Dienstag 19. Juni 2012, 23:58
Federico hat geschrieben:Abdosieren ist in Frankreich ein großes Thema. Erfahrungen gibt es so gut wie keine aber warum nicht. Es gibt ja immer das sichere Wissen, was man machen kann, wenn es so wie gedacht, nicht funktioniert. Ich persönlich finde es es sehr riskant. Aber „no risk no fun“ wenn der Hinweis erlaubt ist ...
Mittwoch 20. Juni 2012, 06:30
Dies ist für mich Deine bedeutendste Kern-Aussage.Ich halte daran fest, dass Baclofen mich aus einem mehr als 10 Jahre dauernden Alptraum hinausgeführt hat, im Gegensatz zu allem, was ich vorher ausprobiert habe. Es IST anders als vorher.
ein definitives up resultieren wird. Dies wünsche ich Dir von ganzem Herzen!"up & down...up?"
Mittwoch 20. Juni 2012, 08:15
Sonntag 24. Juni 2012, 15:21
moonriver hat geschrieben:Ich war selber aufgrund von insbesondere körperlichen Nebenwirkungen in meiner Anfangszeit so verunsichert, dass ich eine 3-wöchige Pause einlegte und nochmals einen Neustart versuchte. Dieses Mal mit moderaterem Aufdosieren. Nun fahre ich 16 Monate auf diesem Weg.
Aufgrund der Tatsache, dass dieses Medikament zusätzlich eine intensive psychische Wirkung hat, könnten Nebenwirkungen gerade dadurch ausgelöst werden. Ich bezeichnete es einst als "Meditations- und Wahrheitspille".
Solche dadurch angestossene Prozesse können schmerzhaft sein. Evtl. ist dies auch der Grund, dass einige damit Probleme bekommen. In dieser Situation hilft eine gute therapeutische Begleitung. Baclofen deckt auf. Verschüttete Dinge kommen zum Vorschein und wollen ans Licht. Allein kann man es in gewissen Situationen nicht schaffen. Dies führt zu Frustration mit all ihren Folgen. Aber: über Jahre oder Jahrzehnte schlummernde Faktoren sind nicht innert Wochen beseitigt. Auch sie benötigen Geduld, Anerkennung und Akzeptanz, bevor sie in den Status der Lösung bis hin zu ihrer Auflösung gelangen. Irgendwas hat einem ja auch in die Sucht geführt.
Baclofen ist tatsächlich nicht einfach eine Wunderpille mit einer 100% Erfolgsgarantie, aber es ist wohl das Beste, was es zurzeit in Sachen Alkoholtherapie als Tablettenform gibt.
Nun hoffe ich für Dich, dass ausein definitives up resultieren wird. Dies wünsche ich Dir von ganzem Herzen!"up & down...up?"
Sonntag 24. Juni 2012, 15:31
jivaro hat geschrieben:warum liest eigentlich niemand was wir hier immer und immer propagieren:langsam eindosieren, keine dosissprünge, mal nicht so viel selber entscheiden wollen, sondern sich vertrauensvoll an ein schema halten, was sinn macht. ob man dann 25 mg oder 300 benötigt ist egal!!!
es ist eigentlich nicht so schwer.
empathie und sich angenommen fühlen ist superwichtig, (fmri-dokumentiert) schwer genug...aber versuchen wir es wenigstens hier!
Montag 25. Juni 2012, 01:40
Dienstag 26. Juni 2012, 18:15
Donnerstag 28. Juni 2012, 19:47
jivaro hat geschrieben:Liebe bc,
verzeih, auch ich bin nur ein Mensch....
ich bin der festen Überzeugung, dass sehr viele unerwünschte Wirkungen durch langsames Aufdosieren unter Berücksichtigung der individuellen "Toleranzgrenze" des Patienten (auf Nebenwirkungen bezogen) begrenzt werden können.
Du schreibst etwas von 75mg, bis 150mg, leider ohne Angabe der unerwünschten Wirkungen, "in hohe Gefilde geschickt" und dass die Dosisfindung wegen dem off-label-use schwierig sei. Das war für mich alles so nicht nachvollziehbar, sorry. Und bei Übelkeit und Schwindel ist die Dosis eben wohl zu hoch...s.o.; und in diesem Fall wirkt Baclofen auf die Psyche dann auch nicht stabilisierend.
Samstag 30. Juni 2012, 19:05
Sonntag 1. Juli 2012, 07:50
Auf der einen Seite die positive Seite dieser Therapie. Der Schutz vor Cravingauslösern. Kann andererseits zu einem vorübergehenden Verlustgefühl führen. Es entsteht die Ansicht eines Emotionsverlustes. Die Frage ist: welche Emotionen? Einen wie hohen Stellenwert räume ich ihnen ein? Ist ein grundsätzliches Überdenken hier angesagt? Ich leide auch am Helfersyndrom und musste dort mit einem gesunden Egoismus eingreifen. "Ich selber habe auch noch ein Leben" sind meine Worte in den letzten Monaten. Dazu hat Bac m.E. als Hauptkomponente beigetragen. So unter dem Motto "Entdecke dich selbst, du hast zu lange immer nur für die anderen gelebt"Ich stelle mit Entsetzen fest. daß mich emotional nichts mehr aus der Kurve kriegt und daß mir das ganze Leben ganz mächtig dran vorbei geht und das ist für mich sehr beängstigend.