Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Dienstag 21. September 2010, 23:46 
@ Buck Dharma
Das O. Ameisen ernsthaft und ehrlich ist/wirkt, kann ich von dem was ich weiss nur bestätigen.
Die Franzosen (im Forum) haben nach meiner Auswertung eine gemittelte Dosis von ca. 140 mg Baclofen verglichen mit 65 mg bei unseren Auswertungen. Glaubst Du ernsthaft, dass das GABA-B-Rezeptorsystem bei den Franzosen so viel anders funktioniert?
Ich glaube eher, dass sie Prof. Ameisen nacheifern mit all den Nebenwirkungen. Das halte ich für gefährlich, weil der Alkoholkonsum dazu noch recht erheblich ist.
LG invorio


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. September 2010, 00:31 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Was im Moment mit Baclofen passiert, ähnelt sehr den mutigen Selbstversuchen der ersten Aidskranken mit allen möglichen Mitteln - für die allerdings mit wesentlich größeren Risiken als beim lang und gut erprobten Baclofen.

Fakt ist, dass Baclofen die Blut-Hirn-Schranke praktisch nur in Spuren durchdringt, bei der "intrathekalen" Anwendung über einen Katheter im Liquorraum wird im Mikrogrammbereich dosiert, Tagesdosen von 1mg werden nur unter Intensivüberwachung appliziert...

Fakt ist auch, dass es eine enorme individuelle Varianz gibt, welche oralen BAC-Dosen welche Konzentrationen im Liquor ergeben... diese Streuung der Wirkung ist vergleichbar der bei Methadon, wo die Einnahme von 1mg/kg Körpergewicht Blutspiegel zwischen unter 100 und über 500 ng/ml ergeben kann...

Deshalb ist das Herantasten an die individuell wirksame Dosis auch so wichtig!

Ameisen hat ja berichtet, dass er die Dosis einfach so lange weiter erhöht hat, bis das Verlangen nach Alkohol vollständig erloschen war, und keine Willensanstrengung mehr notwendig war, keinen Alkohol zu trinken. Bei Ihm war das bei fast 300mg der Fall, auf US-Seiten gibt es zahlreiche Berichte von Baclofenanwendern, die ihr "Switch"-Erlebnis bei Dosen zwischen 200 und 300mg p.d. beschreiben.

Solche Dosen sind zweifellos nicht ungefährlich, zumal im Zusammenwirken mit Alkohol, als Arzt könnte ich das nur statonär unter Intensiv-Bedingungen mit Beatmungs- und Reanimationsmöglichkeit verantworten - auch wenn hier einzelne Anwender Dosierungen bis 300 mg schadlos vertragen haben.

Wer das selber in Eigenverantwortung riskieren will, sollte jedenfalls sicherstellen, dass jemand in der Nähe ist, der im Notfall den Rettungsdienst rufen und Angaben zu Dosierung und Einnahmedauer von Baclofen machen kann.

Die bisher in den Studien mit 30-75mg BAC festgestellten Ergebnisse zeigen ja auch, dass Baclofen schon bei 30mg bessere Effekte zeigt als die für den Zweck zugelassenen Anti-Craving-Mittel wie Naltrexon und Acamprostat.

Meine eigenen Patienten nehmen Dosierungen zwischen 30 und 150 mg pro Tag, Probleme mit Nebenwirkungen, die zum Behandlungsabbruch führten, sah ich nur bei gleichzeitiger Methadontherapie.

Zum Effekt der Hochdosistherapie könnte ich die folgende Hypothese zur Diskussion stellen:

Baclofen wird zu einem großen Teil an Plasmaeiweiß gebunden, freies Baclofen im Blut wird sehr schnell über die Nieren eliminiert. Es könnte sein, dass nur bei Einnahme sehr hoher Einzeldosen kurzzeitig Spitzenkonzentrationen im Plasma erreicht werden, die notwendig sind, um im Liquor Konzentrationen zu erreichen, die eine annähernd vollständige Sättigung der GABA-B-Rezeptoren ermöglichen...

