Nebenwirkung - Einschlafen der Gliedmaßen?

Hallo,

eine Frage an die Langzeiterfahrenen.
Gibt es bei Baclofen die Nebenwirkung, dass die Arme und Beine einschlafen? Ich wache morgens immer mit schrecklich eingeschlafenen Armen auf. Es ist der ganze Arm, von der Schulter bis zu den Fingerspitzen. Manchmal auch das Bein. Außerdem habe ich taube Fingerspitzen und Zehen.

Natürlich kann das auch von einer generellen Verspannung kommen. Habe einen verhärteten Schultergürtel. Aber ich mach schon einiges dagegen, Sport, Yoga, Sauna, Entspannungsbäder, ab und zu Massage.

Das ganze Phänomen kann auch von der Unterfunktion der Schilddrüse kommen (habe Hashimoto). Bin schon vorsichtig am Aufdosieren des L-Thyroxins, obwohl meine Laborwerte eigentlich sagen, dass ich ausreichend dosiert bin.

Habe jetzt Termine beim Orthopäden und beim Neurologen gemacht.
Ich wollte aber vorher gerne wissen, ob es dieses Phänomen auch als Begleiterscheinung von Baclofen gibt. Vielleicht weiss das jemand.

Abdosieren von Baclofen kommt natürlich nicht wirklich in Frage. Ich fahre seit Monaten mit meiner Erhaltungsdosis von 37,5 mg/Tag und kann damit eventuell aufkommendes Craving gut kontrollieren.

Danke und liebe Grüße
Betty

Hallo Betty,

das Problem kenn ich. Bei mir sind morgens die Arme taub. Ordne ich eindeutig dem Baclofen zu.

LG Aspino

@Betty,

kenne ich auch. Für mich habe ich die Erklärung, es liegt wohl an der muskelentspannenden Wirkung von Baclofen. Ich habe festgestellt, dass ich die halbe Nacht auf einer Seite und infolgedessen auf einem Arm liege. Früher habe ich mich gefühlte 1000mal pro Nacht gedreht und gewendet.

Ich gebe zu, es hat mich anfangs sehr beunruhigt.

LG Federico
PS habe vergessen zu erwähnen, das Durchblutungsproblem ist erstmals wegen Erhöhung meiner Standard-Dosis von 25mg auf 50mg aufgetreten.

Danke für eure Antworten,

also mich berunruhigt das auch. Ich hab auch Angst vor bleibenden Schäden.
Am Morgen ist immer ein Arm eingeschlafen. Das gibt sich zwar bald wieder. Aber das Taubheitsgefühl in den Fingespitzen (und Zehenspitzen, sagt man so?) hab ich inzwischen immer, den ganzen Tag über, und das ist unangenehm. Und es beeinträchtigt mich auch bei feinmotorischen Tätigkeiten, sogar jetzt beim Tippen.

Ihr seid da scheints schmerzfreier. Aber ich möchte es eigentlich nicht so hinnehmen.
Ich werde mal versuchen auf 25mg/Tag runterzugehen. Möchte aber natürlich meinen inzwischen sehr stabilen - und mir sehr lieb gewordenen - abstinenten Zustand nicht gefährden.

Komischerweise hatte ich das Phänomen in der Phase der Aufdosierung bis 75mg nicht.
Erst jetzt bei niedrigerer Dosis. Vielleicht ein Phänomen der Dauernutzung?
Aber was tun, wenn man es nicht so hinnehmen möchte?

Lg,Betty

@Betty

Das eizige Problem was ich habe ist ,das ich nachts den ganzen Wald absäge meine Frau ist deswegen schon des öffteren ins Gästezimmer gezogen,aber immer noch besser als neben einer Alkoholleiche die auch schnarcht und auch noch extrem stinkt zu liegen.Es nervt mich auch extrem mit dem geschnarche und das liegt hundert% an Bac,aber runter dosieren deswegen kommt bei mir nicht in Frage,eigeschlafene Gliedmaßen sind schon unangenehmer.Es ist schon seltsam wie unterschiedlich unsere Nw sind , nur in einem hilft es uns allen gleich, endlich wieder vernünftig am Leben teil zu nehmen und das ist das wichtigste.


