Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Sonntag 23. März 2014, 22:07 
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17
Beiträge: 354
Heute beginne ich nun meinen dritten und voraussichtlich letzten persönlichen Thread mit aktuellen Fakten.
Meinen Weg mit Baclofen könnt ihr unter 1.Vorstellung und Leben mit Baclofen verfolgen.

Es ist die Geschichte eines schnellen Erfolges, der nach einem über 40-jährigen Leben unter Alk wie ein Wunder anmutet aber auch eine Geschichte von einigen Rückschlägen und Problemen. Jedoch ging der Trend stetig aufwärts, so dass ich mit Staunen zurück und voller Optimismus vorwärts blicken kann. Und das Wichtigste: Ich kann wieder am Leben teilnehmen – aktiv, relativ gelassen und voller Freude.

Nach gut eineinhalb Jahren Baclofen-Therapie habe ich das Medikament Mitte Januar 2014 abgesetzt. Grund war nicht die vollendete Heilung sondern zunehmend massive Schlafstörungen, die weder mit Medikamenten noch anderen Methoden in den Griff zu bekommen waren (ursprünglich war mein Plan Baclofen frühestens Ende 2014 versuchsweise abzusetzen). Ende Februar hatte sich dann mein Schlaf langsam normalisiert, so dass ich heute nur noch selten zu irgendeiner Schlafhilfe greifen muss. Meine intensiven Traumaktivitäten sind mir allerdings treu geblieben, obwohl ich nun gar keine Chemie mehr einnehme - sie sind aber nicht mehr dramatisch bzw. belastend.

Wie sieht ein stinkt normaler Alltag ohne Alkohol, ohne Baclofen heute bei mir aus?

Frühes Aufstehen zwischen 5:30 Uhr und 6:00 Uhr. Mind. 45 Minuten Yoga und Meditation. Gemütliches Frühstück. 8:00 bis 18:00 Uhr Arbeit (freiberuflich, zu Hause), die mir Spaß macht. 13 bis 14:00 Uhr Mittagspause inklusive 20 Minuten Mittagsschlaf oder Meditation. Abends alle zwei Tage möglichst sportliche Betätigung (freue mich schon auf die Zeitumstellung - dann wird eine abendliche Radtour wieder aktuell). Meist ist in der Woche nicht viel mehr drin. Nach dem Abendessen fühle ich mich auf eine angenehme Art schlaff – habe fertig. Gewöhnlich liege ich um 21:00 Uhr im Bett, lese noch gemütlich 1 bis 2 Stunden und das war´s denn.

Wie sieht es mit dem Alkohol heute aus?

Im normalen Leben verschonen mich Gedanken an Alkohol eigentlich völlig. An stressigen Tagen, wenn die Batterie fast leer ist, kommt schon mal die Erinnerung hoch, dass diese sich mit ein, zwei Drinks wieder auffüllen lassen würde. Es sind Gedanken, die schnell wieder vergehen, wenn ich mich nicht drauf einlasse. Aber es ist auch ein wichtiges Zeichen, dass es Zeit wird einen Augenblick innezuhalten. Eine kurze Meditation, 15 Minuten Ergometer oder jetzt wieder, wenn die Sonne scheint, kurz mal in den Garten - reicht meist schon aus, den Akku wieder nachzuladen.

In nicht alltäglichen Situationen, wie zum Beispiel größeren privaten Feierlichkeiten oder dienstlichen Veranstaltungen (Vorträge, Konferenzen) meldet sich mein s.g. Suchtgedächtnis noch ziemlich regelmäßig. Hier helfen mir sorgfältige Einstimmung, gegebenenfalls ½ Bromazanil (analog Notfalldosis Baclofen) und u.U. auch ein taktischer Rückzug -> das wird wohl noch etwas Zeit brauchen (mit Baclofen war das einfacher!).

Und sonst:

Meinen Lieblingstherapeuten besuche ich nach wie vor einmal im Quartal immer wieder gerne. Auch wenn Alkohol mittlerweile nicht mehr das Hauptthema ist, haben wir genug anregenden Gesprächsstoff über Gesundheit im speziellen und das Leben im allgemeinen.
Meine letzte beste therapeutische Übung war übrigens ein verlängertes Meditations-Wochenende vor 14 Tagen in einem Kloster. So eine intensive Verabredung mit mir SELBST ist kaum zu toppen.

Dass bewusste Ernährung seit Anfang des Jahres ein Lieblingsthema von mir geworden ist, hatte ich wohl schon erwähnt. Mittlerweile so nebenbei mein Idealgewicht erreicht.
Ich rauche immer noch meine drei Zigaretten am Tag. Eigentlich hatte ich erwartet, dass sich das Thema mit der Zeit von selbst erledigt - aber dieses Ritual sitzt tiefer als gedacht. Beginnt mich etwas zu stören - mal sehen!