Pharmakologen, Neurophysiologen und Biochemiker: Stürzt euch drauf!

LG

Praxx

Äh, Federico: Ich würde mich sehr wohl öffentlich für die Baclofentherapie einsetzen - nur gibt es irgendwie kein öffentliches Interesse an der Meinung eines kleinen Krauters wie mir...


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. September 2010, 09:58 
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Registriert: Mittwoch 3. Februar 2010, 21:29
Beiträge: 195
Hallo! :smt006

Site Admin

Zitat:
ohne Ameisen gäbe es KEINE VERBREITUNG von Baclofen in der Behandlung von Alkoholismus.



Soweit gehe ich mit, ich habe aber schon am 21.08 geschrieben

Zitat:
Glaube ich schon, deshalb habe ich auch verstanden das sich viele Erfahrungen hier im Forum mit den Erfahrungen von Prof. Dr. O.Ameisen nicht unbedingt Decken.


Ameisen als Spinner zu bezeichnen das muss jeder für sich Entscheiden. Ich Empfehle das Buch auch weiter aber immer mit den Hinweis das man sich mit den Dosierungen von Ameisen Kritisch auseinandersetzen sollte und eher auf Erfahrungsberichte zurückgreifen sollte.

Ich habe auch schon Berichtetet das ich von 75 auf 50 mg Dosiert habe dazu waren 2 Versuche Nötig der erste ging schief und ich wurde hier als Analphabet beschimpft. Der zweite hat sich ca. 14 Tage hin gezogen. In 5 Monaten nehme ich Bac ein Jahr und will es versuchsweise ganz absetzen und mir zittern jetzt schon die Knie, nicht weil ich Angst habe wieder zu trinken, sondern vor den Absetzen!


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 Betreff des Beitrags: Ameisen
BeitragVerfasst: Mittwoch 22. September 2010, 10:39 
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Registriert: Donnerstag 18. März 2010, 19:45
Beiträge: 43
Wohnort: Unterfranken
Wir sind nicht bei AA, Ameisen hat eine wertvolle Entdeckung öffentlich gemacht, aber sein Buch sollte nicht wie das Blaue Buch als Bibel hochgehalten werden. Die Höhe der Dosis ist wohl immer eine Frage der Person. Es wird kein Patentrezept geben. Einige Bereiche werden wohl nur auf eigene Verantwortung durchgeführt werden können., siehe Beitrag von @praxx


Ich persönlich fahre mit 100 mg recht Gut. Bei höheren Dosen muss ich zugeben bin ich auch beeinflusst, aber das wichtigste:

Keine Craving,

Keine Abhängigkeitssyndrome von Baclofen es ist eher so, ich vergesse die Einnahme doch immer wieder mal recht gerne.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 22. September 2010, 11:45 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Alle,

Ich eröffne jetzt einen neuen Thread mit dem Titel Missverständnisse um Olivier Ameisen und bitte euch ab jetzt diesen Thread zu verlassen. Es passt nicht mehr hierher. Hier gehts zum neuen Thread: http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... .html#7262

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Donnerstag 4. November 2010, 23:23 
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Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 20:16
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Wohnort: Norddeutschland
Hallo!

Ich hatte ja geschrieben, dass es mir zuletzt schon mit 37,5 mg am Tag gut geht und ein Ausschleichen zum Jahreswechsel vorgesehen ist.
Da ich aber Baclofen gut vertrage (außer etwas Müdigkeit in den Nachmittagsstunden und leichter Schwindel) kam mir der Gedanke
doch nochmals höher zu dosieren, um zu sehen, was dann passiert.
Seit ca. zwei Wochen bin ich wieder bei 75 mg angelangt, was die berufliche Tätigkeit nicht wirklich einschränkt, dazu bin ich auch in
ärztlicher Begleitung.
Es ist verblüffend. Ich fühle jetzt ein Entspannung, die ich noch nie hatte.
So eine Ausgeglichenheit war mir fremd und ist mir fast schon unheimlich.
Alkohol ist kein Thema mehr, ich kann moderat trinken und verliere nicht die Kontrolle.
Bin gespannt, wie es weiter geht, wobei das Ausschleichen von BAC aber das Ziel bleibt.

