausarzt weitergegeben, der mir das Baclofen verschreibt.

Zitat:
es ist eigentlich nicht so schwer.


Sagt wer?

Zitat:
empathie und sich angenommen fühlen ist superwichtig, (fmri-dokumentiert) schwer genug...aber versuchen wir es wenigstens hier!


Aus deinem Post kann ich dies leider nicht ziehen.

Trotzdem danke,

bc


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 Betreff des Beitrags: Re: up & down...up?
BeitragVerfasst: Montag 25. Juni 2012, 01:40 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
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Liebe bc,
verzeih, auch ich bin nur ein Mensch....

ich bin der festen Überzeugung, dass sehr viele unerwünschte Wirkungen durch langsames Aufdosieren unter Berücksichtigung der individuellen "Toleranzgrenze" des Patienten (auf Nebenwirkungen bezogen) begrenzt werden können.
Dieses Vorgehen sollte auch für Ärzte gelten (gerade, wenn sie noch nicht genügend Erfahrungen mit dem Medikament in diesem Indikationsgebiet haben). Die französischen Kolleg/Innen fordern daher, berechtigterweise - "Weiterbildung" der verschreibenden Ärzte.
Ich denke bestimmt nicht, dass ich diejenige bin, die keine Fehler macht (müsstest Du aus meinen restlichen posts entnehmen können)....aber die Grundregeln bleiben einfach:
es gibt Patienten, die mit 2 mal 5 mg Baclofen am Tag so müde sind, dass ich einfach nicht "aufdosieren" kann; der Patient verliert sonst das Vertrauen in Baclofen, gefährdet sich selbst, bekommt Angst und hört gleich wieder auf; also warten wir ein paar Tage und machen dann weiter, und ich bleibe dabei: es ist nicht so schwer!

Daher der Rat zum langsamen Aufdosieren, Du schreibst etwas von 75mg, bis 150mg, leider ohne Angabe der unerwünschten Wirkungen, "in hohe Gefilde geschickt" und dass die Dosisfindung wegen dem off-label-use schwierig sei. Das war für mich alles so nicht nachvollziehbar, sorry. Und bei Übelkeit und Schwindel ist die Dosis eben wohl zu hoch...s.o.; und in diesem Fall wirkt Baclofen auf die Psyche dann auch nicht stabilisierend.

Nach 72h sollte als Tablette eingenommenes Baclofen wieder aus dem Körper verschwunden sein. Das Zutagetreten "anderer psychologischer Aspekte" bleibt schwierig, aber für alle.
Wünsche Dir alles Gute für einen erfolgreichen Neustart.

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: up & down...up?
BeitragVerfasst: Dienstag 26. Juni 2012, 18:15 
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Beiträge: 54
Wohnort: Leipzig
Liebe baltiqueen!
Oberlehrerhaft könnte man sagen: Selbst das beste Antiepileptikum wird, wenn falsch dosiert, zur Gefahr. Insulin-falsch dosiert-wirkt lebensgefährlich. Für die meisten Medikamente gilt: "low and slow". Manchmal muss auch gleich "hoch reingegangen" werden. Sicher. Aber BAC aber muss immer langsam aufdosiert werden. (GGG----Federico).
Andererseits bin ich froh, dass Sie noch im Forum sind. Knüpfen Sie doch an die positiven Erfahrungen an. Bitte. Das BAC wird benötigt. Es braucht eine juristische Grundlage. Bitte analysieren Sie Ihre Schwierigkeiten mit dem BAC genau.
Ich bin nun egoistisch: Ich will daraus lernen. In manchen Heimen ist 1/3 der Insassen ein Korsakow-Patient. Junge Menschen trinken sich zusehens zu Tode. Deswegen braucht´s belastbare Erfahrungen im Umgang mit diesem Medikament. Unsorgfältige Anwendungen und negative Auswirkungen werden von Gegnern genutzt, oder verunsichern Menschen, die es brauchen. Also analysieren Sie genau: Waren es Dosierungssprünge? Haben Sie das Eigenhirn ausreichend genutzt. Was macht der "Wille zum Guten Leben" in Ihnen. Kennen Sie die eigenen Destruktivitäten? Lassen Sie bitte weiter von sich hören. irving


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 Betreff des Beitrags: Re: up & down...up?
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Juni 2012, 19:47 
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Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
jivaro hat geschrieben:
Liebe bc,
verzeih, auch ich bin nur ein Mensch....


kein problem

Zitat:
ich bin der festen Überzeugung, dass sehr viele unerwünschte Wirkungen durch langsames Aufdosieren unter Berücksichtigung der individuellen "Toleranzgrenze" des Patienten (auf Nebenwirkungen bezogen) begrenzt werden können.


Das denke ich auch. Die Frage ist nur, was mit der Wirksamkeit ist.

Zitat:
Du schreibst etwas von 75mg, bis 150mg, leider ohne Angabe der unerwünschten Wirkungen, "in hohe Gefilde geschickt" und dass die Dosisfindung wegen dem off-label-use schwierig sei. Das war für mich alles so nicht nachvollziehbar, sorry. Und bei Übelkeit und Schwindel ist die Dosis eben wohl zu hoch...s.o.; und in diesem Fall wirkt Baclofen auf die Psyche dann auch nicht stabilisierend.