Fazit: Es scheint zu funktionieren!!!

Lg tom

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 Betreff des Beitrags: Re: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Montag 24. März 2014, 14:25 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Lieber Tom

tom hat geschrieben:
Es ist die Geschichte eines schnellen Erfolges, der nach einem über 40-jährigen Leben unter Alk wie ein Wunder anmutet aber auch eine Geschichte von einigen Rückschlägen und Problemen.
Ich gratuliere Dir von ganzem Herzen für diesen Erfolg, wo sich das Wunder in Realität gewandelt hat...

Wir beide gehen ja schon einige Zeit diesen Bac-Weg. Wie aus meinem Thread hervorgeht, hatte ich eigentlich auch im Sinn Bac abzubauen. Offenbar war das Tempo zu rasant und es kam zu starken psychisch-körperlichen Erscheinungen, welche mich so aus dem Konzept warfen, dass ich diesen Gedanken vorläufig verworfen habe.
Vielleicht wollte ich seit Anfang dieses Jahres einfach zuviel... Gelungener Abbau vom Betablocker, gelungener Ausstieg aus dem Tabakrauch, seit über 2 Mt. nur noch E-Zigarette und dann im Februar noch der geplante Ausstieg aus Bac... es erstaunt mich selber, dass ich soviel Unvernunft an den Tag legen wollte.
Nun bleibe ich mal bei meinen lange bewährten 50mg/Tag.

Immer wieder lese ich bei Dir, dass Du sehr bewusst einiges in Deinem Leben verändert hast. Hier liegt sicher auch der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bac-Therapie. Dir ging nun in Erfüllung, wovon ich immer noch träume. Es sei Dir von Herzen gegönnt.

Wenn man sich die lange Zeit von 40 Jahren Alkohol (bei mir waren es "so richtig" höchstens 2-3...!) vor Augen hält, dann mutet es wirklich wie ein Wunder an. Und zudem warst Du ja nie auf hohen Dosen.

Nun, es würde mich und das Forum sicher freuen, weiterhin von Dir sporadisch einen Bericht lesen zu können!

Jedenfalls wünsche ich Dir weiterhin in Deinem nun erneuerten Leben viel Erfolg, innere Mitte, die nötige Ruhe und die Realisierung noch manchen Traumes... wie es funktionieren kann weisst Du nun ja...

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Montag 24. März 2014, 15:01 
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Beiträge: 381
Wohnort: Moers
Lieber Tom,

Deine Worte machen Mut und selbst beim Lesen kommt die Ruhe von Dir herüber.
Du hast dir deinen heutigen Zustand nach und nach erarbeitet und an Dir kann man (frau) die GGG gut nachvollziehen.

Ich bin jetzt in der 5. Backlofen-Session (also über 4 Jahre dabei).
Ich habe auch schon mal daran gedacht, Baclofen auszuschleichen, aber ich vertrage es gut und es hilft mir als Antidepressivum.

Wünsche Dir eine tolle, entspannte Woche...

Liebe Grüße Volker

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George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Montag 24. März 2014, 15:09 
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Beiträge: 236
Hallo Tom,

das hört sich an, als würdest Du alles richtig machen. Toll. Eine, der für mich noch vielfältigen Alternativen in Bezug darauf, wie es dann irgendwann weitergehen soll.

Immer wieder die Feststellung: man merkt doch recht schnell was einem gut tut und so wundert es mich dann auch nicht, dass so viele von sich aus bei Entspannung und Sport bleiben und zu gesunder Ernährung und einem einigermaßen regelmäßigen Tagesablauf tendieren. Eine Arbeit, die einem Spaß macht ist dann natürlich noch das Sahnehäubchen oben drauf.

Für mich vorbildlich. Danke für die ausführliche Schilderung. Liest sich natürlich deutlich schöner als Dein Bericht über Deine aktive Alkohol-Zeit (war´s 1995?)
Wenn es sich bei mir einrichten lässt, möchte ich schon aus Aversionsgründen gerne in Zukunft komplett auf den Alkohol verzichten, denn eigentlich bin ich da der Meinung, dass ich mein "Soll" schon erfüllt habe.

Wäre aber toll, wenn das noch nicht unbedingt Dein letzter persönlicher Thread wäre, denn abgesehen davon, dass ich Dich wirklich gerne lese, interessiert natürlich schon, wie es nach einem Jahr aussieht, ob sich der Weg über längere Zeit durchziehen lässt (was ich glaube!).