Lg Blume

Zuletzt geändert von blume am Dienstag 8. Januar 2013, 21:50, insgesamt 2-mal geändert.

@betty

also bei mir verschwindet das nach ein paar Bewegungen wieder. Dauerhafte Taubheitsgefühle habe ich nicht. Vieleicht solltest du das doch mal abklären lassen!

LG Aspino

Als Dauernutzer von Bac seit bald mal 2 Jahren kann ich von meiner Seite die Ansicht von Federico teilen. Ich schlafe wie ein Stein und bewege mich wohl über Stunden des Nachts nicht im Bett. Klar, dass dann je nach Stellung ein Arm oder ein Bein taub wird. Es muss nicht nur aufgrund einer Mangeldurchblutung sein, es kann auch durch konstanten Druck auf einen Nerv passieren. Jedenfalls kehrt beim Erwachen schnell wieder Leben zurück.

Schnarchen darf ich mir zum Glück schon lange erlauben (und tue es offenbar auch). Wir haben schon einige Jahre getrennte Schlafräume.

LG moonriver

Ergänzung: Konstante Dosis seit Oktober 2012: 62.5 mg/Tag
LG moonriver

@Betty,

das Taubheitsgefühl ist nach dem Aufwachen schnell verschwunden, versuchs mal mit schnellem Armkreisen. Wenn das nicht hilft, konsultiere Deinen Hausarzt.

LG Federico

Ihr Lieben,

es handelt sich zum Glück nicht um eine mangelnde Durchblutung von Armen und Beinen unter Baclofen. Das Argument mit der ruhigen Lage über lange Zeit ist ein ganz gutes Argument. Es gibt jedoch die bekannten unerwünschten Wirkungen, wie "taube Fingerspitzen", dieses Phänomen ist wohl am ehesten neurogen bedingt; ebenso gibt es eine muskuläre Komponente, gelegentlich wird sogar ein geringer Anstieg der "Creatinkinase" im Blut beobachtet, der jedoch, in den mir bekannten Fällen nicht wirklich "krankheitsrelevant" ist, jedoch prinzipiell "medikamentös-toxisch" (hier: durch Baclofen) bedingt sein könnte (alles ganz stark vereinfacht..).
Wir wissen, dass die unerwünschten Wirkungen leider nicht streng dosisabhängig auftreten, obgleich viele davon durch langsames Aufdosieren verhindert werden können, bzw. sich nach einer gewissen Zeit auch wieder verabschieden. (Das subjektiv wirklich unangenehme Phänomen der Atembeschwerden zeigt meist keine Entsprechung in der Lungenfunktion und verschwindet teils erst nach 2-3 Monaten unter gleicher Dosierung.)

Streng genommen müsste man bei den og. Symptomen sonst nach Orthopädie und Neurologie in ein Zentrum für neuromuskuläre Erkrankungen überwiesen werden. Dort könnte dann mit Hilfe einer Elektromyografie zunächst grob zwischen einem myogenen (muskulären) und neurogenem (nervalen) Ursprung der Beschwerden unterschieden werden. Nächster Schritt zur Gewissheit wäre dann eine Muskelbiopsie (Gewebeprobe).

Nur: selbst wenn Baclofen eine gewisse Beeinträchtigung bedingen würde: für mich habe ich entschieden, dass Abdosieren in keiner Form und Weise in Frage kommt. So halte ich mich konsequent seit nun 3 Jahren an die Empfehlung des Admins (Bewegung, s.o).

Alles Liebe, GGG
LG jivaro

Ps. Das Schnarchen kommt vom gut relaxten Gaumensegel unter Baclofen, nicht schön...aber die Argumente wurden ja schon geliefert. Besonders der erste "heftige" Laut beim Einschlafen klingt wohl nicht gerade cool....minor problem....