Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Freitag 2. März 2018, 12:59 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10
Beiträge: 369
Herzlichen Dank, lieber Dieter!

Ja, Wachsamkeit und Achtsamkeit sind zwei notwendige Attribute auf dem weiteren Weg.
Aber auch ein starker Wille wird weiterhin notwendig sein.
Dir wünsche ich auf Deinem Weg in die Freiheit einen starken Willen und einen unerschütterlichen Fokus, wie bei einem Halbmarathon. Denn auch dort führt nur Wille und Fokus auf das Ziel hin.

Viele liebe Grüße

Nadine

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Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin.
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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Sonntag 11. März 2018, 04:59 
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49
Beiträge: 682
Hi Nadine,
Super Spitze wie du das geschrieben hast !
Und ich ziehe den :hutab: vor dir, wie du es geschafft hast.
Echt Klasse. Mutmachgeschichte wie Dieter schrieb, das stimmt wohl.
Bleib weiter so drauf !
Gruss Bine


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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Sonntag 13. Mai 2018, 19:22 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10
Beiträge: 369
Hallo Zusammen :-h

nachdem ich ja nun schon lange nichts mehr von mir hören haben lasse, dachte ich, es ist mal wieder an der Zeit mich zu melden.
Es geht mir nach wie vor fantastisch, der Alkohol ist die allermeiste Zeit weit entfernt von mir.
Ich schreibe deshalb die allermeiste Zeit, weil es trotzdem immer noch vorkommt, daß er sich zurück in mein Leben schleichen will.

Kürzlich waren meine Eltern nach langer Zeit einmal wieder zu Besuch. Beide sind dem Alkohol noch nie abgeneigt gewesen. Ach was schreibe ich, beide sind alkoholabhängig, so wie ich.
In den paar Tagen in denen sie bei mir waren, habe ich ihr Trinkverhalten mehr als skeptisch beobachtet.
Schon morgens um 11h wurde das erste Bier aufgemacht, bzw. wenn wir unterwegs waren, wurde schon nach einer Möglichkeit zum Bier trinken gesucht.
Später am Tag kam dann schon das erste Viertel Rotwein auf den Tisch, zum Essen, teilweise aber auch schon vor dem Abendessen.
Was soll ich sagen... es hat mich angewidert, es hat mich schockiert und irgendwie hat es mich einfach fertig gemacht das Verhalten meiner Eltern zu beobachten.
Ich war früher genauso! Diese Erkenntnis hat mich wie ein Schlag getroffen und trotzdem, trotzdem kam eines Abends das Verlangen nach einem Glas Wein.
Ich war völlig fassungslos als ich das bemerkt habe. Den ganzen Tag hat es mich angewidert und dann auf einmal, wie wenn ein Schalter umgelegt wurde, war auf einmal dieses Verlangen da. Nicht nur ein bisschen, sondern massiv.
Ich war so erschrocken, daß ich 75mg als Notfalldosis eingenommen habe und mich eine halbe Stunde entschuldigt habe um Wäsche zu machen (eine bessere Ausrede fiel mir zu dem Zeitpunkt grad nicht ein), bis die Wirkung von Baclofen eingesetzt hatte.
Danach war ich zwar total müde, aber das Verlangen war weg, zum Glück.
Hätte ich auch nur einen Tropfen getrunken, ich wäre mit meinen Eltern versackt und in die alten Bahnen abgedriftet. Ich weiß es genau.
Es hört sich jetzt vielleicht gemein an, aber ich war heilfroh als meine Eltern wieder weg waren. Ich habe es nur mit viel Mühe und Baclofen geschafft die Tage zu überstehen.
Je mehr mich das Trinkverhalten meiner Eltern abgestossen hat, desto größer wurde das Verlangen am Abend!? Es war schrecklich.
Genauso schrecklich war es zu sehen wie meine Mutter immer mehr abgebaut hat. Sie hat mittlerweile Demenz im Anfangsstadium, laut Neurologin.
Dabei weiß Sie eigentlich schon fast gar nichts mehr.... wenn das als Anfangsstadium bezeichnet wird, dann habe ich Angst davor was noch kommen wird.

Derzeit nehme ich noch 100mg/d und komme damit gut zurecht.
Ich freue mich über meine Alkohol-Freiheit (mittlerweile sind es runde 15 Monate), aber das Ereignis mit meinen Eltern hat mich doch erschüttert und auch etwas verunsichert.
Der Alkohol hat nach wie vor eine ungeheuerliche Macht über mich, die mir Angst macht. Mich gleichzeitig aber auch wachsam hält.

Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Sonntag!

Viele liebe Grüße

Nadine

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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Sonntag 13. Mai 2018, 20:01 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe Nadine

Wir kennen uns jetzt fast seit anderthalb Jahren. In dieser Zeit habe ich
deine felsenfeste Stabilität sehr schätzen gelernt.
Du hast lange (und noch immer) als Musterbeispiel gegolten, wie gut es
einem/einer mit Baclofen gehen kann.
Gerade deshalb bewegt mich deine Geschichte umso mehr,
und es ist einmal mehr ein Beweis, dass mit der GGG immer eine
gesunde Dosis Acht- und Wachsamkeit einhergeht. Es tut mir leid, dass
du deine Eltern so hast erleben müssen. Aber deine Reaktion hast du
gut analysiert; man kann nie vorsichtig genug sein; das Verlangen liegt
tatsächlich immer auf der Lauer.
Grossartig finde ich es, wie du mit der Situation umgegangen bist.
Nicht umsonst heisst die Notfalldosis Baclofen 'Notfall'-Dosis.
Vor allem wenn's 75mg sind.
Danke fürs Teilen deiner Geschichte und hoffentlich dürfen wir dich
hier wieder regelmässiger lesen :daumen:

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Sonntag 13. Mai 2018, 21:23 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Liebe Nadine,

super gemacht! Ich kann mich Patrick nur anschließen. Diese Schalter-Situation kennen sicherlich die allermeisten hier im Forum. Und ich behaupte, viele, mich eingeschlossen, hätten dem Druck nachgegeben. Wie du dich in diesem Moment aus der Gefahrensituation manövriert hast - einfach nur großartig!

Es ist sicherlich traurig mitanzusehen, wie die eigenen Eltern dem Alkohol verfallen sind und sich aus seiner jahrzehntelangen Umklammerung weder lösen können noch wollen. Aber Eltern sind Vorbilder - auch als warnendes Beispiel. Du hast es geschafft, dich zu befreien, und lernst gerade in Situationen wie der von dir geschilderten weiter hinzu, nicht mehr in die Falle zu tappen.

Weiter so, liebe Nadine! :-bd

Herzliche Grüße
Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Montag 14. Mai 2018, 06:25 
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Registriert: Mittwoch 4. April 2012, 18:20
Beiträge: 343
Liebe Nadine,
großartig, wie du diese so schwierige Situation gemeistert hast !!!! Gerade weil es deine Eltern waren, die sich so verhalten haben, war es besonders heikel. Aber du hast deinen Weg weiter verfolgt.
Dankeschön, dass du uns deine positiven Erfahrungen hier mitteilst. Du machst uns allen Hoffnung und hilfst uns weiter.
Einen schönen Sommertag wünscht dir
Trudi

:-h :daumen: :YMAPPLAUSE: :ymhug: :hutab:

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"Nicht die Sucht bekämpfen, sondern die Alternative leben!"

Ute Lauterbach


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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Donnerstag 17. Mai 2018, 10:20 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10
Beiträge: 369
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Euer Feedback! Es hat mich richtig aufgebaut :-bd

Mittlerweile habe ich meine Mitte wieder gefunden und gehe gelassen durch den Alltag,
auch wenn dieser momentan ziemlich stressig ist.

Das Verhalten meiner Eltern und vor allem die Demenz-Erkrankung meiner Mutter beschäftigen mich trotzdem immer noch.
Ich habe mich die letzten Tage auf diesem Thema ein bisschen eingelesen und versuche nun mögliche Demenzauslösende Substanzen zu vermeiden.
Dazu gehört nicht nur der Alkohol sondern wohl auch Aluminium.
Man hat bei verstorbenen Demenzkranken einen erhöhten Aluminiumgehalt in den Nervenzellen gefunden, welche die für Alzheimer-Demenz typische Verklumpung aufwiesen.
Selbst so zu werden wie meine Mutter und meiner Familie zur Last fallen ist etwas, daß mir wirklich Angst macht.
Was mit meinen Eltern da noch auf mich zu kommt (bin Einzelkind) macht mir aber ehrlich gesagt noch mehr Angst.
Angst davor daran zu zerbrechen, Angst davor rückfällig zu werden....
Dieses eine Mal habe ich zwar geschafft aus der Situation raus zu kommen, aber wenn es zur Dauerbelastung wird?
So lange sie weit weg wohnen kann ich mich ganz gut davon distanzieren, was aber ist,wenn ich sie zu mir holen MUSS?