Zitat:
Meine letzte beste therapeutische Übung war übrigens ein verlängertes Meditations-Wochenende vor 14 Tagen in einem Kloster. So eine intensive Verabredung mit mir SELBST ist kaum zu toppen.

Wow. Cool. Das ist dann wohl ein Rausch der ganz anderen Art, imponiert mir als Erfahrung sehr!

LG
Nordlicht

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Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)


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 Betreff des Beitrags: Re: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Montag 24. März 2014, 16:12 
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Tom hat geschrieben:
Es ist die Geschichte eines schnellen Erfolges
@Tom,

jetzt ja, vielleicht. Mit dem Abstand von beinah' 2 Jahren kommt es Dir schnell vor.
Andere würden sagen, „was ... so lange ...?“ Einer wie ich würde sagen, der Weg ist das Ziel –
ankommen ist also nicht wichtig. Zähle ich 10 durchschnittliche, klinische Entgiftungen plus
zwei bis 3 LGZ-Maßnahmen zusammen, sind kommen da auch schnell 2 Jahre zusammen.
Vorausgesetzt die Zeiten dazwischen kann man Leben nennen ... so gesehen waren Deine
2 Jahre ein schneller Erfolg – es waren schließlich 2 lebenswerte Jahre, wenn ich nicht irre.

Die Gesichter von Neuzugängen möchte ich sehen, wenn ich vielleicht zukünftig sage:
wenn Du den schnellen Erfolg haben möchtest, lies nach bei @tom :-

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Montag 24. März 2014, 16:50 
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Beiträge: 354
Zitat:
Wäre aber toll, wenn das noch nicht unbedingt Dein letzter persönlicher Thread wäre,

Zitat:
Nun, es würde mich und das Forum sicher freuen, weiterhin von Dir sporadisch einen Bericht lesen zu können!

Hey Leute, habe ich irgendwann gesagt, dass ich nichts mehr schreiben werde? Das war kein Abschiedsbrief! Werde natürlich weiter berichten und mich auch weiter einbringen, wenn auch sparsam.

Wir wollen auch nicht vergessen: Im letzten November war ich das letzte Mal in der Klinik. Ein ganzes Jahr ohne Alk habe ich in diesem Erwachsenen-Leben schließlich noch nie gerissen. Bin "nur" auf dem Weg. Unter diesem Aspekt ist und bleibt dieses Forum für mich eine wichtige SHG und Quelle der Inspiration!!!

LG tom

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 Betreff des Beitrags: Re: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Montag 24. März 2014, 17:39 
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Beiträge: 1015
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Lieber Tom,

ein Leben ohne Alkohol und ohne Baclofen...
Wenn ich es richtig sehe, bist du der Erste und Einzige aus diesem Forum, der diesen Weg zu beschreiten beginnt (oder zumindest darüber schreibt).
Ich drücke dir ganz fest den Daumen, dass es ein erfolgreicher Weg wird, ohne die großen Abstürze, die ja wohl alle von uns aus der Vergangenheit kennen !

Was führte zu dieser Entwicklung :

a) Die Aufarbeitung der Vergangenheit / Beseitigung von Stolperstellen ?
b) Eine wie auch immer geartete "Umprogrammierung" (Gehirn / Belohnungszentrum?) ?
c) Die gemachten Erfahrungen, dass ein Leben ohne Alkohol (bzw. mit deutlich weniger A.) sehr viel schöner ist ?
d) Positive Verstärkung / Rückmeldungen aus dem Umfeld ?
e) Autosuggestion ("Ich brauche Alkohol nicht" o.ä.) ?
f) Oder von allem ein bisschen ?

Egal wie : Ich freue mich für dich und hoffe, eines Tages auch so weit zu sein.
(Momentan bin ich -seit einigen Wochen bei 75 mg/Tag und fühle mich sehr stabil.)

GLG, Werner

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„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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 Betreff des Beitrags: Re: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Montag 24. März 2014, 22:12 
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Beiträge: 354
Lieber Werner,

Du hast gefragt:
Werner1503 hat geschrieben:
Was führte zu dieser Entwicklung :

a) Die Aufarbeitung der Vergangenheit / Beseitigung von Stolperstellen ?
b) Eine wie auch immer geartete "Umprogrammierung" (Gehirn / Belohnungszentrum?) ?
c) Die gemachten Erfahrungen, dass ein Leben ohne Alkohol (bzw. mit deutlich weniger sehr viel schöner ist ?
d) Positive Verstärkung / Rückmeldungen aus dem Umfeld ?
e) Autosuggestion ("Ich brauche Alkohol nicht" o.ä.) ?
f) Oder von allem ein bisschen ?