Ja, ich habe mich an die Dosierungsanleitung meiner Ärzte gehalten, und bei kurzzeitiger Überdosierung habe ich Übelkeit und Schwindel erlebt, was vorbei ging nach einiger Zeit.
Ich bin vorher mit verschiedenen Beruhigungsmitteln mediziert worden, u.a. Atosil und Diazepam. Baclofen hatte die weitaus effektivere Wirkung auf meine Unruhezustände, ohne die üblichen Nebenwirkungen zu zeigen.

Mein Problem ist, dass auch mit einer hohen Baclofendosis das Trinken wieder eingesetzt hat und ich zudem schwere Schlafstörungen entwickelt habe.
Seitdem ich das Baclofen abgesetzt habe, sind zum Glück die Schlafstörungen auch wieder vorbei.

Meine Hoffnung ist nun, wieder neu einzusteigen, so dass ich die "Wunderwirkung" mitnehmen kann, ohne die fiesen Begleiterscheinungen, die ich auf eine Überdosierung schiebe. Nachdem ich wieder schlafen kann, gehe ich davon aus, dass das Baclofenn soweit wieder aus mir raus ist.

Jetzt möchte ich gerne einmal den "Königsweg" versuchen...

LG,
bc


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 Betreff des Beitrags: Re: up & down...up?
BeitragVerfasst: Samstag 30. Juni 2012, 19:05 
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Beiträge: 23
Hallo liebe Freunde,
ich habe leider keine gute Nachrichten, es geht mir ziemlich mies. Nicht daß ich einen Rückfall hätte, aber irgendwie ist meine gesamte Gefühlswelt total ins Wanken geraten. Ich stelle mit Ent-
setzen fest. daß mich emotional nichts mehr aus der Kurve kriegt und daß mir das ganze Leben ganz mächtig dran vorbei geht und das ist für mich sehr beängstigend. Eigentlich war ich bisher ein sehr aufgeschlossener Mensch mit einem ziemlich augeprägten "Helfersyndrom", zugeben ein Fehler, aber so ist das nun mal. Jetzt bin ich am Überlegn ob ich Bac abdosieren soll oder wie auch immer
Bitte helft mir. Greta


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 Betreff des Beitrags: Re: up & down...up?
BeitragVerfasst: Sonntag 1. Juli 2012, 07:50 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Greta

Ich habe Deinen Hilferuf erst jetzt gesehen und möchte versuchen Dir ein erstes Zeichen zu senden. Da ich keine medizinische Fachperson bin muss ich von meinen Erfahrungen mit Bac ausgehen.
Wie ich Deinen Beiträgen entnehmen kann, machst Du die Bac-Therapie seit Sept. 2011 und hast bis im Februar 2011 Erfolge kommuniziert. Somit waren die ersten Monate Erfahrung für Dich sehr positiv. In der Grundfunktion funktioniert Bac also.
Du befindest Dich offenbar in einer akuten Krise. Inwieweit diese primär von Bac ausgelöst wurde kann ich nicht beurteilen. Deine momentane innere Welt spiegelt sich im Äusseren. Bac kann uns nicht vor auftretenden Krisen schützen. Es hilft aber, sie anders zu verarbeiten. Wäre Dein jetziger Zustand auch ohne diese Therapie entstanden?
Zitat:
Ich stelle mit Entsetzen fest. daß mich emotional nichts mehr aus der Kurve kriegt und daß mir das ganze Leben ganz mächtig dran vorbei geht und das ist für mich sehr beängstigend.
Auf der einen Seite die positive Seite dieser Therapie. Der Schutz vor Cravingauslösern. Kann andererseits zu einem vorübergehenden Verlustgefühl führen. Es entsteht die Ansicht eines Emotionsverlustes. Die Frage ist: welche Emotionen? Einen wie hohen Stellenwert räume ich ihnen ein? Ist ein grundsätzliches Überdenken hier angesagt? Ich leide auch am Helfersyndrom und musste dort mit einem gesunden Egoismus eingreifen. "Ich selber habe auch noch ein Leben" sind meine Worte in den letzten Monaten. Dazu hat Bac m.E. als Hauptkomponente beigetragen. So unter dem Motto "Entdecke dich selbst, du hast zu lange immer nur für die anderen gelebt"

Fakt ist: Du hast keinen Alk-Rückfall erlitten. Dies ist mal die beste Nachricht.
Ich gehe davon aus, dass Du professionelle Begleitung hast und lege Dir dringend ans Herz diese jetzt darauf anzusprechen.
Nimmst Du andere Medikamente? Ergibt dies Wechselwirkungen?
Setzte Bac keinesfalls schlagartig ab nach dieser langen Zeit! Dies kann zu unerwarteten Reaktionen führen.

Ich wünsche Dir alles Gute
und gib der Hoffnung trotz allem eine Chance

LG moonriver

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(Antoine de Saint-Exupéry)


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