Anke, 28, Alkoholikerin seit knapp dem 20. Lebensjahr. Baclofeneinnahme seit Februar 2010, nachdem ich bei Google einfach "Medikament gegen Alkoholismus" eingegeben habe und auf dieses Forum gestoßen bin.
Ich habe mich seit 2001/2002 jeden Abend (bis auf wenige Unterbrechungen, wenn ich z.B. bei meinen Eltern zu Besuch war) in den Schlaf getrunken. Vormittags oder Nachmittags habe ich nie getrunken. Mein Alkoholkonsum beschränkte sich auf Bier oder Wein (meistens eher Wein).
Seitdem ich Baclofen eingenommen habe (ich nehme zur Zeit 30 mg pro Tag ein), hatte ich meine Aufs und Abs (siehe
http://www.alkohol-und-baclofen-forum.de/topic,490,-auf-und-abs-nach-knapp-3-monaten-baclofen-einnahme.html)
Ende Februar hatte ich trotz Baclofen-Einnahe und aufgrund meiner Ungeduld einen schweren Rückfall.
Erst vor Kurzem versuchte ich das Experiment des moderaten Trinkens erneut und scheiterte diesmal nicht, was ich jedoch bemerkt habe, ist dass Alkohol die psychoaktive Wirkung von Baclofen rapid absenkt. Am nächsten Tag hatte ich wieder mit Ängsten und leichten depressiven Schüben zu kämpfen, die erst am dritten Tag verschwanden.
Ich bin heute eine glückliche Nichttrinkerin und werde es dank Baclofen auch bleiben. Craving habe ich keins mehr. Am Anfang der Therapie war Craving manchmal vorhanden, aber das ist wie mit der Sucht nach Nikotin. Es verblasst mit der Zeit.
Alkohol kommt bei mir nur zum Ablöschen in die Sauce oder zur Desinfektion auf die Hände. Ich habe Alkohol im Mundwasser und Pralinen, in denen Alkohol enthalten ist, sind für mich auch kein Problem mehr. Jeder AAler oder sonstige Heilbringer der orthodoxen Lehre würde einem davon abraten, weil es zu Rückfällen führe, aber das ist nicht mehr richtig, seitdem ich Baclofen einnehme.