Es gibt da wohl nur einen Fixpunkt, den ich konkret benennen könnte: Baclofen!
Deine angefragten Punkte a) bis f) und noch einige weitere ergaben sich als logische Konsequenz, nachdem der Druck (Craving) weg war und der Raum da war, für neue Erkenntnisse, Erfahrungen (auch die aus vorausgegangenen Therapieren und eigenen Studien) kam das alles zum tragen. Ich sehe es fast so wie eine Lawine - wenn sie einmal in Bewegung kommt und kaum noch Hindernisse da sind, kann sie sich frei entfalten. Manchmal werden Lawinen mit Dynamit ausgelöst. Mein Dynamit war offensichtlich Baclofen.

Lg tom

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 Betreff des Beitrags: Re: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2014, 19:34 
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17
Beiträge: 354
Ich habe da so eine kleine Liste – ich wüsste gar nicht wie ich sie genau betiteln sollte – vielleicht:
Erinnerungen, Mantras, Gathas, Motivationen, … ? Immer wenn ich aus dem Gleichgewicht gerate, meine Mitte verliere oder gar mal wieder den Wunsch nach einem Schluck Alk verspüre, werfe ich einen Blick auf bewusste Liste. Sie ist eigentlich mit der Zeit ganz schön (zu) lang geworden. Ich habe sie kontinuierlich ergänzt. Aber wenn es Not tut, springen mir die richtigen Punkte ins Auge und wirken:

Bin ich wirklich HIER?
Aus dem Traum erwachen!
Es ist alles schon da - es gibt nichts zu erreichen - ich bin angekommen
Es kann niemals besser werden - nur anders
Ich kann das Paradies nur in mir selber finden
Ich bin ein Glückskind

Alles ist ungewiss / ich weiß nicht!
Alles ist vorübergehend, kurzlebig - nicht damit identifizieren!
Ist das wahr?
Alle Erscheinungen sind Illusion
Das Hirn formt aus Nervenimpulsen die Wirklichkeit

Alles Schöne wird durch Gedanken verdorben
Gedanken sind eine Mauer zwischen uns und dem Leben, können nur in der Zeit existieren
Jeder Gedanke hat eine magnetische Kraft, die das ganze Bewusstsein in sich hineinzieht
Jeder unbemerkte Gedanke übernimmt die Regie im Kopf
Wenn der Geist nicht unterscheidet, sind alle Dinge dass eine Sosein

Ich bin SOSEIN
Alles fließt leicht dahin
Wenn es denn so ist, bin einverstanden
Ich bin nicht mein Körper, meine Gedanken, meine Emotion
Instinktiv, spontan Leben wie ein Tier / Kind -> Intuition (Bauch) folgen

JETZT
Gegen den jetzigen Moment sein heißt, gegen das Leben zu sein
Das Nichtzulassen des jetzigen Moments ist eine Form von Geistesgestörtheit
Man kann nur heraustreten aus der Zeit, in dem man in die Gegenwart eintritt
Friede kommt nie durch Veränderung → immer umgekehrt! Veränderung kommt nur mit einer veränderten Einstellung zum JETZT
Im Jetzt kann es keine Probleme geben
Probleme sind keine Probleme mehr – nur einfache Entscheidungen
Man muss die Vergänglichkeit spüren mit jeder Faser in jedem Moment.
Grabstein: das ganze Leben ist ein kleiner Strich zwischen Geburt und Tod -> alle Konflikte, Freuden, Leiden
Ich wurde nie geboren und werde niemals sterben. Ich lebe in der Ewigkeit des Augenblicks
Nie im Ozean der Achtlosigkeit, der Sorgen und des Leidens versinken und sich verlieren


Diese Notes / Gedankenstriche sind natürlich sehr individuell. Wird, soll und kann natürlich nicht jeder mitgehen. In Wirklichkeit ist meine Liste sogar noch länger. Aber alles was ich hier nicht veröffentliche, ist mit einer sehr persönlichen Erfahrung verbunden, die einer tieferen Erklärung bedürfte.
Aber vielleicht können meine Notizen – nennen wir sie ruhig "Mantras" – doch dem einen oder anderen als Anregung oder Motivation dienen.

Auf dass dieser Sommer für alle so schön wird, wie es der Frühling verspricht!

LG tom

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 Betreff des Beitrags: Re: Leben nach Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2014, 19:47 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Danke Tom...

Ich will keine Worte zurückgeben... alles wurde von Dir bereits gesagt.
Einfach eine Reaktion von mir, in tiefer Überzeugung, dass Du Deinen Weg offenbar gefunden hast. Respekt und Dank!

LG
moonriver

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(Antoine de Saint-Exupéry)


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