Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Oktober 2010, 14:09 
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Das wird sich erst noch zeigen. Ich hatte während meine Baclofenzeit immer normal weitergetrunken, gegen das trinken hatte Baclofen bei mir nicht viel bewirkt. Ich habe mit dem Trinken aus eigenen Stücken aufgehört und es hatte Gründe. Ich konnte einfach nicht mehr mit ansehen, wie ich mir täglich meine Alk-Dosis verabreiche. Ich hatte einfach das Bedürfniss, nichts mehr zu konumieren. In dem Fall hat Baclofen wenig zu beigetragen. Vielmehr hat es mir geholfen, über die Kokainsucht hinwegzukommen und dass auch nur, weil ich mich am Baclofen in hohen Dosen festgehalten habe. Jetzt ist schon ein Jahr vergangen und das Baclofen habe ich von fast 300 mg auf null reduziert. Das immer mal wieder Suchtdruck auftaucht, ist schon klar. Aer den gilt es in Zukunft auszuhalten. Mein Ziel ist es, frei von Stoffen jeglicher Art zu sein und damit clean zu Leben. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass nach ein paar Wochen ohne Bac. das craving wiederkommt, schon garnicht wegen des Baclofen, was ich jetzt ja nicht mehr nehme. Ich Denke, das ein starker Wille und die Überzeugung, clean bleiben zu wollen. Das Bedürfnis nach Alkohol hatte ich auch wärend der Einnahme von Baclofen immer gehabt. Egal, ob ich auf 200mg oder auf 50 mg war, von daher halte ich das aus...


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Oktober 2010, 15:36 
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Hallo Willo,

als ich einen Besuch beim Drogentherapeuten hatte und ich ihm sagte, dass man das Baclofen langsam absetzten muss, meinte er, das das schon Suchtsymtome sind. Egal was ich an Argumenten anbrachte, er bestand darauf das aus Medizinischer sicht eine Körperliche Abhängigkeit vorliegt, wenn ein Stoff nicht einfach weggelassen werden kann und das ist bei Baclofen so. Hochdosiert treten bei nichteinnahme Übelheit, Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit auf. Somit liegt also eine körperliche Abhängigkeit vor.

Ich wollte es so nicht hinnehmen, konnte ihm aber auch nicht wiedersprechen, weil es aus medizinischer Sicht tatsächlich eine Abhängigkeit ist, da der Körper sich auf das Medikament eingestellt hat und es benötigt.

Ich hatte es schon mal geschrieben, immer, wenn ich merkte, dass es mit nicht gut ging, wusste ich, das ich mein Baclofen vergessen hatte. Meine Frau sah mir das auch deutlich an, wenn ich unterdosiert war. Sie musste mich dann teilweise darauf hinweisen, das ich Baclofen nehmen muß. Es ist also keine Sucht, die sich im Kopf abspielt, es gibt kein verlangen danach sondern es ist ausschließlich eine Körperliche Abhängigkeit, weil sich der Körper auf das Bac eingestellt hat. Ich hatte diese Abgeschlagenheit immer bit depressionen verwechselt. Auch zuletzt, als ich nur noch bei 25-50 mg war, dachte ich, das es sich um Depressionen handelt, die ich mit Baclofen unterdrücken kann. Es war noch mal ein Weg von 3 Wochen, von 50 mg auf 25 mg zu reduzieren. Auf einmal nahm ich nachmittags keine mehr und ich konnte dieses leere Gefühl aushalten. Und erst an diesem Wochenende versuchte ich es ohne, was anscheinend ganz gut klappt. Wärend der gesamten Zeit habe ich kontinuirlich Blutuntersuchungen machen lassen. Weder die Leberwerte, noch die Nieren haben irgendwelche Auffälligkeiten gezeigt.


Ich habe natürlich Baclofen im Haus und würde es bei einem extemen Suchtdruck auch nehmen, obwohl ich versuchen werde, dem Suchtdruck standzuhalten. Meist war es in letzter Zeit so, dass der Suchtdruck nach kurzer Zeit wieder weg war. Es kann sein, dass es eine halbe Stunde dauer oder auch nur fünf Minuten. Bei mir ging es bisher immer schnell vorbei. Es ist aber eher das Verlangen, ein kaltes Bier zu trinken als das Bedürfniss, sich zu betrinken. Ich kann das schlecht beschreiben. Letztenst hatte ich das bedürfniss, mir eine Flasche Ouzo zu holen, weil ich den Geschmach mag, aber auch, um ein bischen Wirkung mitzubekommen. An dem Tag dachte ich: "Ach ist egal, nur Heute". Hab es dann aber trotzdem nicht gemacht und als ich aus dem Supermarkt raus war, waren auch meine Gedanken wieder davon ab... Es sind immer diese kleinen Angriffe, die das Hirn mir vorspielt. Sie sind aber nicht sehr bedrohlich, wenn man einfach weitergeht und sich nicht umdreht. Aber wenn es hart auf hart kommt, würde ich auch 50mg nehmen, und gut ist.