Beste Grüße

Buck Dharma


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BeitragVerfasst: Freitag 5. November 2010, 09:10 
Hallo Buck Dharma,

eine Höherdosierung wirkt sich in der Regel positiv aus, wenn sie nicht mit einer Zunahme der Nebenwirkungen einhergeht.
Du willst zum Jahreswechsel Baclofen ausschleichen; ist das nicht ein Widerspruch zu Deinen jüngsten Erfahrungen der Höherdosierung? Welche Erwartungshaltung verbindest Du mit dem Ausschleichen?

LG invorio


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BeitragVerfasst: Samstag 6. November 2010, 00:18 
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Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 20:16
Beiträge: 70
Wohnort: Norddeutschland
Hi Invorio,

zuerst muß ich leider sagen, dass ich heute auf einmal starke Nebenwirkungen spüre:
starke(!) Müdigkeit (obwohl ich gut geschlafen hatte) und sehr starke Nackenschmerzen;
hoffe das die Morgen vorbei sind.
Zur Höherdosierung: Wie gesagt ein Test, um auch zu spüren wie BAC
dann (neu) wirkt; im Grunde würde ich aber generell liebend gerne auf Medikamente verzichten
Zum Ausschleichen: Da ich mich jetzt stabil fühle, ist es an der Zeit zu sehen, wie ich
ohne Baclofen klar komme. Ich will auch wissen, ob ich in mein altes Muster zurückfallen kann;
wenn ja, werde ich schnell reagieren.

Die Dosierung nach unten, versuche ich im Dezember zu ereichen.
Melde mich dazu wieder.

Viele Grüße

BD


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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Januar 2011, 15:20 
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Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 20:16
Beiträge: 70
Wohnort: Norddeutschland
Hi,

nach einem grauenvollen Monat Dezember mit Krankheit an der ich immer noch zu knabbern habe, melde ich mich kurz zurück.
Ich wollte ja zum Jahreswechsel Baclofen langsam ausschleichen; doch die Krankheit kam mir zuvor; habe Bac abrupt für einige Tage abgesetzt,
da ich starke Schmerzmittel nehmen musste.
Das gute war, dass ich keinerlei Absetzungsprobleme bekommen habe, obwohl ich Baclofen seit Ende Okt 09 nutze!
Seit einigen Tagen nehme ich zum Abend wieder 12,5 mg ein, damit ich besser (ein)schlafen kann.

Bis dahin

Buck Dharma


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 Betreff des Beitrags: Re: Fazit nach fast einjähriger Baclofen Einnahme
BeitragVerfasst: Donnerstag 3. März 2011, 15:21 
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Registriert: Donnerstag 10. Dezember 2009, 20:16
Beiträge: 70
Wohnort: Norddeutschland
Update

Mit der Einnahme von 12,5 mg fühlte ich mich nicht mehr so gut und ich schlich BAC doch wieder ein statt aus.

75 mg Baclofen nehme ich zur Zeit und es geht mir sehr gut damit (keine NW).
Unter Baclofen Einfluss rückfällig zu werden ist für mich so nicht mehr möglich!
Mit der Einnahme von BAC hat man einfach ein besseres Selbstbewusstsein und keine Ängste mehr.

Wie geht es aber weiter?
Trotzdem will ich in naher Zukunft einen Versuch starten Baclofen auszuschleichen; werde darüber berichten.

Grüße

BD


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