Ok, genug der Trauerstimmung, hier scheint die Sonne, ein langes unbeschwertes Wochenende steht vor der Türe :) und es geht mir gut!

Viele liebe Grüße

Nadine

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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Sonntag 20. Mai 2018, 13:46 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe Nadine

Verständlich, dass du überfordert bist, wenn du nur schon dran denkst,
dass du sie zu dir holen musst. Ich wüsste auch nicht, wie 's weiter ginge.
Aber... ein Schritt nach dem anderen, oder? Noch ist es nicht so weit. Kommt Zeit, kommt Rat.
Zitat:
ein langes unbeschwertes Wochenende steht vor der Türe :) und es geht mir gut!
Mopped time :D :daumen: :-bd

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Freitag 20. Juli 2018, 08:37 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10
Beiträge: 369
Hallo Zusammen :-h

wollte mich auch mal wieder melden.
Es geht mir nach wie vor sehr gut, der Alkohol ist die meiste Zeit weit, weit weg von mir.
Trotzdem gibt es immer wieder Momente in denen ich darüber nachdenke doch mal wieder was zu trinken.
Diesen "schwachen" Momenten begegne ich mit einer Notfalldosis Baclofen und sehr viel Ablenkung in Form von Sport, Gartenarbeit, Hausarbeit, Moppedfahren.... was auch immer.
Funktioniert bis heute wunderbar.
Kürzlich war ich wieder zwei Wochen mit dem Motorrad im Süden unterwegs, habe dabei auch an zwei Abenden jeweils ein Glas Bier, bzw. ein Glas Rotwein getrunken.
Beide Male konnte ich nach einem Glas aufhören, allerdings nur durch einen Ortswechsel.
Die alte Gier ist noch da, ich spüre sie.
Ich habe mich danach ernsthaft gefragt, ob es das wert ist, dieses eine Glas Rotwein, bzw. Bier. Dieser innere Kampf, nicht noch ein zweites Glas zu trinken, um dann schlussendlich die Kontrolle doch wieder zu verlieren.
Ich kann mir diese Frage nicht abschließend beantworten. Vom Verstand her ist es ein dummes Glas Alkohol nicht wert sich im Nachhinein zu quälen, zwangsweise abzulenken um nur ja nicht noch mehr zu trinken.
Andererseits ist nach einem langen, heißen Tag im Sattel ein kaltes Bier schon immer noch verlockend... der Bauch schreit ja, das Hirn sagt nein.

Wie dem auch sei, zuhause im Alltag ist das alles kein Thema mehr und darum bin ich wirklich sehr, sehr froh.
Mittlerweile habe ich auch noch weiter abdosiert, bin nun bei einer Tagesdosis von 75mg und fühle mich recht wohl damit.

Viele liebe Grüße

Nadine

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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Jahr Freiheit, endlich habe ich mein Leben wieder!
BeitragVerfasst: Sonntag 22. Juli 2018, 19:19 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Klamsch hat geschrieben:
Hallo Zusammen :-h
Hallo liebe Nadine :-h

Klamsch hat geschrieben:
Diesen "schwachen" Momenten begegne ich mit einer Notfalldosis Baclofen und sehr viel Ablenkung in Form von Sport, Gartenarbeit, Hausarbeit, Moppedfahren.... was auch immer.
Funktioniert bis heute wunderbar.
So soll es auch sein. Du machst es richtig, wie im Bilderbuch! Ablenkung ist das richtige Wort dazu.
Klamsch hat geschrieben:
Kürzlich war ich wieder zwei Wochen mit dem Motorrad im Süden unterwegs, habe dabei auch an zwei Abenden jeweils ein Glas Bier, bzw. ein Glas Rotwein getrunken.
Beide Male konnte ich nach einem Glas aufhören, allerdings nur durch einen Ortswechsel.
Die alte Gier ist noch da, ich spüre sie.
Urlaub oder Freizeit ist ein nicht zu unterschätzenden Trigger.
Klamsch hat geschrieben:
Vom Verstand her ist es ein dummes Glas Alkohol nicht wert sich im Nachhinein zu quälen, zwangsweise abzulenken um nur ja nicht noch mehr zu trinken.
Andererseits ist nach einem langen, heißen Tag im Sattel ein kaltes Bier schon immer noch verlockend... der Bauch schreit ja, das Hirn sagt nein.
Je länger und deutlicher das Hirn spricht, desto leiser wird der Bauch.

LG!

Patrick


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