Ich habe ende letzten Jahres mit Bac angefangen, um meine Kokainsucht unter Kontrolle zu bekommen, Alkohol habe ich aber weiter getrunken, zwar etwas reduziert, aber auch nicht immer. Manchmal habe ich auch mit den Wirkungen gespielt. Zu der Zeit war ich hochdosiert eingestellt und trank ganz normal weiter. Ich glaube tatsächlich, dass es einen Willen voraussetzt, da magst Du mit Deiner Vermutung Recht haben, denn ich habe mich in der Zeit nur auf das Koks konzentriert. Als ich dann das Baclofen langsam absetzte, habe ich meinen Korper beobachtet und immer das Kokaincraving im Auge behalten. Irgenwann merkte ich dann, dass das Craving nicht da war, obwohl ich reduzierte, und ich stellte mir die Frage ob 250mg überhaupt nötig gewesen wären. Wie auch immer, ich konzentrierte mich immer nur aufs Koks.

Mit der Zeit besuchte ich dann auch die NA's und bemühte mich um eine Therapie. Die Therapeuten sagten: "keinen Alkohol, und kein Baclofen" und ich habe dann das Trinken einfach gelassen, da war ich so auf 50mg. Das Bac wollte ich eh absetzen (bleibe aber bei Euch :smt003 ).


Insgesamt nährt das meinen Verdacht, dass Baclofen zwar den Weg frei macht, aber jeder ihn selbst - nach seiner Problemstellung - gehen muss

Ich habe zwar keine Ahnung, aber solange Baclofen den Leuten hilft, ist es das richtige Medikament :smt002


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Oktober 2010, 16:22 
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alexberlin hat geschrieben:
als ich einen Besuch beim Drogentherapeuten hatte und ich ihm sagte, dass man das Baclofen langsam absetzten muss, meinte er, das das schon Suchtsymtome sind. Egal was ich an Argumenten anbrachte, er bestand darauf das aus Medizinischer sicht eine Körperliche Abhängigkeit vorliegt, wenn ein Stoff nicht einfach weggelassen werden kann und das ist bei Baclofen so. Hochdosiert treten bei nichteinnahme Übelheit, Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit auf. Somit liegt also eine körperliche Abhängigkeit vor.

Ich wollte es so nicht hinnehmen, konnte ihm aber auch nicht wiedersprechen, weil es aus medizinischer Sicht tatsächlich eine Abhängigkeit ist, da der Körper sich auf das Medikament eingestellt hat und es benötigt.

Man muss ganz klar differenzieren zwischen Sucht und reiner körperlicher Abhängigkeit. Beispielsweise werden Schmerzpatienten die regelmäßig sehr starke Opioide wie Morphin oder Fentanyl einnehmen müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit physisch davon abhängig. Deswegen sind sie aber noch lange nicht "süchtig". Ein Epileptiker der langfristig mit dem Benzodiazepin Rivotril oder der Barbituratvorstufe Mysoline behandelt wird, entwickelt ebenso Toleranz / körperliche Abhängigkeit. Ist er deswegen etwa süchtig? Nein!

Nach der Definition dieses Drogentherapeuten wären bereits Antidepressiva wie SSRIs oder bestimmte Blutdrucksenker (Betablocker) suchterzeugend, denn man muss diese Medikamente ebenfalls langsam absetzen / ausschleichen.


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Oktober 2010, 16:31 
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Ist nur schwierig, das einem Suchttherapeuten Verständlich zu machen, der bei der Deutschen Rentenversicherung einen Antrag für mich stellt. Leider ist es so, das sich die wenigsten mit BAclofen auskennen. dieser Drogentherapeut hat den Vergeich angestellt, dass auch ein Heroinabhängiger mit Methadon behandelt wird und dass das letztlich nichts anderes ist. Es ist eine Verlagerung, ein Austauschstoff, der körperlich abhängig macht... ich wünschte, ich könnte ihm das etwas genauer erklären. Am Donnerstag habe ich bei wieder einen Termin.


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Oktober 2010, 16:41 
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Wie man heute weiß, trifft dies auf Nasenspray und Aspirin in der gleichen Weise zu. Interessant dieser Hinweis auf dem Original Aspirin-Beipackzettel:

Worauf müssen Sie noch achten?
Bei dauerhafter Einnahme von Schmerzmitteln können
Kopfschmerzen auftreten, die zu erneuter Einnahme
führen und damit wiederum eine Fortdauer der Kopf-
schmerzen bewirken können.

Was sagt uns das bloß?

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Oktober 2010, 17:02 
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ganz richtig...


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Oktober 2010, 17:36 
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alexberlin hat geschrieben:
Ist nur schwierig, das einem Suchttherapeuten Verständlich zu machen, der bei der Deutschen Rentenversicherung einen Antrag für mich stellt. Leider ist es so, das sich die wenigsten mit BAclofen auskennen. dieser Drogentherapeut hat den Vergeich angestellt, dass auch ein Heroinabhängiger mit Methadon behandelt wird und dass das letztlich nichts anderes ist. Es ist eine Verlagerung, ein Austauschstoff, der körperlich abhängig macht... ich wünschte, ich könnte ihm das etwas genauer erklären. Am Donnerstag habe ich bei wieder einen Termin.

Der Unterschied ist, dass Methadon selbst ein Betäubungsmittel mit relativ hohem Missbrauchspotential ist, Baclofen hingegen nicht. Aber ich versteh deine Misere, tut mir leid wenn der gute Mann da wenig Verständnis zeigt.


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Oktober 2010, 18:06 
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Sorry aber dieser Therapeut irrt ganz gewaltig!

Der Vergleich mit Methadon hält in keinster Weise stand. Methadon gaukelt dem Gehirn lediglich den Zustand vor, der üblicherweise mit Heroin erwünscht / erreicht werden soll. Der Verzicht auf Heroin fällt somit mehr oder weniger leicht. Das Suchtzentrum wird mit Methadon weder ausgeschaltet noch beeinflusst.

Im Falle von Baclofen wird das gabaerge System direkt beeinflusst. Der GABA-B Rezeptor Agonist Baclofen wirkt ausgleichend auf das Belohnungssystem. Eine Wirkung durch Baclofen im eigentlichen Sinn, wird nicht festgestellt.

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Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Oktober 2010, 22:48 
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Richtig, Federico!

Methadon ermöglicht ein Leben ohne Entzugserscheinungen, dämpft aber das Verlangen nach "Wohlbefinden jetzt" in keinster Weise ....
Methadonsubstituierte haben in der Mehrzahl immer wieder Beigebrauch, greifen also sowohl zu Heroin als auch anderen Mitteln (Cannabis, Benzodiazepine, Alkohol, Amphetamine), um in gewohnter Weise ihre Befindlichkeit regulieren zu können.

Baclofen verursacht ein "Rebound-Phänomen" beim plötzlichen Absetzen, wie das auch viele Blutdruckmittel, Antiepileptica oder Antidepressiva und Cortison tun, die ebenfalls schrittweise ausgeschlichen werden müssen.

Suchtmittel lösen ein unwiderstehliches Verlangen, Drang oder inneren Zwang aus, die Substanz zu konsumieren - das trifft bei BAC sicher nicht zu, das bekanntlich sogar öfter mal vergessen wird... bei einer Suchtsubstanz undenkbar!

Obwohl beim GABA-B-Rezeptor als G-Protein-gekoppelten Rezeptor eigentlich eine Toleranzentwicklung zu erwarten wäre, wurde diese von Anwendern bisher nicht beschrieben, es gibt keine ständigen Dosisteigerungen wegen Wirkverlust der vorherigen Dosierung, und auch keine ungewollte Einnahme größerer Substanzmengen als unbedingt nötig.

Die Suchteffekte anderer GABAerger Substanzen (GHB, GBL) gehen nach meiner Ansicht eher auf membrandestabilisierende Lösemittteleigenschaften der Substanzen zurück, wie das ja auch bei Äthanol, Methanol, Isopropylnitrat, Lachgas, Äther und Schnüffelstoffen (Verdünner, Klebstoffe etc) der Fall ist.

Diese Stoffe müssen auch in Dosierungen im Grammbereich zugeführt werden, um ihre Rauscheffekte zu entfalten...

LG

Praxx


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BeitragVerfasst: Mittwoch 27. Oktober 2010, 08:14 
@mr aktive

Deinen Beitrag habe ich gelöscht.
Völlig undifferenzierte Behauptungen zu Sucht, KT und Baclofen zusammen mit Pöbeleien in Richtung der Administratoren und des ZI Mannheim sind nicht Stil des Forum.

LG invorio


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